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Titel: Gewinnungseinrichtung für Bergbaubetriebe,
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insbesondere für Kurzfrontbetriebe Die Erfindung betrifft eine Gewinnungseinrichtung,
insbesondere für Kurzfrontbetriebe, mit einer am Abbaustoß entlangbewegten Schrämmaschine,
die einen vor dem Abbaustoß liegenden rückbaren Förderer mit ihrem Maschinengestell
portalartig übergreift und am Maschinengestell einen in Richtung auf den Abbaustoß
bewegbaren Schlitten aufweist, an dem ein Schrämarm höhenverschwenkbar gelagert
ist, der an seinem freien Ende um eine etwa parallel zum Abhaustoß verlaufende Achse
rotierende Schrämwalzen trägt.
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Eine solche-Gewinnungseinrichtung ist aus DE-AS 20 00 370 bekannt.
Dadurch, daß der Schrämarm höhenverschwenkbar an einem Schlitten gelagert ist, der
gegenüber dem den
Förderer portalartig übergreifenden Maschinengestell
in Richtung auf den Abbaustoß und in Gegenrichtung verschiebbar ist, wird der Aktionsbereich
des Schrämarmes gegenüber dem die Maschinenftihrung bildenden Förderer erhöht und
außerdem die Mögliciskeit geschaffen, die Schrämwalzen trotz ihrer Anordnung an
dem höhenverschwenkbaren Schrämarm bei der Abbauarbeit so zu führen, daß ein etwa
bankrechter oder auch beliebig geneigter Abbaustoß geschnitten wird. Zugleich ist
es möglich, mit den Schrämwalzen einen Einbruch im Abbaustoß zu schneiden und das
Flöz oder eine sonstige Lagerstätte voreilend im Hangendbereich abzubauen, so daß
die vorkragenden Kappen eines Schreitausbaus das Hang ende im Bereich des Gewinnungsfeldes
zuverlässig unterfangen können.
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Die bekannte Schrämmaschine wird mittels eines Kettenantriebes an
dem rückbaren Förderer entlanggezogen. Es ist bei Schrämmaschinen anderer Bauart
aber auch schon bekannt, die Maschine mittels eines Triebstockantriebes am Förderer
entlangzubewegen, wobei die Triebstockstange oberhalb des versatzseitigen Seitenprofils
der Förderrinne des Förderers angeordnet ist (DE-AS 25 32 893, DE-OS 25 52 085).
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Die Erfindung bezweckt eine bauliche Weitergestaltung und Verbesserung
der Gewinnungseinrichtung gemäß DE-AS 20 00 370. Ihr liegt vornehmlich die Aufgabe
zugrunde, cie Schrämmaschine bei gedrungener Bauweise und bei zweckmäßiger Ausgestaltung
und raumgünstiger Anordnung ihres Fahrantriebes so auszubilden, daß die Standfestigkeit
un¢4 ~Jagestabilität der der Maschine erhöht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwm vorscilub
der Schrämmaschine in Längsrichtung des Förderers
an dessen Versatzseite
eine Triebstockstange angeordnet ist, und daß der Fahrantrieb der Schrämmaschine
an der Versatzseite des Maschinengestells liegt, wobei sein Getriebe in hängender
Position versatzseitig an der Unterseite des Maschinengestells befestigt ist und
mit einem Triebstockrad im Eingriff mit der Triebstockstange steht.
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Die erfindungsgemäe Schrämmaschine wird demgemäß mittels eines an
sich bekannten Triebstockantriebes angetrieben, wobei die Triebstockstange, die
in herkömmlicher Weise aus einzelnen an -den Rinnenschüssen angebauten Stangenabschnitten-
besteht, an der Versatzseite des Förderers seitlich angeordnet ist. Da das Getriebe
des Fahrantriebes in hängender Position versatzseitig an der Unterseite des Maschinengestells
befestigt ist, kann die Triebstockstange verhältnismäßig tief, d.h. etwa in Höhe
der Oberkante des Förderers oder zweckmäßig noch tiefer verlegt werden, was den
Vorteil hat, daß Abknickungen der Rinnenschüsse des Förderers in der bankrechten
Ebene zu keinen unzulässig großen Abwinklungen der Stangenabschnitte der Triebstockstange
und damit zu keinen unzuträglichen Anderungen der Teilung der Triebstockstange führen.
Die Tieflage des Getriebes bewirkt zugleich eine günstige Schwerpunktlage der gesamten
Schrämmaschine. Das schwere Getriebe wirkt als Gegengewicht zu dem auf der Gegenseite
liegenden Schrämarm mit seinen Schråmwalzen. Hierdurch wird die Lagestabilität der
Schrämmaschine erhöht und sichergestellt, daß auch beim Vorschub des Schlittens
in Richtung auf den Abbaustoß die Standfestigkeit der Maschine gegeben ist. Das
versatzseitig neben dem !'örderer befindliche Getriebe ist innerhalb des Abbaubetriebes
raumgünstig untergebracht und deckt das Triebstockrad nach außen ab.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das Getriebe
zugleich
zur versatzseitigen AbstUtzung und Führung der Schrämmaschine herangezogen werden.
Vorzugsweise wird die Anordnung so getroffen, daß sich die Schrä-iaschine mit dem
Getriebe des Fahrantriebes versatzseitig am Förderer oder an versatzseitigen Anbauteilen
des Förderers, z.B.
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mittels Gleitkufen od.dgl., abstützt. Es empfiehlt sich, am Förderer
versatzseitig plattenföraige Anbauteile, vorzugsweise den Förderer überragende Leitplanken
od.dgl., anzubauen, an welchen die Triebstockstange etwa in Höhe des Fördererseitenprofils
befestigt wird. Hierbei kann sich die Schrämmaschine auf den die Triebstockstange
tragenden plattenföraigen Anbauteilen versatzseitig abstützen und führen. Dies geschieht
vorteilhafterweise dadurch, daß das Getriebegohause mit Abstützorganen od. dgl.
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versehen wird, die sich auf den plattenförmigen Anbauteilen gleitend
abstutzen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das Getriebe gehäuse
an seiner Unterseite die Triebstockstange seitlich umgreifen. Dies läßt sich in
vorteilhafter Weise derart bewerkstelligen, daß die Triebstockstange eine Führungs-und
Verstärkungsleiste erhalt, an der sich das Getriebegehäuse die Führungs- und Verstärluingsleiste
über und/oder untergreifend, z.B. mit einer Fuhrungsnut od. dgl. seitlich führt.
Auf diese Weise wird auch eine gute Seitenführung sowie eine Sicherung gegen Abheben
der Schrlesaschine erreicht und außerdem der ordnungsgemäße Eingriff des Triebstockrades
in die Triebstockstange gewährleistet.
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Der Motor des Fahrantriebes kann oberhalb des Getriebes auf dem portalartigen
Maschinengestell angeordnet werden, derart, daß er ebenfalls als Gegengewicht zu
den schweren Schrämwalzen zur Wirkung kommt. Aufgrund der raumgünstigen Anordnung
des Fahrantriebes der Schrämmaschine bietet sich die Möglichkeit, auf dem Schlitten
ein aufragendes
Lagergehäuse anzuordnen, an welchem der Schrämarm
schwenkbar gelagert ist, Das Lagergehäuse weist zweckmäßig ein die Lageröffnungen
der Schrämarm-Schwenkzapfen abdeckendes abnehmbares Oberteil auf, um die Montage
und Demontage des Schrämarmes zu erleichtern.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung
zeigt: Fig. 1 eine erfindungsgemEße Gewinnungseinrichtung in Seitenansicht und im
Querschnitt durch den rückbaren Förderer; Fig. 2 eine Einzelheit im Schnitt nach
Linie II-II der Fig. 1; Fig. 3 die Schrämmaschine gemäß Fig. 1 in einer Ansicht
vom Abbaustoß her.
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Vor dem hereinzugewinnenden Abbaustoß A eines Kurzstrebes oder eines
sonstigen Betriebes mit kurzer Abbaufront liegt ein Förderer 1, der in bekannter
Weise als Kettenkratzförderer ausgebildet ist, dessen Rinnenschüsse geringfügig
allseitig gegeneinander -abwinkelbar miteinander verbunden sind. Auf dem in Abbaurichtung
(Pfeil 13) rückbaren Förderer 1 ist eine Schrämmaschine geführt, die ein den Förderer
1 portalartig übergreifendes Maschinengestell 2 aufweist. An dem Förderer 1 ist
abbaustoßseitig eine Laderampe 28 zur Erleichterung der Ladearbeit der Schrmmaschine
angebaut, die im oberen Bereich eine Pührungsschiene 4 trägt, auf der sich das Maschinengestell
2 mit Stützfüßen 3 abstützt und führt. Die Führung und Abstützung der Schrämmaschine
an der Versatzseite des Förderers 1 wird weiter unten noch näher erläutert.
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Die Schrämmaschine trägt auf ihrem Maschinengestell 2
einen
Schrämarm 6, der an seinem freien Ende zwei gleichachsig zueinander gelagerte angetriebene
Schrämwalzen7 trägt, die um eine zum Abbaustoß A bzw. zur Längsrichtung des Förderers
1 parallele Achse rotieren. Der Antrieb der Schrämwalzen 7 kann im Inneren des Schrämarmes
6 angeordnet sein. Die-Schrämwalzen 7 sind in bekannter Weise sowohl auf ihren zylindrischen
Umfangsflächen als auch an ihren beiden gegenüberliegenden Stirnseiten mit Schrämwerkzeugen
bestückt, wie dies bekannt ist.
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An seinem rückwärtigen Ende ist der Schrämarm 6 mittels Lagerzapfen
8 in Lagerbuchsen 9 eines aufragenden Lagergehäuses 5 höhenverschwenkbar gelagert.
Der Schrämarm 6 mit den Schrämwalzen 7 ist demgemäß um eine Schwenkachse verschwenkbar,
die parallel zur Drehachse der Schrämwalzen 7 verläuft. Das der Verlagerung des
Schrämarmes 6 dienende Lagergehäuse 5 weist ein die Lageröffnungen der Schwenkzapfen
8 abdeckendes Oberteil 10 auf, welches z.B.
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mittels Schrauben leicht lösbar verbunden ist. Bei gelöstem- Gehäuseoberteil
10 kann der Schrämarm 6 mit seinen Schwenkzapfen 8 aus dem Schwenklager frei herausgehoben
bzw. bei der Montage in das Schwenklager eingeführt werden. Die Lösbarkeit des Oberteils
1Q dient demgemäß zur Erleichterung der Montage und Demontage des Schrämarmes 6.
Zum Verschwenken des Schrämarmes' 6 in der bankrechten Ebene dienen beiderseits
des' Schrämarmes angeordnete hydraulische Schwenkzylinder 11, die mit ihren Kolbenstangen
11' an dem Lagergehäuse 5 angelenkt sind, wahrend ihre Zylinder über Anschlußstücke
12 gelenkig mit dem freien Ende des Schrämarmes 6 verbunden sind.
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Das den Schrämarm 6 tragende konsolenartige Lagergehäuse 5 ist nach
Art eines Schlittens ausgebildet, der an seinen
beiden gegenüberliegenden
Seiten in Gleitführungen 14 des Maschinengestells 2 schubladenartig geführt ist.
Zur Verschiebung des Schlittens in Pfeilrichtung 13 und in Gegenrichtung dienen
hydraulische Vorschubzylinder 15-, die mit ihren Kolbenstangen 15t über Anschlußorgane
16 an dem Maschinengestell 2 abgestützt sind und deren Zylinder über Anschlußstücke
17 an dem Schlitten bzw. dem Lagergehäuse 5 gelenkig angeschlossen sind. Durch Druckbeaufschlagung
der Vorschubzylinder 15 in Ausschubrichtung läßt sich demgemäß der an dem Maschinengestell
2 geführte Schlitten mit dem Lagergehäuse 5 und dem Schrämarm 6 gegen den Abbaustoß
A vorschieben. Hierdurch ist es möglich, die Schwenkbewegung der Schrämwalzen 7
um das Gelenk 8, 9 durch entsprechendes Ausfahren der Vorschubzylinder 15 in eine
z.B. bankrechte Arbeitsbewegung der Schrämwalzen zu verwandeln, indem die Vorschubzylinder
15 in Abhängigkeit von der Schwenkbewegung der Walzen in ihrem Ausschub oder auch
Einschub gesteuert werden. Auf diese Weise läßt sich ein bankrechter oder auch ein
hierzu geneigter Abbaustoß schneiden. Außerdem ist es möglich, den Abbaustoß im
Hangendbereich voreilend abzubauen, so daß der (nicht dargestellte) Schreitausbau
mit seinen über den Förderer 1 vorkragenden Kappen das Hang ende im Gewinnungsfeld
zuverlässig unterfangen kann.
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Während der Gewinnungsarbeit läuft die Schrämmaschine am Abbaustoß
A entlang. Die Schrämwalzen 7 drehen sich in Pfeilrichtung S, wodurch das Laden
des Haufwerks über die Laderampe 28 in den Förderer 1 begünstigt wird.
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Der Vorschub der Schrämmaschine erfolgt kettenlos mit Hilfe eines
Triebstockantriebes, bestehend aus einem angetriebenen Triebstockrad 18, welches
in einen versatzseitig am Förderer 1 befestigten Triebstock 19 eingreift.
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Die Triebstockstange 19 besteht aus einzelnen Stangenabschnitten,
deren Länge etwa gleich der Länge der Rinnenschüsse ist und die auch bei etwaigen
Abknickungen der Rinnenschüsse des Förderers 1 eine durchgehende Zahnstange bilden.
Das Triebstockrad 18 sitzt auf der-Abtriebswelle eines Getriebes 20, welches am
versatzseitigen Ende des portalartigen Maschinengestells in hängender Position befestigt
ist. Die Befestigung des Getriebes 20 än der Unterseite des Maschinengestells 2
erfolgt zweckmäßig mittels Schrauben und/oder mittels Nut-Federverbindungen u.dgl.
Aufgrund des erforderlichen großen Übersetzungsverhältnisses ergibt sich ein langbauendes
Getriebe 20, welches aufgrund seiner Anordnung an der Versatzseite des Maschinengestells
2 als Gegengewicht zu dem Schrämarm 6 und dessen Schrämwalzen 7 wirkt. Der aus einem
Elektromotor bestehende Motor 21 des Fahrantriebes der Schrämmaschine ist oberhalb
des Getriebes 20 ebenfalls an der Versatzseite des portalartigen Maschinengestells
2 angeordnet, so daß er gleichfalls' als Gegengewicht dient.
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An der Versatzseite der Rinnenschüsse des Förderers 1 sind kasten-
oder plattenförmige Anbauteile, vorzugsweise über den Förderer aufragende Leitplanken
23 od.dgl., angebaut, auf denen sich die gesamte Schrämmaschine versatzseitig abstützt
und führt. Das Getriebe- 2Q weist an seiner dem Förderer 1 zugewandten Seite an
jedem Ende des Getriebegehäuses ein leistenartiges Abstützorgan 22 auf, welches
sich auf der eine Gleitfläche 23' bildenden Oberseite der Leitplanken 23 abstützt.
Auf diese Weise wird eine zuverlässige Führung der Schrämmaschine an der abbaustoßseitigen
Führung 4 und an der versatzseitigen Führung 23' des Förderers 1 erzielt.
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An den Anbauteilen bzw. Leitplanken 23 sind auch die Abschnitte der
Triebstockstange 19 befestigt. Die Zähne der Triebstockstange bestehen hier vorzugsweise
aus zylindrischen Bolzen, die an ihrem einen Ende an den Leitplanken 23 angeschweißt
sind und an deren anderen Enden eine FUhrungs- und Verstärkungsleiste 24 angeschweißt
ist, weiche die die Zähne bildenden Bolzen 25 in ihrem Abstand fixiert. Das Getriebe
20 weist im unteren Bereich eine Führungsnut 26 auf, welche die FUhrungs- und Verstärkungsleiste
24 aufnimmt und umgreift. Während die Schrämmaschine auf der Abbaustoßseite an der
Führungsschiene.4 sowohl in der bankrechten Richtung als auch in der Seitenrichtung
geführt wird, ist sie auf der Versatzseite an der FUhrungs- und Verstärkungsleiste
24 der Triebstockstange 19 und an der Führung 22, 23' nur in der Bankrechten geführt.
Insgesamt sind vier FUhrungsstellen vorhanden, wobei - in Abbaurichtung 13 gesehen
-die abbaustoßseitigen und die versatzseitigen FUhrungsstellen jeweils in Fahrtrichtung
der Schrämmaschine im Abstand hintereinanderliegen. EIierdurch ist gewährleistet,
daß die Schrämmaschine sowohl Sättel als auch Mulden einwandfrei durchfahren kann.
Um die Maschinenführung zu verbessern, kann auch eine gelenkige Befestigung der
Führungsteile vorgesehen werden.
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Die Zufuhrung der elektrischen Energie zum Elektromotor 21 und zu
dem (nicht dargestellten) im Schrämarm 6 angeordneten Elektromotor des Schneidwalzenantriebes
erfolgt über eine Kabelkette od.dgl., die in einem Kabelkanal 27 abgelegt wird,
der an der Versatzseite des Strebförderers befestigt ist.
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Die Zeichnung läßt erkennen, daß die an den Leitplanken 23 befestigte
Triebstockstange 19 sich'etwa in Höhle des Fördererseitenprofils
und
nur geringfügig oberhalb des Förderbodens 1 befindet, was bei den unvermeidlichen
geringfügigen Abknickungen der Rinnenschüsse des Förderers 1 in der bankrechten
Ebene im Hinblick auf den einwandfreien Eingriff des Triebstockrades 18 in die Verzahnung
der Triebstockstange 19 vorteilhaft ist.