DE314954C

DE314954C -

Info

Publication number: DE314954C
Application number: DENDAT314954D
Authority: DE
Also published as: DE308566C

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung und Verbesserung des durch Patent 308566 geschützten Verfahrens zur Herstellung von Gespinstfasern aus Linden-,Pappeln-

.5 oder Weidenrinde, und zwar besteht die Verbesserung im wesentlichen darin, daß . das Verfahren noch rascher durchgeführt wird, als dort beschrieben.

Dies wird dadurch erreicht, daß die durch Abschälen der betreffenden Hölzer im Saftzustand gewonnenen Rindenstücke, nachdem sie in an sich bekannter Weise von ihrer äußeren grünen Rinde befreit sind, unmittelbar hernach in ebenfalls bekannter Weise gequetscht werden.

!5 Durch das Abschürfen der Borke wird erreicht, daß di e'^Lösungslauge von allen Seiten gleichzeitig auf die Bastzellen einwirken kann, wodurch natürlich ein rascheres Lösen des Bastes stattfindet, als wenn die Rindenstücke mitsamt der grünen Rinde mit der Lösungsläuge zur Behandlung kommen. Außerdem wird aber durch das vollkommene Freilegen des Bastes noch sicherer als bisher das bekannte Rotbraunfärben des Bastes während des Lösungsprozesses verhindert, er bleibt vollkommen weiß.

Es ist zwar bereits vorgeschlagen worden, Bast und äußere Rinde vor der weiteren Behandlung zu trennen und ebenso sind die Rindenstücke wieder bei anderen Verfahren auch schon gequetscht worden, indessen wurde beides bisher noch nicht in demselben Verfahren durchgeführt, während dadurch erst neben den sonstigen Vorzügen des Verfahrens des Hauptpatentes das Lösen des Bastes erheblich rascher als bei den bekannten Verfahren erreicht wird. ■

Dieses Abheben der. äußeren grünen Rindenschicht wird in der Praxis auf einer Maschine vorgenommen, die mit Messern o. dgl. versehen ist, welche die Borke abzuheben imstande sind.

Durch das nach dem Abschürfen der Borke vorgenommene Quetschen werden die Bastschichten schon in rohem Zustand aufgeschlossen und damit eine weitere Beschleunigung des Verfahrens erreicht. Auch das Quetschen der Rindenstücke wird geeigneterweise auf der nämlichen Maschine, z. B. mittels drehender Walzen, vorgenommen.

Von dieser Maschine aus werden die derart bearbeiteten Rindenstücke durch eine Fördervorrichtung beliebiger Art in Behälter gefördert, in denen sich die Lösungslauge befindet.

Claims

Patent-Anspruch: _

Abänderung des Verfahrens zur Herstellung von Gespinstfasern aus Rinde nach Patent 308566, dadurch gekennzeichnet, daß die im Saftzustand abgeschälten und in bekannter Weise von ihrer äußeren grünen Rindenschicht befreiten Rindenstücke der Linden-, Pappeln- oder Weidenhölzer unmittelbar darnach in gleichfalls an s^;ch bekannter Weise gequetscht werden, worauf gemäß dem Hauptpatent mit Lauge behandelt wird.