DE3038047C2 - Füllmaterial - Google Patents
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- A61L2430/00—Materials or treatment for tissue regeneration
- A61L2430/02—Materials or treatment for tissue regeneration for reconstruction of bones; weight-bearing implants
Description
nem Aluminiumoxid (AbOj) bestehen und künstliche
Rodix dentis aus gesintertem teriären Calciumphosphat
(Ca5(PO4)J) oder gesintertem Hydroxylapatii
(CaS(PO4)JOH) vorgeschlagen. Es wurde berichtet, daß
diese Materialien ausgezeichnete Verträglichkeit gegenüber dem lebenden Körper zeigten und daß beispielsweise
keine merkliche Membranbildung, verursacht durch die Fremdkörperreaktion, beobachtet wird,
wenn ein gesinterter Formkörper aus Hydroxylapatit in einen Knochen im lebenden Körper impiantiert wird,
was die direicte Verbindung zwischen dem gesinterten
Körper und dem Knochengewebe anzeigt- Diese Impiantationsmaterialien
haben jedoch den Nachteil, daß sie zu hart und brüchig sind, ähnlich wie die üblichen
Keramikmaterialien, und daß daher ihre Zähigkeit und Schlagfestigkeit verbessert werden sollte um sie praktisch
als künstliche Knocken oder künstliche Radix dentis anwenden zu können.
Außerdem waren Mittel zum Bedecken und/oder Ausfüllen von Knochendefekien bekannt, die aus einer
gelbildenden Lösung aus physiologischer Kochsalzlösung und mindestens einem Pelysaccharid und/oder Gelatine
bestehen (DE-OS 27 56 2*56). Diese Mittel können zusätzlich Knochen bildende bzw. das Knochenwachstum
fördernde Substanzen enthalten, wie Kristalle von Apatit Ein Hinweis auf eine spezielle Kristallgröße der
einzusetzenden Apatitkristalle bzw. auf Merkmale ihrer Herstellung wird dort jedoch nicht gegeben.
Zum Ausfüllen von Knochendefekten waren außerdem hydroxylapatithaltige Massen vorgeschlagen worden,
die durch Kalzinieren von Zähnen oder Knochen, also von natürlichen Materialien, hergestellt werden
(DE-OS 28 40 064).
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Füllmaterial zum Ausfüllen von Knochendefekten
oder Hohlräumen in Knochen zur Verfugung zu stellen, das nicht nur ausgezeichnete Verträglichkeit mit
dem lebenden Körper hat und keine Fremdkörperreaktionen verursacht, sondern das außerdem die Bildung
von neuem Knochengewebe merklich erleichtert und die zur Heilung der Struktur und Funktion des Knochengewebes
erforderliche Zeit merklich verkürzt. Dabei soll darauf geachtet werden, daß dut Füllmaterial
derart ausgebildet ist, daß es das gute Einwachsen von Knochen bildendem Gewebe ermöglicht und schließlich
mit dem Knochengewebe verwächst und dabei einen einheitlichen orthoplastischen Knochen bildet.
Gegenstand der Erfindung ist gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung ein Füllmaterial zum Füllen von Knochendefekten oder Hohlräumen in Knochen,
bestehend aus einem Gemisch, welches durch den Zusatz von 0,1 bis 2 Gew.-Teilen Wasser oder einer isotonischen
Nitriumchloridlöaung zu einem Gew.-Teil einer
pulverförmigen Calciumphosphatverbindung der allgemeinen Formel
Ca4PO4)„OH (1,33
< m/n < 1,95)
mit Apatit-Kristallstruklur fließfähig gemacht oder plastifiziert
ist, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Calciumphosphatverbindung eine Korngröße der Apatit-Kristalle
von 5 nm bis 10 μπι aufweist und mit Hilfe
eines Naßverfahrens synthetisiert und dann bei einer Temperatur von 500 bis 1100" C kalziniert worden ist.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist ein Füllmaterial zum Füllen von Knochendefekten oder
Hohlräumen in Knochen, das aus einer Calciumphosphatverbindung der allgemeinen Formel
(1.33 < m/n £ 1,95)
besieht <oder diese enthält, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Calciumphosphaiverbindung Apatit-Kri-Stallstruktur mit einer Korngröße der Kristalle von
5 nm bis 10 μιτι aufweist, in Form eines gesinterten Granulats
mit einem Porenanieil von 30% oder darüber vorliegt und durch Zugabe von 20 bis 50 Gew.-°/o Wasser,
bezogen auf das Gesamtgewicht, zu der pulverförmigen
Calciumphosphatverbindung. Granulieren und anschließendes Sintern bei einer Temperatur von 1100
bis 1350" C gebildet worden ist.
Die Erfindung kann durch die Figuren erläutert werden.
Fig. 1 ist eine Mikrofotografie eines Querschnitts einer
entkalkten Probe aus dem Oberschenkelbein eines Kaninchens, die einen mit dem erfindungsgemäßen Füllmaterial
gefüllten Hohlraum aufweist. Das Oberschenkelbein wurde dem Kaninchen entnommen, welches einc
Woche nach dem Zeitpunkt der Implantation getötet wurde.
Fig.2 ist eine ähnliche MikrofOiOgrafie wie Fig. i,
zeigt jedoch das Oberschenkelbein, welches dem Kaninchen entnommen wurde, nachdem dieses vier Wochen
2r> nach dem Zeitpunkt der Implantation getötet worden
war.
Fig. 3 zeigt eine ähnliche Mikrofotografie wie Fig. 1,
zeigt jedoch das Oberschenkelbein, das dem Kaninchen entnommen wurde, das nach dem Ablauf von drei Mojo
naten getötet wurde.
Fig.4 ist eine Mikrofotografie ähnlich wie Fig. 1. zeigt jedoch das Oberschenkelbein eines Kaninchens
mit einem Hohlraum, welcher nicht mit dem erfindungsgemäßen Füllmaterial, sondern mit pulverförmigem
Aluminiumoxid gefüllt ist. Das Oberschenkelbein wurde dem Kaninchen entnommen, welches einen Monat nach
dem Zeitpunkt der Implantation getötet wurde, und
Fig. 5 ist eine Mikrofotografie ähnlich wie Fig.4,
zeigt jedoch das Oberschenkelbein mit einer;; Hohlraum, der mit einem handelsüblichen organischen Knochenzement
an Stelle des Aluminiumoxidpulvers gefüllt is·
Bekannt sind verschiedene Arten von Calciumphosphatverbinclungcn,
einschließlich eine Verbindung, die als Hydroxykipaiii bezeichnet und durch die theoretische
Formel Ca1(PO4J1OH dargestellt wird. Eine Gruppe
von Mineralien, die allgemein als Apatit bezeichnet werden, kann durch die allgemeine Formel M4RO4)„X
dargestellt werden, in der die mit M bezeichnete Stelle durch ein zweiwertiges Kation, wie Ca2 + , Sr2 + , Ba2 + ,
Pb2 ♦, Zn2 \ Mg2 ( und Fe2 f oder ein dreiwertiges oder
einwertiges Kation, wie AP'. Y1 + , La1 + , Na + , K+ und
H4 besci/.t ist, die durch RO4 bezeichnete Stelle durch
ein *mon, wie PO4 J-, VO4 J-, BOjJ-, CrO4 3-. SO4--,
COj2- und SiO4 4- und die durch X bezeichnete Stelle
durch ein Anion, wie OH", F-, Cl-. O2~ jnd COj2"
besetzt ist.
Diese Gruppe umfaßt zahlreiche Verbindungen mit ähnlichen Kristallstrukturen. Der vorstehend erwähnte
bO Hydroxylapatit ist eine typische Verbindung mit Apatit-Kristallstrüktur
und mit einer Zusammensetzung, die theoretisch durch die Formel Ca5-(Ρ0Λ0Η wiedergegeben
wird. Die Zusammensetzung dieser Verbindung, wenn diese durch Synthese künstlich hergestellt wird,
entsprich! jedoch n'cht stets der theoretischen Formel,
sondern laßt sich durch die Formel Ca,„(PO4)„OH wiedergeben,
worin das Molverhältnis m/n im Bereich 1,33 £ m/n <
1.95 liegt. Zwar wurden zahlreiche Hypo-
ihesen im Hinblick auf die Erscheinung aufgestellt, daß
der Wert m/n (Molverhältnis) in weitem Bereich
schwankt, man nimmt jedoch an, daLt dies auf die spezielle
Kristallstruktur der Apatitverbindung zurückzuführen ist. Wenn die Zusammensetzung innerhalb des
vorstehend angegebenen Bereiches liegt, kann die angestrebte Verbindung synthetisiert werden, wobei das
Vorliegen eines Gemisches aus verschiedenen Phasen vermieden wird. Für die Zwecke der Erfindung werden
Verbindungen mit einer Zusammensetzung innerhalb <Jes vorstehend angegebenen Bereiches, die in kristallographischer
Hinsicht Apatitstruktur haben, als Calciumphosphatverbindungcn
mit Apatil-Kristallsiruktur oder Apatit-Calciumphosphaiverbindungen bezeichnet, die
Hydroxylapatit der theoretischen Zusammensetzung einschließen. Die durch die Formel CiIm(P(Xi)11OH dargestellten
Calciumphosphatvcrbindungen lassen sich leicht durch Einführung von verschiedenen Ionen an
den Giiterplätzen von Ca. PO4 und OH modifizieren. Es
ist zu betonen, daß die erfindungsgemüß verwendeten
Verbindungen solche Modifikationen einschließen, die durch die Gegenwart von beliebigen anderen Ionen modifiziert
sind, soweit die Vertraglichkeit mit dem lebenden Körpergewebe nicht verlorengeht und so lange in
der Zusammensetzung der Bereich des Verhältnisses m/n innerhalb des Bereiches 1.335 nr//i£ 1.4) gehalten
wird.
Die Kristallkorngröße (oder Kristallitkorngrößc) der
erfindungsgemäß verwendeten Apatit-Caleiumphosphatverbindune soll im Bereich von 5 nm bis IO μίτι liegen.
Ein besonders bevorzugter Bereich beträgt mehr als 20 nm bis weniger als 3 um. Die Kristallkorngröße des
Hydroxylapatits. der das harte Gewebe des lebenden Körpers bildet, liegt im Bereich von mehreren zehn bis
mehreren hundert nm. Es ist notwendig, daß die Kristallkorngröße
des pulvcrförmigen Füllmaterial gemäß der Erfindung ungefähr der Kristaiikorngröße des Hydrox-
\lapatits entspricht, der im lebenden Körper vorliegt,
um die Bildung von neuem Knochengewebe in der Nachbarschaft der Teilchen des Füllmaterial zu fördern,
das in die Defekte oder Hohlräume eingefüllt worden ist. und um ein gleichförmiges lebendes Gewebe
durch die Verwendung zwischen den neu gebildeten Knochen und den Teilchen des Füllmaterials auszubilden.
Wenn die Kristallkorngröße der Apatil-Calcium-Phosphai-Verbindung
mehr als ΙΟμπι beträgt, wird die
Bildung neuer Knochen verzögert, wodurch eine verlangsamte
Heilung der Defekte resultiert und darüber hinaus die neugcbildeten Knochen nicht gleichförmig
sind. Wenn im Gegensatz dazu die Kristallkorngröße weniger als 5 nm beträgt, sind die Füllmaterialteilchen
in dem neuen Knochen weniger krisctllisierbar. so daß
:hre Fähigkeit zur Verwachsung kein zufriedenstellendes Maß erreicht.
Es wird bevorzugt, daß die Korngrößenverteilung der
erfindungsgemäu verwendeten Apatit-Calciumphospha;verbindung
derart ist. daß der Pulveranteil mit einer Teilchengröße von'300 um oder weniger 90% oder
mehr des Gesamtgewichts ausmacht. Wenn der Anteil an Teilchen mit einer Teilchengröße von 300 μίτι oder
weniger 90 Gew.-'-'s nicht erreicht, so neigen die Teilchen
dazu, sich aus dem Wasser abzuscheiden, wenn das
Füllmaterial mit Wasser oder einer isotonischen Natriumchloridlösung vermischt wird, um fließfähig gemacht
oder plastifiziert zu werden. Als Ergebnis davon besteht die Gefahr, daß das Füllmaterial nicht plastifiziert werden
kann oder daß die Teilchen nur im unteren Bereich
des ! lohlraums scdimenticrt werden, wobei die Bildung
eines ungefüllten Hohlraums im oberen Teil verursachl wird, wenn das Füllmaterial in den lebenden Körper
eingcfülli wird. Sofern die Teilchengrößenverteilung inncrhalb
des vorstehend angegebenen Bereiches liegi kann das Vorliegen eines gewissen Anteils an größeren
Teilchen mit einer Korngröße von etwa mehreren mm toleriert werden.
Apatit-Calciumphosphat einer Zusammensetzung inncrhalb des vorstehend definierten Bereiches, das mit
Hilfe des üblichen Naßverfahrens synthetisiert wird wird im allgemeinen in Form eines Niederschlages aus
winzigen Teilchen erhalten und ist in Abhängigkeit von der Temperatur und anderen Bedingungen in der Synihcsesiufc
gewissen Schwankungen unterworfen. Es kann durch Filtration oder Zentrifugalabscheidung aus
dein Lösungsmittel abgetrennt und dann bei einer Temperatur unterhalb 500"C getrocknet werden, wonach es
unter Bildung eines äußerst feinen pulverförniigen Maicrials
pulverisiert wird. Das mit Hilfe des Naßverfahrens hergestellte, vorstehend beschriebene Material
wird bei einer Temperatur im Bereich von 500° bis 1100 C. vorzugsweise 700" bis 900°C kalziniert, gegebenenfalls
einer Pulverisationsbehandlung zur Bildung eines pulverförmiger Materials unterworfen und danach
zur Verwendung als Füllmaterial zum Einfüllen in Defekte oder Hohlräume in Knochen fluid oder plastisch
gemacht. Auf diese Weise wird die Kristallinität der Teilchen verbessert, das Materia! in ausreichender
Weise durch das Erhitzen sterilisiert, um bakterielle Infektionen zu verhindern und um darüber hinaus Fremdkörpcrrcaktionen,
die durch organische Materialien verursachl werden, zu vermeiden. Wenn das Kalzinieren
bei einer Temperatur von nicht mehr als 500°C durchgeführt wird, ist es unzufriedenstellend, da kein
merkliches Wachstum der Teilchen stattfindet. Wenn die Kalz.inicrungstcmperatur auf höhere Werte als
900"C erhöht wird, kann das Wachstum der Kristallkörner
übermäßig stark werden. Wenn die Temperatur des Erhitzens MOO0C überschreitet, werden die Teilchen
rasch gesintert und verbacken miteinander unter Klumpcnbildung.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Füllmaterials in der Form eines gesinterten Granulats können das
Pulver oder die Teilchen, die nach einem beliebigen bekannten Naß-. Trocken- und hydrothermalen Synthese-Verfahren
hergestellt worden sind, mit Hilfe einer hydraulischen Presse verformt und dann gesintert wcf den.
wonach gegebenenfalls die Pulverisation erfolgt, um porose
Teilchen zu erhalten. Der Temperaturbereich für die Sinterung beträgt 1100 bis 13500C und ein sp*.:ieli
bevorzugter Temperaturbereich für die Sinterung ist 1200° bfs 1300"C. Wenn die Temperatur auf höhere
Werte als 1100'C erhöht wird, verschmelzen die Teilchen
miteinander und bilden größere Teilchen mit Poren oder Hohlräumen. Diese Tendenz wird verstärkt,
wenn die Temperatur auf mehr ais 1200°C erhöht wird. Wenn die Temperatur auf mehr als 1300°C erhöht wird,
beginnt die Umwandlung der Apatit-Calciumphosphatverbindung in tertiäres Calciumphosphat und die Zersetzung
wird stark beschleunigt, wenn die Temperatur 1350 C erreicht. Wenn solche porösen Teilchen als Füllmaterial
verwendet werden, kann das lebende Gewebe in die Poren der Teilchen eindringen. Als Ergebnis davon
wird das Wachstum von neuem Knochengewebe durch Verwendung von größeren Teilchen, die mit Poren
ausgestattet sind, gefördert.
Das mit Hilfe des vorstehend erwähnten Synthese-
Verfahrens hergestellte Pulver und/oder die durch Kalzinieren oder Sinterung dieses Pulvers erhaltenen Teilchen
werden durch Zugabe einer Flüssigkeit, wie Wasser oder einer isotonischen Natriumchloridlösung, fließfähig
gemacht uder plastifiziert und dann in die Defekte ι
oder Hohlräume in den Knochen eingefüllt. Durch das Fließfähig- bzw. Fluidinachcn oder Plastifizieren des
Pulvers oder der Teilchen wird vermieden, daß das feine Pu1-^r verstreut wird und in nicht erwünschten Bereichen
des Körpers des Patienten haftet, außer in dem to verletzten Bereich, so daß jeder störende Einfluß, der
durch das Haften von verstreutem PuUer versursachi wird, ausgeschlossen wird. Ein anderer Vorteil, der
durch die Verwendung eines fluid gemachten oder plastifizierten Füllmaterials erzielt wird, besteht darin, daß r>
die Defekte oder Hohlräume in den Knochen vollständig und gleichmäßig durch einen einfachen Injektionsvorgang
mit dem Füllmaterial gefüllt werden. Die Menge der zuzusetzenden Flüssigkeit schwankt in Abhängigkeit
vor. der Teilchengröße des verwendeten !'üürriu- μ
terials und dem Vorliegen oder der Abwesenheit von Poren. Wenn Wasser oder eine isotonischc Natriunichloridlösung
verwendet wird, kann die zuzusetzende Menge dieser Flüssigkeit innerhalb des Bereiches gewählt
werden, in welchem keine Abscheidung des Was- r. sers auftritt und das Pulver oder die Teilchen ausreichend
plastifiziert werden, so daß sie leicht in die Hohlräume eingefüllt werden können. Im allgemeinen werden
0,1 bis 2 Gewichtsteile Wasser oder einer isotonischen Natriumchloridlösung zu einem Gewichtsteil des jo
Füllmaterials gegeben.
Pas vorstehend erwähnte Pulver oder die Teilchen
können in eine Granuliervorrichtung, beispielsweise eine Walzen-Granulier-Maschine, gegeben werden und
mit einer Flüssigkeit, wie Wasser oder einer isotoni- π sehen Natriumchloridlösung, versetzt werden, um ein
körniges Material zu bilden. Die bevorzugte Gestalt der Körner ist sphärisch oder pillenförrnig, um das Einfüllen
zu erleichtern, und der Durchmesser der Körner kann in Abhängigkeit von den Dimensionen der Defekte oder
Hohlräume, in weiche das körnige Füllmaterial eingefüllt werden soll, variiert werden. Im allgemeinen liegt
der bevorzugte Durchmesser im Bereich von 0,5 bis 5 mm. Die Menge der für die Granulierung verwendeten
Flüssigkeit beträgt vorzugsweise 20 bis 50 Gcw.-%, ir,
bezogen auf das Gesamtgewicht. Die Körner können in einem Behälter, wie einer versiegelten Glasflasche, aufbewahrt
und zum Gebrauch in den verletzten Bereich eingegossen werden. Durch Verwendung des körnigen
Füllmaterials kann der Hohlraum gleichmäßig mit diesen Körnern gefüllt werden, zwischen denen Hohlräume
verbleiben. Wenn eine dichte Füllung gewünscht wird, können die Körner einfach mit Hilfe eines Stabes
oder eines ähnlichen Instruments in den Hohlraum eingestampft werden, da die Körner plastisch sind. Diese
plastischen Körner haben den Vorteil, daß sie beim Gebrauch leicht gehandhabt werden können und daß ihre
Endfülldichte nach Wunsch kontrolliert werden kann.
Die vorstehend beschriebenen Körner können bei 1100° bis 13500C, vorzugsweise 1200° bis 13000C gesin- w)
tert werden, wobei gesinterte Perlen gebildet werden. Die Sinterungstemperatur ist aus dem gleichen Grund,
der vorstehend für die Sinterung des Pulvers beschrieben wurde, auf den angegebenen Bereich beschränkt.
Da die so gebildeten gesinterten Perlen porös sind, kann h5
das lebende Gewebe in die Poren eindringen, so daß die Bildung von neuen Knochen in der Nachbarschaft der
die gesinterten Perlen bildenden Teilchen merklich ge-
fördert wird und du» gesinterte Material rasch mit dem
neuen Knochen verwachst. Um von diesem Vorteil Gebrauch /u machen, beträgt die Porosität der gesinterten
Perlen mehr als 30%. Wenn die Porosität nicht mehr als
_J0% beträgt, wird der vorteilhafte Effekt vermindert.
Das lebende Gewebe kann leicht in die Poren mit einem Durchmesser von mehr als 100 μπη eindringen. Es wird
daher bevorzugt, daß mehr als 50% der Poren einen Durchmesser von mehr als 100 μιη aufweisen. Diese
gesinterten Perlen sind vorzugsweise kugelig, so daß sie fließfähig sind, obwohl die einzelnen Perlen fest sind. Es
kann daher gesagt werden, daß diese gesinterten Perlen fluidisiert werden können bzw. fließfähig gemacht werden,
wie vorstehend angegeben wurde, um in die verletzten
Bereiche eingegossen /u werden, so daß sie diese leicht und sofort ausfüllen. Darüber hinaus kann die
Korngröße dieser Perlen frei in der Stufe der Bildung der Perlen eingestellt werden. Wenn die Korngrößenverteilung
innerhalb eines schmalen Bereiches geregelt wird, kann der verletzte Hereich des Knochens bei niederer
Dichte mit einem erhöhten Anteil von Poren gefüllt werden. Wenn im Gegensatz dazu die Korngrößenverteilung
breit ist und Perlen mit unterschiedlichen Durchmessern vorliegen, können Füllungen mit relativ
hoher Dichte ausgebildet werden. Allgemein ausgedrückt, wird die Bildung von neuen Knochen beschleunigt,
wenn ein relativ großer Anteil von Hohlräumen vorliegt.
Die vorstehend beschriebenen porösen gesinterten Perlen können als solche in trockener Form angewendet
werden, da sie fließfähig sind, wie vorstehend erwähnt
wurde. Die porösen gesinterten Perlen können jedoch mit der pulverförmigen Calciumphosphatverbindung
vermischt werden und das Gemisch kann dann mit Wasser oder einer isctonischen Natriumchloridlösung
verknetet werden, um es in Form einer Paste anzuwenden. Wenn die porösen Perlen in die Paste eingemischt
sind, kann dadurch die Porosität der gesamten Paste
erhöht werden. Die gesinterten Perlen können in einem Anteil zugesetzt werden, bei dem die Fluidität oder Plastizität
des pastenförmigen Füllmaterials nicht verloren geht und der bevorzugte Anteil beträgt weniger als
30 Gew.-%. bezogen auf das Gesamtgewicht der Paste. Das erfindungsgemäße Füllmaterial mit dem vorstehend
angegebenen Aufbau hat Fluidität oder Plastizität, so daß beliebige Defekte oder Hohlräume in Knochen
unabhängig davon, wie kompliziert ihre Gestalt ist, gleichförmig und vollständig damit gefüllt werden können.
Feinpulverisiertc Materialien haben im trockenen Zustand wasserabweisende Eigenschaften, wodurch das
E:ndringcn des lebenden Gewebes in das trockene Füllmaterial
behindert wird. Da jedoch die Calciumphosphatverbindung
angewendet wird, nachdem sie mit Wasser oder einer isotonischen Natriumchloridlösung
benetzt worden ist oder nachdem sie granuliert wurde, dringt das lebende Gewebe leicht in das Füllmaterial
ein. welches in den Knochendefekt eingefüllt wurde. Als Ergebnis der kombinierten Wirkung der Dispersion des
Pulvers und des Eindringens bzw. Eindiffundierens von lebendem Gewebe wird die Bildung von neuem Knochengewebe
gefördert. Wenn das erfindungsgemäße Füllmaterial in einen Defekt oder Hohlraum eines Knochens
eingefüllt wird, so umgibt bereits nach Ablauf einer kurzen Zeit neues Granulationsgewebe die Teilchen
und die Teilchen liegen dispergiert in dem Granulationsgewebe vor. Es ist zu betonen, daß keinerlei Riesenzcllen,
die durch Fremdkörper verursacht werden.
auftreten, da das erfindungsgemäße Pulver aus der Apatit-Calciumphosphatverbindung
bemerkenswert verbesserte Verträglichkeit mit dem lebenden Gewebe hat.
Unter diesen Bedingungen haften Osteoidc mit begleitenden Osteoblasten an den Randbercichen der Teilchen,
ohne daß durch Fremdkörper verursachte Membranen gebildet werden und neue Knochengewebe werden
von den Randflächen der Teilchen ausgehend und in ihrer Nachbarschaft rasch gebildet und im Verlauf der
Zeit gehen die Granulationsgewebe in Bindegewebe über. Das pulverförmige erfindungsgemäße Füllmaterial
hat eine große Oberfläche, wodurch die Bildungsgeschwindigkeit des neuen Knochens beträchtlich erhöht
wird. Das auf den Oberflächen der Teilchen gebildete neue Knochengewebe wächst weiter und vernetzt die
Teilchen, die in geringen Abständen vorliegen. Während
die vernetzenden Strukturen wachsen, bildet sich an verschiedenen Stellen neue gitterartige Knochensubstanz
und schließlich sind alle Füllmaterialtcilchen miteinander durch die neue dichte gitterartige Knochensubstanz
zu einer Einheit verbunden.
Als Ergebnis hat sich eine einheitliche Struktur gebildet,
in der Pulverteilchen der Apatit-Calciumphosphatverbindung in einem neu gebildeten Knochenbalken
dispergiert sind, der niedere Calciumdichte hat. Der neue Knochen wird allmählich dichter und bildet ein
neues Knochengewebe mit der gleichen Zusammensetzung wie der umgebende alte Knochen und bedeckt
damit den Defekt bzw. füllt den Hohlraum des Knochens aus. Schließlich ist der verletzte Bereich vollständig
ausgeheilt, ohne daß merkliche Unterschiede bestehen, da die Teilchen des Füllmaterials in dem neuen
Knochen assimiliert sind. Die Bildung von Knochengewebe, die durch das erfindungsgemäße Füllmaterial stimuliert
wird, schreitet jedoch nicht zu weit über die funktionellen Erfordernisse hinaus fort, die im allgemeinen
für normales Knochengewebe notwendig sind. In dieser Hinsicht zeigt das erfindungsgcmäße Füllmaterial
den weiteren Vorteil, daß Anteile des Materials, die in unnötige Bereiche eingefüllt wurden, von dem lebenden
Körper absorbiert werden. Wie vorstehend erwähnt wurde, bildet sich neues Knochengewebe zuerst auf den
Oberflächen der Füllmaterialtcilchen. Es wird daher bevorzugt, daß die spezifische Oberfläche der Teilchen
Stellung von F.rsat/matcrialien für harte Gewebe, einschließlich
küiist'icher Knochen und künstlicher Radix
dcritis, die aus gesintertem einkristallinem Aluminiumoxid (Saphir), gesintertem polykristallinen! Aluminium-
r) oxid oder gesintertem Hydroxylapatit bestehen und die
mit den! Ziel entwickelt wurden, lediglich die Fremdkörperreaktion
/wischen dem Knochengewebe und dem Material zu verhindern und das Haftvermögen zu verbessern.
Anders ausgedrückt, fördert das erfindungsgemaße Füllmaterial die Sclbstregenerierung oder die
Selbstheilungs-Fähigkeii des Knochengewebes des Patienten,
die an den Defekten oder Hohlräumen in den Knochen stattfindet und das Füllmaterial selbst wird in
das Knochengewebe eingebaut und verwächst mit diescm. Aus diesem Grund ist die eigene Festigkeit des
crfindungsgcmäli verwendeten Materials unwichtig.
Obwohl eine merkliche Wirkung nur durch Einfüllen des erfindungsgemäßen Füllmaterials in Defekte oder
Hohlräume in Knochen erreicht werden kann, wird die Bildung von neuem Knochen weiter gefördert, wenn ein
Teil des Füllmaterial die Knochenmarkhöhle erreicht. Neue Knochen werden zuerst in den defekten Bereichen
gebildet, wo die Füllmaterialteilchen mit dem Knochenmark in Berührung kommen und wachsen dann allmählich
in die Hohlräume hinein. Das neu gebildete Knochengewebe, das in der Knochenmarkhöhle gebildet
wird und letzten Endes im wesentlichen wieder entfernt wird, wird jedoch unter der Einwirkung von
Osteoblasten durch den lebenden Körper absorbiert
ίο und die notwendige Menge des neuen Knochens verbleibt
nur in dem erforderlichen Bereich. Nach dieser Methode ist es möglich, die Heilung zu gewährleisten
und die zur Behandlung erforderliche Dauer zu verkürzen. Das erfindungsgemäße Füllmaterial erfüllt seine
Funktion nur dann, wenn es in jenem Medium des lebenden Körpers angewendet wird, in dem Knochengewebe
gebildet werden soll, anders ausgedrückt, nur dann, wenn es in die Defekte oder Hohlräume von Knochen
eingebracht wird. Ein Versuch, bei dem das erfindungigemäße Füllmaterial in das Oberschenkel-Muskelgewebe
eines Kaninchens eingespritzt wurde, zeigte, daß keinerlei Anzeichen einer Knochenbildung in dem Muskelgewebe
auftraten.
Wie vorstehend ausführlich beschrieben wurde, zeigt
Wie vorstehend ausführlich beschrieben wurde, zeigt
erhöht wird und daß eine große Anzahl an Teilchen in 45 das crfindungsgemäße Material bemerkenswert verbes-
der Volumeneinheit vorhanden ist. um die Knochenbildungsgeschwindigkeit
zu erhöhen. Auch die Zwischenräume zwischen den Teilchen sollten in gewissem Ausmaß
geringer sein, um zu ermöglichen, daß das neue Knochengewebe die Teilchen miteinander vernetzt und so
somit ein Knochenbalken gebildet wird und schließlich die gesamte Struktur unter Bildung einer gitterartigen
Knochensubstanz verbunden wird. Die Assimilationsgcschwindigkeit
wird erhöht, wenn die Teilchengröße geringer ist, da die Verbindung von den Oberflächen der
Teilchen in Richtung der inneren Bereiche von dem neu gebildeten Knochen assimiliert wird. Im Hinblick auf die
vorstehenden Ausführungen werden kleinere Teilchen bevorzugt, um die Knochenbildungsgeschwindigkeil zu
erhöhen. Da jedoch osteogene Materialien aus dem Ie- w> benden Körper zwischen die Teilchen eindringen sollen,
wird die Teilchengröße spontan begrenzt und die untere Grenze der Teilchengröße ist daher durch die Zufuhr
derostcogenen Materialien bestimmt.
Wie aus der vorstehenden Beschreibung im Hinblick hS
auf den Aufbau, die Wirkung und Funktion der Erfindung
klar ersichtlich ist, unterscheidet sich die '■ Erfindung
völlig von dem üblichen technischen Prinzip der Bcreitscric
Verträglichkeit mit oder Anpaßbarkeit an lebende Gewebe und hat außerdem ausgezeichnete osteogene
Wirkung. Darüber hinaus ist das erfindungsgemäße Füllmaterial insofern vorteilhaft, als es in das einzubringende
Knochengewebe einwächst und eine synergistische Wirkung hervorruft, indem es die Regenerierung
oder Selbstheilwirkung des Knochengewebes selbst bemerkenswert fördert. Das erfindungsgemäße Füllmaterial
wird in einfacher Weise angewendet und die Ausgangsmaterialicn für das Füllmaterial können aus unerschöpflichen
Quellen gewonnen werden, so daß es möglich wird, den Mangel an autoplastischen Knochen zu
kompensieren.
Das erfindungsgemäße Füllmaterial kann nicht nur zum Füllen von Defekten oder Hohlräumen in Knochen
angewendet werden, um Knoi-Iicntumoren oder Knochenbrüche
zu heilen, oder für arihroplastische Operationen. Operationen zur Spinalfusion und für die Operation
zur Bandscheibenfusion angewendet werden, sondern auch zum Ausfüllen des verletzten Bereiches, der
durch den Proccssus aiveoiaris gebildet wird, verursacht durch Pyorrhea aiveoiaris.
Die Erfindung wird nachstehend ausführlicher an-
h;;n·:' niehrei >.r Beispiele beschrieben.
Ir: dieser Beschreibung und den Patentansprüche'!
wird die Krislall-Korngröße der Cakmniphnspliatvcr
bindung mil Apatit-Kristallsmikiur durch den Wci ι der
('■Achse jedes Krisiallils angegeben, der :ins der I IaIbwertsbreite
der durch Ronigcnstrjihlen-Beiig-'uig erhaltenen
Beugungslinie erhalten wird, wobei der Absland (002) 20 = 25,9" betrag;, wenn die Kristall-Korngröße
weniger als 0,1 μιτι betrügt. Wenn die Krislall-Korngrößc
dagegen mehr als 0,1 μιη beträgt, wird diese durch ι
den praktisch bestimmten durchschnittlichen Durchmesser der Kristallkörner in Längsrichtung angegeben,
der durch Messung mil Hilfe eines Scanning-I'lekironcnmikrospkops
erhallen wird.
ι Beispiel I
Eine Calciumphosphatverbindung mil Apaiitstrukiiir
(Molverhältnis Ca/P = 1,65) wurde mit I IiIIe eines Meßverfahrens
hergestellt, wobei Phosphonium- !><
>ηΓ..·η. j weise zu einer Lösung von Calciumhydroxid gegeben
wurde. Dip erhaltene Verbindung in Fo.-m eines getrockneten
Pulvers wurde 5 Stunden lang bei 850"C kalziniert. Die Größe bzw. Abmessung der Kristallite wurde
durch die Röntgenstrahlcnbeugung gemessen, wobei ;
festgestellt wurde, daß der durchschnittliche Durchmesser der Kristallite längs der ("-Achse eiwa 60 um und
der durchschnittliche Durchmesser der Kristallite längs der ,/-Achse etwa 50 nm betrug. Gröbere Pulveranteile
wurden entfernt, so daß sämtliche Teilchen ein Sieb einer Maschenweite von 300 μιτι passierten. Dem so erhaltenen
Pulver wurde eine isotonischc Natriumehloridlösung
unter Bildung einer Pasie zugesetzt und die Paste wurde dann in die Knochenmarkhöhle des Oberschenkelknochens
eines Kaninchens eingefüllt. Der gefüllte Anteil wurde beobachtet. Die Bildung von neuem
Knochengewebe in der Nachbarschaft des eingefüllten Pulvers wurde nach nur einer Woche vom Zeitpunkt des
Einfüiiens der Paste aus der Apa'il-Calciumphosphatverbindung
beobachtet und es wurde keinerlei merkliches Anzeichen einer Frcmdkörpcrreakiion beobachtet.
Das gebildete neue Knochengewebe wuchs rasch und es wurde festgestellt, daß die Teilchen der Verbindung
vollständig in die neu gewachsenen Knochen eingelagert und mit dem Knochengewebe verwachsen waren.
Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß clas aus dieser Verbindung bestehende Pulver merkliche osteogene
Kapazität hat. die als spezieller Effekt der Apaiit-Calciumphosphatverbindung
angesehen werden kann im Vergleich mit dem Ergebnis eines ähnlichen Vergleichsversuches, in welchem pulverförmiges Aluminiumoxid
verwendet wurde.
Jede der pulverförmigcn Verbindungen, die mit I lilfe
des Naßverfahrens synthetisiert wurden und die Verhältnisse m/n von 1,38, 1,56, 1.73 bzw. 1,89 hallen, wurden
2 Stunden bei 850"C kalziniert. Die Kristallkorngrößen dieser Proben, die durch Bestimmung der
Durchmesser der Kristallite mit Hilfe der Röntgenbeugungsmethode
gemessen wurden, halten folgende Werte:
/I Il | ilurelischiii1 | M Melier | uiirchsehnilllichcr |
UlllVhlllL^ | er | Uiirchinciser liiiiL's | |
liiri(.'s <|ιτ ( | Ai Ilse | UlT ,7 '\l'l)SL- | |
1.58 | ~>8 nm | 40 n-i | |
1.56 | M nm | 45 η m | |
1.73 | 72 η m | 52 nm | |
1,89 | 80 nm | 60 mn |
Die kal/inieneii pulveiförmigen Materialien wurden
gesiebt, wobei Pulverprobcn mit Korngrößen von weniger
als 149 um erhalten wurden, (ede pulverförmige
Probe wurde der Röntgenstralilenbeiigung unterwor-
■ den. um festzustellen, daß alle pulverförniigeii Proben
die Beiigungsmusier des Hulroyvlapalits zeigten und
keine anderen Verbindungen einhielten. Nach der in Beispiel I beschriebenen allgemeinen Verfahrensweise
wurde |cde der piilverförmigen Verbindungen in die
■; K:;;;chenrn;irkMuhli.· des Oberschenkelknochens eines
Kaninchens eingebracht und die Bildung von neuem Knochengewehe in dem gefüllten Bereich wurde beobachtet,
um /u bestätigen, daß die Wirkung jedes dieser
Materialien auf die Bildung von Knochengewebe gleich
ί der in Beispiel I beobachteten war.
W;e vorstehend erläutert v\ lüde, wird die Zusammensetzung
der künstlich synthetisierten Apatit-Calciumpliosphaiverbindungen
nicht immer durch die theoretische allgemeine Formel Ca,(PO.i)iOH wiedergegeben.
i) sondern kann auch durch die allgemeine Formel Ca,„(POi).,OI I wiedergegeben werden, worin das Verhältnis
m/n, (I. h. das Molverhältnis von Ca zu P innerhalb
des Bereiches von 1.33 bis 1,95 schwankt. Erfindungsgcmaß
werden alle diese Verbindungen, deren
ti Zusammensetzung im vorstehend angegebenen Bereich
liegt, unter der Bezeichnung Apatit-Calciuniphosphatverbindung
/usamniengefü11!. Bei Betrachtung der in
diesem Beispiel er/äehen Ergebnisse erscheint die Feststellung
vernünftig, daß alle diese Verbindungen, deren
in Zusammensetzung tier vo; ,teilend angegebenen Definition
genügt, ähnliche Wirkungen zeigen, wie die Ergebnisse
des Tierversuches, der in Beispiel 1 beschrieben ist.
Das in Bcisp-icl I verwendete pulverförmige Material,
bestehend aus einer Apalil-Calciumphosphatverbintlung mil einem Molverhältnis von m/n = 1.65. das mit
1 iilfe des Naßverfahrens hergestellt worden war. wurde
r)0 bei ! IOC ausreichend getrocknet und dann gesiebt, so
daß eine Probe erhallen wurde, die ein Sieb einer Maschenweite von 149 μπι passierte. Das getrocknete und
gesieb;e Pulver wurde durch Formpressen zu einem rechtwinkeligen Parallelepiped einer Größe von
Vi 2 χ 3 χ 5 cm verformt, das eine Porosität von etwa
50% halle. Dieses rechtwinkelige Parallelepiped wurde
2 Stunden lang an der Luft bei 1300'C gesintert, wobei
ein Sinterkörper mit einer Dichte von etwa 95% der theoretischen Dichte erhalten wurde. Der Sinterkörper
Wi wurde zerkleinert und pulverisiert und die Pulverteilchen
wurden dann fraktioniert, wobei eine weitere Probe mit einer Korngrößenverteilung im Bereich von
bis 0.04 mm erhallen wurde. Diese beiden Proben, d. h.
die getrocknete Pulverprobe und die gesinterte Probe,
hi wurden in ähnlichen Tierversuchen angewendet, wie sie
πι den vorhergehenden Beispielen unter Verwendung
des kalzinierten Pulvers durchgeführt worden waren. Die Ergebnisse der Tierversuche -/ciinnn H-.n
Knochen rasch in der Nachbarschaft des getrockneten Pulvers und auch in der Nachbarschaft de,- gesinterten
Körner gebildet wurden, ähnlich wie in den vorhergehenden Beispielen.
Ein Vergleich zwischen der Bildungsgeschwindigkeit des Knochengewebes unter Verwendung der pulverförmigen
kalzinierten Materialien gemäß Beispielen 1 und Z der Bildungsgeschwindigkeit des Knochengewebes
bei Anwendung des getrockneten Pulvers gemäß Beispiel 3 und der Bildungsgeschwindigkeit des Knochengewebes
bei Anwendung der gesinterten Körner gemäß Beispiel 3 wurde durchgeführt um die Wirkungen der
Kalzinierung und Sinterung für den Fall festzustellen, in
welchem eine mit Hilfe des Naßverfahrens synthetisierte Apatit-Calciumphosphatverbindung verwendet wird.
Der Vergleich zeigte, daß das kalzinierte pulvcrförmige Material die besten Ergebnisse verursachte, daß die gesinterten
Körner den nächsten Platz belegten und daß das getrocknete Pulver diesen beiden Substanzen etwas
unterlegen war. Nach der Röntenstrahlen-Beugungsanalyse bestand jedes der getrockneten pulvcrförmigen
Materialien aus feinen Krisialliten. die längs der C-Achse eine Ausdehnung von 5 bis 30 nm hatten und jedes
der kalzinierten pulverförmigen Substanzen bestand aus Kristalliten, deren Ausdehnung längs der C-Achse
etwa 20 bis 100 nm betrug, während die Kristall-Korngröße der in diesem Beispiel verwendeten gesinterten
Körner im Bereich von 0.5 um als unterer Grenzwert bir 7 j μπι als oberer Grenzwert liegt, wobei die Durchschnittsgröße
5 μπι beträgt, wie durch Scanning-Elektronenmikroskopie
bestimmt wurde.
Aus diesen Ergebnissen ist klar ersichtlich, daß pulverförmige
oder körnige Materialien aus einer Calciumphosphat-Verbindung,
die im wesentlichen aus Hydroxylapatit-Kristailen besteht und durch die Formel Can^POi)nOH. in der das Molverhältnis durch die Gleichung
1.33 S m/r, £ 1.95 ausgedrückt wird, dargestellt
wird, ausgezeichnete osteogcne Wirkung haben, so daß
sie die Regenerierung des Knochengewebes merklich beschleunigen, wenn sie in Defekte oder I lohlräume
von Knochen eingefüllt werden. Es ist ersichtlich, daß die vorstehend angegebene Verbindung aus dem gleichen
anorganischen Material besteht, welches das Knochengewebe des lebenden Körpers bildet, so daß die
Verbindung mit dem umgebenden Knochengewebe verwächst, während der neue Knochen wächst und kalzifiziert
wird. |ede beliebige Apatit-Calciumphosphal-Verbindung kann als Ausgangsmatcria! für das erfindungsgemäße
Füllmaterial angewendet werden, unabhängig von dem zu seiner Herstellung angewendeten
Syntheseverfahren. Zusätzlich zu dem pulverförmigen Material, welches mit Hilfe des Naßverfahrens synthetisiert
wird, können auch pulvcrförmigc Materialien oder Teilchen, die mit Hilfe des Trockenverfahrens oder des
hydrothermalen Verfahrens hergestellt wurden, eingesetzt werden, um das Füllmaterial gemäß der Erfindung
herzustellen. Wenn irgendeine der verschiedenen Apatit-Calciumphosphatverbindungen.
die mit Hilfe der verschiedenen Verfahren hergestellt und Nachbehandlungen unterworfen wurden, angewendet wird, so
schwankt die ßildiingsgeschwindigkeit des neuen Knochens
in der Nachbarschaft der Teilchen in Abhängigkeit von der Korngröße der Kristalle, welche die piilvei lormigc
Verbindung darstellen. Ans diesem Grund ist es nicht vorteilhaft, wenn die Korngröße der Kristalle in
dem Pulver /u grob ist unil die Krislallkorngröße muH
daher entsprechend dem technischen Prinzip der Ij fm dung innerhalb eines Bereiches von ">
nm bis !() |im liegen. Es wird das pulverförmige Produkt verwendet, das
durch Kalzinieren der mit Hilfe eines Naßverfahrens synthetisierten Verbindung bei einer Temperatur von
500 bis 1100"C erhalten wird, da dieses bewirkt die
Bildung von neuem Knochen rasch zu fördern. Das Füllmaterial,
das durch Sintern der Apatit-Calciumphosphat-Verbindung bei einer Temperatur im Bereich von
1100 bis 13500C hergestellt wird, und das Füllmaterial,
das mit Hilfe des Trockensyntheseverfahrens hergestellt wird, können eine kleine Menge an Kristalliten
von tertiärem Calciumphosphat (Ca^PO^) enthalten,
die keine Apatit-Kristallstrukiur haben.Tertiäres Calciumphosphat
in einer Menge von etwa 3 bis 5 Gew.-% wurde dem in diesem Beispiel verwendeten gesinterten
r> Pulver zugemischt und durch Röntgenstrahlen-Beugungsanalyse
nachgewiesen. Das zugemischte tertiäre Calciumphosphat beeinträchtigt jedoch die wesentliche
Funktion des erfindungsgemäßen Füllmaterials nicht ernsthaft, so lange sein Mischungsanteil auf etwa
ίο 5 Gew.-% beschränkt ist und ein Füllmaterial, das eine
kleine Menge an tertiärem Cnlciumphosphat enthält kann daher ohne störende Wirkungen als erfindungsgemäßes
Füllmaterial eingesetzt werden.
2'> B e i s ρ i e I 4
740 g; Calciumhydroxid wurden in 20 I Wasser suspendiert.
Eine etwa 30gewichtsprozentige Lösung von Phosphorsäure wurde tropfenweise zu der Suspension
Ji) gegeben, während die Suspension gerührt und bei 400C
gehalten wurde, bis der pH-Wert der Flüssigkeit, 8,8
erreichte. Das Rühren wurde eine weitere Stunde fortgesetzt und die Suspension wurde dann bei 40°C
48 Stunden lang ruhig stehengelassen, um sie zu altern.
i-i Dabei wurde ein Niederschlag von Apatit-Calciumphosphat
erhalten. Dieser Niederschlag wurde mit Hilfe eines Saugfiltcrs abfiltriert, gewaschen und dann in einem
Trockner mit zirkulierender Heißluft, der bei 105"C gehalten wurde, 24 Stunden lang getrocknet. Der
•»ο dabei erhaltene Kuchen wurde in einem keramischen
Mühlengcfäß pulverisiert, wobei ein trockenes Pulver
mit einer solchen Teilchengröße erhalten wurde, daß es ein Sieb einer Masehcnweilc von 300 μπι passierte. Das
Pulver wurde dann 6 Stunden lang in einem bei 800"C
■r> gehaltenen elektrischen Ofen kalziniert. Die Kristallkorngröße
des kalzinierten Pulvers wurde durch Röntgcnstrahlenbcugung
gemessen, wobei festgestellt wurde, daß der Durchmesser der Kristallkörner längs der
C -Achse etwa 55 nm und der Durchmesser längs der
Ίο ./-Achse etwa 47 nm betrug. Nach dem Kühlen der Außenseile
des Ofens wurde das kalzinierte Pulver unter Verwendung eines Siebs mit einer Maschenweite von
149 μιτι klassiert, um gröbere Teilchen zu entfernen und
dann I Stunde lang in dem elektrischen Ofen durch erncutes
Erhitzen auf 800"C" sterilisiert. Auf diese Weise wurde eine im Ticrexperimcnt anzuwendende kalzinierte
Pulverprobe hergestellt und in eine saubere Glasampulle eingcsicgclt.
Die Pulverprobe wurde der Röntgcnslrahlen-Beu-
Wi giing unterworfen, um zu bestätigen, daß die Probe aus
kristallinem I lydroxyjapatil bestand und keine andere
Verbindung vorhanden war. Sie wurde außerdem der chemischen Analyse unterworfen, wobei ein Molverhalt
μ is von Ca /u I*. ti. h. ein Verhältnis von m/n von 1.67.
aufgefunden wurde, welches mit der theoretischen Zusammensetzung einer llydroxylnpatitvcrbindung der
Formel C,i-,(POi)iOl I übereinstimmte.
Kaninchen mit einem Gewicht von je etwa 4 kg wur-
den als Versuchstiere für das nachstehende Tierexperiment ausgewählt Unter intravenös verabreichter Anästhesie
wurden durch den Oberschenkelknochen jedes Kaninchens zwei Löcher mit einem Durchmesser von je
etwa 3 mm unter einem Abstand von 15 mm gebohrt. In
die Knochenmarkhöhle zwischen den beiden Löchern wurde eine Paste eingespritzt, die durch Vermischen
von 10 g des Pulvers mit 8 ml einer isotonischen Natriumchloridlösung erhalten wurde. Die Kaninchen wurden
eine Woche bis sechs Monate nach der Implantation getötet und nach dem Markieren mit Tetracyclin
wurden die Oberschenkelknochen in dem Bereich zwischen den beiden Löchern quer geschnitten. Aus den
Knochen jedes der getöteten Kaninchen wurden entkalkte und nicht entkalkte Proben zubereitet und die
histologischen Veränderungen dieser Proben wurden beobachtet.
F i g. 1 ist eine Mikrofotografie in etwa 200fachcr Vergrößerung eines Querschnitts durch eine entkalkte
Probe, welche den mit der Paste gefüllten Bereich zeigt. Diese Probe wurde nach einer Woche von dem Zeitpunkt
der Implantation an aus dem Kaninchen entnommen.
Wie aus der Figur ersichtlich ist, sind Teilchen 1 aus
der Apatit-Calciumphosphai- Verbindung in dem jungen
Granulationsgewebe 3 verstreut und das Osteoid mit dem begleitenden Osteoblasten haftet an den Randbereichen
der Teilchen I. Neues gitterartiges Knochengewebe 2 wird in den Bereichen gebildet, in denen die
Teilchen 1 relativ dichter vorliegen und dieses neu gebil-L?ete
Knochengewebe vernetzt die Teilchen. Es werden jedoch keinerlei durch Fremdkörper verursachte Ricsenzellen
beobachtet. Es ist ein Unterscheidungsmerkmal des erfindungsgemäßen Füllmaterial, daß das neu
gebildete Knochengewebe mit den Randbereichen der Teilchen 1 der Apatit-Calciumphosphai-Verbindung in
Berührung steht, ohne daß eine Fremdkörpermembran gebildet wird. Dies zeigt, daß diese Verbindung merklich
verbesserte Verträglichkeit mit dem lebenden Körper und beträchtlich hohe osteogene Kapazität besitzt.
In der Figur bezeichnet die Bezugsziffer 7 den Cortical-Knochen (cortical bone).
Vier Wochen nach dem Zeilpunkt der Implantation sind alle Teilchen der Apatit-Calciumphosphai-Verbindung
miteinander durch die neuen Knochen verbunden und bilden eine einheitliche und dichte Struktur aus gitterartigem
Knochengewebe.
Fig. 2 ist eine mikroradiografisehc Fotografie (in einer
Vergrößerung von etwa 200) des Querschnitts einer nicht entkalkten Probe, welche den Bereich zeigi, der
mit der Paste gefüllt ist. welche die Teilchen der Apatit-Calciumphosphat-Verbindung
enthält. Die Probe wurde dem Kaninchen vier Wochen nach dem Zeitpunkt der Implantation entnommen. Es kann gezeigt werden, daß
hochdichte Teilchen 1 der Apatit-Caleiumphosphat-Verbindung
in verteilter Form in einem Streifen niederer Dichte aus dem neuen Knochen 4 vorhanden sind
und daß der Abstand zwischen den neuen gitterartigen Knochen mit dem Knochenmarkgewebe 5 ausgefüllt
sind. Es wird auch beobachtet, daß der neue Knochen rasch gebildet wird, ohne daß diese Bildung von Fremdkörperreaktionen
begleitet ist, und daß alle eingefüllten Teilchen 1 in den neu gebildeten Knochenbalkcn 4 aufgenommen
werden und miteinander verbunden werden. Fig.4 ist eine Mikrofotografie (in etwa 400facher
Vergrößerung) der entkalkten Probe, welche den mit Bohrung versehenen Teil des Oberschenkelknochens
des Kaninchens zeigt, der drei Monate nach dem Zeitpunkt der Implantation dem Kaninchen entnommen
wurde. Der gebohrte Bereich, d. h. der künstlich gebildete
Defekt des Knochens in dem Oberschenkelknochen (Corticalknochen) ist durch den neuen Corticalknochen
6 vollständig wiederhergestellt und der gebohrte Bereich bildet einen einheitlichen Körper mit dem umgebenden
ursprünglichen Oberschenkelbein (Corticalknochen 7). Obwohl verstreute Teilchen 1 in dem Teil des
neu gebildeten Knochens zu beobachten sind, wird kei-
lü nc Frerridkörperreaktion festgestellt, was die ausgezeichnete
Verträglichkeit des Füllmaterials mit dem lebenden Körper zeigt.
Es wird außerdem beobachtet, daß in der Knochenmarkhöhle
junges Knochenmarkgewebe 5 vorhanden ist. Es kann ferner gezeigt werden, daß das Knochenmarkgewebe
in diesem Bereich durch das Einspritzen der Paste aus der Apatit-Calciuimphosphat-Verbindung
regeneriert und verjüngt wird.
Obwohl die Knochenbildung in manchen Bereichen selbst sechs Monate nach der Implantation beobachtet wird, herrscht doch in der Knochenmarkhöhle die Absorption von Knochen vor und die Gesamtzahl der gitterartigen Knochenstreifen wird vermindert und diese werden gröber. Andererseits wird der in dem gebohrten Bereich gebildete neue Knochen in Corticalknochen umgewandelt und verwächst mit dem umgebenden ursprünglichen Oberschenkelbein. Dies zeigt, daß die Bildung von neuem Knochen in dem Defekt und in der Knochenmarkhöhle nicht unbegrenzt fortschreitet, sondem letzten Endes dem funktioncllen Bedarf des lebenden Körpers angepaßt wird. Im Hinblick auf diese Tatsache kann das erfindungsgemäße Füllmaterial als ideales Füllmaterial betrachtet werden.
Obwohl die Knochenbildung in manchen Bereichen selbst sechs Monate nach der Implantation beobachtet wird, herrscht doch in der Knochenmarkhöhle die Absorption von Knochen vor und die Gesamtzahl der gitterartigen Knochenstreifen wird vermindert und diese werden gröber. Andererseits wird der in dem gebohrten Bereich gebildete neue Knochen in Corticalknochen umgewandelt und verwächst mit dem umgebenden ursprünglichen Oberschenkelbein. Dies zeigt, daß die Bildung von neuem Knochen in dem Defekt und in der Knochenmarkhöhle nicht unbegrenzt fortschreitet, sondem letzten Endes dem funktioncllen Bedarf des lebenden Körpers angepaßt wird. Im Hinblick auf diese Tatsache kann das erfindungsgemäße Füllmaterial als ideales Füllmaterial betrachtet werden.
sr> Beispiel5
Eine mit Hilfe des Naßverfahrens synthetisierte Calciumphosphat-Verbindung
wurde entwässert und getrocknet, wobei ein Kuchen gebildet wurde, der zwei
Stunden lang bei 10000C kalziniert wurde. Die Kristallkorngröße
wurde mit Hilfe eines Scanning-Elektronenmikroskops gemessen, wobei eine durchschnittliche
Kristallkorngrößc von 0.2 μηι festgestellt wurde, wobei
Jer Mindesiweri der Krislallkorngröße 0.1 μηι und der
•n Maximalwert der Kristallkorngröße 0.4 μιτι betrug. Dieser
Kuchen wurde in einer keramischen Mühle pulverisiert, wobei eine Pulverprobe erhalten wurde, die ein
Sieb einer Maschenweitc von 149 μνη passierte. Die Pulverprobe
wurde der Röntgenstrahlen-Reugungsanalyse
ϊο unterworfen, um zu bestätigen, daß die Probe nur aus
dem kristallinen Hydroxylapatil bestand und keine andere Verbindung in ihr enthalten war. Die Probe wurde
außerdem einer chemischen Analyse unterworfen, wobei festgestellt wurde, daß das Molverhältnis Ca/P 1,63
Yi betrug. Diese Pulverprobe wurde erneut 5 Stunden lang
auf 5000C erhitzt, um sie zu sterilisieren. Auf diese Weise
wurde eine für Tierversuche y.u verwendende Pulverprobe hergestellt und in eine saubere Glasampulle eingcsicgclt.
Wi Ein Teil des Corticalknochens des Oberschenkelbeins
eines erwachsenen Kaninchens, das ein Gewicht vor» etwa 4 kg hatte, wurde entfernt, um künstlich einen Defeki
einer Größe von etwa 2 mm χ 5 mm zu bilden. Ein Gcwichisicil eines gitterartigen Knochens, der von dem
hi Kaninchen selbst entnommen wurde, wurde mit einem
Ciewichisteil der pulverförmiger Apatit-Calciumphosphai-Verbindung
vermischt und feiner wurden 0,3 Gewichtsteile destilliertes Wasser zugesetzt und das Ge-
misch verknetet, um es zu plastifizieren. Das plastifizierte Gemisch wurde in den in dem Knochen ausgebildeten
Defekt eingefüllt Die gleiche Operation wurde an einer Gruppe von Kaninchen vorgenommen, die dann nacheinander
getötet wurden. Der Teil des Oberschenkelbeins, der den Defekt enthielt, wurde quergeschnitten,
um histologische Proben herzustellen und die histologischen Veränderungen wurden beobachtet.
Eine Woche nach der Operation wurde in der Nachbarschaft
der Teilchen der Apatit-Caiciumphosphat-Verbindung merkliche Bildung von neuem Knochengewebe
beobachtet und die Teilchen der Apatit-Calciumphosphat-Verbindung
und die autoplastisch implantierten Knochenstücke waren miteinander durch die vernetzende
Struktur dieser neuen Knochen verbunden, ohne daß Fremdkörperreaktioneii auftraten. Nach vier
Wochen wurde eine beträchtliche Entwicklung des Wachstums eines neuen Knochenbalkens beobachtet
und sämtliche Teilchen der Apatit-Calciumphosphat-Verbindung und die gitterartigen Knochenteile waren
durch die neuen Knochenbalken miteinander verbunden, so daß der mit dem Füllmaterial gefüllte Bereich
nun vollständig aus dem gitterartigen Knochengewebe bestand. Drei Monate nach der Operation wurde beobachtet,
daß das gitterartige Knochengewebe in Corticalknochengewebe umgewandelt war und mit dem umgebenden
ursprünglichen Oberschenkelbein verwachsen war. so daß der künstlich ausgebildete Knochendefekt
vollständig ausgeheilt war.
Dieses Ergebnis zeigt, daß ein Mangel an autoplastisch
entnommenen Knochen durch pulvcrförmige CaI-ciumphosphat-Verbindung
ersetzt werden kann, welche Apatit-Kristallstruktur hat und in r.nen Knochendefcki
eingefüllt werden kann. Auf diese Weise kann erfindungsgemäß
das Ziel der Hcilbe.i indlung innerhalb
kürzerer Dauer erreicht werden.
Vergleichsbcispiel I
Hochreines Aluminiumoxidpulver mit einem Gehalt 4<> an AI2Oj von 99.9%. das zu 100% ein Sieb einer Maschenweite
von 149 um passierte, wurde verwendet.
Nach der gleichen Verfahrensweise wie in den vorhergehenden Beispielen wurde eine Paste aus dem Aliiminiumoxidpulver
hergestellt, die dann in die Knochen- 4> markhöhle des Oberschenkelbeins einer Gruppe von
Kaninchen eingespritzt wurde. Das Fortschreiten der Bildung von neuem Knochen wurde untersucht.
Fig.4 ist eine Mikrofotografie (etwa 400fachc Vergrößerung)
einer entkalkten histologischcn Probe, die ■'>
<> durch Schneiden des Oberschenkelbeins eines Kaninchens einen Monat n;;ch der Operation erhalten wurde.
Im Hinblick auf die Tatsache, daß in der Nachbarschaft
der Aluminiumoxid-Teilchen keine feststellbaren Riesenzellen oder durch Fremdkörper verursachte Mein- v>
brannn vorhanden waren, kann geschlossen werden, daß
die Teilchen gute Verträglichkeit mit dem lebenden Körper haben. Obwohl die Aluminiumoxidteilchen 1 in
dem Granulationsgewebe 3 dispergicrt sind, ist in ihrer
Nachbarschaft kein neues Knochengewebe gebildet, w>
Trotzdem sind einige neue gitterartige Knochen 2 in der
Nähe des Corticalknochens 7 zu beobachten, von denen angenommen wird, daß sie durch die Stimulation der
eingespritzten Paste gebildet wurden. f!s ist jedoch ersichtlich,
daß die Aluminiurnoxidtcilchcn 8 keine ostco- br,
gene Wirkung haben (nur durch gewisse Stimulation werden einige neue Knochen im Knochenmark gcbil-
Vergleichsbeispiel 2
Eine Paste wurde aus handelsüblichem organischen Knochenzementpulver (Produkt der Howmedica Co,
Handelsname: Simplex«), einem Polymethylmethacrylatharz, hergestellt. Diese Paste wurde in die Knochenmarkhöhle
des Oberschenkelbeins eines Kaninchens in gleicher Weise wie in den vorhergehenden Beispielen
eingespritzt und die histologische Veränderung Jes mit
in der Füllung versehenen Bereiches wurde beobachtet.
Fig.5 zeigt eine Mikrofotografie (in etwa 200facher Vergrößerung) einer entkalkten histologischen Probe
des mit der Injektion versehenen Bereiches nach einer /.eil von einem Monal nuch dem Zeitpunkt der Opera-
?ion.
Die Knochenmarkhöhle des Oberschenkelbeins mit der Knochcnzemcnipaste ist mit Riesenzellen 9 gefüllt,
die durch Fremdkörper verursacht werden, wodurch eine intensive Fremdkörperreaktion angezeigt wird. Keinerlei
Bildung von neuem Knochen isi an irgendeiner Stelle zu beobachten. Es ist außerdem festzustellen, daß
die Teilchen 11 des Knochenzements in dispergiertem Zustand vorliegen und daß Fett-Teilchen 10 an verschiedenen
Stellen vorhanden sind.
Die vorstehend beschriebenen Beispiele der Erfinll
p
dung stellen vorteilhafte Alisführungsformen dar.
dung stellen vorteilhafte Alisführungsformen dar.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Füllmaterial zum Füllen von Knochendefekten oder Hohlräumen in Knochen, bestehend aus einem
Gemisch, welches durch den Zusatz von 0.1 bis 2 Gew.-Teilen Wasser oder einer isotonischen Natriumchloridlösung
zu einem Gew.-Teil einer pulvcrförmigen
Calciumphosphatverbindung der allgemeinen Formel
(1.33 < m/n έ 155)
mit Apatit-Kristallstruktur fließfähig gemacht oder plastifiziert ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Calciumphosphatverbindung eine Korngröße der Apatit-Kristalle von 5 nm bis 10 μίτι aufweist
und mit Hilfe eines Naßverfahrens synthetisiert und dann bei einer Temperatur von 500 bis 11000C kalziniert
worden ist.
2. Füllmaterial zum Füllen von Knochendefekten
oder Hohlräumen in Knochen, das aus einer Caiciumphosphatverbindung
der allgemeinen Formel
Ca„^PO4)nOH (U3 S m/n
< 1,95)
besteht oder diese enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Calciumphosphatverbindung Apatit-Kristallstruktur
mit einer Korngröße der Kristalle von 5 nm bis 10 μπι aufweist, in Form eines gesinterten
Granulats mit einem Porenanteil von 30% oder darüber vorlieg· und durch Zugabe von 20 bis
50Gew.-% Wasser, bezogen auf das Gesamtgewicht, zu der pulverförmigen Calciumphosphaivcrbindung.
Granulieren und anschließendes Sintern bei einer Temperatur von 1100 uis 1350°C gebildet
worden ist.
Die Erfindung betrifft allgemein ein Material für medizinische Zwecke und speziell ein anorganisches Füllmaterial,
das zum Füllen von Defekten oder Hohlräumen in den Knochen des lebenden Körpers dient, die
durch Operationen zur Entfernung eines Knochentumors oder durch andere Ursachen gebildet wurden, wobei
die Bildung von neuem Knochengewebe in den gefüllten Bereichen gefördert wird und das Füllmaterial
mit dem Knochengewebe verwachsen ist nachdem die verletzten Bereiche vollständig ausgeheilt sind.
Auf dem Gebiet der Chirurgie oder Orthopädie begegnet man häufig der Bildung von Knochendefekten
oder Hohlräumen in Knochen durch hochkomplizicric Brüche oder durch Operationen zur Entfernung eines
Knochentumors und diese Defekte oder Hohlräume müssen durch Verwachsung geheilt würden. Nach einer
bekannten Methode wird ein gitterartiger Knochen aus dem Hüftknochen oder einem anderen Knochen des
Patienten selbst entnommen und in den verletzten Teil des Knochens eingefüllt, um die Heilung des Knochengewebes
zu fördern. Diese bekannte Methode ist jedoch insofern nachteilig, als der Patient durch die schwerwiegenden
Eingriffe, die bei der Operation erforderlich sind, größere Schmerzen erleidet, da weiteres Knochengewebe
außer dem verletzten Bereich zur Verwendung entnommen wird. Darüber hinaus ist es nicht immer
möglich, eine ausreichende Menge eines körpereigenen
(autoplastischen) Knochens aus dem Körper des Patienten zu entnehmen, um einen großen Defekt oder Hohlraum
des Knochens zu füllen und es sind bestimmte Ersatzmaterialien erforderlich, um in einem solchen Fall
den Mangel an erforderlichem Knochengewebe zu kompensieren.
Außer der Methode der autoplastischen Füllung sind die homogene Knochenimplantationsmethode und die
heterogene Knochenimplantationsmethode bekannt
ίο Bei der homogenen Knochenimplantationsmethode hat
man die Verwendung von gefrorenen Knochen und entkalkten Knochen untersucht, diese Methode hat jedoch
noch nicht das Stadium der klinischen Anwendung erreicht. Bei der heterogenen Knochenimplantationsmethodc
wird in manchen Fällen ein sogenannter Kielcder
Trägerknochen, der durch Entfernung der Proteine aus Rinderknochen erhalten wird, angewendet Diese
bekannten Methoden sind jedoch in beiden Fällen nicht nur von Fremdkörperreaktionen begleitet, sondern haben
auch keine osteogene Wirkung, so daß der postoperative Verlauf nicht immer gut ist. Es besteht daher ein
steigendes Bedürfnis nach einem künstlichen Füllmaterial
zum Ausfüllen von Defekten oder Hohlräumen von Knochen, das ausgezeichnete Verträglichkeit mit dem
lebenden Körper zeigt und hohe osteogene Wirkung hat, um die Kncchenbildungsreaktion in dem gefüllten
Bereich und dessen Nachbarschaft zu fördern, um auf diese Weise die Heiluag der Struktur und Funktion des
verletzten Knochengewebes zu beschleunigen.
Um die zur Heilung eines gebrochenen Knochens erforderliche Zeit zu verringern, wendet man manchmal
eine Methode der inneren Fixierung an, bei der der gebrochene Knochen direkt durch Verwendung einer
Metallplatte, eines Nagels oder einer Schraube fixiert
r> wird. Jedoch auch bei Anwendung dieser Methode ist es
häufig, daß zur vollständigen Heilung eine sehr lange
Dauer, wie 6 Monate oder sogar ein ganzes Jahr, erforderlich ist. Darüber hinaus müssen bei der AnwenJung
der inneren Fixiermethode die für die innere Fixierung
•40 verwendeten Materialien nach der !Teilung des gebrochenen
Knochens aus dem Körper des Patienten entfernt werden, so daß der Patient starken physischen,
psychologischen und wirtschaftlichen Belastungen unterliegt. Wenn ein Füllmaterial der vorstehend erläuterten
Art entwickelt wird, welches das Knochenbildungsvermögen fördert und die Heilung des gebrochenen
oder verletzten Bereiches beschleunigt, so wird es möglich, das therapeutische Ziel in kurzer Dauer zu erreichen,
ohne daß die innere Fixiermethode angewendet werden muß. Ein Füllmaterial der vorstehend genannten
Art kann auch zur Bekämpfung der Pseudoarthrose angewendet werden. Es wird daher angenommen, daß
die Entwicklung eines solchen Füllmaterials von großem medizinischen Wert wäre und dem Wohlergehen
der Menschen nützlich ist.
Andererseits wurden bisher verschiedene Metalle und Kunststoffmaterialien als Ersatzmaterialien für harte
Gewebe des lebenden Köpers angewendet. Diese üblichen Materialien neigen jedoch dazu, in der aggres-
W) sivcn Umgebung in dem lebenden Körper gelöst oder
abgebaut zu werden und ihre Anwendung ist häufig mit Giftwirkung oder Fremdkörperreaktionen begleitet.
Aus diesem Grunde haben in den letzten Jahren biologische Materialien aus Keramik, die verbesserte Verträg-
b5 lichkeit gegenüber dem lebenden Körper zeigen, allgemeine
Aufmerksamkeit erregt. In letzter Zeit wurden künstliche Knochen, künstliche Gelenke und künstliche
Radix dentis. die aus einkristallinem oder polykristalli-
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