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Die Erfindung bezieht sich auf ein Schreitwerk
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für EinschienenhU.ngebahnen des untertägigen Berg-und Tunnelbaus,
mit hydraulisch vor- und nachziebaren, an den Einsc»ienenhängebahnen geführten Laufkatzen,
die Je eine Klemmvorrichtung mit zwei gegenüberliegend am Laufrahmen der Katze schwenkbar
angeordneten Klemmhebel aufweisen, welche mittels eines Hydraulikkolbens betätigbar
und an deren freien Enden Bremsbacken angeordnet sind, die in Klemmstellung beidseitig
an der Fahrschiene anliegen.
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Schreitwerke für Einschienenhängebahnen des untertägigen Berg- und
Tunnelbaus werden insbesondere zum schrittweisen Verfahren von Energie Zügen, Arbeitsbühnen
u.dgl. verwendet, die an den Fahrschienen der Einschienenhängebahnen aufgehängt
und geführt sind.
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Zumeist umfaßt ein solches Schreitwerk zwei hintereinander an der
Fahrschiene aufgehängte Laufkatzen, die miteinander durch einen Schreitkolben verbunden
sind. Durch wechselweises Lüften bzw. Klemmen der Laufkatzen gekoppelt mit der Aus-
und Einfahrbewegung des Schreitkolbens kann beispielsweise die vordere Laufkatze
vorgeschoben und nach Verklemmen der vorderen Laufkatze an der Fahrschiene mittels
des Kolbenhubs die hintere Laufkatze nachgezogen werden. Um diese Schreitbewegung
vollziehen zu können, aber auch um den Zug bei abschüssigen Strecken bremsen und
auch im Notfall gegenüber der Fahrschiene verriegeln zu können, sind diese Laufkatzen
mit Klemmvorrichtungen ausgerüstet Bei einem bekannten Schreitwerk (DE-PS 21 46
725) umfaßt die Klemmvorrichtung zwei am Laufrahmen der Laufkatze schwenkbar angeordnete
Lenichebel, die
in einem den Abstand der beiden Lenkhebel überspannenden
Querbügel zwischen zwei im Bügel gelagerten Rollen geführt sind. Von der Mitte des
Querbügels erstreckt sich eine Kolbenstange einer Kolben-Zylindereinheit nach unten,
um die eine Druckfeder gewickelt ist. Dieser Aufbau erfordert relativ große Hubwege.
Zudem erstreckt sich die Kolben-Zylindereinheit sehr weit nach unten, so daß die
Laufkatze sehr groß baut. Außerdem ist die Umsetzung der über die Kolbenstange ausgeübten
Hubkraft in die Schließkraft an den oberen Enden der Klemmhebel ungünstig, so daß
relativ groß dimensierte Kolben-Zylindereinheiten verwendet werden müssen. Bei den
anstehenden großen Kräften findet aber auch ein entsprechender Verschleiß statt,
so daß die Lebensdauer des bekannten Schreitwerks gering ist bzw. häufig Wartungsarbeiten
auszuführen sind. Wegen der ungünstigen Kraftübertragung ist das Fahren von großgewidtigen
Energiezügen aus Sicherheitsgründen bei abschssigen Strecken problematisch.
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Bei einem weiter bekannten Schreitwerk sind die gegenüberliegend angeordneten
Klemmhebel durch eine Kolben-Zylindereinheit überbrückt, so daß der Kolben ohne
ein Zwischenelement auf die Klemmhebel wirkt. Zwar baut dieses bekannte Schreitwerk
infolge des unmittelbar zwischen die Klemmhebel geschalteten Klemmkolbens kleiner,
Jedoch ist die Klemm- oder Sch]ießkraft durch die verwendete Kolben-Zylindereinheit
bestimmt, so daß diese entsprechend groß ausgelegt oder die Hebellängen des Klemmhebels
eutsprechend lang gewählt werden müssen.
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Dies führt wiederum dazu, daß die durch die Zwischenschaltung der
Kolben-Zylindereinheit unmittelbar zwischen die Klemmhebel erzielten bauli-chen
Vorteile im Falle großer Beanspruchungen wieder verloren gehen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schreitwerk der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, daß die Klemmvorrichtung bei größtmöglicher Schließkraft
außerordentlich kompakt ausgebildet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an jedem Klemmhebel
einer Laufkatze an dem der zugehörigen Bremsbacke gegenüberliegenden Schwenkabschnitt
eiii Lenkhebel angeRel t ist, wobei die Lenkhebel an ihrem anderen Ende mit einem
Klemmkolben verbunden sind, der zwischen dem LePiebel und dem Laufrahmen angeordnet
ist.
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Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird in vorteilhafter Weise
der ohnehin zwischen den gegenüberliegend angeordneten Klemmhebeln verfügbare Platz
für den Antrieb der Klemmvorrichtung ausgenutzt, so daß die Klemmvorrichtung und
damit die Laufkatze entsprechend klein dimensioniert werden kann. Gleichzeitig wird
ein außerordentlich robuster Aufbau erzielt, mit dem sehr große Schließkräfte auf
die an den Klemmhebeln angeordneten Bremsbacken ausgeübt werden können. Dabei ist
bei dem erfindungsgemäßen Aufbau die Schließkraft umso größer, je kleiner der Winkel
zwischen den Lenkhebeln und den Klemmhebeln wird, so daß in der Endstellung des
Klemmkolbens stets die größte Schließkraft ausgeübt wird. Wesentlich ist, daß dies
auch im ialle des Verschleißes von Bauelementen, wie etwa der Bremsbacke, der Laufkatze
gilt. Dies hat aber auch zur Folge, daß bei größtmöglichen Schließkräften eine relativ
klein dimensionierte Kolben-Zylindereinheit verwendet werden kann. Hierdurch ist
das erfindungsgemäße Schreitwerk besonders fiir den Einsatz in abschüssigen Strecken
und bei besonders groben
Energiezügen oder Arbeitsbühnen geeignet.
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Bei einer zweckmäßigen Weiterbildungder Erfindung sind die Lenkhebel
unterhalb des Schwenklagers der Klemmhebel am Laufrahmen angelenkt, d.h. die Klemmvorrichtung
befindet sich größtenteils unterhalb der Fahrschiene, so daß eine kippsichere Anordnung
gewährleistet- ist.
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Ein besonders robuster Aufbau wird dadurch erzielt, daß die Lenkhebel
beidseitig an den Klemmhebeln vorgesehen sind, und daß der Klemmkolben zwischen
die Lenkhebel greift und an einer Gelenkachse angeschlossen ist, an welcher sämtliche
Lenkhebel einer Laufkatze angelenkt sind. Zweckmäßig ist dabei, wenn die als Sicherheitselement
beim Ausfall der Hydraulikanlage vorgesehenen Druckfedere.inheiten beidseitig am
Klemmhebel vorgesehen sind.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung beschrieben. Es zeigen Figur 1 eine Seitenansicht eines Schreitwerkes
gemäß der Erdindung, Figur 2 eine Seitenansicht einer Laufkatze und Figur 3 eine
Vorderansicht der in Figur 2 dargestellten Laufkatze.
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Das in Figur 1 dargestellte Schreitwerk für Einschienenhängebahnen
im untertägigen Berg- und Tunnelbau umfaßt zwei Laufkatzen 1, die hintereinander
an der Fahrschiene 2 der Einschienenhängebahn geführt sind.
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Die beiden Laufkatzen 1 sind untereinander durch einen hydraulisch
betätigbaren Schreitkolben 3 verbunden.
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Weiter umfaßt das Schreitwerk einen Steuer- und Schaltkasten 4.
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Das Schreitwerk dient allgemein zum Verfahren von Energiezügen, ArbeitsbUhen
u.dgl., wobei die Fahrbewegung durch den Schreitkolben 3 ausgeführt wird.
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Für die Vorwärtsbewegung des in Figur 1 dargestellten Schreitwerks
wird die Klemmvorrichtung der vorderen Laufkatze gelüftet und dann der Schreitkolben
bei verklemmter hinterer Laufkatze ausgefahren. Nach Beendigung der Ausfahrbewegung
des Schreitkolbens wird die vordere Laufkatze gegenüber der Fahrschiene 2 verklemmt
und wird die hintere Laufkatze gelüftet.
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Wenn dann der Schreitkolben 3 wieder eingefahren wird, wird hierdurch
zwangsläufig die hintere gelüftete Laufkatze nachgezogen, so daß eine etwa daran
angehängte Arbeitsbühne entlang der Fahrschiene 2 über eine dem Hub des Schreitkolbens
3 entsprechende Lange verfahren wird. Die Bewegung des Schreitkolbens 3 und die
in zeitlicher Abhängigkeit davon erfolgende Lüftung bzw.
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Verklemmung der Laufkatzen wird durch den Steuer- und Schaltkasten
4 gesteuert.
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Aus den Figuren 2 und 3 geht hervor, daß jede Laufkatze 1 mittels
beidseitig an der Fahrschiene 2 angreifenden Rollen 5 geführt ist. Die Rollen 5
sind dabei in einem die Fahrschiene 2 untergreifenden Laufrahmen 6 gelagert.
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Am laufrahmen 6 ist auch die Elemmvorrichtung einer jeden Laufkatze
1 angeordnet. Im Falle einer Laufkatze mit zwei Klemmhebeln 7 sind diese an'gegenüberliegenden
Seiten des Ijaufrahmens 6 je in einem Schwenklager 8 am Laufrahmen 6 gelagert. An
ihren freien Enden weisen die Klemmhebel 7 Klemmbacken 9 auf, die in Klemmstellung
an der Fahrschiene 2 und zwar zweckmäßigerweise am Steg der Fahrschiene 2 anliegen.
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Jeder Klemmhebel 7 weist an seinen dem zugehörigen Bremsbacken 9 gegenüberliegenden
Schwenkabschnitt 10 je einen Lenkhebel 11 auf, wobei dieser Lenkhebel am Schwenkabschnitt
10 des Klemmhebels 7 angelenkt, also schwenkbar gelagert ist. Zweckmäßigerweise
ist jeder Lenkhebel am Ende des Klemmhebels 7 angeordnet.
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An ihren dem Anlenkpunkt am Klemmhebel 7 gegenüberliegenden Ende sind
die Lenkhebel an einer Kolben-Zylindereinheit 12 angeschlossen, die im nachfolgenden
kurz mit Klemmkolben 12 bezeichnet ist. Dabei können die Lenkhebel 11 am Kolbenelement
des Klemmkolbens 12 angeschlossen sein. Zweckmäßigerweise sind sie jedoch am Zylinderelement
des Klemmkolbens 12 angeschlossen.
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Für den Fall, daß pro Laufkatze mehr als ein paar Klemmhebel 7 vorgesehen
sind, sind die Lenkhebel 11 dieser Klemmhebel 7 an einer nicht näher dargestellten
Gelenkachse zusammengeschlossen, an welcher der Klemmkolben 12 angreift.
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Der Klemmkolben 12 ist einerseits am Laufrahmen 6 angelenkt und zwar
zweckmäßigerweise in einem Bereich unmittelbar unterhalb der Fahrschiene 2, was
für die Kräfteverteilung außerordentlich günstig ist. Des weiteren ist der Klemmkolben
12 oberhalb der BeSthebel 11 angeordnet, so daß er sich im Bereich zwischen den
Lenkhebeln
11 und den Klemmhebeln 7 befindet. Zweckmäßigerweise ist der Klemmkolben 12 vertikal
aufgehängt. Hierdurch wird ein außerordentlich kompakter und platzsparender Aufbau
einer Laufkatze bewirkt, so daß die Gesamtgröße der Laufkatzen relativ klein gehalten
werden kann.
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Ein weiterer Vorteil dieses Aufbaus besteht.darin, daß bereits mit
relativ kleinen Hubkräften des Klemmkolbens 12 grobe Kräfte an den angelenkten Enden
der Lenkhebel 11 auftreten und darüber sehr große Schließkräfte an den Bremsbacken
9 auftreten. Diese Schließkräfte sind dabei umso größer, je kleiner der Winkel zwischen
dem Lenkhebel 11 und dem zugeordneten Klemmhebel 7 wird, so daß im Endzustand, also
bei Anlage der Bremsbacken am Steg der Fahrschiene 2 die größte Klemmkraft vorherrscht.
Dies bringt mit sich, daß der Klemmkolben trotz groPer SchlieRkräfte im Bereich
der Bremsbacken 9 nicht übermäßig stark ausgelegt werden muß, was sich wiederum
vorteilhaft für das Gesamtgewicht der Laufkatze auswirkt.
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Unterhalb des Schwenklagers 8 ist schließlich eine Druckfedereinheit
13 vorgesehen, welche mit ihren beiden Enden an den gegenüberliegenden Klemmhebeln
7 angelenkt ist.. Diese Dxuckfedereinheit, welche sweckmäßigerweise ein oder mehrere
an einer Rohrbuchse geführte BederpahtE aufweist, wirkt als Sicherungseihrichtung
beim Ausfall der Hydraulikanlage, wobei dann die Klemmbakcen 9 silber die auf die
Klemmhebel 7 wirkende Druckfedereinheit 13 gegen die Fahrschiene 2 in ihre Brem3de11ung
gedrückt werden.
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Bei dem in den Figuren 2 und 3 dargestellten Ausfiihrungsbeispiel
bewirkt ein Ausfahren des Klemmkolbens 12 das Lösen der Klemm- bzw. Bremsvorrichtung,
indem die Bremsbacken 9 von der Fahrschien 2 weggeschwelllft werden. Diesc Stellung
ist in Figur 3 dargestellt. Beim Zusammenfahren des Klemmkolbens 1 2 werden die
Lenkhebel 11 ebenfalls eingezogen und dadurch die Schwenkabschnitte 10 der Klemmhebel
7 nach aueen geschwenkt, so daGA die Klemmbacken 9 zur AnlaGe an die Fahrschiene
2 gelangen. In dieser Stellung, in welcher der Winkel zwischen Lenkhebel 11 und
Klemmhebel 7 sehr klein ist, wirkt eine sehr große Schließkraft auf die an der Fahrschiene
2 anliegenden Bremsbacken 9. Mithin ist der dargestellte Aufbau wegen der großen
Schließ- bzw. Bremskräfte insbesondere für die Verwendung an abschüssigen Strecken
und für große Energiezüge bzw. entsprechend groß dimensionierte Arbeitsbühnen geeignet.