DE323607C - Verfahren zur Gewinnung spinnbarer Fasern aus Ginster - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung spinnbarer Fasern aus Ginster

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DE323607C DE1918323607D DE323607DD DE323607C DE 323607 C DE323607 C DE 323607C DE 1918323607 D DE1918323607 D DE 1918323607D DE 323607D D DE323607D D DE 323607DD DE 323607 C DE323607 C DE 323607C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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Description

  • yerfahren_ zur Gewinnung. spirtnbarer, fasern.:aus-Ginster. = Gegenstand-.der -vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur-:Gewinnung der Fasern von Ginster, bei dem die Pflanzen derart vorbehandelt werden, daB man-die Fasern beim Loslösen vom Holze ohne weiteres frei von Rinde. erhält.
  • Gemäß der Erfindung wexden-die Pflanzen, nachdem. sie zweckmäßig vorher in Wasser vpri etwa 30° G eingeweicht worden -sind, in ,ener--Alkaliläsung -so lange gekocht, bis die Rinde verschlammt ist, so daß sie durch Auswaschen entfernt werden kann. Das Kochen geschieht zweckmäßig unter Druck in Autoklaven, und -zwar mit besonders günstigem --F-rfolge--in- einer:-: Ätznatronlösung -von- etwa 5 ° 3e,, das -Auswaschen- unter entsprechender mechanische . Zinwirkung. Man kann dazu beispielsweise eine Waschmaschine verwenden, in der die Ginsterpflanzen mehrfach nach Aufnahme von Waschwasser (durch Tauchen oder Besprühen) zwischen Ausdrückwalzen hindurchgeführt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daB man in an sich bekannter Weise auf die Pflanzen das Waschwasser unter Druck aufspritzt. Verwendet man hierbei schräg zur Stengelrichtung strömende Waserstrahlen, so werden die Fasern gleichzeitig mit dem Auswaschen der verschlammten Rinde von den Stengeln abgestreift, so daB keine besonderen mechanischen Hilfsmittel für das Ablösen der Fasern angewendet zu werden brauchen. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von schräg gegeneinander gerichteten Druckwasserstrahlen.
  • Das Aufschließen von Ginster zum Zwecke der Fasergewinnung durch Kochen in alkalischen Lösungen, .. gegebenenfalls unter Druck, -ist bereits vorgeschlagen worden, doch. ist man mit_dieser Behandlung nicht bis Zum- Verschlammen- der Rinde- gegangen, so daB - eine nachfolgende energische -mechanische Behandlung, z.B. -durch Stampfen oder Quetschen, zum Zwecke der Befreiung von der Rinde e_ rförderlich war. Für die Behandlung von Ramie -ist -andererseits bereits der Vorschlag- gemacht worden, auf- die Pflanzen eine Seifenlösung,. die bis. nahe zum Siedepunkt erhitzt wird, so lange einwirken zu lassen, bis die Rinde in eine gelatinöse Form übergeführt - ist. Diese Behandlung nahm jedoch mehrere Tage in Anspruch, während. -bei -dem vorliegenden Verfahren- das Verschlammen der Rinde bereits nach einigen Stunden eintritt.
  • Erfolgt das Ablösen der Fasern vom Holze. nicht zugleich mit dem Auswaschen der verschlammten Rinde, so kann man nach Abschleudern des Waschwassers die Fasern vom Holze abkämmen. Dies kann auf den gewöhnlichen Hechelmaschinen für Flachs geschehen, wobei vorzugsweise solche Maschinen verwendet werden, bei denen nacheinander Hechelkämme zunehmender Dichte und Feinheit der Benadelung auf das Gut einwirken. Während jedoch bei Flachs die Faserbündel in die Kluppen eingespannt und die Holzteile oder kurzen Fasern herausgekämmt werden, werden hier die ganzen Pflanzen an den Strünken eingespannt und alle Fasern abgekämmt. Dies geschieht in der Hauptsache so, daß infolge der foi-tschreitenden Feinheit der Kämme die teils infolge der Vorbehandlung verworrenen. teils noch zusammenhängenden Fasern fortschreitend glattgekämmt und getrennt werden. ly)abei werden zuerst in der Hauptsache lange. Fasern ,-und- dann von Stufe zu Stufe kürzere Fasern ausgekämmt und allmählich sämtliche Fasern von den Holzstengeln abgenommen. Man erhält somit sämtliche Fasern in soviel verschiedenen Durchschnittslängen, als verschieden feine Hechelwerke vorhanden sind, während zuletzt nur die kahlen Holzstengel übrigbleiben. Die Behandlung mit stufenweise feiner werdenden Hechelkämmen ist auch insofern von Bedeutung, als erst dadurch eine wirkliche Vereinzelung der Fasern erzielt wird. Würde man von vornherein mit feinen Kämmen arbeiten, so würden die verworrenen und zum Teil noch zusammenhängenden Fasern zum ,großen Teil in ganzen Büscheln abgelöst werden. Dabei würden ferner Holzteile, insbesondere dünne Zweige, die durch die Vorbehandlung brüchig geworden sind, mitgerissen werden und in das Fasergut kommen. Dies wird durch die zunehmende Feinheit der Hechelkämme vermieden.
  • Das Abkämmen der Fasern hat in feuchtem Zustande zu erfolgen. Man kann das Gut nach dem Ausscbleudern ent-,veder unmittelbar weiter verarbeiten oder zunächst trocknen und dann in dem für das Abkämmen erwünschten Grade wieder anfeuchten.
  • Zum Zwecke des Abspülens der Fasern von den Holzstengeln durch Druckwasserstrahlen werden zweckmäßig die Pflanzen an den Strünken eingespannt und der Wirkung von nach den Spitzen der Pflanzen hin schräg gegeneinander gerichteten Druckwasserstrahlen ausgesetzt, wobei gegebenenfalls noch in der Richtung der Stengel gehende Strahlen hinzutreten können. Die Wasserstrahlen streifen unter gleichzeitigem Auswaschen der verschlammten Rinde die Fasern von den Holzstengeln ab, ohne von diesen Zweige abzureißen.
  • Bei beiden angegebenen Verfahren zur Loslösung der Fasern von den Holzstengeln erhält man die Fasern frei von Holz und Rinde, d. h. in einem solchen Zustande, daß sie nach dem Trocknen ohne weitere Vorbehandlung versponnen werden können.
  • Durch die Vörbehandlung, insbesondere durch das Kochen unter den erörterten Bedingungen, wird der Zusammenhang der Fasern mit dem Holz so weit gelockert, daß man gegebenenfalls die Trennung auch leicht und ohne Beschädigung der Fasern durch Brechen des Holzes bewirken kann, nachdem man die ausgeschleuderten Stengel getrocknet hat. Bei bekannten Verfahren, bei denen das Holz gebrochen wird, haften die Fasern noch derart am Holz, daß beim Brechen und dem danach noch erforderlichen Abreißen der Fasern von den Holzbruchstücken der größte Teil der Fasern zerrissen wird, so daß man ein durchschnittlich sehr kurzes Fasergut erhält, wogegen das vorliegende Verfahren auch beim Brechen lange Fasern liefert.

Claims (2)

  1. PATENT-ANsPRÜcHE: - -i. Verfahren zur Gewinnung spinnbarer Fasern aus Ginster, dadurch gekennzeichnet, daß die Pflanzen. in einer Ätznatronlösung von etwa 5° B6, zweckmäßig unter Druck, bis zu-in Verschlammen der Rinde gekocht werden, -die dann durch Auswaschen entfernt werden kann.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Rinde befreiten Fasern durch Hechelwerke von ab- gestufter Feinheit der Benadelung von den Holzstengeln abgekämmt werden. -
DE1918323607D 1918-03-22 1918-03-22 Verfahren zur Gewinnung spinnbarer Fasern aus Ginster Expired DE323607C (de)

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