DE406505C - Verfahren zur Gewinnung einer wie Baumwolle verspinnbaren (kotonisierten) Faser aus Flachsabfaellen u. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung einer wie Baumwolle verspinnbaren (kotonisierten) Faser aus Flachsabfaellen u. dgl.

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DE406505C
DE406505C DEK80237D DEK0080237D DE406505C DE 406505 C DE406505 C DE 406505C DE K80237 D DEK80237 D DE K80237D DE K0080237 D DEK0080237 D DE K0080237D DE 406505 C DE406505 C DE 406505C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung einer wie Baumwolle verspinnbaren (kotonisierten) Faser. aus Flachsabfällen u. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung einer baumwollähnlichen und wie Baumwolle verspinnbaren (kotonisierten) Faser aus Flachs unter besonderer Berücksichtigung der in Flachsröstereien entstehenden Abfälle und von an sich nicht zur Gewinnung von Langfasern geeignetem Strohflachs, wie er beispielsweise bei der Erzeugung von Samenflachs abfällt.
  • Insbesondere betrifft die Erfindung ein solches Verfahren, bei welchem das Material zunächst zwecks Entholzung einer mechanischen Behandlung und dann zwecks Entfernung der Inkrusten einem Chlorungsverfahren unterworfen wird.
  • Gegenüber den bekannten Verfahren dieser Art besteht die Erfindung darin, daß das entholzte Material vor dem Chlorungsverfahren einer bis zur Zerstörung der hierdurch abbaufähigen Inkrusten getriebenen Überröstung ausgesetzt ,wird und die nach Auswaschung des Röstgutes in diesem verbliebenen Inkrusten durch Einwirkung von Chlorkalk- oder Natriumhypochloritlösung oder Elektrolytlauge entfernt werden.
  • Die Überröstung ist für die Gewinnung einer kotonisierten Faser deshalb so vorteilhaft, weil hierdurch, was weder bei der Gewinnung von Langfaser noch bei der von Werg so schwer ins Gewicht fällt, die durch die mechanische Entholzung vor der Röste nicht entfernten Rindenparenchvmzellen in ihrem Verband so gelockert werden, daß sie teils bei den in der Folge vorzunehmenden Waschungen, teils den der chemischen und den dem Verspinnen vorhergehenden mechanischen Behandlungen der Faser restlos entfernt werden; gleichzeitig aber auch, um die Zerlegung der Bastbündel und die Vereinzelung der Bastzellen schon hier so weit zu treiben, wie es im Hinblick auf spätere, schonend und billiger zu gestaltende chemische Aufschließung möglich ist. Zu dieser chemischen Aufschließung reicht infolgedessen die genannte Einwirkung von gebundener unterchloriger Säure oder Elektrolytlauge, um die gänzliche Zerstörung des die Bastzellen noch zum Teil verkittenden Lignins und der anderen Inkrusten zu vollenden. Es entfällt somit die früher vorgeschlagene Behandlung mit freiem Chlorgas, die leicht gesundheitsschädlich bzw. giftig wirkt.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung kann beispielsweise wie folgt ausgeführt werden: Das Ausgangsmaterial (Wirrstroh, Röstereiabfälle, Samenflachsstroh u. dgl.) wird zunächst auf an sich bekannten Maschinen vor dem Rösten gehnicht oder durch eine andere geeignete Bearbeitung soweit als möglich von Holzteilen befreit. Diese Maßnahme hat den doppelten Vorteil, daß erstens mit geringerem Faserverlust gearbeitet wird, da die noch nicht gerösteten Bastbündel noch ihre volle natürliche Festigkeit und Zusammenhalt haben (zweckmäßig kann hierbei, sofern das Material feucht ist, zwecks leichteren Knikkens eine Trocknung vorhergehen), zweitens für die nachfolgenden Behandlungen an Raum und Chemikalien gespart wird.
  • Das s41cliermaßen von Holzteilen möglichst weit befreite Material wird jetzt erst der Röste unterworfen, wobei das System, nach welchem geröstet wird, chemische oder biologische (Kalt- oder Warmwasserröste oder Tauröste mit oder ohne Zusatz von Rösteerregern oder Chemikalien), belanglos ist. Im Gegensatz zu der Durchführung der bekam fiten Röstverfahren, die alle clie Gewinnung von Langfasern bezwecken und bei welchen die Röste nicht bis zur Erschöpfung getrieben werden darf, sondern unterbrochen werden maß, sobald Röstreife eingetreten ist, d. h. sich der Bast leicht vorn Holzkörper rler Pflanze loslöst, wird nach dein vorliegenden Verfahren bewußt und absichtlich überröstet. Hierdurch wird erreicht, daß die die einzelnen Bastzellen verkittenden Substanzen, vornehmlich die Pektinstoffe, sonst auch Inkrusten genannt, sogweit sie durch die Röste abbaubar sind, zerstört werden, wodurch eire sehr weitgehende Trennung der Bastzellen voneinander eintritt. Zweckmäßig wird das geknickte Gut vor der Röste gründlich gewässert, um die wasserlöslichen Stoffe zu entfernen, besonders die eiweißartigen, welche bei der biologischen R#:ste zunächst zerlegt werden, dabei eine Bakterienflora zeitigend, welche der Pektinvergärung hinderlich ist, sie also verlangsamt, und nebenbei auch durch die üblen Gerüche nach Buttersäure störend wirkt.
  • .Nach beendeter Röste wird das Röstgut zur Entfernung der bei der Röste entstandenen bzw. in wasserlösliche Form gebrachten Stoffe gründlich und zweckmäßig heiß mit Wasser gewaschen.
  • Das gewaschene Gut wird nun einem Prozeß unterworfen, durch welchen die jetzt noch die Bastzellen verkittenden Substanzen, in erster Linie das L ignin, zerstört und entfernt «-erden, somit eine weitere Lockerung des Zellgefüges erzielt wird. Erreicht wird dies dadurch, daß das Material zunächst durch Behandlung in kalter oder warmer Lösung von Ätzalkali oder ntzalkalisoda in geeigneter Konzentration unter Druck oder ohne Druck in zirkulierender Flotte von den in diesen Mitteln löslichen Stoffen befreit und für die Einwirkung der in der nachfolgenden als Chlorungsverfahren zu bezeichnenden Behandlang angewendeten Chemikalien empfänglich gemacht wird. lach Ablaufenlassen der Lauge und .Spülung in Wasser wird nämlich das Gut jetzt einer Behandlung in Chlorkalklösung, Natriumhvpochloritlösung oder Elektrolytlauge so lange und derart unterworfen, daß die beabsichtigte weitere Teilung der Faserbündel in Bastzellen bzw. in kleinere Verbände erreicht wird. Die hierbei eintretende Bleichung ist, obgleich ein gleichzeitiger Vorteil, für das Verfahren an sich Nebensache. Das Wesentliche an dem Vorgang ist vielmehr, daß im Gegensatz zur Bieiclie, welche im Hinblick auf den Griff und die Festigkeit des Garnes eine restlose Entfernung der Pflanzenwachse, Pektinreste tisw. ängstlich vermeidet, nach dem vorliegenden Verfahren der Prozeß bis zu einer möglichst weitgehenden Entfernung dieser Substanzen geführt wird.
  • Nach beendeter Chlorung wird gespült, abäesäaert bzw. finit Antichlor behandelt, das ;Material von Wasser durch Schleudern befreit, maschinell in Flocken zerlegt, getrocknet, geöffnet, und gekrempelt. Bei den letzten Vorgängen, die auf an sich bekannten Maschinen vorgenommen werden können, werden (l'e letzten Reste Scheben (Holzteile) entfernt und die Fasern gleichgelegt, welche jetzt als gleichmäßiges Fließ die Krempel verlassen. Sie können in dieser Form für sich allein zu gröberen, oder mit Baumwolle vermischt zu feineren Garnnummern versponnen -werden.

Claims (1)

  1. PATENT-AI\TsPRUci-i Verfahren zur Gewinnung einer -wie Baumwolle verspinnbaren (kotonisierten) Faser aus Flachsabfällen u. d-1., bei welchem das Material zunächst zwecks Entholzung einer mechanischen Behandlung und dann zwecks Entfernung der Inkrusten einem Chlorungsverfahren unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das entliolzte Material vor dem Clilorungsverfahren einer bis zur Zerstörung der hierdurch abbaufähigen Inkrusten getriebenen Lberröstung ausgesetzt wird und die nach Auswaschung des Röstgutes in diesem verbliebenen Inkrusten durch Einswirkung von Chlorkalk- oder 1 atriumhypochloritlösung oder Elektrolytlauge entfernt werden,
DEK80237D 1921-12-17 1921-12-17 Verfahren zur Gewinnung einer wie Baumwolle verspinnbaren (kotonisierten) Faser aus Flachsabfaellen u. dgl. Expired DE406505C (de)

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