DE305393C

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Publication number: DE305393C
Application number: DENDAT305393D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

JVl 305393 KLASSE 21 £. GRUPPE

Kontaktrelais. Patentiert im Deutschen Reiche vom I.Juni 1915 ab.

Die Erfindung betrifft ein Kontaktrelais mit einer aus einem Magneten und einem Anker bestehenden magnetischen Sperrvorrichtung, die den beweglichen Teil des Relais so lange in seiner Mittelstellung festhält, bis eine gewisse Stromstärke oder Spannung erreicht worden ist.

Der Zweck der Erfindung ist, bei dem Kontaktschluß einen hohen Kontaktdruck zu erreichen. Zu diesem Zweck ist eine derartige Anordnung der Kontaktteile zu der Sperrvorrichtung getroffen, daß der Kontaktschluß erst dann zustande kommt, wenn der Anker aus dem Bereich des Magneten entfernt worden ist.

Eine beispielsweise Ausführungsform eines solchen für Wechselstrom geeigneten Relais, welches nach dem Induktionsprinzip gebaut und mit zwei feststehenden Stromschlußstücken ausgerüstet ist, ist auf der Zeichnung schematisch dargestellt.

Fig. ι stellt eine Seitenansicht des Relais dar, während

Fig. 2 das Relais in Draufsicht zeigt.

Mit ι ist eine Platt'e bezeichnet aus isolierendem Material, auf welcher die verschiedenen Teile des Relais befestigt sind. Der zweckmäßig lameliierte Eisenkern 2 des Relais besitzt die Form eines rechteckigen, aufgeschlitzten Rahmens und trägt an seinem mittleren Teile die Magnetspule 3. Mit 4 sind zwei Kurzschlußringe bezeichnet, die ein phasenverschobenes Feld hervorrufen sollen. Zwischen diesen Ringen befindet sich eine Kupferscheibe 5, die an der drehbar gelagerten Welle 6 befestigt ist und ein Stromschlußstück 7 trägt, welches durch die Drehung der Scheibe mit der einen oder anderen von zwei Stromschlußfedern 8 und 9 in Berührung gebracht werden kann.

Eine Spiralfeder 10 ist einerseits mit der Welle 6 und andererseits mit einem auf dem Kern 2 befestigten Arm 11 verbunden. Diese Spiralfeder ist derart bemessen, daß sie bestrebt ist, bei der mittleren Spannung, für ⁴S welche das Relais bestimmt ist, die Scheibe 5 in einer Lage zu halten, in der das Stromschlußstück 7 sich zwischen den Stromschlußfedern 8 und 9 befindet. Die Spannung der Feder wird also derart gewählt, daß das Dreh- 5<> moment der Feder auf die Welle 6 gleich dem Drehmoment ist, welches der Kern 2 und die Kurzschlußringe 4 auf die Scheibe 5 bei der genannten mittleren Spannung ausüben.

Die Kupferscheibe 5 trägt außer dem Stromschlußstück 7 ein Eisenstück 12, welches den Anker eines Magneten 13 bildet, der entweder ein permanenter oder ein elektrisch erregter Magnet ist. Dieser Magnet wird von einem Ständer 14 getragen, auf dem er mittels einer

Schraube 15 in dem jeweils gewünschten Abstand von dem Umkreis der Scheibe 5 festgelegt werden kann. Der Anker 12 befindet sich den Magnetpolen gegenüber, wenn die Scheibe 5 ihre mittlere Lage einnimmt, d. h. wenn sich das Stromschlußstück 7 genau zwischen den Stromschlußstücken 8 und 9 befindet. Diese magnetische Bremsvorrichtung dient zur Festhaltung der Scheibe 5 in der Mittellage, bis eine gewisse Änderung der der Spule 3 zugeführten Spannung stattfindet. Auch wenn das Relais mechanischer Beanspruchung infolge von Erschütterungen oder Stößen ausgesetzt ist, wirkt die Bremsvorrichtung abdämpfend.

Durch Änderung des Abstandes zwischen dem Magneten 13 und der Scheibe 5 kann man diejenige Abweichung von der mittleren Spannung, bei welcher das Relais einen Stromschluß bewirkt, beliebig ändern. Um einen guten Stromschluß zu erhalten, werden die Federn 8 und 9 in derartiger Entfernung voneinander angebracht, daß der Teil 7 keine von ihnen berühren kann, ehe der Anker 12 aus dem Felde des Magneten 13 entfernt ist. Es wird dann die Kraft, welche zunächst zur Überwindung der Wirkung des Magneten 13 verbraucht wurde, nunmehr zum Herbeiführen eines höheren Druckes bei der Berührung der Stromschlußstücke verwendet.

Die beschriebene Einrichtung ist gleich gut für Gleichstrom- als für Wechselstromrelais zu verwenden. Die Zahl der Stromschlußstellen kann beliebig gewählt werden. Es ist auch eine Abänderung der Einrichtung derart möglich, daß der Anker 12 auf dem Relaisgestell und der Magnet 13 auf der Scheibe 5 befestigt wird. Außerdem kann der Anker einstellbar und der Magnet fest angeordnet werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Kontaktrelais mit einer aus einem Magneten und einem Anker bestehenden magnetischen Sperrvorrichtung, die den beweglichen Teil des Relais so lange in seiner Mittelstellung festhält, bis eine gewisse Stromstärke oder Spannung erreicht worden ist, gekennzeichnet durch eine derartige Anordnung der Kontaktteile zu der Sperrvorrichtung, daß der Kontaktschluß erst dann zustande kommt, wenn der Anker aus dem Wirkungsbereich des Magneten entfernt worden ist, zum Zwecke, einen hohen Kontaktdruck zu erreichen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.