DE299441C - - Google Patents
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C1/00—Treatment of vegetable material
- D01C1/02—Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres
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- Engineering & Computer Science (AREA)
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- Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)
- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei den bisher bekannten Verfahren zur Gewinnung von Nesselfaser ist es nicht gelungen,
die Faser so vom Bast und Stengel zu lösen, daß sich ein gebrauchsfähiges gutes
Material ergibt. Die Ursache hierfür ist darin zu suchen, daß der Pflanzenleim der Nessel
wesentlich anders geartet ist als bei den anderen, in Benutzung befindlichen Faserpflanzen.
Hierin ist auch begründet, weshalb bisher trotz jahrelanger Versuche eine lohnende Verwertung
der Nesselfaser noch nicht hat stattfinden können. Sagt doch Dr. Hermann Grothe in
seinem Buche »Ramie, Theea, Chinagras und Nesselfasern«, Berlin 1884, S. 58: »Die Schwierigkeit
der Isolierung der Nesselfaser ist nun eine brennende Frage geworden, welche die
Entwickelung der Nesselkultur in allen Staaten noch hemmt«. Und weiter: »Die auf die Isolierung
der Nesselpflanze verwendeten Bemühungen haben klar hervortreten lassen, daß
eine billig auszuführende, bessere und leichtere Isolierungsmethode der Bastfasern überhaupt
zu erstreben sei, um das Gebiet zu halten«.
Derselbe Verfasser sagt in obengenanntem Buche, nachdem er die Unzahl der bekannten
Verfahren nachgeprüft und darauf hingewiesen hat, welche großen Schwierigkeiten die Lösung
der Verbindung zwischen Bast, Faser und Holz bringt, wörtlich S. 116: »Deshalb möchte
ich beinahe zweifeln, ob es jemals möglich sein wird, die Nesselfaser mit völliger Erhaltung
aller ihrer ausgezeichneten Eigenschaften zu gewinnen«.
Es war daher bei weiteren Versuchen, aus der Nessel eine verspinnfähige Faser zu gewinnen,
der Schwerpunkt darauf zu legen, ein einfaches Verfahren zu finden, dessen Anwendung nicht durch übermäßige Kosten die Rentabilität
an sich in Frage stellte und das außerdem die Faser völlig isolierte, unter gleichzeitiger
Erhaltung ihrer natürlichen Eigenschaften.
Ein solches Verfahren ist folgendes:
Die getrocknete Staude wird durch die geriffelten Walzen des Öffners von den Blättern
gereinigt und gleichzeitig vorgebrochen; darauf kommt die Ware in ein kaltes Wasserbad, das
allmählich bis auf 40 bis 50 ° erwärmt und in dieser Höhe ungefähr 2 Stunden gehalten wird.
Hierbei wird ein großer Teil Pflanzeneiweiß ausgelaugt. Es erfolgt dann Spülung der Ware
in angewärmtem Wasser (20 ° C) und darauf ein nochmaliges Bad, das allmählich auf 60
bis 70 ° erhitzt wird.
Auf dieser Temperatur wird das Bad ungefähr 2 Stunden gehalten, darauf zunächst
mit etwa 30 ° warmem Wasser gespült und mit kaltem Wasser nachgespült.
Auf diese Weise löst' sich das Pectin fast ganz bzw. ist in löslicher Verbindung an der
Faser vorhanden. Die Weiterbehandlung erfolgt in einem alkalischen Bade (z. B. Natronlauge
3 bis 4 Be), und zwar abweichend von den bisherigen Behandlungen nur in einer Temperatur
von 60 bis 70°. Höhere Temperatur hat sich für das erste Bad als nachteilig erwiesen,
da dann das unter dem Baste noch befindliche Pectin in unlösliche Verbindung mit der
Faser bzw. dem Holze übergeht. Dem Bade
wurde auf ioo Liter Wasser Y2 Kilo Natriumperborat
beigefügt. Nachdem die angegebene Temperatur ungefähr 2 Stunden beibehalten war, wird ein neues alkalisches Bad (GrundwärmS
20° C) angewandt, dem auf 100 Kilo Wasser ,1 Kilo Perborat zugefügt ist; dieses
..· Bad wird bis auf 900C erhitzt.
Hierbei ist vor allem auf ganz allmähliche Steigerung der Temperatur Bedacht zu nehmen,
um den Sauerstoff auszunutzen und vor Überschreitung der Teinperaturhöhe von 900C
sich zu hüten. Dauer des Bades etwa drei Stunden.
Die weitere Behandlung erfolgt in einem Kessel, der in der Mitte ein grobmaschiges
Sieb enthält. Bei dem Kochen in diesem Kessel unter einem Druck von 2 bis 3 Atm.
trennt sich die Faser restlos von der Staude und wird durch das Sieb getrieben, während
die Staude darunter bleibt.
Dieses Verfahren hat mit den bisher bekannten die Ähnlichkeit, daß es auf der Anwendung
von Alkalien beruht. Es weicht jedoch von all diesen Verfahren ab, die mit kochenden alkalischen Bädern arbeiten, wobei
eine schädliche Einwirkung der zu heißen Bäder auf den Pflanzenleim und das Pflanzeneiweiß
bei der Nessel stattfindet.
Claims (2)
1. Verfahren zur Gewinnung der Faser aus der Nesselstaude unter Verwendung
von Alkalien, gekennzeichnet durch folgende Behandlung der Staude: Wasserbad zweckmäßig
von 2 Stunden Dauer bei allmählich auf 40 bis 50° steigender Temperatur,
nach Spülung Wasserbad mit allmählicher Temperatursteigerung auf 60 bis 70°, nach
Spülung schwachalkalisches Bad, z. B. Natronlauge 3 bis 40 Be unter Einhaltung einer
Höchsttemperatur von 60 bis 70°, nach Spülung alkalisches, allmählich bis auf 90°
gebrachtes Bad unter Zusatz von Sauerstoff abgebenden Chemikalien, z. B. Natriumperborat,
Natriumsuperoxyd usw., unter Ausschluß von Chlorverbindungen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennung der Faser
von der Staude durch Kochen in einem wassergefüllten Kessel, der mit Siebeinsatz
versehen ist, unter einem Druck von 2 bis 3 Atm. vervollständigt wird.
Applications Claiming Priority (1)
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DE318672T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE305666C (de) | |
DE318672C (de) |
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