DE300339C - - Google Patents

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DE300339C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
    • A61K36/185Magnoliopsida (dicotyledons)
    • A61K36/80Scrophulariaceae (Figwort family)

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  • Natural Medicines & Medicinal Plants (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es wurde gefunden, daß aus den Blättern von Digitalis purpurea sich ein neues Präparat herstellen läßt, das Glykoside enthält, die die therapeutisch wertvollen Herzwirkungen in höherem Maße zeigen als die früher aus Digitalisblättern gewonnenen Glykoside. Dieses Präparat zeichnet sich gegenüber den letzteren auch durch größere Wasserlöslichkeit sowie leichtere Resorbierkeit aus und bietet hierdurch
ίο Vorteile. Von den bisher bekannten Darstellungsweisen von Digitalispräparaten unterscheidet sich das vorliegende Verfahren im wesentlichen dadurch, daß die Extraktion der Digitalisblätter mit Wasser erfolgt, und daß bei der Extraktion und — soweit wäßrige Flüssigkeiten zugegen sind — auch bei der Reinigung des erhaltenen Produkts Temperaturen oberhalb 30"vermieden werden. Die Einhaltung dieser Bedingungen, insbesondere auch Ausschließung von Alkohol als Extraktionsmittel, ist von grundsätzlicher Bedeutung für die Gewinnung eines reinen und wirkungstarken Präparats.
Das neue Produkt zeigt ein interessantes chemisches Verhalten, besonders eine bemerkenswerte Labilität, in der wohl auch der Grund dafür zu suchen ist, daß es bisher noch nicht beobachtet wurde. Es bildet ein weißes, luftbeständiges Pulver von neutraler Reaktion, das bei etwa Ί500 schmilzt, mit eisenoxydhaltiger Schwefelsäure eine violette Farbenreaktion gibt und sich in etwa 600 Teilen Wasser von 15° löst. Während sich das neue amorphe Produkt in Chloroform leicht löst, ohne verändert zu werden, geht es beim Übergießen mit wenig verdünntem Alkohol teilweise in ein Hydrat über, das sich sofort in mikroskopischen Kristallen ausscheidet, die lufttrocken bei 75° schmelzen und sich erst in 3000 Teilen Wasser lösen. Durch Lösen in Chloroform und Fällen z. B. mit Petroläther oder vorsichtiges Verdampfenlassen der Lös\ing (am besten im Vakuum) kann dieses Hydrat wieder in die ursprüngliche amorphe leichtlösliche Substanz umgewandelt werden. 4^
Erwärmt man die wäßrige Lösung des neuen Produkts auf 30°, so tritt eine Trübung ein und es scheidet sich beim weiteren Erhitzen eine neue Verbindung ab, die sich durch Umlösen aus Alkohol in schönen Kristallen erhalten läßt. Auch wenn man das Verfahrensprodukt längere Zeit mit starkem Alkohol oder Aceton in Berührung läßt, erhält man zum Teil die gleiche neue Verbindung. Diese letztere, ein bisher unbekanntes Glykosid,- läßt sich sehr scharf charakterisieren und von den übrigen Digitalisglykosiden unterscheiden. Es ist in Wasser ganz unlöslich und außerordentlich schwer löslich in Chloroform sowie in den übrigen Lösungsmitteln. Am besten löst es sich in mäßig verdünntem Alkohol und braucht z. B. eine Mischung von 300 Teilen Alkohol und 60 Teilen Wasser kochend heiß zur Lösung. Aus dieser wird es kristallisiert erhalten in
schönen wetzsteinförmigen Kristallen vom F. P. 255°. Mit eisenoxydhaltiger Schwefelsäure Übergossen färbt es diese sehr intensiv violett; es gibt die Kiliansche Digitoxose-Reaktion und wird bei der Hydrolyse zerlegt in Digitoxose und ein Spaltungsprodukt vom F. P.
218 bis 219 °. Gegenüber Chloroform, Acetylenteträchlorid u. a. ist das Glykosid beständig.
Es ergibt sich auf Grund dieser Feststelhingen z. B. die folgende Vorschrift als geeignete Darstellungsmethode.
Beispiel:
1000 Gew.-Teile Digitalisblätter werden zweimal mit j e 3 000 Teilen kalten Wassers ausgezogen und der Auszug durch Behandlung mit Bleisalz gereinigt. Aus der vom überschüssigen Bleisalz befreiten Lösung wird das Glykosidgemisch (eventuell nach Anreicherung der gelösten Anteile durch Konzentration oder andere Methoden) in 1000 Gew.-Teilen Chloroform aufgenommen. Die Chloroformlösung wird durch Schütteln mit trockener Soda und wasserfreiem Natriumsulfat von Digitalissäure und von Wasser befreit, auf 100 Teile im Vakuum eingeengt und dann in 150 Teile Petroläther einlaufen gelassen. Das ausgeschiedene Glykosid wird dann abfiltriert und getrocknet, durch sehr schnelles Umkristallisieren aus kaltem verdünnten Alkohol gereinigt und durch Lösen in Chloroform und Fällen der Chloroformlösung mit Petroläther wieder in die leichtlösliche amorphe wasserfreie Modifikation übergeführt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Gewinnung eines neuen therapeutisch wirksamen Präparats aus Digitalisblättern, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktion der Blätter mit Wasser erfolgt, und daß bei dieser Extraktion und — soweit wäßrige Flüssigkeiten zugegen sind ■— auch bei der Reinigung des erhaltenen Produkts Temperaturen oberhalb 300C vermieden werden.
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