DE136100C - - Google Patents

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DE136100C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/04Bacteriological retting

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Description

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Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein ■ Verfahren zur Verarbeitung von Schilf, Binsen und anderen Halmfasern auf eine spinnbare Langfaser und.eine kurze, zur Herstellung von Papier sich eignende Querfaser.
Das Verfahren beruht darauf, dafs das Schilf u. s. w. nach dem Zerschneiden in einen oberen und unteren Theil macerirt, danach entwässert, in dünne Längsstreifen geschnitten, mit einer Petroleum - Kalklauge gekocht und gewaschen wird, wobei gleichzeitig eine Trennung der langen und kurzen Fasern erfolgt, worauf es in einem aus verdünnter Essigsäure bestehenden Reinigungsbade behandelt, gewaschen, getrocknet, mürbe gemacht und gehechelt wird.
In der amerikanischen Patentschrift 514027 ist ein Verfahren zur Verarbeitung von Schilf auf eine spinnbare Langfaser beschrieben worden. Jedoch haben nach dem Verfahren dieser Patentschrift ausgeführte Versuche ergeben , dafs die danach hergestellten Fasern rauh und brüchig sind und aus dem Grunde sich für Spinnereizwecke nicht eignen, was auf das Kochen der Faser in einem aus Kaliumkarbonat, Kalihydrat, Chlorzink, Petroleum und Wasser bestehenden Bade zurückzuführen ist. Diese Lauge ist nämlich nicht im Stande, die Parenchymzellensübstanz derart zu lösen, dafs sie nach dem Trocknen auf mechanischem Wege von der Faser entfernt werden kann; vielmehr haftet diese Substanz fest an der Faser, wodurch letztere sich rauh anfühlt und sich infolge dessen auch für den gewünschten Zweck als Textilmaterial nicht verwenden lä'fst.
Im Gegensatz hierzu wird durch die Behandlung der Faser nach dem vorliegenden Verfahren, insbesondere durch das Kochen mit Petroleumkalklauge und durch die Nachbehandlung mit verdünnter Essigsäure eine Faser erhalten, an welcher die Parenchymzellensübstanz so lose haftet, dafs sie mit Leichtigkeit entfernt werden kann. Die Faser ist weich und geschmeidig und eignet sich aus diesem Grunde hervorragend für Textilzwecke.
Die Mengen an verwerthbarer Faser, welche nach dem vorliegenden Verfahren erhalten werden, sind ferner bei weitem gröfser als die nach dem Verfahren der amerikanischen Patentschrift erzielten.
Es wird ein bei weitem gröfserer Procentsatz an langer, spinnbarer Faser, eine'erhebliche Menge an dem werthvollen Werg und eine nicht unbeträchtliche Menge an Papierstoff erhalten, während die Ausbeute an kurzer Faser gering ist. Nach dem Verfahren der amerikanischen Patentschrift ist die Menge an langer Faser bei weitem geringer; eine zur Herstellung von Papierstoff sich eignende Faser wird überhaupt nicht erhalten.
Das vorliegende Verfahren wird in folgender Weise ausgeführt:
Das Rohmaterial, also das Schilf u. s. w., wird zunächst in zwei Theile, in das obere und in das untere Schilf geschnitten. Es ist ,dies ..aus dem Grunde nothwendig, weil der
untere, im Wasser stehende Theil des Schilfes infolge seiner stärkeren Structur zum Aufschliefsen beim Kochen einer stärkeren Lauge als der obere Theil bedarf. Die beiden Theile werden daher zunächst gesondert behandelt, und zwar zunächst macerirt.
Zu dem Zwecke wird das Material in Macerationskufen gebracht, mit Wasser übergössen und durch Einleiten von Dampf auf etwa 40 bis 5o° erhitzt. Bei dieser-Temperatur läfst man es etwa 6 Stunden in der Macerationskufe liegen. Das schmutzige Wasser wird sodann abgelassen, durch neues ersetzt und das Material von Neuem in derselben Weise, wie oben angegeben, 6 Stunden behandelt. Diese Procedur wird sodann noch einmal wiederholt, so dafs die Maceration im Ganzen etwa 18 Stunden bei dreimaliger Aufgabe frischen Wassers dauert.
Nachdem die Maceration beendet ist, wird das Wasser abgelassen und das nasse Schilfmaterial kommt nunmehr auf die bekannten Softeningsmaschinen, wo es ausgedrückt und ausgepreist wird. In diesem feuchten Zustande gelangt es in eine zweite Maschine, von welcher es der Längsfaser nach in dünne Streifen geschnitten wird. Es ist dies aus dem Grunde nothwendig, weil durch das Zerschneiden der Blätter in Lä'ngsstreifen der Kochprozefs wesentlich leichter und in kürzerer Zeit verläuft, als wenn die Blätter in unzerschnittenem Zustande der Behandlung unterworfen würden.
Das so geschnittene Material wird nunmehr in einem geeigneten Apparate mit Lauge gekocht.
Die Lauge für diesen Kochprozefs wird in folgender Weise bereitet:
Es wird zunächst eine 2 bis 3 procentige Natron- oder Kalilauge hergestellt; sodann wird in einem besonderen Behälter aus 100 Theilen Wasser und 17,5 Theilen Kalk Kalkhydrat bereitet und zwei Theile des letzteren werden mit einem Theil Petroleum versetzt. Es entsteht dadurch eine Emulsion, welche man dann zu der Kali- oder Natronlauge hinzufügt, und zwar wird auf 3000 1 Lauge obige Menge Petroleumemulsion verwendet. Diese Petroleum-Kalkhydratlauge hat nun eine aufserordentlich günstige Einwirkung auf die Fasern, insofern sie diesen eine hohe Geschmeidigkeit verleiht, die im Schilfe zurückgebliebene Gallerte von Kieselsäure löst und sie gerade dadurch zu einer sehr schätzbaren Gespinnstfaser macht.
Das Material wird nach Beendigung des Kochprozesses aus dem Apparat herausgenommen und gewaschen. Hierbei erfolgt gleichzeitig eine Trennung der langen und kurzen Faser,'welch' letztere in dem Waschwasser suspendirt bleibt, auf Sieben aufgefangen und für sich, ebenso wie für die Langifaser zu beschreiben, weiter verarbeitet wird, umlsodann einen werthvollen Papierhalbstoff zu1·'"liefern. Das gewaschene Material wird entwässert und gelangt nun in ein Reinigungsbad, welches aus 4 g Essigsäure vom spezifischen Gewicht 1,040 auf je ι 1 Wasser besteht. In dem Reinigungsbad verbleibt der Faserstoff etwa eine Stunde. Nach dem Herausnehmen wird er neuerdings gewaschen, nach dem Auswaschen entwässert, getrocknet, auf geeigneten Maschinen gebrochen, gekämmt, gehechelt und als fertiger Hanf zu Gespinnsten weiter verarbeitet.
Die nach dem vorstehenden Verfahren gewonnenen Produkte sind folgende:
Die Langfaser, welche ein der Jute ähnliches ' Leinengewebe liefert, das jedoch stärker als letzteres und bei weitem billiger ist. -.Wie beim Hanf fällt auch hier ein Werg ab, welches ein vorzügliches Füllmaterial für Polsterungen und dergl., sowie ein ausgezeichnetes Absorptionsmittel für OeI bildet und sich daher beispielsweise für Stopfbuchsenschmierungen und dergl. eignet. Die Kurzfaser kann als Papierhalbstoff ohne Weiteres Verwendung finden, da sie bereits gelaugt ist, worin ein wesentlicher Vortheil für die Papierbereitung liegt. Mit Kuhhaaren gemischt, giebt die Faser ein ausgezeichnetes Filzmaterial.

Claims (1)

  1. Pat ent-Anspruch :
    Verfahren zur gleichzeitigen Verarbeitung von Schilf, Binsen und anderen Halmfasern auf lange Gespinnstfasern und auf für die Papierfabrikation sich eignende kurze Fasern, dadurch gekennzeichnet, dafs das Schilf macerirt, nach dem Weichmachen entwässert, in dünne Längsstreifen geschnitten und sodann mit einer Lauge gekocht wird, welche aus einer 2 bis 3 procentigen Natron - oder Kalilauge mit einem Zusatz einer Emulsion von Petroleum ■ Kalkhydrat besteht, dafs dann das Material mit Wasser gewaschen wird, wobei eine Trennung der Langfaser von der kurzen Faser erfolgt, und dafs dann beide Fasermaterialien für sich in ein aus verdünnter Essigsäurelösung bestehendes Reinigungsbad kommen, worauf die Langfaser nach dem Waschen, Trocknen, Mürbemachen und Hecheln zum Verspinnen, die Kurzfaser nach dem Waschen und Trocknen für die Papierfabrikation geeignet sind.
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