DE305049C - - Google Patents

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DE305049C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Zoology (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Paper (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung der verspinnbaren Fasern aus Pflanzenstengeln, insbesondere der Nesselpflanze. .
- 5 Mit dem Verfahren wird bezweckt, das reine, verspinnbare Fasergut vollständig, d. h. ohne Verlust und ohne Beimengung · störender Bestandteile zu erhalten. Das ist bei den bisherigen Gewinnungsverfahren nicht möglich gewesen,
ίο da bei diesen sowohl die etwaige chemische Behandlung als auch die mechanische an der einen oder anderen Stelle immer gleichzeitig auf das Gesamtgut einwirkte. In erster Linie wird zur Ausscheidung der holzigen Bestandteile immer .gebrochen, und hierdurch verbleiben schließlich Holzreste im Endgut.
Um Mißverständnissen vorzubeugen, wird bemerkt, daß im nachfolgenden unter »Rinde« alle den inneren Holzkern umgebenden Bestandteile gemeint sind, nicht aber der Holzkern selbst. Der Grundgedanke des vorliegenden Verfah-
"'■ rens liegt darin, die Ausscheidung der einzelnen Teile bis zum Verbleiben einzig und allein der nutzbaren Fasern stufenweise vor sich gehen zu lassen.
Zu diesem Zwecke dient eine in fortlaufendem Zuge durchzuführende Behandlung, die durch chemische Beeinflussung des rohen Stengels erst den Träger der nutzbaren Fasern, also die ■ sogenannte Rinde, mit Bast, Kleb-, und Farbstoffen als Ganzes von dem holzigen Stengelkerne lockert, ohne jedoch innerhalb der Rinde schon das Gefüge so zu zerstören, wie es bei der bekannten Natronbehandlung der Fall ist.
Zweckmäßig erweist sich die Lockerung durch eine kochende Sodalösung. In dieser verbleibt das Stengelgut geraume Zeit, um dann in kaltes Wasser geworfen zu werden; diese Abschreckung unterstützt die Lockerung, so daß nunmehr, nachdem die Stengel auf ein Fördertuch gebracht worden sind, in einer Entschälvorrichtung die Rinde vom Stengel abgezogen oder, ähnlich wie bei dem bekannten Mannesmannverfahren, mittels Kreuzwalzen abgewürgt weiden kann. Es findet an dieser Stelle des Verfah'rens die Abscheidung des holzigen Stengelteiles statt, ohne daß Rinde oder Stengel gebrochen oder geknickt worden sind. Die Rinde wird durch ein Fördermittel nunmehr einer chemischen Auflösungsbehandlung unterworfen, indem sie in eine kochende Natronlösung getaucht wird. Immer noch auf dem Fördertuche liegend, wird die die Fasern enthaltende und diese umgebende Rinde dann in eine Quetschvorrichtung geführt, die die Rinde zu Brei. quetscht; dieser Brei, der aus der Quetschvorrichtung heraus wieder auf eine Förderbahn zu liegen kommt, wird zur weiteren auflösenden Einwirkung ebenfalls wieder in die kochende Natronlösung gebracht, in der er ein Weilchen verbleibt, damit die Trennung der Rindenbestandteile voneinander gut fortschreiten kann. Auch der Kalander arbeitet zweckmäßig in der Natronlösung. Immer noch sind aber in dem Brei, abgesehen von Verlusten an Gummi-, Kleb- und Farbstoffen, sowohl diese und die zerquetschten Rindenkrustenbestandteile als auch die Fasern vorhanden, wenn auch gegeneinander aufbereitet.
Es kommt nunmehr darauf an, aus diesem
Brei das verspinnbare Fasergut auszusondern, was nun leicht durch Auswaschen und Fortschwemmen aller die Fasern umgebenden sonstigen Rindenbestandteile geschieht, so daß schließlich- aus der Behandlung das reine, unvermengte Fasergut vließartig hervorgeht. Da bis zu dem zuletzt geschilderten Behandlüngsteile die Rinde immer noch als solche, wenn auch nicht mehr in ihrer ursprünglichen Struktür, sondern als Brei aber auch mit all· ihren Faserbestandteilen vorhanden war, so enthält daS" schließliche Ergebnis auch alles wirklich ausnutzbare Fasergut des Stengels ohne Verlust.
Die bekannten Verfahren sind aber nicht in der Lage, verlustlos zu arbeiten, es sei nur an die Hechelvorgänge erinnert, bei.denen der Verlustrecht erheblich ist.- Selbst die kurzen Fasern, die sich an Knotenpunkten bei vielen der verwertbaren Pflanzenstengel vorfinden, werden nach dem Verfahren der Erfindung gewonnen. Das Fasergut, das nun auf der Förderbahn (zweckmäßig Metallsieb) weitergeführt wird, wird nun durch bekannte Saugvorrichtungen vom Wasser größtenteils befreit und dann in eine Trockenkammer zur endgültigen Abtrocknung befördert. Die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens,-bei dem, vom trocknen oder grünen Stengel ausgehend, in einem Zuge ohne Berührung von Hand die Faser gewonnen wird, ist größer als bei den bisher bekannten Verfahren.
Für die Durchführung des Verfahrens ist die in obigem beschriebene Aufeinanderfolge: erst Behandlung mit Sodalösung, dann nach Entfernen des Stengels vom Baste die Behandlung des letzteren mit Natronlauge von größter Bedeuturig. Gerade nur die Sodalauge hat die Eigenschaft, den Bast am Stengel zu lockern und die Rinde nicht oder wenigstens bei weitem nicht in dem Maße zu zersetzen, wie es die Natronlauge tut.
Die Natronlauge dagegen wirkt stark zersetzend auf den Bast ein. Würde man den Stengel vor dem Schälen mit Natronlauge behandeln, so würde die Rinde schon bei der ersten Behandlung des noch ganzen Nesselstengels nicht nur am Stengel gelockert, sondern * derart zerweicht werden, daß die die Fasern deckende und schützende Rinde nachgäbe und die Fasern in Fetzen vom Stengel herunterhingen. Ein so behandelter Stengel läßt sich aber nur außerordentlich schwer schälen, zum mindesten kommt dann keine Bastwand aus der Schälvorrichtung heraus, sondern ein unentwirrbares Gemisch halb zersetzten Schlammes, noch unversehrter Rindenkrustenteile und verwirrter Faserbüschel. Behandelt man aber den ganzen Nesselstengel zuerst mit Sodalauge, so läßt sie die Rinde unversehrt und lockert den Bast nur am Stengel. Es wird der innere Halt des Bastes nicht zerstört, und er läßt sich gut und als Ganzes durch eine Schälvorrichtung vom Stengel abziehen. Die zur Freilegung der Faser notwendige Zersetzung besorgt dann die nachfolgende Behandlung mit Natronlauge.
Zur Klarstellung der das beschriebene Ge-. samtverfahren betreffenden Erfindung sei hervorgehoben, daß es an sich bekannt ist, Pflanzenfasern, die durch Kochen mit Alkalien aufgeschlossen sind, durch Abspritzen mittels Druckwassers von Verunreinigungen zu befreien. Die Abschreckung der Stengel nach der Lockerungsbehandlung mittels kochender Sodalösung stellt eine besondere Einzelheit innerhalb des Gesamtverfahrens dar. ' .

Claims (4)

Patent-Ansprüche :
1. Verfahren zur Gewinnung verspinnbarer Fasejn aus Pflanzenstengeln, insbesondere der Nesselpflanze, dadurch gekennzeichnet, daß durch chemische Einwirkung,
z. B. durch Sodalösung, erst die Rinde vom Stengel gelockert, aber noch nicht in sich zerlegt wird, dann in fortlaufendem Zuge die Rinde ungebrochen vom Stengel abgetrennt (z. B. abgezogen) und zu Brei verarbeitet wird, aus dem dann die Kleb- und Farbstoffe ausgewaschen und die holzigen Krustenbestandteile entfernt (fortgeschwemmt) werden, so daß die reine spinnbare Faser, die dann noch abgesaugt und getrocknet wird, holzfrei zur weiteren Verarbeitung gewonnen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Lockerungsbehandlung der Stengel mittels kochender Sodalösung sie zur Vervollkommnung der Lockerung in eine Kühlflüssigkeit geworfen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach der nur der Lockerung des Bastes vom Stengel dienenden Vorbehandlung durch Sodalösung nach Entfernung des Stengels der Bast mit kochender Natronlauge behandelt wird, die nicht nur den Bast weiter lockert, sondern auch die Rindenbestandteile zersetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Stengel befreite Bast nicht nur vor der Quetschung zu Brei, sondern auch während dieser zu immer weiterer Freilegung der nutzbaren Fasern mit Natronlauge behandelt wird.
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