DE305349C - - Google Patents

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DE305349C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G73/00Recovery or refining of mineral waxes, e.g. montan wax

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei den bisher üblichen technischen Verfahren zur Gewinnung von Montanwachs durch
" Extraktion von Braunkohle wurde die auf geeignete Korngröße gebrachte Kohle nach der Trocknung mit Benzol extrahiert. Die Voraussetzung für wirtschaftliches Arbeiten ist hierbei, daß die Kohle bis zu einem gewissen Grade vorgetrocknet wird, damit, das Benzol unmittelbar mit den im Innern der
ίο Kohlenknorpel in dem Gefüge der Zellulosesubstanz befindlichen Extraktstoffen in Berührung kommen kann. Ist die Kohle nicht oder ungenügend getrocknet, so verschließt das kapillar festgehaltene Wasser die Poren der Kohle bzw. umhüllt die Extraktstoffe und verhindert wegen der Unlöslichkeit der letzteren in Wasser und der geringen Löslichkeit des - Wassers in Benzol die zur Extraktion erfordliche unmittelbare Berührung von Extraktstoffen .und Benzol. Aber auch die bis auf einen Wassergehalt von etwa 20 Prozent vorgetrocknete Kohle läßt sich mit Benzol nur unvollkommen extrahieren. Sobald die ersten oberflächlich verfügbaren Mengen Extraktivstoffe gelöst sind, werden durch die freigelegten Wässermengen die restlichen Extraktstoffe umhüllt und die weitere Einwirkung des Benzols auf diese behindert oder ausgeschaltet, bis sie selbst weggelöst sind. Bei der geringen Löslichkeit des Wassers in Benzol und der Langsamkeit, mit der sich die Diffusion der mit Wasser gesättigten .Benzolwasserlösung aus den kapillaren Poren der Kohle in das umhüllende Benzol vollzieht, geht die Entwässerung der Kohle nur sehr langsam vor sich. Die im Innern der Kohle befindlichen Extraktstoffe werden daher nur sehr langsam von der schützenden Wasser hülle befreit und der Auflösung zugänglich gemacht. Der praktische Effekt ist, daß also eine erschöpfende Extraktion der Kohle mit Benzol technisch sich nicht durchführen läßt, sondern ein sehr erheblicher Teil der Extraktstoffe in der extrahierten Kohle zurückbleibt.
Es ist somit eine bisher praktisch noch nicht gelöste Aufgabe, ein Mittel zu finden, um das im Innern der Kohle eingeschlossene Wasser bei der Arbeit mit grubenfeuchter oder aber auch mit der vorgetrockneten Kohle während des Extraktionsprozesses schnell zu. entfernen, um eine Erhöhung der Ausbeute und eine Erschöpfung der Kohle bei einer technisch möglichen Extraktionsdauer zu erreichen.
Die Lösung dieser Aufgabe wird hier nun dadurch erreicht, daß an Stelle von Benzol ein Gemisch zweier Lösungsmittel verwendet wird, die sich miteinander mischen lassen und deren eines auch mit Wasser mischbar ist. Ein solches Gemisch ist Benzol und Äthylalkohol oder Benzol und Methylalkohol. Diese Gemische lösen Wasser in ausreichender Menge, ohne dabei ihre Aufnahmefähigkeit für Extraktstoffe einzubüßen. Sind die oberflächlich oder in den Poren vorhandenen Extraktstoffe herausgelöst, so kann es nicht mehr zur Bildung von umhüllenden Wasserschutzschichten kommen, weil das Lösungsgemisch in gleichem Maße aufnahmefähig für Extraktivstoffe wie für Wasser ist, ohne durch
die Auflösung des einen von ihnen die Lösungsfähigkeit für das andere in erheblichem Maße zu verlieren.
Das Verfahren bietet ganz erhebliche wirtschaftliche Vorteile. Die bei der Verwendung von Benzol allein nötige Entfernung der Wasserschichten fällt hier weg; Sodann verlangsamt sich die Extraktion nach Auflösung der ersten Menge Extraktivstoffe nicht so weit,
ίο daß eine weitere Erschöpfung der Kohle technisch unmöglich ist. Die Kohle läßt sich vielmehr mit diesem Benzol-Alkoholgemisch praktisch erschöpfen, und es wird hiermit der ganz erhebliche neue technische Effekt einer um'5o Prozent höheren Ausbeute erreicht, als wenn mit Benzol allein extrahiert wird.
Es wurden z. B. unter Anwendung geeigneter Apparate und unter vergleichbaren Umständen bei verschiedenen Versuchen folgende Resultate erzielt:
Mit Benzol allein: Mit Benzol und Alkohol: 8 .Prozent Extrakt, 12 Prozent Extrakt,
7.3 - - 11.4 -
6,8 - - 9,9 -
Es ist zwar schon früher vorgeschlagen worden, die Braunkohle, und zwar zum Zwecke der Gewinnung eines besseren Heizmaterials, zunächst mit Alkohol vorzuentwässern und dann einer Behandlung mit einem Alkohol-Benzingemisch zu unterwerfen. Diesem Verfahren gegenüber bedeutet das vorliegende einen ganz erheblichen Fortschritt, wie sich aus folgenden vergleichenden Versuchen ergibt.
Behandelt man grubenfeuchte Kohle von etwa 47,6 Prozent Wassergehalt in der eben erwähnten Weise mit Alkohol und einem Alkohol-Benzingemisch, so erhält man eine Bi- tumenausbeute von 4,5 Prozent oder auf wasserfreie Kohle bezogen 8,6 Prozent. Wendet man dieses Verfahren auf eine auf etwa 20 Prozent Feuchtigkeitsgehalt vorgetrocknete Kohle an, so zeigt sich schon eine erhöhte Ausbeute von 12,1 Prozent * oder auf wasserfreie Kohle berechnet 14,6 Prozent Bitumen. Aber nicht nur die Vortrocknung allein, sondern auch in Verbindung damit die Verwendung von Benzol an Stelle von Benzin führt zu einem sehr erheblichen ^ Fortschritt beider Gewinnung von Montanwachs. : Wird bei dem erwähnten, bekannten Verfahren mit einem Alkohol-Berizolgemisch gearbeitet, so steigt die Ausbeute auf i3,2|Prozent Bitumen oder auf wasserfreie Kohle bezogen 15,8 Prozent. Werden aber die beiden Neuerungen, d. h. Vortrocknung der Kohle und Verwendung von Alkohol und Benzol, gleichzeitig angewandt, so ergibt sich eine Ausbeute von 16,9 Prozent Bitumen oder auf wasserfreie Kohle berechnet 20,4 Prozent, d. h. also über das 21/2 iache dessen, was nach der früher beschriebenen Arbeitsweise erhalten wird.
Durch das vorliegende Verfahren wird somit ein ganz erheblicher Fortschritt erzielt, der bei der heutigen Bedeutung des Montanwachses in gewerblicher Hinsicht eine große Rolle spielt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Gewinnung von Montanwachs aus Braunkohle, dadurch gekennzeichnet, daß. die Braunkohle so weit vorgetrocknet ^wird, daß ihr Feuchtigkeitsgehalt 25 Prozent nicht übersteigt, und alsdann mit einem Gemisch von Alkohol und Benzol extrahiert wird.
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