DE3021047C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einer Schulterstütze für ein Gei­ ge mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkma­ len.

Eine derartige Schulterstütze ist aus der DE-OS 21 47 980 be­ kannt. Das bewegliche Verbindungselement zwischen dem an der Geige oder Bratsche mit Klammern befestigten plattenförmigen Träger und der an der Schulter des Geigers aufliegenden Stütz­ platte besteht dort aus einer Spiralfeder, welche eine all­ seitige Beweglichkeit zwischen Geige und Stützplatte ermöglicht. Die Stützplatte ist mit einem Gewindebolzen in eine mit einem Ende der Feder verbundene Endplatte hineingeschraubt und durch eine Kontermutter gesichert. Diese Schraubverbindung läßt auch eine Einstellung des Abstandes zwischen Stützplatte und Träger zu. Mit ihrem anderen Ende ist die Feder in einer auf dem Trä­ ger längs verschiebbaren Halterung gelagert, die mit Hilfe einer Schraube fixiert werden kann.

Von Nachteil bei dieser Anordnung ist, daß jede Bewegung um die Instrumenten-Hochachse bzw. Seitenneigung des Instruments nur im begrenzten Umfang möglich ist und in Axialrichtung der Feder nicht kippbar ausgebildet ist. Ferner ermöglicht die Feder keine bleibende Einstellung einer Instrumentenlage, und jede Veränderung der Instrumentenlage aus der einmal einge­ stellten Optimallage zieht auch eine Veränderung der Stütz­ plattenlage nach sich, so daß während der ganzen Spieldauer beim Halten des Instrumentes der Spielende oft einer höheren Belastung ausgesetzt ist.

Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mit großem Verstellbereich einstellbare und an die Anatomie des Geigers anpaßbare Schulterstütze zu schaf­ fen, welche die durch das Halten des Instrumentes bedingte statische Belastung des Spielers weitgehend reduziert und so­ mit Verkrampfungen und Ermüdungen bei längerem Spielen ver­ ringert.

Der Vorteil der Erfindung besteht insbesondere darin, daß durch die Anordnung eines Kugelgelenkes zwischen dem Träger und der Stützplatte eine Spiellageveränderung des Instrumen­ tes keine Veränderung der Stützplatten-Position nach sich zieht, so daß eine wesentliche Entlastung des Spielenden in bezug auf das Halten des Instrumentes gewährleistet ist.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die von der Stütz­ platte unabhängige Lageveränderung des Instrumentes in jeder gewünschten bzw. gewohnten Position durch Justierung des Kugelgelenkes fixiert werden kann. Das Kugelgelenk kann in bekannter Weise durch Knopfdrehung über ein Fixierschraube fixiert werden, wobei eine Arretierung der Instrumentenposi­ tion auch während kürzester Spielpausen ohne Abheben des Instrumentes und ohne Bogenablesen von Hand möglich ist.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform sind die Klammern so­ wohl höhen- als auch breitenverstellbar, sowie kippbar aus­ gebildet und mindestens einer der beiden Halter ist im Träger in dessen Längsrichtung verschiebbar angeordnet, wobei die Klammern so ausgebildet sind, daß deren an dem Zargenrand an­ greifenden Enden aus einem weich verformbaren Material be­ stehen.

Ferner ist es zweckmäßig, daß der Träger gegenüber dem Instru­ mentenboden konvex oder konkav gebogen ist.

Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Schulterstütze ist eine scho­ nende Befestigung an alle üblichen Instrumente gewährleistet, sowie eine Anpassung der Instrumentenlage entsprechend den gewohnten Spiellagen des Musikers möglich.

Besonders vorteilhaft ist es, daß die Stützplatte aus einem der Anatomie des Musikers anpaßbaren und die jeweilige Form beibehaltendem Material besteht, insbesondere wenn die am Körper des Musikers anliegende Stützplatten-Oberfläche mit einem elastischen rutschfesten Belag versehen ist.

Der Vorteil dieser Anordnung besteht in der Möglichkeit, daß die an den Körper anliegende Stützplatten-Oberfläche der Brust- und Schlüsselbeingegend individuell ohne zusätzliche Montage angepaßt werden kann, wodurch eine weitgehende Nicht­ belastung der das Instrument abstützenden Schulterpartie sichergestellt wird und die dadurch entlastende Hand beim eigentlichen Spielverlauf ungestört bleibt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs­ gegenstandes vereinfacht perspektivisch dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine beispielsweise Ausführungsform einer erfindungs­ gemäßen Schulterstütze;

Fig. 2 ein Detail einer Schulterstütze gemäß Fig. 1 und

Fig. 3 eine Teilansicht eines Instrumentes mit daran be­ festigter Schulterstütze gemäß Fig. 1.

Gemäß Fig. 1 besteht eine Schulterstütze aus einer Haltevor­ richtung 7, welche an einem leicht gekrümmten, etwa parallel zur Außenkontur des Instrumentenbodens 2 verlaufendem Träger 8 gebildet wird, beispielsweise aus einem dem Instrument ebenbürtigen klangfreundlichen Material, wie Holz, Sperrholz, Metall u. ä. An seinen Enden weist der Träger 8 je einen Hal­ ter 10 auf, durch dessen Klammern 17 die Haltevorrichtung 7 am Zargenrand des Instrumentenbodens 2 befestigt wird. Einer oder beide der Halter 10 sind im Träger 8, beispielsweise in schlitzartig ausgebildeten Öffnungen 9, axial verschiebbar und fixierbar, so daß die Haltevorrichtung 7 an die jeweilige Breite des Instrumentes angepaßt werden kann. Die Krümmung des Trägers 8 kann auch unzentrisch ausgebildet sein, so daß der Träger 8 je nach Bedarf um 180° verstellt werden kann. Außerdem kann der gekrümmte Träger 8 gegenüber dem Instrumen­ tenboden 2 sowohl konvex oder konkav ausgebildet sein, wodurch die Möglichkeiten einer dem Spielenden individuell anpaßbaren Instrumentenlage vergrößert werden.

In einem Führungsschlitz 18 in der Mitte des Trägers 8 ist ein mittels einer Stellschraube 20 fixierbares Kugelgelenk 19 längsverschiebbar angeordnet, über welches eine Stützplatte 22 verbunden ist. Die Stützplatte 22 besteht aus einem der Anatomie des Musikers anpaßbaren und die jeweilige Form bei­ behaltendem Material, wobei die am Körper des Spielenden an­ liegende Stützplatten-Oberfläche vorzugsweise mit einem elastischen, rutschfesten Belag 23 versehen ist. Die Stütz­ platte 22 kann beispielsweise aus an sich bekannten, leicht verformbaren und formsteifen Materialien bestehen und kann durch Anpassen an die Körperrundung der individuellen Anato­ mie des Spielenden formhaltend angepaßt werden. Entsprechend der gewohnten Positionierung des Instrumentes des Musikers kann das Instrument in jeder gewünschten Spiellage durch Fixierung des Kugelgelenkes auf einfache Weise in kürzester Zeit, auch während sehr kurzer Spielpausen, ohne Abheben des Instrumentes und ohne Bogenablegen von Hand korrigiert und arretiert werden. Die Arretierung und Lösung der Positionie­ rung geschieht vorzugsweise durch Knopfdrehung über eine Fixierschraube 21 des Kugelgelenkes 19.

Gemäß Fig. 2 ist der Halter 10 gegenüber der in Fig. 1 darge­ stellten Ausbildung in vergrößertem Maßstab dargestellt. Der am Träger 8 im Schlitz 9 mit Ausbuchtungen verschiebbar ange­ ordnete Halter 10 ist über ein Winkelstück 11 beispielsweise mittels zwei Stellschrauben 12 befestigt. An das Winkelstück 11 ist ein zweites mit einer Anschlagschraube 14 versehenes Winkelstück 13, beispielsweise durch eine Nietverbindung der­ art verbunden, daß das Winkelstück 13 über die Nietverbindung kippbar ist, wobei die Kippbewegung durch die einstellbare Anschlagschraube 14 begrenzt werden kann. Am zur Nietverbin­ dung entgegengesetzten Ende des Winkelstückes 13 ist eine Schraubverbindung 15 vorgesehen, die mit einer höhenverstell­ baren Kippe 16 verbunden ist, die an ihren beiden Enden in Klammern 17 endet. Die kippbaren Klammern 17 können in der Kippe 16 auch breitenverstellbar (nicht dargestellt) ausgebil­ det sein. Die Klammern 17 bestehen aus einem weich verform­ baren Material, beispielsweise aus Leichtmetall und die Kippe 16 mit den Klammern 17 oder mindestens die Klammern 17 sind mit einem Schutzüberzug 24, beispielsweise aus Gummi, Leder oder dgl. überzogen, um eine schonende Anbringung an das Instrument zu gewährleisten. Die Klammern 17 sind so aus­ gebildet, daß sie im Bereich einer Unterbügelzarge 3 an den Zargenrand 4 des Instrumentenbodens 2 angreifen und dessen Konturen aufweisen.

Bei einer optimalen Einstellung der Befestigungselemente zum Instrument 1 und der Lage des Trägers 8 zur Stützplatte 22 und der Stützplatten-Oberfläche zum Körper des Spielenden einerseits und einer geeigneten klangfreundlichen Material­ wahl, insbesondere für den Träger 8 andererseits, kann gegen­ über den üblichen Haltevorrichtungen 7 eine Klangverbesserung des Instrumentes erzielt werden.

Die in der Zeichnung dargestellte Ausbildung könnte gleicher­ maßen so gestaltet werden, daß die erfindungsgemäße Schulter­ stütze 5 mit der an sich bekannten Kinnstütze 6 eine konstruk­ tive Einheit bildet.

Claims (7)

1. Schulterstütze für eine Geige oder Bratsche mit einem gekrümmten Träger (8), an dessen Enden mit Klammern (17) ver­ sehene, an die Zarge des Geigenkorpus anlegbare Halter (10) angeordnet sind, und mit einer an die Schulter anzulegenden Stützplatte (22), die am Träger (8) über ein bewegliches Ver­ bindungselement befestigt ist, das in Längsrichtung des Trä­ gers in diesem mittels einer Stellschraube (20) arretierbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement als fest­ stellbares, derart angeordnetes Kugelgelenk (19) ausgebildet ist, daß seine Fixierschraube (21) ohne Absetzen der Geige betätigbar ist, und
daß die Stützplatte (22) aus einem der Anatomie des Gei­ gers anpaßbaren und die jeweilige Form beibehaltenden Material besteht.

2. Schulterstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halter (10) sowohl höhen- als auch breitenverstellbar sowie kippbar ausgebildet sind.

3. Schulterstütze nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Klammern (17) so ausgebildet sind, daß deren an dem Zargenrand (4) angreifende Enden aus einem weich verformbaren Material bestehen.

4. Schulterstütze nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der beiden Halter (10) im Träger (8) in dessen Längsrichtung verschiebbar und fixier­ bar angeordnet ist.

5. Schulterstütze nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (8) gegenüber dem Instrumenten­ boden (2) konvex gebogen ist.

6. Schulterstütze nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (8) gegenüber dem Instrumenten­ boden (2) konkav gebogen ist.

7. Schulterstütze nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die am Körper des Musikers anliegende Stützplatten-Oberfläche (22) mit einem elastischen rutsch­ festen Belag (23) versehen ist.