DE3041845C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein hydrodynamisch
geschmiertes Axialdruckgleitlager mit einer zentralen
Bohrung zur Aufnahme einer Welle mit an seiner tragenden
Stirnseite in Umfangsrichtung hintereinander angeordneten
massiven Rücken, die jeweils eine zur Achsnormalebene in
Umfangsrichtung geneigte Fußfläche, die in Laufrichtung der
Welle auf die Wellengleitfläche zu ansteigt, und eine sich
in Laufrichtung an die Fußfläche anschließende erhabene
Gleitfläche aufweisen.
Ein bekanntes Axialdruckgleitlager, das eine Lagerfläche
mit Rücken aufweist, dient üblicherweise zur Aufnahme von
Axiallasten, die mittels eines rotierenden Schaftes, der
an der Lagerfläche angreift, in das Axialdruckgleitlager
eingeleitet werden. Ein solches Axialdruckgleitlager ist
aus Kupfer, das Blei oder Zinn enthält, oder aus Aluminium,
das Zinn enthält, hergestellt. In der Regel wird es aus
Bandmaterial durch Pressen gefertigt.
Die Fig. 1A und 1B zeigen ein herkömmliches
ringförmiges Axialdruckgleitlager dieser Art mit einer
zentralen Bohrung 1 zur Aufnahme einer nicht dargestellten
Welle, die eine an dem Lager anliegende Schulter hat. Die
einer ebenen Rückseite gegenüberliegende Seite 2 des
ringförmigen Lagers, an der die Schulter der Welle
anliegt, weist eine Vielzahl von in Umfangrichtung
hintereinanderliegenden Rücken 4 auf, deren Oberflächen 2
zu einer zur Wellenachse rechtswinkligen Ebene geneigt
sind. Daher kann sich zwischen der Fläche 2 des Lagers und
der Gleitfläche der Schulter der Welle ein keilförmiger
Ölfilm bilden. Die Rücken 4 werden beim Ausstanzen der
Bohrung 1 dadurch gebildet, daß die Stanzform
entsprechend geformt ist. Anschließend werden die Rücken
oberflächengehärtet und anschließend durch Schwabbeln
poliert.
Bei solchen bekannten Axialdruckgleitlagern haben die
Rücken 4 eine Höhe von 5 bis 10 µm. Es ist daher schwierig,
bei der Herstellung für alle Rücken 4 die gleiche Höhe zu
erreichen. Daraus ergibt sich, daß die Axialbelastung der
Lagerfläche 2 sich auf diejenigen Rücken 4 konzentriert,
die die größte Höhe haben. Das führt dazu, daß der Ölfilm
an den höchsten Rücken 4, wo sich die Axiallast
konzentriert, unterbrochen wird und an diesen Stellen ein
sogenannter Metallkontakt zwischen Lager und Welle
stattfindet, so daß ein abnormaler Verschleiß und ein
Festfressen auftreten kann. Darüber hinaus ändert sich das
Reibungsmoment in Abhängigkeit von der Axiallast in
unerwünscht großen Maß.
Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten ist in der
DE-OS 19 57 058 bereits angegeben worden, die Spitzen der
Rücken 4 durch Polieren so abzuflachen, daß alle Rücken 4
die gleiche Höhe haben. Da bei dieser in Fig. 2 dargestellten Form, bei der sich
an die oberen Enden der Flächen 2 eine flache Fläche 5
anschließt, die Länge der geneigten Fläche 6 in
Umfangsrichtung, die der Bildung des keilförmigen Ölfilms
dienen soll, verkürzt ist, ergibt sich eine verkleinerte
Oberfläche zur Aufnahme der Axiallast. Infolgedessen ergibt
sich bei einer gegebenen Axiallast ein erhöhter Druck des
Ölfilms und somit eine Verminderung der Dicke des Ölfilms,
die zu einem Metallkontakt führen kann. Insbesondere wird
die Dicke des Ölfilms erheblich am Übergangsbereich 7
zwischen der geneigten Fläche 6 und der oberen Fläche 5
vermindert, wodurch die Gefahr vergrößert wird, daß
Reibungswärme am Übergangsbereich 7 erzeugt wird, die zu
einem Festfressen der Gleitlager führt.
Ein derartiges gattungsgemäßes Axialdruckgleitlager ist auch aus der
US-PS 28 99 243 bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Axialdruckgleitlager der angegebenen Art zu schaffen, mit
dem sich unter Vermeidung eines direkten Kontaktes zwischen
der Lagerfläche und der Gleitfläche der Welle ein besonders
dicker Ölfilm erzeugen läßt. Diese Aufgabe wird
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die erhabene Gleitfläche
schwach und gleichsinnig wie die Fußfläche geneigt ist,
wobei ihr Neigungswinkel geringer ist als der Neigungswinkel
der Fußfläche, und daß der Übergangsbereich zwischen der
Fußfläche und der erhabenen Gleitfläche abgerundet ist.
Die mit der erfindungsgemäßen Lösung erreichte Wirkung
basiert im wesentlichen darauf, daß über der gesamten
Fläche des Rückens ein keilförmiger Ölfilm aufgebaut werden
kann, ohne dabei die Nachteile des Standes der Technik in
Kauf nehmen zu müssen, wie sie beispielsweise beim Lager der
in der DE-OS 19 57 058 beschriebenen Art vorhanden sind, bei
dem der Rücken des Lagers nur eine einzige, verkürzte geneigte
Fläche aufweist. Erfindungsgemäß wird sowohl auf der
Fußfläche als auch auf der erhabenen Fläche ein keilförmiger
Ölfilm aufgebaut. Darüber hinaus wird durch den abgerundeten
Übergangsbereich zwischen beiden Flächen verhindert, daß an
dieser Stelle der Ölfilm bei konzentrierter Axiallast
abreißt.
Die DE-OS 27 53 772 betrifft ein elastisches Axiallager, bei
dem das Lager in einer ersten Belastungsstufe eine abgeflachte
Fläche und eine geneigte Fläche aufweist und in einer
zweiten Belastungsstufe zwei mit unterschiedlichen Winkeln
geneigte Flächen besitzt. In dieser zweiten Belastungsstufe
entspricht die Form des Lagers, wenn man die beiden
geneigten Flächen betrachtet, etwa der des anmeldungsgemäßen
Lagers. Der entscheidende Unterschied zwischen dem bekannten
Lager und dem erfindungsgemäßen Lager besteht jedoch darin,
daß das erfindungsgemäße Lager massiv ausgebildet ist und
die durch die beiden geneigten Flächen erzielbare Wirkung zu
Beginn der Belastung zur Verfügung stellen soll. Mit anderen
Worten, die beiden keilförmigen Ölfilme sollen sich bereits
bei Belastungsbeginn aufbauen, um auch bei relativ geringen
Belastungen jedwede Gefahr eines direkten Metallkontaktes
auszuschließen. Demgegenüber will die bekannte Lösung im
Anfangszustand der Belastung Parallelität zwischen der
oberen Fläche des Lagers und dem Gleitteil der Welle
aufrechterhalten, was der anmeldungsgemäßen Lösung diametral
entgegensteht.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung
näher erläuert. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1A und 1B eine Vorderansicht und eine Seitenansicht
eines herkömmlichen Axialdruckgleitlagers
mit Lagerflächen bildenden Rücken,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines anderen herkömmlichen
Axialdruckgleitlagers mit Lagerflächen
bildenden Rücken,
Fig. 3A und 3B eine Vorderansicht und eine Seitenansicht
eines erfindungsgemäßen Axialdruckgleitlagers,
Fig. 4 einen Ausschnitt des Axialdruckgleitlagers
gemäß Fig. 3 in vergrößerter Darstellung,
Fig. 5A und 5B Diagramme von vergleichenden Versuchsergebnissen
über das Reibungsmoment bei herkömmlichen
und erfindungsgemäßen Axialdruckgleitlagern,
Fig. 6 ein Diagramm mit vergleichenden Versuchsergebnissen
der Belastbarkeit herkömmlicher
und erfindungsgemäßer Axialdruckgleitlager,
Fig. 7 ein Diagramm zur Bestimmung der Länge der
schwach geneigten Oberfläche eines Rückens
eines erfindungsgemäßen Axialdruckgleitlagers,
Fig. 8 eine Seitenansicht eines halbfertigen Teils
eines erfindungsgemäßen Axialdruckgleitlagers
mit Rücken und
Fig. 9 verschiedene Herstellungsstufen des erfindungsgemäßen
Axialdruckgleitlagers
in schematischer Darstellung.
Das in den Figuren dargestellte Axialdruckgleitlager
gemäß der Erfindung hat die Form eines Ringes mit einer
zentralen Bohrung 11, in die eine rotierende Welle mit
einer nicht dargestellten Schulter eingesetzt ist. Das
Axialdruckgleitlager weist um die Bohrung 11 herum eine
Lagerfläche 12 auf, an der die Schulter der Welle anliegt,
und auf der der Lagerfläche 12 gegenüberliegenden
Seite eine Rückseite 13. Die Lagerfläche 12 bildende
Rücken 14 der in Fig. 4 gezeichneten, später noch zu beschreibenden
speziellen Form sind derart ausgebildet, daß
das Axialdruckgleitlager in der Lage ist, beträchtliche
Lasten zu tragen, einen niedrigen Reibbeiwert und einen
hohen Widerstand gegen Festfressen sowie ein festes
Reibungsmoment unabhängig von Änderungen in der Axialbelastung
hat. Die Rücken 14 sind in großer Zahl in
Reihe in Umfangsrichtung der Lagerfläche 12 angeordnet.
Wie Fig. 4 zeigt, weist jeder Rücken 14 eine Fußfläche
15 und eine sich daran anschließende erhabene Gleitfläche 16
auf. Die Fußfläche 15 hat einen Neigungswinkel β in Bezug
auf die Horizontale senkrecht zur Achse des Axialdruckgleitlagers.
Die Fußfläche 15 steigt in einer der
Drehrichtung S der in der Bohrung 11 des Axialdruckgleitlagers
eingesetzten Welle korrespondierenden Richtung an.
Der Neigungswinkel β ist für alle Rücken 14 im wesentlichen
gleich und liegt im Bereich von 0<β<90°,
abhängig von der maximalen Axialbelastung durch die rotierende
Welle. Die Gleitfläche 16 dagegen hat einen geringeren
Neigungswinkel α in bezug auf die Horizontale
senkrecht zur Achse des Axialdruckgleitlagers. Weiter
entspricht die in Richtung S gemessene Länge l₂ der erhabenen
Gleitfläche 16 der Beziehung 0<l₂/l₁<0,6, bezogen
auf die gesamte Länge l₁ der Rücken 14, gemessen in Richtung S.
Der Winkel α und der Winkel β sollten vorzugsweise
der Beziehung 0<α<β<5° genügen. Ferner
sind der Übergangsbereich 17 zwischen der Fußfläche 15
und der erhabenen Gleitfläche 16 mit einem Krümmungsradius
von 5 bis 10 µ abgerundet. Die Gesamthöhe h des Rückens
14 beträgt etwa 4 bis 6 µm.
Da entsprechend der Erfindung die Gleitfläche 16 mit
der leichten Neigung auf dem oberen Bereich der Fußfläche
15 des Rückens 14 ausgebildet ist, wie beschrieben, ist
es nicht nur möglich, ein Abreißen des Ölfilms zu vermeiden,
was bei den Rücken 4 der herkömmlichen Axialdruckgleitlager
gemäß Fig. 1A und 1B wegen ihrer unterschiedlichen
Höhe kaum zu vermeiden ist, sondern auch die Bildung
keilförmiger Ölfilme sowohl auf der Fußfläche 15
als auch der oberen Oberfläche 16 zu fördern. Infolgedessen
ist es möglich, den Metallkontakt zwischen dem
Axialdruckgleitlager und der rotierenden Welle zu verhindern,
der entstehen würde, wenn die Dicke des Ölfilms
wie im Falle der Rücken 4 mit den flachen, oberen Oberflächen 5
entsprechend Fig. 2, vermindert wird. Da der
Übergangsbereich 17 zwischen der Fußfläche 15 und der
erhabenen Gleitfläche 16 und die Kante 18 abgerundet sind,
ist es möglich, bei konzentrierter Axiallast am Übergangsbereich
17 und an der Kante 18 ein Abreißen des
Ölfilms zu vermeiden. Schließlich kann wegen der leichten
Neigung der Gleitfläche 16 die Spitzenbelastung
für den Ölfilmdruck bei der Erfindung im Vergleich zu
der bei herkömmlichen Axialdruckgleitlagern gemäß Fig. 1A
und 1B erhöht werden. Folglich ist die Belastbarkeit
des erfindungsgemäßen Axialdruckgleitlagers höher
als bei den herkömmlichen Axialdruckgleitlagern mit
Rücken.
Versuche der Erfinder haben die Verbesserung der Brauchbarkeit
des erfindungsgemäßen Axialdruckgleitlagers im
Vergleich zu herkömmlichen Axialdruckgleitlagern bestätigt.
Die Fig. 5 und 6 zeigen die Versuchsergebnisse.
- I. Untersuchung des Reibungsmomentes:
Die Fig. 5A und 5B zeigen die Versuchsergebnisse
der Reibungsmomente herkömmlicher Axialdruckgleitlager
mit Rücken 4 der in Fig. 1A und 1B gezeigten
Form und des erfindungsgemäßen Axialdruckgleitlagers
mit Rücken 14 der in Fig. 3A, 3B und 4 gezeigten
Form unter folgenden Testbedingungen.Versuchsbedingungen:Beim Versuch verwendetes Öl: ATF (Automaticöl).
Art der Belastung: Die Axiallast wird allmählich erhöht (10 kg/min).
Ölmenge: 700 ml.
Drehzahl der Welle: 1850 U/m (Umfangsgeschwindigkeit: 2,2 m/s).
Art der Schmierung: Tauchmethode.
Aus einem Vergleich der Versuchsergebnisse gemäß Fig. 5A
und 5B ergibt sich, daß sich für das erfindungsgemäße
Axialdruckgleitlager relativ kleine Reibungsmomente über
einen großen Bereich der axialen Belastung ergeben.
- II. Untersuchung der Widerstandsfähigkeit gegen Festfressen: Die Versuche wurden unter denselben Bedingungen wie unter I. an den herkömmlichen und den erfindungsgemäßen Axialdruckgleitlagern entsprechend dem Versuch I durchgeführt. Während der Versuche wurde die Axialbelastung in dem Augenblick gemessen, als die Axialdrucklager sich bei denselben Testbedingungen wie beim Test I. für das Reibungsmoment festfraßen. Die Versuchsergebnisse sind in Fig. 6 dargestellt. Der Figur ist zu entnehmen, daß sämtliche getesteten Axialdruckgleitlager herkömmlicher Bauart sich bei einer Axialbelastung zwischen 15 und 35 kg/cm² festfraßen, während alle getesteten Axialdruckgleitlager gemäß der Erfindung sich erst bei einer Axialbelastung von mehr als 60 kg/cm² festfraßen. Die Belastbarkeit der erfindungsgemäßen Axialdrucklager ist also etwa doppelt so groß wie die herkömmlicher Axialdruckgleitlager.
Aus der grafischen Darstellung der Fig. 7 ergibt sich
der Grund, weshalb die Beziehung zwischen der Länge l₁
des Rückens 14 und der Länge l₂ der leicht geneigten erhabenen
Gleitfläche 16 der Beziehung 0<1₂/l₁<0,6 bei
dem erfindungsgemäßen Axialdruckgleitlager genügen
soll. Während auf der Abzisse der Darstellung gemäß
Fig. 7 der Wert für l₂/l₁ aufgetragen ist, ist auf
der Ordinate das Verhältnis zwischen einer Axiallasteinheit,
bei der herkömmliche Axialdruckgleitlager gemäß
Fig. 1A und 1B festfressen, und verschiedenen
Axiallasten aufgetragen, bei denen Festfressen eintritt,
wenn verschiedene Längen l₂ für die Rücken 14 bei
erfindungsgemäßen Axialdruckgleitlagern gewählt werden.
Folglich zeigt auf der Ordinate ein Verhältnis von drei
das Festfressen an, das zum erstenmal eintritt, wenn das
Axialdruckgleitlager nach der Erfindung mit einer Axiallast
belastet wird, die dreimal so groß ist wie die oben
erwähnte Axiallast.
Das Herstellungsverfahren des Axialdruckgleitlagers gemäß
der Erfindung wird nun anhand der Fig. 8 und 9
erläutert:
Zunächst wird aus einem Metallblech, z. B. einem kaltgewalzten,
unlegierten Stahlblech, von einer vorbestimmten
Dicke, z. B. 3 mm, ein Teil in Form einer Unterlegscheibe
ausgestanzt. Dann werden in einer Preßform auf einer
Seite des unterlegscheibenähnlichen Teils die Rücken 14
geprägt, so daß als Zwischenprodukt das Lagerteil 21,
wie in Fig. 8 gezeigt, entsteht. Die Rücken 14 haben in
diesem Stadium der Herstellung eine Höhe von etwa 10 µm.
Danach wird die Gleitfläche der Rücken 14 einer Tuffbehandlung
unterworfen oder leicht nitriert, so daß sich
eine gehärtete Schicht 22 auf den Rücken 14 bildet. Die
äußere Haut der gehärteten Schicht 22 wird mittels eines
groben Polierpapiers entfernt, bis die Höhe sämtlicher
Rücken 14 etwa gleich ist. In einem anschließenden Schritt
wird die dem Rücken 14 des Lagerteils 21 gegenüberliegende
Rückseite 23 mittels einer Schleifmaschine poliert,
so daß die oberen Bereiche aller Rücken 14 in einer gemeinsamen
Ebene parallel zu der Rückseite 23 liegen.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß die gehärtete
Schicht 22 aus einer Hartchromschicht bestehen kann,
die auf die Oberfläche der Rücken 14 aufplattiert wird.
Bei Anwendung des Hartchromplattierungsverfahrens ist
kein Schritt zum Entfernen der oberen Haut der sonst
durch Tuffbehandlung erhaltenen, gehärteten oberen
Schicht 22 erforderlich. Die Hartchromschicht kann
auf kaltgewalztes, unlegiertes Stahlblech in einem
Sargentband, das Chromsäure und Schwefelsäure enthält,
bei einer Temperatur von 45°C, einer Stromdichte von
20 A/cm² und einer Spannung von 4,5 V aufplattiert
werden. Dabei kann die Hartchromschicht in einer Dicke
bis zu 20 µm und einer Härte von 830 Microvickers mit
einem Stromwirkungsgrad von 13% aufplattiert werden.
Anschließend wird der obere Bereich der geneigten Oberfläche
der Rücken 14 mit einer Läppmaschine oder feinem
Polierpapier geläppt, so daß der obere Bereich der geneigten
Fläche abgeflacht wird. Dadurch erhalten die
Rücken 14 eine Höhe von 7 bis 8 µm. Die so abgeflachten
Rücken 14 werden dann geschwabbelt, wobei leicht geneigte,
abgeflachte Bereiche (erhabene Gleitfläche 16)
entstehen, der Übergang zwischen den abgewinkelten
Oberflächen und den leicht geneigten Bereichen sowie
die Kanten abgerundet werden und die gesamte Oberfläche
der Rücken 14 eine Spiegeloberfläche erhält. Die so
abschließend behandelten Rücken 14 haben eine Höhe von
etwa 4 bis 6 µm. Für das Schwabbeln wird vorzugsweise
eine rotierende Scheibe benutzt, die mit Filz überzogen
ist. Für das Schwabbeln kann dagegen auch ein rotierendes
Schwabbelwerkzeug verwendet werden, das durch Lamellieren
einer Vielzahl von Lederstücken, Filzstücken,
Gummistücken, Stoffstücken hergestellt ist. Statt geschwabbelt,
kann die Gleitfläche auch anschließend kugeltrommelpoliert,
unter Einspritzen einer Flüsssigkeit gehont,
elektrolytisch oder chemisch poliert oder durch Kombination
der vorgenannten Methoden einer Schlußbehandlung
unterzogen werden.
Die Diagramme A, B, C und D der Fig. 9 zeigen die Veränderung
der Rücken während der verschiedenen Herstellungsphasen
nach der Erfindung. Das Diagramm A zeigt
die Form der Rücken 14 nach dem Prägen in einer Form;
das Diagramm B zeigt den Zustand nach der Tuffbehandlung
der Gleitfläche der Rücken 14; das Diagramm C zeigt den
Zustand nach der Herstellung der leicht geneigten erhabenen
Gleitfläche durch Läppen, Polieren und schließlich zeigt
das Diagramm D den Zustand (Endzustand) nach dem Baffeln
der gesamten Oberfläche der Rücken.
Aus der vorhergehenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels
der Erfindung ergibt sich, daß wegen der Fußfläche
15 mit dem vorgegebenen Neigungswinkel β und
wegen der erhabenen Gleitfläche 16 mit ihrem schwächer als
der vorgegebene Neigungswinkel β der Fußfläche 15 geneigten
Winkel α sich ein keilförmiger Ölfilm zwischen der
Fußfläche 15 und der erhabenen Gleitfläche 16 der Rücken 14
und der Gleitfläche der rotierenden Welle bildet, der
die Belastbarkeit mit Axialdruck wesentlich erhöht. Da
die Übergangsbereiche zwischen den Fußflächen 15 und
der erhabenen Gleitfläche 16 sowie die Kanten 18 der Rücken
14 abgerundet sind, ist die Gewähr gegeben, daß der
Ölfilm nicht unterbrochen wird. Metallkontakt zwischen der
die Lagerfläche 12 bildenden Fußfläche 15 und
Gleitfläche 16 und der Gleitfläche der rotierenden Welle
wird auf diese Weise verhindert. Infolgedessen ist der
Widerstand gegen Festfressen beim Erfindungsgegenstand
erheblich vergrößert im Vergleich zu herkömmlichen Axialdruckgleitlagern.
Ferner wird das Reibungsmoment des
Axialdruckgleitlagers gemäß der Erfindung sehr klein gehalten
und stabilisiert im Vergleich zu herkömmlichen
Axialdruckgleitlagern.
Claims (8)
1. Hydrodynamisch geschmiertes Axialdruckleitlager mit
einer zentralen Bohrung (11) zur Aufnahme einer Welle
und mit an seiner tragenden Stirnseite in Umfangsrichtung
hintereinander angeordneten massiven Rücken, die jeweils
eine zur Achsnormalebene in Umfangsrichtung geneigte
Fußfläche (15), die in Laufrichtung der Welle auf die
Wellengleitfläche zu ansteigt, und eine sich in
Laufrichtung an die Fußfläche (15) anschließende erhabene
Gleitfläche (16) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß die
erhabene Gleitfläche (16) schwach und gleichsinnig wie
die Fußfläche (15) geneigt ist, wobei ihr Neigungswinkel
( α ) geringer ist als der Neigungswinkel ( β ) der
Fußfläche (15), und daß der Übergangsbereich (17)
zwischen der Fußfläche (15) und der erhabenen
Gleitfläche (16) abgerundet ist.
2. Axialdruckgleitlager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das
obere Ende der erhabenen Gleitfläche (16) eine
Abrundung (18) hat.
3. Axialdruckgleitlager nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Länge (l₂) der erhabenen Gleitfläche (16) kleiner als
60% der Summe der Längen (l₁) der Fußfläche (15) und
der erhabenen Gleitfläche (16) ist.
4. Axialdruckgleitlager nach einem der vorangehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß für
die Neigungswinkel ( α , β ) die Beziehung
0°<α<β<5°gilt.
5. Axialdruckgleitlager nach einem der vorangehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Rücken (14) eine Höhe von 4 bis 6 µm haben.
6. Verfahren zum Herstellen eines Axialdruckgleitlagers
nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch die folgenden
Schritte:
- a) Ausstanzen eines halbfertigen Lagerteils in Form einer Unterlegscheibe aus einer Platte und Prägen von um die zentrale Bohrung herum angeordneten Rücken in mindestens eine der ringförmigen Stirnseiten,
- b) Härten der Oberfläche der Rücken,
- c) Abflachen der Rücken durch Läppen ihrer oberen Bereiche, so daß in einer Ebene liegende flache Bereiche entstehen,
- d) Schwabbeln der die ebenen Bereiche aufweisenden Rücken in Umfangsrichtung, so daß die ebenen Bereiche eine schwache Neigung erhalten und alle Kanten abgerundet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Material für die Platte kaltgewalzter, unlegierter Stahl
verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Härten durch Weichnitrieren erfolgt.
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