Die Erfindung betrifft ein Streugerät, insbesondere
für Düngemittel, mit einem Gestell und einem Streugutvertei
ler, der zur Beeinflussung der Wurfbahnen des Streugutes
wenigstens teilweise in seiner Lage zur bestreuenden Fläche
verstellbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine genaue
Einstellung der Wurfbahnen in Abhängigkeit von den Betriebs
bedingungen zu ermöglichen. Diese Aufgabe wird gemäß der
Erfindung dadurch gelöst, daß dem Gerät zur Ermittlung der
betriebsbedingten Wurfbahnen eine Meßeinrichtung zugeordnet
ist, die Vorrichtungen aufweist, mit denen der Winkel zwischen
dem verstellbaren Streugutverteiler und der zu bestreuenden
Fläche ermittelbar ist.
Die Meßeinrichtung kann zur Höhen- und/oder Winkel
messung der Lage des Streugutverteilers in bezug auf die
zu bestreuende Fläche eingerichtet sein. Zweckmäßig enthält
die Meßeinrichtung zwei mit Abstand voneinander angeordnete
Höhenmesser, die jeweils einem bestimmten Geräteteil zugeord
net sind.
Ist das Streugerät mit Anschlüssen für eine Schlepper-
Hebevorrichtung versehen, so kann einer der Höhenmesser
den Anschlußpunkten an den Unterlenkern der Hebevorrichtung
zugeordnet sein. Eine Lageänderung des Streugerätes in bezug
auf die Hebevorrichtung wirkt sich dann auf diesen Meßpunkt
nicht aus, der daher als Festwert für die Vergleichmessung
an den anderen Meßpunkten herangezogen werden kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Meßein
richtung wenigstens teilweise verstellbar am Gerätegestell
angebracht, so daß sie in bezug auf die zu bestreuende Fläche
unabhängig von der Verstellung des Gerätes bzw. des Streugut
verteilers einstellbar ist. Dadurch ist jede Lageänderung
des Streugutverteilers leicht erkennbar und an der Meßein
richtung ablesbar.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Mehrere
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Streugerätes werden
im folgenden näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Streugerätes gemäß
Erfindung,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungs
form eines Streugerätes gemäß Erfindung.
Fig. 1 zeigt ein Streugerät für körniges und/oder pul
veriges Streugut, insbesondere für Kunstdünger. Das Streugerät
1 ist mit der Hebevorrichtung 2 eines Schleppers 3 gekuppelt.
Die Vorrichtung 1 hat ein Gestell 4 mit Anschlüssen 5 und
6, die zur Kupplung mit den Unterlenkern 7 und dem Oberlenker
8 der Hebevorrichtung 2 bestimmt sind. Das Streugerät 1 weist
einen am Gestell 4 angebrachten Streugutbehälter 9 auf, unter
dem ein um eine im wesentlichen vertikal verlaufende Dreh
achse 14 drehbarer Streugutverteiler angeordnet ist, der als
Streuteller 10 mit Wurfschaufeln ausgebildet ist. Der Streu
teller 10 ist von einem in einem Getriebegehäuse 11 unter
gebrachten Getriebe aus antreibbar, das durch eine Gelenkwelle
12 mit der Zapfwelle des Schleppers 3 gekuppelt werden kann.
Zwischen dem Streuteller 10 und dem Behälter 9 ist eine
Dosiervorrichtung 13 angebracht, mit der die dem Streuteller
10 aus dem Behälter 9 pro Zeiteinheit zugeführte Streugut
menge regelbar ist.
Das Streugerät ist mit einer Meßeinrichtung 16 ver
sehen, durch die der Bodenabstand des Streutellers gemessen
und eingestellt werden kann. Die Meßeinrichtung ist so aus
gebildet, daß der Winkel zwischen dem Streuteller und der
zu bestreuenden Fläche 15 eingestellt werden kann.
Die Meßeinrichtung 16 weist eine in der horizon
talen Stellung des Streugerätes horizontal verlaufende
Tragstange 17 auf, die durch Laschen 18 und 19 am
Gerätegestell 4 befestigt ist. An den Enden der Trag
stange 17 sind mittels Schwenkzapfen 21 und 23 Höhen
messer 20 und 22 angebracht. Der Höhenmeser 22 liegt
in der Geräte-Arbeitsrichtung 32 gesehen hinter dem
Höhenmesser 20. Der Höhenmesser 20 weist ein Rohr 29
auf, in dem das untere Ende 24 eines Einsatzrohres ver
schiebbar und mittels eines Feststellers 25 wahlweise in
mehreren Stellungen festsetzbar ist. Der Höhenmesser
22 weist einen Stab 30 auf an dessen unterem Ende
ein Teil 26 angebracht ist, der aus mehreren Gliedern 27
besteht, die durch die Gelenke 28 miteinander verbunden
sind, so daß sie nebeneinander zusammengefaltet bzw.
geklappt werden können.
Während des Betriebes des Streugerätes ist dieses an
der Hebevorrichtung 2 befestigt, wie dies in Fig. 1
dargestellt ist. Der Behälter 9 wird mit Streugut
z. B. einem körnigen Kunstdünger gefüllt. Die nicht
detailliert dargestellte Dosiervorrichtung 13 wird
so eingestellt, daß dem Streuteller 10 aus dem Be
hälter 9 pro Zeiteinheit die gewünschte Streugutmenge
zufließen kann. Der Streuteller 10 wird während des
Betriebes von der Schlepper-Zapfwelle über die Gelenk
welle 12 und das im Getriebegehäuse 11 untergebrachte
Zahnradgetriebe angetrieben. Bei einer bestimmten
Form und Größe des Streutellers und bei einer bestimmten
Umdrehgeschwindigkeit desselben, wird das ihm aus dem
Behälter 9 zugeführte Streugut in einer bestimmten
Streuweite über die zu bestreuende Fläche 15 ge
schleudert. Diese Streuweite ist vom Abstand des
Streutellers von der zu bestreuenden Fläche 15 und
von der Stellung des Streutellers gegenüber dieser
Fläche abhängig. In der normalen Arbeitsstellung ver
läuft der Streuteller 10 parallel zur Fläche 15 und
seine Drehachse 14 lotrecht zum Boden. Der Bodenab
stand 33 des Streutellers 10 beträgt dann etwa 60 cm.
Bei dieser Einstellung beträgt die Streubreite etwa
16 m, nämlich die doppelte Streuweite von etwa 8 m.
Während sich das Streugerät in der Arbeitsrichtung
32 bewegt, läßt sich die Streuweite und somit auch
die Streubreite dadurch ändern, daß die Stellung
des Streutellers so in bezug auf den Boden geändert
wird, daß er mit dem Boden einen Winkel einschließt.
Die Streuweite läßt sich ferner durch Änderung des
Bodenabstandes des Streutellers verändern.
Die Meßeinrichtung 16 ist so ausgebildet, daß zur
Einstellung der Streuweite die Stellung des Streutellers
in der gewünschten Weise eingestellt werden kann. Durch
die Meßeinrichtung 16 nach Fig. 1 wird die Streuteller-
Stellung zu Arbeitsbeginn eingestellt. Fig. 1 zeigt die
Stellung, in der die Höhenmesser 20 und 22 zur Trag
stange 17 senkrecht und zur Bodenfläche 15 lotrecht
verlaufen. In der dargestellten Stellung weist der
Streuteller 10 einen Bodenabstand 33 von 60 cm auf.
Dieser Abstand läßt sich dadurch ändern, daß das
untere Ende 24 weiter in das Rohr 29 geschoben und
z. B. ein Glied 27 des Teiles 26 des Höhenmessers 22
eingeklappt wird. Das Ende 24 kann mit einer Skala
versehen werden, so daß abgelesen werden kann, wel
chen Bodenabstand der Streuteller aufweist. Der Teil
24 ist so lang, daß der Bodenabstand 33 die gewünschte
Änderung erfahren kann. Die Glieder 27 können z. B.
eine Länge von 4 bis 5 cm haben, so daß der Boden
abstand in Schritten von jeweils 4 cm einstellbar ist.
Soll der Streuteller 10 aus einer bestimmten Stellung,
in der er horizontal liegt, in einer in Fig. 1 ge
strichelt angedeutete schräge Stellung gebracht werden,
so kann bzw. können vom Teil 26 ein Glied oder mehrere
Glieder 27 nach unten geklappt werden. Die Glieder 27
sind jeweils so lang, daß das Aufklappen eines Gliedes
für den Streuteller 10 eine Winkelverdrehung in bezug
auf die Fläche 15 von etwa 2,5° zur Folge hat. In der
in Fig. 1 gestrichelt angedeuteten Stellung schließt
der Streuteller mit der Bodenoberfläche 15 einen
Winkel von etwa 10° ein. Dazu ist der Höhenmesser 22
durch Aufklappen von vier Gliedern 27 um einen Ab
stand 31 zu verlängern. Der Winkel 34, den der Streu
teller mit der Horizontalen einschließt, läßt sich
dann bequem dadurch verstellen, daß der Oberlenker 8
so geschwenkt wird, daß sich der Streuteller 10 als
Ganzes um den Anschluß 5 der Verbindung zwischen dem
Streuteller und den Unterlenkern 7 verschwenkt bis
die unteren Enden des Höhenmessers 20 und des Höhen
messers 22 mit ihren Verlängerungen 24 bzw. 26 wieder
den Boden berühren.
Das Streugut, das dem Streuteller 10 durch Auslaß
öffnungen der Dosiervorrichtung exzentrisch in bezug
auf die Streuteller-Drehachse 14 zugeführt wird,
wird in bezug auf die normale Arbeitsrichtung 32 im
wesentlichen nach hinten ausgestreut. Nimmt der Streu
teller die in Fig. 1 gestrichelt angedeutete Stellung
ein, so wird das Streugut nach hinten und schräg nach
oben ausgestreut, so daß seine Streuweite größer
ist als dann, wenn der Streuteller 10 parallel zur
Bodenoberfläche 15 also horizontal verläuft. Soll der
Streuteller 10 schräg nach unten und nach hinten ein
gestellt werden, so sind von der mit geraden Linien
angedeuteten Stellung nach Fig. 1 aus entsprechend
viele Glieder 27 des Höhenmessers 22 einzuklappen.
Die Meßeinrichtung 16 zeigt dann, wenn die unteren
Enden der Höhenmesser 22 und 20 den Boden berühren
an, daß die gewünschte nach unten weisende Schief
stellung des Streutellers erreicht ist.
Da der Höhenmesser 20 etwa unter dem Anschluß 5
liegt, ändert sich der Bodenabstand des Anschlusses
5 beim Schiefstellen des Gerätes durch Änderung der
Oberlenker-Länge praktisch nicht. Der Höhenmesser 20
braucht daher zum Schiefstellen des Streutellers
von einer bestimmten horizontalen Lage über dem
boden aus nicht eingestellt zu werden. Um eine
möglichst genaue Schiefstellung des Streutellers
zu erzielen, ist der Abstand 35 zwischen den
beiden Höhenmessern 20 und 22 größer als der größte
Streuteller-Durchmesser 36.
Ist der Streuteller und somit das Streugerät richtig
eingestellt, ist der Anschluß 5 also mittels der
Unterlenker 7 und durch Längenänderung des Oberlenkers
8 auf die gewünschte Höhe gebracht, so können die
Höhenmesser 20 und 22 in die Ruhestellung gebracht
werden. Sie lassen sich hierzu um die Zapfen 21 und
23 nach oben klappen, so daß sie z. B. parallel zur
Stange 17 verlaufen. Zur Befestigung der Höhenmesser
20 und 22 in der Ruhestellung können an der Tragstange
17 Haken angebracht sein, in die die Höhenmesser 20
und 22 eingehängt werden können. Die Laschen 18 und
19, die der Befestigung der Meßeinrichtung 16 am
Streugerät dienen, können z. B. mit Stützen für die
Höhenmesser 20 und 22 versehen sein und können derart
ausgebildet sein, daß die Meßeinrichtung mit dem
Gerätegestell 4 lösbar verbunden ist, so daß sich die
Meßeinrichtung vom Streugerät entfernen von der Vor
richtung wegnehmen läßt und das Streugerät ohne Meß
einrichtung und ein anderes Streugerät mit dieser Meß
einrichtung benutzt werden kann.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, in der die Meß
einrichtung anders als in der Ausführungsform nach
Fig. 1 ausgebildet ist. Ansonsten entspricht das Streu
gerät dem nach Fig. 1, weshalb in Fig. 2 die entsprech
enden Geräte-Einzelteile mit den gleichen Bezugszeichen
bezeichnet sind. Die Ausführungsform nach Fig. 2 weist
statt der Meßeinrichtung 16 eine Meßeinrichtung 41 auf,
die um eine Achse bewegbar mit dem Gestell 4 des
Streugerätes 1 gekuppelt ist. Die Meßeinrichtung 41
weist eine Buchse 42 auf, die mit dem Anschluß 5
verschwenkbar verbunden ist. Mittels dieser Buchse
kann das Streugerät mit den Unterlenkern 7 gekuppelt
werden, oder an einem zur Drehachse des Anschlusses 5
fluchtend verlaufenden Stift. An der Buchse 42 sind
Höhenmesser 43 und 44 angebracht. Der Höhenmesser 43
weist einen mit einer Skala versehenen Stab 45 auf,
dessen unteres Ende in das Innere eines auf ihn ge
schobenen Rohres 46 ragt. Das Rohr 46 hat einen Fuß
47 und läßt sich auf dem Stab 45 mittels eines Arre
tierstiftes 48 in verschiedenen Stellungen festsetzen.
Der Höhenmesser 44 weist eine zur Fläche 15 schräg ver
laufende Stange 49 mit einem rohrförmigen unteren End
stück 50 auf, in das von unten eine Stange 51 mehr oder
weniger tief eingeschoben werden kann, die sich mittels
eines Arretierstiftes 52 in mehreren Stellungen fest
setzen läßt und am unteren Ende einen Fuß 53 trägt.
Die Meße9inrichtung 41 weist ferner einen an der Buchse
42 angebrachten Zeiger 54 und einen am Gestell 4 ange
brachten Skalenträger 55 mit einer Skala 56 auf.
In dieser Ausführungsform ist statt eines normalen
Oberlenkers ein hydraulischer Oberlenker 57 vorge
sehen, der durch eine hydraulische Vorrichtung vom
Schleppersitz aus betätigt, d. h. hydraulisch ver
kürzt oder verlängert werden kann.
Bei Verwendung der Meßeinrichtung 41 wird die Länge
der Höhenmesser 43 und 44 eingestellt, um den Bodenab
stand des Streutellers 10 zu regeln. Das Rohr 46 und
die Stange 51 lassen sich mittels der Arretierstifte
48 und 52 in den gewünschten Stellungen festsetzen.
Ist die Länge der Höhenmesser 43 und 44 eingestellt und
berühren beide Füße 47 und 43 den Boden, so weist der
Anschluß 5 den gewünschten Bodenabstand auf, wobei der
Zeiger 54 dann auf einen bestimmten Punkt auf der Skala
56 zeigt. Durch Längenveränderung des Oberlenkers 57
kann das Streugerät mit dem Skalenträger 55 so um den
Anschluß 5 geschwenkt werden, daß der Zeiger 54 z. B.
auf die Null der Skala 56 zeigt. Steht der Zeiger 54 bei
Null, so verläuft der Streuteller 10 parallel zur Boden
oberfläche 15. Weist der Streuteller den gewünschten
Bodenabstand auf, so läßt sich das Streugerät und somit
der Streuteller durch Veränderung der Länge des Oberlen
kers 57 mehr oder weniger schiefstellen. Wird die Länge
des Oberlenkers 57 verkürzt, so schwenkt das Streugerät
um den Anschluß 5 nach links in Richtung des Pfeiles 58.
Der Streuteller 10 schließt dann mit der Bodenoberfläche
15 einen Winkel ein, wobei er schräg nach oben und nach
hinten verläuft. Auf diese Weise kann erreicht werden,
daß der Streuteller und das Streugerät die in Fig. 2
jeweils mit gestrichelten Linien angedeutete Stellung
einnehmen. Beim Verschwenken des Streugerätes um den
Anschluß 5 verschiebt sich der Skalenträger 55 längs
des Zeigers 54, der auf der Skala 56 den Wert anzeigt,
um den sich der Skalenträger 55 längs des Zeigers 54 be
wegt hat und der dem Winkel entspricht, um den sich der
Streuteller 10 in bezug auf die Fläche 15 gedreht hat.
Die Schiefstellung des Streugerätes kann mit Hilfe der
Einrichtung nach Fig. 2 vom Schleppersitz aus durch
hydraulische Betätigung des Oberlenkers 57 bequem
durchgeführt werden, zumal der Zeiger 54 und die Skala
56 im Blickfeld des Schlepperfahrers liegen.
Mittels der Meßeinrichtungen 41 und 16 kann stets so
wohl der Bodenabstand des Streutellers, in dem das
Streugut ausgestreut werden soll, als auch die Schief
stellung des Streutellers in bezug auf die Bodenoberfläche
eingestellt werden, unabhängig davon, wie diese selbst ver
läuft. Die Meßeinrichtungen sind derart ausgebildet, daß
der Bodenabstand des Streutellers und die Schiefstellung in
bezug auf die Bodenoberfläche eingestellt werden können, un
abhängig davon, ob die Bodenoberfläche 15 horizontal verläuft
oder nicht.