DE3039873C2 - Verfahren zum Herstellen eines mit Füllmaterial versehenen Siebbandes - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines mit Füllmaterial versehenen Siebbandes nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Insbesondere bei sehr schnell laufenden Papiermaschinen ist es erforderlich, Siebbänder aus Kunststoffwendeln mit Füllmaterial zu versehen, um die Luftdurchlässigkeit der Siebbänder zu verringern, damit durch die Siebbänder keine zu starke Luftumwälzung verursacht wird, die die Papierbahn stören würde.

Bei einem aus der DE-OS 31 35 140 bekannten Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 wird dabei das Füllmaterial, nämlich Kunststoffstreifen offensichtlich nach dem Ineinanderschieben der Wendeln in das Innere der Wendeln eingeschoben. Dies kann daraus geschlossen werden, daß von den Streifen eine genügende Festigkeit gefordert wird, um sie in das Innere der Wendeln einzuführen und über die Wendellänge hindurchzuziehen. Auf diese Weise kann nur Füllmaterial eingezogen werden, das ohne allzu große Reibung durch das Innere der Wendeln gezogen werden kann. Im allgemeinen muß daher das Füllmaterial einen deutlich kleineren Durchmesser als das Innere der Wendeln haben. Der Verringerung der Luftdurchlässigkeit sind dadurch Grenzen gesetzt.

Ein ausgefülltes Siebband ist ferner aus der DE-OS 24 19 751 bekannt, wobei Schaummaterial und gasgefüllte Schläuche als Füllmaterial erwähnt werden. Es werden keine Angaben darüber gemacht, wie das Füllmaterial in das Innere der Wendeln eingebracht wird.

Ausgehend von der DE-OS 31 35 140 besteht die Aufgabe der Erfindung in einem Verfahren, mit dem auf einfachere Weise ein mit Füllmaterial versehenes Siebband herstellbar ist, das eine besonders geringe Luftdurchlässigkeit besitzt.

Diese Aufgabe wird durch das kennzeichnende Merkmal des Patentanspruches 1 gelöst.

Durch die Ausgestaltung der Erfindung gemäß Patentanspruch 2 wird verhindert, daß gewelltes Füllmaterial im Betrieb seitlich an den Rändern des Siebbandes herausgedrückt wird.

Bezüglich der Art des Füllmaterials besteht keine Beschränkung. Es kann ein multi- oder monofiles Garn, ein Spinnfasergarn oder ein Bändchengarn sein. Dadurch, daß das Füllmaterial bereits bei der Herstellung der Wendeln eingebracht wird, liegt es im fertigen Siebband spannungslos im Inneren der Wendeln und füllt diese dabei besonders gleichmäßig aus. Besonders bei weich gedrehtem Multifilgarn und Spinnfasergarn als Füllmaterial verteilen sich die einzelnen Fasern gleichmäßig im Inneren der Wendeln, so daß das Siebband keine offenen Stellen besitzt

Unter »Bändchengarn« wird hierbei ein Chemie-Bändchen (Düsenbändchen oder Folienbändchen), Spleißbändchen oder Webbändchen verstanden.

Die durch die Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß auch Füllmaterial von relativ großem Durchmesser verwendet werden kann.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigt Fig. 1 in Gegenüberstellung Hohlräume, die mit gestreckten Fäden ausgefüllt sind, und Hohlräume, die mit spannungslosem Material ausgefüllt sind;

F i g. 2 in Gegenüberstellung Wendeln, die mit einem gespannten Garn gefüllt sind, und Wendeln, die mit nicht unter Spannung stehendem und in gewelltem Zustand thermofixiertem Füllmaterial ausgefüllt sind, im Längsschnitt;

Fig.3 das Herausragen des Füllmaterials über die Windungobögen bei besonders großer Überlänge des Füllmaterial-Garns und

F i g. 4 die Herstellung der gefüllten Wendeln, aus denen das erfindungsgemäße Siebband hergestellt ist..

Wie in F i g. 1 gezeigt, ist der Hohlraum jeder Wendel mit Füllmaterial gefüllt Die Hohlräume A und B der beiden linken Wendeln in F i g. 1 sind dabei mit Monofildrähten gefüllt, während die beiden rechten Hohlräume C und D mit voluminösem Multifil- oder Spinnfasergarn gefüllt ist Man erkennt, daß bei den Hohlräumen A und B noch offene Stellen vorhanden sind, z. B. dort, wo die Windungsbögen der benachbarten Wendeln ineinander ' verzahnt sind, während das voluminöse Füllmaterial die Hohlräume Cund D vollständig ausfüllt.

Wie in F i g. 2 zu erkennen ist, füllt das Füllmaterial nicht nur die Hohlräume der Wendeln vollständig aus, sondern legt es sich zum Teil auch zwischen die Windungsbögen. Hierdurch wird die Oberfläche des Siebbandes geschlossen und egalisiert und wird die an sich bereits sehr schwache Markierung des Siebbandes noch weiter verringert Auch wird dadurch die Anpreßfläche des Siebbandes vergrößert, was eine bessere Papiertrocknung beNvirkt.

Durch eine besonders große Überlänge des Füllmaterialgarns kann man sogar erreichen, daß das Füllmaterial etwas zwischen den Windungsbögen hervortritt und herausragt, siehe F i g. 3. Dadurch erhält das Siebband eine weiche Oberfläche.

Eine Möglichkeit für das Herstellen der gefüllten Wendeln ist in F i g. 4 dargestellt. Die Herstellung geht im wesentlichen so vor sich, wie in der DE-OS 29 38 221 beschrieben. Zusätzlich wird von einer Spule S Füllmaterial-Garn G abgezogen und zwischen Walzen W hindurchgeführt, deren Geschwindigkeit einstellbar ist. Die Spule 5 und die Walzen W sind mit der Welle des Dornes D verbunden und rotieren als Einheit mit dem Dorn D und dem Konus K um die Längsachse des Domes D.

Außerdem ist die Spule P für den Monofildraht T, aus dem die Wendeln gebildet werden, so angeordnet, daß der Monofildraht Tan dem Punkt Pi im äußeren Drittel des Konus K auf den Konus K aufläuft und dann über den inneren Teil des Konus K gleitet und schließlich um den Dorn D gewickelt wird. Das Füllmaterial-Garn G läuft an der Peripherie des Konus K auf diesen auf und wird an dem Punkt Pl vom Monofildraht T

erfaßt, d. h. zwischen dem Monofildraht rund der Oberfläche des Konus K eingeklemmt Wenn der Monofildraht T über den inneren Teil des Konus K gleitet, nimmt er denjenigen Teil des Füllmaterial-GBrns G mit, der sich zwischen den Punkten P1 und P 2 befindet Der Punkt P 2 liegt am Obergang des Konus K zum Dorn D, also an der Stelle, an der das Wickeln der Wendel beginnt Durch Einstellen der Geschwindigkeit der Walzen W kann die Länge des Stückes des Füllmaterial-Garns G gestein werden, das von dem Monofildraht T to mitgenommen wird und dann innerhalb einer Windung der Wendel untergebracht wird. Das Füllmaterial-Garn G wird seitlich zwischen den Windungen des Monofildrahtes T und des Hüfsdrahtes Hetwas herausgedrückt und in diesem Zustand durch eine Heizeinrichtung fixiert Die Überlange des FüUmaterial-Garns G wird dadurch thermofixiert d. h. die Überlänge des Füllmaterials wird zu dessen Wellung oder zur Bildung der Bögen verbraucht Wenn der Hilfsdraht //den Dorn D verlassen hat und die Wendel von dem Dorn D heruntergeschoben worden ist, schlüpfen die thermofixierten Bögen des Füllmaterial-Garns G in das Innere der Wendel und verteilen sich in deren Hohlraum.

Das Ausmaß der Stauchung des Füllmaterial-Garns G wird, wie erwähnt, durch die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen W bestimmt. Das Ausmaß der Auf Stauchung liegt im allgemeinen zwischen 1,2 und 8, d. h. in einer gegebenen Länge der Wendel liegt die 1,2- bis 8fache Länge an Füllmaterial-Garn. Kleinere oder größere We.-te für die Aufstauchung sind jedoch ebenfalls möglich.

Zur Herstellung des Siebbandes werden die gefüllten Wendeln seitlich ineinander geschoben, so daß die Windungen der einen Wendel zwischen die Windungen der nächsten Wendel zu liegen kommen. Die Wendeln werden so weit ineinandergeschoben, daß die Windungsbögen einen Kanal umschließen. In diesen Kanal wird ein Steckdraht eingeschoben, der die Wendeln fest miteinander verbindet Schließlich wird das Siebband in gedehntem Zustand thermofixiert, wodurch sich die Wendein in das Material des Steckdrahtes etwas eingraben und dem Steckdraht eine Wellenform geben.

Beim Ineinanderschieben der Wendeln wird das Füllmaterial der einen Wendel von den Windungen der anderen Wendel weggedrückt Da das Füllmaterial sehr voluminös ist setzt es dem keinen allzu großen Widerstand entgegen und weicht aus.

Die Luftdurchläsiigkeit des Siebbandes wird u.a. durch die Art des Füllmaterials und das Ausmaß dessen Stauchung bestimmt. Zum Beispiel hat ein Siebband, das so aus Wendeln mit einer Drahtstärke von 0,7 mm und Steckdrähten einer Drahtstärke von 0,9 mm und mit 20 Steckdrähten pro 10 cm Sieblänge hergestellt ist und eine Dicke von 2,5 mm besitzt eine Luftdurchlässigkeit von 320 m³/m²/min bei einem Druckunterschied von 12,7 mm Wassersäule. Wird das gleiche Siebband aus Wendeln hergestellt, die mit jeweils zwei texturierten Polyamid- Multifilgarnen von je 1300 dtex bei einer Aufstauchung von 1,5 ausgefüllt sind, so sinkt die Luftdurchlässigkeit auf 140 mVm²/min.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen eines mit Füllmaterial versehenen Siebbandes, bei dem Wendeln aus thermofixierbarem Kunststoffdraht hergestellt und anschließend derart ineinander geschoben werden, daß die Windungen einer Wendel zwischen die Windungen der benachbarten Wendel gelangen und einen Kanal bilden, worauf ein Steckdraht durch diesen Kanal geschoben wird, sowie das Innere der Wendeln zur Veränderung ihrer Durchlässigkeit mit Füllmaterial versehen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuführen des Füllmaterials in die Wendeln bei ihrer Herstellung und vor dem Ineinanderschieben der gefüllten Wendeln edolgt

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllmaterial in gewelltem Zustand thermofixiert wird.