DE322167C - Verfahren zur Herstellung von Spinnfasern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Spinnfasern

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DE322167C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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Description

  • Verfahren zur. Herstellung von Spinnfasern. . Gegenstand der Erfindung ist ein. Verfahren zur Gewinnung von Spinnfasern aus Stengeln, Kraut, Rinden oder anderen Teilen von Pflanzen. Hierfür kommen alle Arten der letzteren in Betracht, insbesondere auch Kartoffeln, Helianthus, Topinambur, Hopfen, Weidenrinden, Brennesseln, Flachs, Apocynazeen (Apocyneen), Laportea canadensis usw.
  • Es ist bekannt, aus vielen solcher Pflanzen durch Brühen, Kochen oder Dämpfen mit allerlei Stoffen, z. B. auch mit Lösungen von Atznatron, Sulfiten, Bisulfiten, Karbonaten, Bikarbonaten u. dgl. öder mit Emulsionen von ölen oder Fetten die Fasern freizulegen. Aber eine einmalige derartige Heißbehandlung jener Pflanzenteile genügt erfahrungsgemäß nicht, um eine dauerhafte, wasserfeste und geschmeidige Faser zu gewinnen. Daher ging man dazu über, mehrere der einzelnen Arl,eitsgänge nacheinander zur Anwendung zu bringen. Man hatte erkannt, daß z. B: die eine Behandlungsart nachträglich eine chemische Bindung der in den Fasern zurückgebliebenen schädlichen Stoffe erfordert oder ein anderer Arbeitsgang notwendig ist, um die Reste von Pflanzenleim aufzulösen oder auszuwaschen. Zum Schluß mußten dann noch besondere Maßnahmen zur Erhöhung des Glanzes, .der Weichheit und der Geschmeidigkeit der Fasern getroffen werden. Unter diesen Umständen kam man zu einer solchen Ansammlung von einzelnen Arbeitsgängen, daß dadurch nicht nur die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens, sondern vor allein auch die Pflanzenfasern selbst leiden mußten.
  • Demgegenüber fordert .die Erfindung eine doppelte Heißbehandlung der Pflanzenteile, und zwar zunächst die Einwirkung von Dämpfen aus Säuren, aus alkalischen oder anderen Lösungen, etwa Schwefelnatrium, Bisulfiten, Bisulfaten, Superoxyden, Hypochloriten oder Permanganaten, und danach ein Kochen in fett-, öl- oder seifehaltigen Lösungen von Alkali, Schwefelnatrium oder ähnlich wirkenden Stoffen. Es soll also auf ein Dämpfen mit scharfen Mitteln ein Abkochen in fett-, öl- oder seifehaltigen Chemikalien folgen. So läßt sich eine geschmeidige und haltbare Faser in wirtschaftlich und technologisch brauchbarer Weise gewinnen.
  • Verwendet man für den ersten Arbeitsgang Lösungen von Schwefelnatrium, Bisulfaten oder von nicht flüchtigen z5äuren, so hat man zu beachten, daß diese Stoffe, wenn .sie auch selbst nicht in-Dampfform an düe zu behandelnden Pflanzenteile herantreten, so doch von den Wasserbläschen des nassen Dampfes mitgeführt werden und dort zu erhöhter Wirkung kommen, wo die Fasern durch die Wirkung des Wasserdampfes eben aufgeschlossen und daher der Einwirkung der Chemikalien besonders zugänglich sind.
  • Es mag erwähnt werden, daß man jeden der beiden Teile des Verfahrens, sowohl das Dämpfen als auch das Kochen, mit den gleichen oder mit verschiedenen Chemikalien mehrfach wiederholen kann. Es besteht auch die Möglichkeit, in einer Lösung mehrere der genannten Chemikalien gleichzeitig zur Einwirkung auf den Rohstoff gelangen zu lassen. Nach dernD.ärnpfen wird die sich. wieder ansammelnde Flüssigkeit abfiltriert und der sich ergebende =Mederschlag zu Nebenprodukten weiterverarbeitet. Das Bad, welches zur-Bildung der Dämpfe verwendet-wird, kann weiterbenutzt werden: Während des Kochens -der gedämpften Faserstoffe im Kessel empfiehlt es sich, das Bad umlaufen zu lassen, was durch ein: Rührwerk oder andere Mittel bewirkt werden kann. Nach ein- oder mehrstündigem Kochen wird die Flüssigkeit wiederum abfiltriert und kann weiterverwendet werden. Die angesammelten Nebenprodukte können weiterverarbeitet werden.
  • Das gekochte Gut wird in demselben Gefäß oder einem anderen geeigneten Apparat, z. B. auf der Spülmaschine, gewaschen. Hierbei trennen sich die feineren von den gröberen, d. h. den holzigen Fasern. Erstere werden mit dem Spülwasser fortgeführt und aufgefangen und die holzigen Fasern je nach Bedarf abermals einer dem Zweck und der Verwendung entsprechenden Kochung unterworfen, gespült und erforderlichenfalls auch gebleicht.
  • Die nach dem geschilderten Verfahren erhaltenen Fasern werden schließlich gemäß ihrer. Feinheit voneinander getrennt, erforderlichenfalls die gröberen Faserbündel chemisch oder mechanisch geöffnet und endlich alle Fasern in bekannter Weise spinnfertig gemacht.
  • Man könnte die gröberen und holzigen Fasern auch. in anderer Weise verwenden und sie z. B. zu Papiermasse oder anderen Erzeug nissen verarbeiten. Ferner könnte man sie zu sogenannter Stapelfaser verarbeiten oder als Ausgangsstoff zur Herstellung von Kunstseide und Glanzfasern verwenden.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUcH: Verfahren zur Herstellung von Spinnfasern aus Stengeln, Kraut, Rinden oder anderen Teilen von Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß die zu verarbeitenden Pflanzenteile zunächst der Einwirkung von Dämpfen aus Säuren, aus alkalischen oder Lösungen von Schwefelnatrium, Bisulfiten, Bi.sulfaten, Superoxyden, Hypochloriten, Permanganaten oder ähnlich wirkenden. Chemikalien ausgesetzt und danach in fett-, öl- oder seifehaltigen Lösungen von Alkali, Schwefelnatrium oder ähnlich wirkenden Chemikalien gekocht werden.
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