DE255899C - - Google Patents

Info

Publication number
DE255899C
DE255899C DENDAT255899D DE255899DA DE255899C DE 255899 C DE255899 C DE 255899C DE NDAT255899 D DENDAT255899 D DE NDAT255899D DE 255899D A DE255899D A DE 255899DA DE 255899 C DE255899 C DE 255899C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
caffeine
extracts
extract
peat
coffee
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT255899D
Other languages
English (en)
Publication of DE255899C publication Critical patent/DE255899C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D473/00Heterocyclic compounds containing purine ring systems
    • C07D473/02Heterocyclic compounds containing purine ring systems with oxygen, sulphur, or nitrogen atoms directly attached in positions 2 and 6
    • C07D473/04Heterocyclic compounds containing purine ring systems with oxygen, sulphur, or nitrogen atoms directly attached in positions 2 and 6 two oxygen atoms
    • C07D473/06Heterocyclic compounds containing purine ring systems with oxygen, sulphur, or nitrogen atoms directly attached in positions 2 and 6 two oxygen atoms with radicals containing only hydrogen and carbon atoms, attached in position 1 or 3
    • C07D473/12Heterocyclic compounds containing purine ring systems with oxygen, sulphur, or nitrogen atoms directly attached in positions 2 and 6 two oxygen atoms with radicals containing only hydrogen and carbon atoms, attached in position 1 or 3 with methyl radicals in positions 1, 3, and 7, e.g. caffeine

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 255899-KLASSE 12p. GRUPPE
KARL HEINRICH WIMMER in BREMEN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Februar 1910 ab.
Bei der jetzt in großem Maßstabe ausgeführten Extraktion des Coffeins aus ganzen rohen Kaffeebohnen ergeben sich als Nebenprodukte große Mengen stark wasserhaltiger coffeinreicher Auszüge, die außer dem Coffein auch noch andere Extraktstoffe enthalten. Der Aufgabe, diesen Auszügen das Coffein u. dgl. zu entziehen, konnte bislang nur in umständlicher und zeitraubender Weise entsprachen werden. Man verdünnte die Auszüge mit Wasser, fällte . z. B. mit Bleiessig oder Kalk, filtrierte, schied aus dem Filtrat den Überschuß des Fällungsmittels ab, dampfte ein usw. Bei dieser Arbeitsweise gingen, abgesehen von ihrer Umständlichkeit, verwertbare Bestandteile der zu verarbeitenden Auszüge, wie Kaffeegerbsäure, Zucker und aromatische Stoffe, verloren.
Vielfache Versuche haben zu einem einfachen Verfahren der Verarbeitung derartiger wässeriger Auszüge geführt. Diese werden, nachdem sie, wenn nötig, zuvor entsprechend konzentriert worden sind, mit porösen, jedoch Wasser nicht chemisch bindenden, eine große Oberfläche besitzenden Stoffen, vorzugsweise Torfmull oder Holzspänen, innig vermischt, wodurch die Auszüge eine außerordentlich gleichmäßige feine Verteilung auf großer Oberfläche erhalten und erreicht wird, daß sie an geeignete organische Lösungsmittel die einzelnen Bestandteile, und zwar nur die in dem gerade angewendeten Lösungsmittel löslichen selbst dann abgeben, wenn sie beträchtliche Mengen von. Wasser enthalten.
. Es ist zwar bereits bekannt, wässerige Lösungen von Alkaloiden und anderen Stoffen durch poröse Substanzen aufsaugen zu lassen, um sie vollständig trocknen und sodann extrahieren zu können. Von diesem Verfahren ist jedoch das vorliegende, welches eine unmittelbare fraktionierte Extraktion wässeriger Lösungen ermöglicht, ohne ein Eintrocknen der Auszüge vor der Extraktion notwendig zu machen, durchaus verschieden.
Zwecks Verarbeitung der bei der Herstellung von coffeinfreiem Kaffee gewonnenen Auszüge extrahiert man beispielsweise die Gemische aus Torfmull und Auszug zunächst mit Petroläther, wodurch das Coffein kaum, wohl aber ätherische Öle, Fette usw. gelöst werden. Hierauf behandelt man das Torfmullgemisch mit Benzol, Tetrachlorkohlenstoff oder Chloroform, wodurch das Coffein in fast quantitativer Ausbeute und in reiner Form erhalten wird. Alsdann kann man zwecks Gewinnung von Kaffeegarbsäure den Torfmullrückstand mit Alkohol extrahieren und ebenso mit Wasser auskochen.
Um Verunreinigungen des Coffeins usw.. durch Bestandteile der benutzten Verteilungsstoffe zu vermeiden, behandelt man diese zuvor mit denselben Extraktionsmitteln, welche später für die Extraktion in Frage kommen.
Das Verfahren ist nicht nur für Coffein-
extrakte brauchbar, sondern vielfacher Anwendung fähig, u. a. z. B. auch für die Verarbeitung von Nikotinauszügen.
,. . Beispiel.
860 g eines Auszuges, welcher als Nebenprodukt der Behandlung von Kaffee mit. Wasser zwecks .Coffeinentziehung erhalten wurde, werden mit 228 g eines gereinigten gleichmäßigen Torfmulls innig gemischt und durcheinandergearbeitet. Dieses Gemisch wird hierauf 4 Stunden mit Petroläther ausgekocht. Die erhaltene Lösung eingedampft ergibt 32,7 g Auszug. Der Torfmullrückstand wird
15, hierauf 4 Stunden mit Benzol extrahiert; bei der Verdampfung der Benzollösung werden 23,7 g Rückstand (ziemlich reines Coffein) erhalten. Nach dem Abdunsten des Benzols aus dem Torfmullgemisch wird der verbliebene Rückstand mit 95 prozentigem Alkohol 2 Stun-. den gekocht; er ergibt 124,8 g Auszug. Nach dem Abdunsten des Alkohols wird schließlich das Torfmullgemisch 2 Stunden mit heißem Wasser behandelt, die Lösung abgepreßt und eingedampft.
Die, abgesehen von dem Coffein, aus dem rohen Auszug gewonnenen Fraktionen können verwendet werden, um gegebenenfalls anderem Kaffee oder Kaffeesurrogaten bestimmte Geschmackseigenschaften zu geben.

Claims (1)

  1. Patent-An Spruch:
    Verfahren zur Gewinnung von Coffein und anderen Alkaloiden aus diese Basen enthaltenden wässerigen Auszügen, dadurch gekennzeichnet, daß man den Auszügen durch Vermischen mit porösen, jedoch Wasser nicht chemisch bindenden, aufsaugenden Stoffen, insbesondere Torfmull oder Holzspänen, eine feine Verteilung auf großer Oberfläche gibt und sodann mit einem geeigneten Lösungsmittel oder mit verschiedenen Lösungsmitteln aufeinanderfolgend extrahiert.
DENDAT255899D Active DE255899C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE255899C true DE255899C (de)

Family

ID=513969

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT255899D Active DE255899C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE255899C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE255899C (de)
DE806808C (de) Verbesserungen bei der Abtrennung oder Konzentrierung von vegetabilischen Pigmenten
DE649630C (de) Verfahren zur Herstellung eines aufzubruehenden selbstfilternden Kaffees
DE745383C (de) Verfahren zur Gewinnung des antipernicioesen Wirkstoffs der Leber und eines neuen Aktivators dieses Wirkstoffs
DE207467C (de)
DE531046C (de) Verfahren zur Herstellung von Pektin
DE607383C (de) Verfahren zur Gewinnung von Kaffein, Chinin, Yohimbin und Cocain mit Vergaerung der alkaloidhaltigen Pflanzenteile
DE925374C (de) Verfahren zur Gewinnung reiner Lipoide
DE431512C (de) Verfahren zur Gewinnung von Alkaloidpraeparaten aus alkaloidhaltigen Drogen, insbesondere aus Mutterkorn
DE725274C (de) Verfahren zur Herstellung von fluessigen organischen Hydroxylverbindungen
DE852120C (de) Verfahren zur Gewinnung eines Heilmittels
DE200253C (de)
DE646651C (de) Verfahren zur Herstellung eines hochwirksamen Auszuges aus Sennesblaettern
DE857347C (de) Verfahren zur Umsetzung von Kaliumsalzen hochnitrierter sekundaerer aromatischer Amine mit Mineralsaeuren
DE480410C (de) Verfahren zur Darstellung eines Glucosids aus Adonis vernalis L.
DE651050C (de) Verfahren zur Reinigung und Anreicherung der aus Pflanzen gewonnenen Extrakte oestrogener Stoffe
DE912621C (de) Verfahren zur Abtrennung von Vitamin B und/oder aehnlichen Substanzen aus waessrigen Loesungen
DE563258C (de) Verfahren zur Darstellung wasserloeslicher, hormonartiger, wachstumfoerdernder Stoffe aus Thymusdruesen
DE950165C (de) Verfahren zum Gewinnen von Bixinfarbstoff aus Anattosaat (Orleansaat), insbesondere zur Butter- oder Margarinefaerbung
DE2339760C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Äscin aus sauren Rosskastanienauszügen
AT69244B (de) Verfahren zur Gewinnung der Gesamtalkaloide der Brechwurzel.
AT81074B (de) Verfahren zur Darstellung eines wasserlöslichen, iVerfahren zur Darstellung eines wasserlöslichen, injizierbaren Präparates aus Opium, die Gesamtalkalnjizierbaren Präparates aus Opium, die Gesamtalkaloide in ihren natürlichen Bindungs- und Mischungs-oide in ihren natürlichen Bindungs- und Mischungs- bezw. Mengenverhältnissen enthaltend. bezw. Mengenverhältnissen enthaltend.
DE326081C (de) Verfahren zur Darstellung eines wasserloeslichen, injizierbaren Auszugs der Gesamtalkaloide des Opiums
DE237756C (de)
DE329321C (de) Verfahren zur Herstellung einer Naehrmittelgrundlage