DE302445C - - Google Patents

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DE302445C
DE302445C DENDAT302445D DE302445DA DE302445C DE 302445 C DE302445 C DE 302445C DE NDAT302445 D DENDAT302445 D DE NDAT302445D DE 302445D A DE302445D A DE 302445DA DE 302445 C DE302445 C DE 302445C
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well
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L89/00Compositions of proteins; Compositions of derivatives thereof
    • C08L89/04Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair
    • C08L89/06Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair derived from leather or skin, e.g. gelatin

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Dermatology (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

Wie bekannt, wird die Tierhaut mit Säuren und Alkalien geschwellt, um sie zum Gerben vorzubereiten.
Man hat auch zerkleinerte Lederabfälle gereinigt und geschwellt sowie mit geschwellter Sehnenwolle gemischt, zusammengepreßt und gegerbt sowie noch mit Kautschuklösung überzogen und dadurch versucht, sogenanntes Kunstleder herzustellen. Das so hergestellte
ίο Material war aber, weil es zu brüchig war, wenig verwendungsfähig. Man hat ferner schon Abfälle von Rohhaut gekalkt und dadurch geschwellt, dann zerrissen, hierauf durch Kollern und Kalandrieren gemischt und vereinigt, dann fixiert und schließlich gegerbt, um künstliches Leder zu schaffen. Auch versuchte man Kunstleder herzustellen, indem man frische rohe Muskeln verschnitt mit wässerigen Geweben, z.B. Brust- und Bauchfellen, harter Hirnhaut, Knochenhaut; Beinhaut, Harnblasen, Magen und Gedärmen, vermischte und durch Zusammenpressen zu dünnen Platten vereinigte, die dann zu entsprechender Dicke aufeinandergeleimt, nochmais gepreßt und mit Formaldehyd gegerbt wurden. Aber auch diese Kunstlederarten bewährten sich nicht gut; sie waren wenigdauerhaft und konnten deshalb nur für wenige Zwecke als minderwertiger Ersatz des Leders dienen. Auch durch Vermischen von Eiweiß-■ körpern aus hautartigen Körpern von Mikroorganismen mit öl usw. und durch nachheriges Gerben vermag man kein dauerhaftes, gutes Lederersatzmittel herzustellen.
Ein geeigneteres Verfahren für die Herstellung von Kunstleder bestand in der Behandlung eines aus gerissenen tierischen Flechsen hergestellten Fließes mit besonders präparierter Balata und Guttapercha unter Zusatz des beim Raffinieren von Öl verbleibenden Rückstandes (Raffineriesatz). Diesen gleichwertig war auch das Kunstleder, welches mit Hilfe eines aus einem mit vegetabilischen Langfasern, wie Hanf, Leinen u. dgl.,- vermischten Flechsenfaserfließes dadurch hergestelltwurde, daß dieses, nachdem es geschwellt war, mit Albumin und Seifenlösung gesättigt, gepreßt und dann gegerbt wurde. Der Fehler des durch die beiden letzterwähnten Verfahren hergestellten Kunstleders, welcher dessen Einführung entgegenstand, war besonders der, daß die Fließstruktur bestehen und sichtbar blieb.
Die beiden letzten Verfahren zur Herstellung von künstlichem Leder führen aber zu dem nachstellend beschriebenen Verfahren, durch welches ein .wirkliches gutes und brauchbares Kunstleder erzielt wird.
Das neue Verfahren ist folgendes.:
Getrocknete tierische Sehnen, Flechsen und Gedärme werden in einer Schwellbrühe aus organischen oder anorganischen Schwellmitteln, Zi B. Essigsäure oder Natriumsulfid, geschwellt, und zwar zweckmäßig ein Teil 21^2 bis 18 Stunden in 3/4prozentiger bis 21^PrO-zentiger · Schwellbrühe und der andere Teil 3Y2 bis 24 oder mehr Stunden in 3- bis 5- oder mehrprozentiger Schwellbrühe. Nach genügender ' .Schwellung wird j eder Teil gut abgespült und dann die geschwellten Sehnen usw. so lange durch die Walzen bearbeitet, bis sie in möglichst vollkommender Weise aufgeschlos-
L/ Lj
sen sind. Wenn nötig, kann auch nachher die Schwellung .weiter fortgesetzt werden. Das durch Walzen aufgeschlossene Material wird dann sorgfältig ausgewaschen. Hierauf werden die aufgeschlossenen Flechsen usw. gut entwässert und dann durch eine geeignete Knetvorrichtung tüchtig durcheinander geknetet, nachdem eine Lösung von Eiweiß oder bzw. und eiweißhaltiger Körper mit Tran
ίο oder ähnlichen Ersatzmitteln zugesetzt worden ist. -■■■■.
Nachdem die angefeuchtete Masse genügend geknetet ist, wird sie durch entsprechend starken, gegebenenfalls wachsenden Druck in Plattenform o. dgl. gebracht und hierauf getrocknet.
Schließlich wird sie am zweckmäßigsten in gemischtem (also in mineralischem und pflanzlichem) Gerbverfahren fixiert und fertig gegerbt und nach gebräuchlichem Verfahren fertiggestellt, gestellt und gewalkt und ist dann verwendungsfähig.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von künstlichem Leder und ähnlichen Produkten, dadurch gekennzeichnet, daß getrocknete tierische Sehnen, Flechsen und Gedärme ungleichartig geschwellt, abgespült, zwischen Walzen hindurchgeschickt und dadurch aufgeschlossen, gegebenenfalls noch nachgeschwellt, sorgfältig ausgewaschen, gut entwässert, mit einer Lösung von Eiweiß oder Von eiweißhaltigen Körpern und Tran oder ähnlichen Ersatzmitteln gut durchknetet und hierauf unter einem starken, gegebenenfalls wachsenden Druck zu Platten o. dgl. gepreßt, diese dann getrocknet, hierauf zweckmäßig in gemischtem Gerbverfahren (mineralischem und pflanzlichem Verfahren) fixiert und fertig gegerbt sowie gegebenenfalls mit Hilfe weiterer, gebräuchlicher Verfahren fertiggestellt werden.
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