DE29621008U1 - Vorrichtung zur Steuerung der Querbewegung mindestens eines Fadens einer Textilmaschine - Google Patents
Vorrichtung zur Steuerung der Querbewegung mindestens eines Fadens einer TextilmaschineInfo
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- D03C3/20—Electrically-operated jacquards
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Description
Vorrichtung zur Steuerung der Querbewegung mindestens eines
Fadens einer Textilmaschine
Die Neuerung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung mindestens eines Fadens einer Textilmaschine, insbesondere eines
Kettfadens einer Webmaschine gemäss Oberbegriff des Anspruches 1.
Vorrichtungen zur Steuerung der Querbewegung eines Fadens einer Textilmaschine, insbesondere eines Kettfadens einer
Webmaschine sind in grosser Zahl bekannt. Dabei werden die Fäden in Ösen von Litzen fest eingezogen und geführt, wobei
die Litzen ihrerseits über Verbindungsmittel mit verschiedenartigen Antriebsvorrichtungen wie Jacquard-, Schaftmaschinen,
Trittvorrichtungen und Farbsteuervorrichtungen programmgemäss bewegt werden. Bei diesen Maschinen und Vorrichtungen sind
eine Vielzahl von Bauteilen involviert, was unweigerlich einen negativen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Fadensteuerung
hat. Weitere markante Nachteile der bekannten Systeme sind: hohe Massenkräfte, hoher Verschleiss, hoher Lärm, hohe
Vibrationen, grosser Raumbedarf, hohe Herstellungs- und Betreibungskosten, schlechte Ärbeitsergonomie und dergleichen
mehr.
Es wurden bereits viele Versuche unternommen, diese Nachteile zu beseitigen.
P-5251 00
Freischwinger
28.11.1996/lh
Aus der US-A-3 876 966 ist beispielsweise eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bekannt, mit der versucht wird, die
oben geschilderten Nachteile zu beseitigen. Die Vorrichtung enthält einen zur Mitnahme mindestens eines Fadens dienenden
Mitnahmeteil/ der zwischen zwei* Federn eingespannt ist. Eine mittels einer Steuereinheit steuerbare Haltevorrichtung dient
zum temporären Halten des Mitnahmeteils in mindestens einer Extremstellung. Der Mitnahmeteil ist als Litze ausgebildet,
die einen zwischen zwei Isolatoren angeordneten Bandteil aufweist, in dem ein Leiter angeordnet ist. Dieser Bandteil
ist über eine Walze geführt, die elektrisch aktivierbar ist. Durch Anlegen eines Stromes an der Walze bzw. an dem Bandteil
wird das Reibungsverhalten des Bandteiles zwischen der Walze und dem Bandteil erhöht, so dass dieser von der Walze mitgenommen
und in eine Extremstellung bewegt werden kann, in der magnetische Haltemittel vorhanden sind, die die Litze solange
festhalten, wie die elektrischen Haltemittel aktiviert sind. Bei dieser Vorrichtung ist es sehr nachteilig, dass einerseits
die Litze mit einem Bandteil ausgerüstet werden muss, der elektrisch leitende Mittel enthält, und andererseits die Mitnahme
über reinen Reibschluss erfolgt. Dies führt zu hohem Verschleiss zwischen der Walze und dem Bandteil. Ausserdem ist
ein gleichbleibendes Reibungsverhalten zwischen dem Bandteil und der Walze nicht gewährleistet, da dieses einerseits durch
den Verschleiss und andererseits durch Verschmutzung einer laufenden Änderung unterliegt.
Aufgabe der Neuerung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art weiter zu verbessern.
Die Aufgabe wird neuerungsgemäss gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1. Dadurch, dass die Federn und
der Mitnahmeteil als mit der Eigenfrequenz freischwingendes System ausgebildet sind, schwingt dieses, einmal angeregt,
selbsttätig und es ist nur erforderlich, soviel Energie zuzu-
führen, dass systembedingte Verluste wie Reibverluste und
dergleichen ausgeglichen werden. Eine solche Energiezufuhr ist aber mit sehr einfachen Mitteln möglich.
Es ergibt sich somit eine Vorrichtung zur Steuerung der Querbewegung
mindestens eines Fadens einer Textilmaschine, die ausserordentlich einfach ist und somit wirtschaftlich hergestellt
werden kann. Ausserdem ist die Vorrichtung verschleissarm und benötigt nur geringe Energie, um sie in Betrieb zu
halten. Mittels der Haltevorrichtung ist eine selektive Steuerung unmittelbar an dem Faden-Mitnahmeteil möglich. Die bauteil-
und verschleissarme Vorrichtung ermöglicht wesentlich höhere Antriebsgeschwindigkeiten.
Vorteilhafte Ausführungsbeispiele sind in den Ansprüchen 2 bis 16 beschrieben.
Die programmässige Steuerung der Vorrichtung ist durch die Ausbildung nach Anspruch 2 auf einfachste Weise möglich.
Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung nach Anspruch 3, da durch das Offenhalten beispielsweise eines Webfaches weiter
individuell gesteuert werden kann. Insbesondere ist eine Abstimmung des Schwingsystems auf die Drehzahl-der angeschlossenen
Maschine, insbesondere Webmaschine möglich ist. Für die Ausbildung der Haltevorrichtung ergeben sich verschiedene
Möglichkeiten. So kann dem Mitnahmeteil beispielsweise ein mechanisch, pneumatisch oder elektrisch betätigbarer Haltestift
zugeordnet werden. Eine besonders einfache und verschleissarme Vorrichtung beschreibt Anspruch 4. Die Magnetvorrichtung
kann beispielsweise eine permanent magnetische Vorrichtung sein, die mit einem ferromagnetischen Teil zusammenwirkt
und durch mechanische und pneumatische Mittel gelöst werden kann. Vorteilhafter ist jedoch eine Ausgestaltung nach
Anspruch 5.
• ·# · &igr;
Um das Schwingsystem am Schwingen zu erhalten, ist es notwendig, gemäss Anspruch 6 Energie zuzuführen. Dies kann auf
sehr verschiedene Weise geschehen. Besonders zweckmässig ist eine Ausgestaltung nach Anspruch 7, da hier die Haltevorrichtung
gleichzeitig auch zur Zuführung der notwendigen Energie dient, da der Mitnahmeteil stets auf die gleiche Höhe angehoben
wird. Eine aktivere Zuführung von Energie ermöglicht die Ausgestaltung nach Anspruch 8. Dabei kann als Mittel zur
Energiezuführung ein zugeführtes Druckfluid gemäss Anspruch 9 dienen. Eine besonders einfach Lösung umschreibt hingegen der
Anspruch 10. Dabei kann die Energiezufuhr so gestaltet sein, dass sie über das hinausgeht, was zur Erhaltung der Schwingungsbewegung
des Schwingsystems erforderlich ist, so dass zusätzliche Steuereffekte erzielt werden können.
Die Vorrichtung ist vorzugsweise gemäss Anspruch 11 mit einer Rückstellvorrichtung ausgestattet, um die Federwirkungen des
Schwingsystems temporär unwirksam zu machen. Eine solche Rückstellvorrichtung kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn
beispielsweise die Faden-Mitnahmeteile zu Einstell- und/oder Reparaturarbeiten in eine Mittelfachstellung gebracht werden
müssen. Aus dieser Stellung kann die Vorrichtung nicht selbsttätig anfahren, da sich die Federwirkungen gegenseitig
aufheben. Mittels der Rückstellvorrichtung müssen die entsprechenden Faden-Mitnahmeteile an den Haltevorrichtungen in einer
der Extremstellungen zur Anlage gebracht werden. Erst aus den Extremstellungen können die Faden-Mitnahmeteile aufgrund der
entsprechenden Federvorspannung in die Schwingbewegung entlassen werden. Die Rückstellvorrichtung kann dabei beispielsweise
direkt an dem Faden-Mitnahmeteil angreifen oder die Federn einer Seite entlasten. Letzteres kann beispielsweise durch die
Ausbildung nach Anspruch 12 erreicht werden.
Für den Anschluss eines Fadens am Mitnahmeteil ergeben sich verschiedene Möglichkeiten. Im einfachsten Fall ist die Vorrichtung
nach Anspruch 13 ausgebildet, wobei der Faden-Mitnehmer zwischen den Federn angeordnet und nach Anspruch 15 als
Öse ausgebildet ist. Gemäss Anspruch 14 kann jedoch der Anschluss
des Fadens aus dem Schwingsystem mittels einer Verlängerung des Mitnahmeteiles herausgeführt werden. Das Schwingsystem
kann zur Steuerung eines einzigen Fadens dienen oder gleichzeitig auch mehrerer Fäden. Dabei kann der Mitnahmeteil
gemäss Anspruch 16 als Schaftrahmen ausgebildet sein.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Neuerung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben, dabei
zeigen:
Figur 1 Figur 2 Figur 3
Figur 4 Figur 5 Figur 6 Figur 7
Figur 8 Figuren 9 und Figur 11 das Schwingsystem einer neuerungsgemässen
Vorrichtung in Hochstellung;
das Schwingsystem der Figur 1, in Tiefstellung;
den Schwingungsverlauf des Schwingsystems der Figuren 1 und 2 im theoretischen
Idealzustand;
das Schwingsystem der Figuren 1 und 2 im Realzustand;
das Schwingsystem der Figuren 1 und 2 mit Haltevorrichtungen in den
Extremstellungen;
einen gesteuerten Verlauf der Schwingungsbewegung des Schwingsystems nach
Figur 5;
den Kurvenverlauf des Schwingsystems in Abhängigkeit von der Drehstellung
der angeschlossenen Maschine bei verschiedenen Drehzahlen der Maschine;
die Kombination einer Haltevorrichtung und einer Vorrichtung zur Energiezufuhr
im Vertikalschnitt;
eine weitere Haltevorrichtung in den beiden Extremstellungen im Vertikalschnitt;
eine weitere Haltevorrichtung im Vertikalschnitt;
a*
Figur 12 eine mit der neuerungsgemässen Vor
richtung ausgestattete Webmaschine in schematischer Darstellung;
Figur 13 den Kraftverlauf der oberen und der
unteren Feder der Vorrichtung nach Figur 12 während eines halben Schwin
gungsvorganges;
Figur 14 das Schema einer Webmaschine mit
Haltevorrichtungen gemäss Figur 11 in Seitenansicht;
Figur 15 die Webmaschine der Figur 14 mit
einer Haltevorrichtung gemäss den Figuren 9 und 10? und
Figur 16 das Schema einer Webmaschine mit
einer weiteren abgewandelten neuerungsgemässen Vorrichtung in Seitenansicht.
Die Figuren 1 und 2 sowie die Diagramme 3 und 4 zeigen das der vorliegenden Neuerung zugrunde liegende Prinzip des schwingenden
Systems aus einem Mitnahmeteil 2 zur Querbewegung eines Fadens 4, wobei der Mitnahmeteil 2 mittels einer oberen Feder
6 und einer unteren Feder 8 in ein Maschinengestell 10 eingespannt ist. Im Idealfall würde das Schwingsystem gemäss der
Kurve 13 der Figur 3 unendlich schwingen und zwar mit der Eigenfrequenz f [Schwingungen/Sekunde] :
2&pgr; V m
dabei bedeuten:
m = die Masse des schwingenden Systems, wobei auch die Masse der Feder und die der zu bewegenden Fäden mitberücksichtigt
werden muss;
&sgr; = Federkonstante des Schwingsystems, bei der nicht nur die
obere Feder 6 und die untere Feder 8 mitzuberücksichtigen sind, sondern auch die durch die Querbewegung des Fadens 4
bedingte Rückstellkraft.
In dem nicht existierenden Idealfall würde das Schwingsystem mit der in Figur 3 dargestellten Kurve 13 schwingen und zwar mit der
Amplitude A, wobei sich für eine volle Schwingung die Dauer T:
T = 2n \j —
ergibt. Dieser Idealfall existiert in Wirklichtkeit jedoch nicht, sondern Reibung, Verformungsarbeit usw. zehren die Schwingungsenergie
auf, so dass das Schwingsystem mit der in Figur 4 dargestellten Kurve 13a schwingt, wobei sich die Amplitude von Schwingung
zu Schwingung um A A verringert. Um das System fortwährend
in Bewegung zu halten, muss stets eine mehr oder weniger grosser Menge Energie zugeführt werden.
Die Figur 5 und das Diagramm 6 zeigen das Schwingsystem der Figuren 1 und 2, wobei jedoch die Vorrichtung durch eine obere
Haltevorrichtung 12 und eine untere Haltevorrichtung 14 ergänzt worden ist, die elektromagnetisch ausgebildet sind und von einer
Steuereinheit 16 steuerbar sind. Mittels der Haltevorrichtungen 12,14 wird der schwingende Mitnahmeteil 2 bei jeder Schwingung in
die durch die Amplitude A bedingte Extremlage ausgelenkt. Die Haltevorrichtungen 12,14 dienen dabei einerseits der Energiezufuhr,
da sie die Schwingungsverminderung gemäss &Dgr; &Agr; ausgleichen,
und andererseits zur Steuerung des Schwingsystems. So kann der Mitnahmeteil für eine einstellbare Dauer ts zum Beispiel während
einer vollen Schwingung in der oberen oder unteren Stellung festgehalten werden, wie dies durch den Kurvenabschnitt 13b und
13c der Kurve 13 in Figur 6 angedeutet ist. Dadurch ist eine individuelle Steuerung der Querbewegung des Fadens 4 möglich, so
wie dies beispielsweise für die Herstellung gemusterter Gewebe in einer Webmaschine erforderlich ist.
Die Figur 7 zeigt den Kurvenverlauf der Vorrichtung für eine Umdrehung der Hauptwelle einer Webmaschine bei verschiedenen
Drehzahlen &eegr; [Umdrehungen/Sekunde]. Die Kurve 13 zeigt den Grenzfall, wenn die Drehzahl der Webmaschine der Frequenz des Schwing-
systems entspricht. Läuft die Webmaschine langsamer, so muss das Schwingsystem periodisch angehalten werden, um das Schwingsystem
mit der Drehzahl der Webmaschine zu synchronisieren. Die Kurve 13d zeigt die Verhältnisse für schnell laufende Webmaschinen, bei
denen die Anhaltezeit pro halbe Schwingung 2 &khgr; tsl beträgt. Die
Anhaltezeit vergrössert sich, wenn die Drehzahl der Webmaschine reduziert wird und beträgt beispielsweise für die Kurve 13e bei
langsamer laufender Webmaschine 2 &khgr; ts2. In Figur 7 ist auch der für den Schussfadeneintrag zur Verfügung stehende Bereich 15
angegeben.
Die Figur 8 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Vorrichtung zur Querbewegung eines Fadens. Hier weist der Mitnahmeteil 2a einen
Stab 18 auf, an dem ein kolbenartiges Glied 20 befestigt ist, das als Permanentmagnet ausgestaltet ist. Dieses kolbenartige Glied
ist in einem Zylinder 22 geführt, der am oberen und am unteren Ende einen ferromagnetischen Abschluss 24,26 aufweist, an denen
das Glied 20 in der oberen oder unteren Extremstellung haften bleibt. Im Zylinder 22 ist eine Spule 28 angeordnet, die über
Leitungen 3 0 mit der Steuereinheit 16 in Verbindung steht. Je nach Aktivierung der Spule 28 hat diese Vorrichtung sehr unterschiedliche
Aufgaben. Einerseits kann die Spule dazu dienen, das Glied 20 von dem ferromagnetischen Abschluss 24,26 zu lösen, um
die Schwingungsbewegung auszulösen. Andererseits kann die Spule 28 auch derart aktiviert werden, dass sie die Bewegung des Gliedes
20 und damit des Mitnahmeteiles 2a gegen den Abschluss 24 bzw. 26 unterstützt. In diesem Fall dient die Spule 28 zur Energiezufuhr
zum Schwingsystem. Die Ausgestaltung kann derart sein, dass der Zylinder 22 über den ganzen Hubweg des Mitnahmeteils 2a
reicht. Es ist aber auch möglich, dass der Zylinder 22 geteilt ist und analog der Ausführung nach Figur 11 auf die Extremstellungen
des Schwingsystems begrenzt ist. Anstelle der Spule kann der Zylinder der auch an ein Druckfluisystem angeschlossen sein,
welches der gesteuerten Energiezufuhr dienen kann.
Die Figuren 9 und 10 zeigen einen weiteren Mitnahmeteil 2b, der mit einem Stab 32 ausgestattet ist, an dem zwei kolbenartige
Glieder 34,36 angeordnet sind, zwischen denen Haltevorrichtungen
12b und 14b befestigt sind, die blockartig zusammengefasst sind. In diesem Fall liegen die die obere Extremstellung bestimmende
Haltevorrichtung 12b, an der das kolbenartige Glied 34 anliegt, unten und die die untere Extremstellung bestimmende Haltevorrichtung
14b, an der das Glied 36 anliegt, oben. Die Haltevorrichtungen
12b,14b bestehen aus permanent magnetischen Ringen 38, deren gleiche Pole einander zugewandt sind. Innerhalb jeden Ringes 38
liegen Elektromagnete 40, die von der oben erwähnten Steuereinheit 16 betätigbar sind. Beim Erreichen der Extremstellung haften
die kolbenartigen Glieder 34,36 an den jeweiligen Haltevorrichtungen 12b,14b fest und werden erst durch Aktivieren der Elektromagnete
40 frei, um eine weitere Schwingungsbewegung ausüben zu können.
Die Figur 11 zeigt die Vorrichtung der Figuren 9 und 10, wobei jedoch die Haltevorrichtungen 12c,14c in einem den Hub bestimmenden
Abstand voneinander angeordnet sind und der Mitnahmeteil 2c nur ein kolbenartiges Glied 42 aufweist, das zwischen den beiden
Haltevorrichtungen 12c,14c hin- und herbewegbar ist.
Die Figur 12 zeigt das Schema einer Webmaschine, an der die Vorrichtungen der neuerungsgemässen Art angeordnet ist. Die
Webmaschine enthält einen Kettbaum 44, auf dem Kettfäden 46 aufgewickelt sind, die über eine Umlenkwalze 48 der Webstelle 50
zugeführt werden. Neuerungsgemässe Vorrichtungen 52 dienen zur Steuerung der Kettfäden 4 6 und zur Bildung des Webfaches 54, in
das Schussfäden 5 6 eingetragen und mittels eines Webblattes 58 angeschlagenen werden. Das hergestellte Gewebe 60 wird über einen
Warenabzug 62 abgezogen. Die Steuervorrichtung 52 enthält einen Mitnahmeteil 2a und eine Haltevorrichtung 12a,14a gemäss der in
Figur 8 gezeigten Art. Der Mitnahmeteil 2a ist mit einer Litze 64 versehen, die eine Öse 66 zur Mitnahme eines Kettfadens 46
aufweist. Die Steuervorrichtung 52 ist noch mit einer Rückstellvorrichtung 68 ausgestattet, die einen um eine Achse 70 schwenkbaren
Arm 72 aufweist, an dem jeweils das untere Ende der unteren Feder 8 befestigt ist. Ein Aktuator 74 kann den Schwenkarm nach
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oben bewegen und damit die Federn 8 entlasten. Die Rückstellvorrichtung
68 dient dazu, die Steuervorrichtung 52 in eine für das Anfahren des Betriebes erforderliche Ausgangsstellung zu bringen,
in der das kolbenartige ..Glied 20 an der jeweiligen Haltevorrichtung
12a,14a anliegt, falls dies aus irgendeinem Grund, beispielsweise
nach Einstell- oder Reparaturarbeiten, nicht der Fall sein sollte. Eine solche Situation ist z.B. dann gegeben, wenn
sich die Ösen im Mittelfach 76 befinden. Dann werden die unteren Federn 8 bei Betätigung des Aktuators 74 entlastet, wodurch die
Federkraft der oberen Federn 6 überwiegt, so dass die kolbenartigen Glieder 20 an den jeweiligen oberen Haltevorrichtungen 12a
zur Anlage gebracht werden können.
Die Figur 13 zeigt den Kräfteverlauf der Federn 6,8, wobei Ko für
die obere Feder 6 und Ku für die untere Feder 8 stehen, aus denen sich für den Mitnahmeteil 2a der Kräfteverlauf Kr ergibt. Man
erkennt daraus, dass dann, wenn sich der Mitnahmeteil 2a im Mittelfach 76 befindet, keine Kraft auf den Mitnahmeteil
einwirkt, so dass erst durch die Rückstellvorrichtung 68 der Mitnahmeteil 2a wieder an einer Haltevorrichtung zur Anlage
gebracht werden kann.
Die Figur 14 zeigt das Schema einer weiteren Webmaschine, welche analog jener der Figur 12 ausgebildet, jedoch mit Haltevorrichtungen
12c,14c gemäss Figur 11 ausgerüstet ist. Die Figur 15
zeigt das Schema für die Ausrüstung der Webmaschine mit Haltevorrichtungen 12b,14b gemäss den Figuren 9 und 10.
Die Figur 16 zeigt die in Figur 14 schematisch dargestellte Webmaschine, wobei jedoch die Öse 78 zur Mitnahme des Kettfadens
46 nicht innerhalb, das heisst zwischen der oberen und der unteren
Feder 6,8 angeordnet ist, sondern ausserhalb. Hierzu ist der Mitnahmeteil 2d als Stab ausgebildet, der durch die obere Feder 6
nach oben verlängert ist und dort die Öse 78 trägt.
In den Ausführungsbeispielen ist als Fadenmitnehmer jeweils eine Öse zur Mitnahme eines einzelnen Fadens gezeigt. Die Anordnung
- 11 -
kann aber auch so getroffen werden, dass der Mitnahmeteil anstelle
der Öse mit einem bekannten Schaftrahmen verbunden ist, der zur gleichzeitigen Führung von mehreren Fäden dient.
Durch das Wegfallen der bekannten, üblichen Verbindungselemente
und der bekannten, vorgelagerten Fachbildemaschinen lassen sich mit der neuerungsgemässen Vorrichtung somit beispielsweise folgende
wesentliche Eigenschaften bzw. Vorteile erzielen:
- Grosse Raumbedarfseinsparung. Die Gestaltung des Arbeitsplatzes
wird dadurch optimal.
- Die Maschine benötigt keine Aufbauten. Dies ergibt einen optimalen Überblick über die ganze Maschine und ein
hervorragendes Handling.
Kleine Massenkräfte, da wenig Teile in Aktion sind, wodurch hohe Drehzahlen möglich sind.
- Eine geringe Anzahl von Verschleisstellen und praktisch keine Vibrationen. Dies ergibt eine hohe Reduktion des
Lärmpegels.
Das Unfallrisiko wird durch wenig bewegte kritische Teile drastisch gesenkt.
Einfache Wartung durch einfache und geringe Anzahl Teile.
Der Arbeitsplatz kann arbeitsergonomisch optimal ausgestattet
werden.
Die Kosten der neuerungsgemässen Anlage sind durch das Wegfallen der teureren zusätzlichen Komponenten äusserst
gering. Eine wirtschaftliche Textilproduktion wird in Hochlohn- wie in Niedriglohn-Ländern möglich.
Kein Harnisch, keine Schäfte und Ausnützen der Schwin
- 12 -
genergie. Dadurch ergibt sich eine enorme Energie-Einsparung.
Es müssen im wesentlichen nur die Reibungskräfte ausgeglichen werden.
Keine Kraft aus Federrückzügen und keine Massenkräfte durch Beschleunigung der Verbindungselemente.
A | Amplitude | 20 | kolbenartiges Glied |
&Dgr; A | Amplitudenverlustteil | 22 | Zylinder |
T | Dauer | 24 | ferromagnetischer Abschlus |
ts | Anhaltezeit | 26 | ferromagnetischer Abschlus |
tsl | Anhaltezeit bei Schnellauf | 28 | Spule |
ts2 | Anhaltezeit bei Langsamlauf | 30 | Leitung |
2 | Mitnahmeteil | 32 | Stab |
2a | Mitnahmeteil | 34 | kolbenartiges Glied |
2b | Mitnahmeteil | 36 | kolbenartiges Glied |
2c | Mitnahmeteil | 38 | Ring |
2d | Mitnahmeteil | 40 | Elektromagnete |
4 | Faden | 42 | kolbenartiges Glied |
6 | Feder oben | 44 | Kettbaum |
8 | Feder unten | 46 | Kettfaden |
10 | Maschinengestell | 48 | Umlenkwalze |
12 | Haltevorrichtung oben | 50 | Webstelle |
12a | Haltevorrichtung oben | 52 | Steuervorrichtung |
12b | Haltevorrichtung oben | 54 | Webfach |
12c | Haltevorrichtung oben | 56 | Schussfaden |
13 | Schwingungskurve (ideal) | 58 | Webblatt |
13a | Schwingungskurve (real) | 60 | Gewebe |
13b | Kurventeil oben | 62 | Warenabzug |
13c | Kurventeil unten | 64 | Litze |
13d | Schwingungskurve Schnellauf | 66 | Öse |
13e | Schwingungskurve Langsamlauf | 68 | Rückstellvorrichtung |
14 | Haltevorrichtung unten | 70 | Achse |
14a | Haltevorrichtung unten | 72 | Arm |
14b | Haltevorrichtung unten | 74 | Aktuator |
14c | Haltevorrichtung unten | 76 | Mittelfach |
15 | Schussfadeneintragsbereich | 78 | Öse |
16 | Steuereinheit | ||
18 | Stab |
Claims (16)
- • &igr;- 14 -ANSPRÜCHEVorrichtung zur Steuerung der Querbewegung mindestens eines Fadens einer Textilmaschine, insbesondere eines Kettfadens einer Webmaschine, mit einem zur Mitnahme mindestens eines Fadens (4,46) dienenden Mitnahmeteils (2,2a,2b,2c,2d), der zwischen zwei Federn (6,8) eingespannt ist, sowie mit einer, mittels einer Steuereinheit (16) steuerbaren Haltevorrichtung (12,12a,12b,12c,14,14a, 14b,14c) zum temporären Halten des Mitnahmeteils (2,2a,2b,2c,2d) in mindestens einer Extremstellung, dadurch gekennzeichnet, dass die Federn (6,8) und der Mitnahmeteil (2,2a,2b,2c,2d) als mit der Eigenfrequenz f:f — J;2&pgr;wobei m = schwingende Masse und c = Federkonstante sind, frei schwingendes System ausgebildet ist, das mittels der Haltevorrichtung (12,12a,12b,12c,14,14a,14b,14c) temporär für eine einstellbare Dauer (ts,tsl7ts2) anhaltbar ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung- (12,12a,12b,12c,14,14a,14b,14c) mittels der Steuereinheit (16) derart steuerbar ist, dass der Mitnahmeteil (2,2a,2b,2c,2d) mindestens für die Dauer (ts) einer Vollschwingung in einer Extremstellung festhaltbar ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (12,12a,12b,12c, 14,14a,14b,14c) mittels der Steuereinheit (16) derart steuerbar ist, dass der Mitnahmeteil (2,2a,2b,2c,2d) in der oberen und/oder unteren Extremstellung um eine einstellbare Dauer (ts,tsl,ts2) festhaltbar ist.
- 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung eine der oberen und/oder unteren Extremstellung des Mitnahmeteils (2,2a,2b,2c,2d) zugeordnete, zwischen diesem und einem Maschinengestell angeordnete lösbare Magnetvorrichtung (24,28,38,40) aufweist.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetvorrichtung einen Permanentmagneten (20,38) aufweist, der mittels eines zugeordneten, mit der Steuereinheit verbundenen Elektromagneten (28,40) beeinflussbar ist.
- 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie Mittel (12,12a,12b,12c,14,14a, 14b,14c,28) zur Zuführung von Energie zum schwingenden System aufweist.
- 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnahmeteil (2a,2b,2c,2d) ein kolbenartiges Glied (20,34,36,42) aufweist, das permanent- oder ferromagnetisch ist und mit einem ortsfesten ferro- oder permanentmagnetischen Gegenkörper (24,26,38) zusammenwirkt.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das kolbenartige Glied (20) in einem Zylinder (22) geführt ist, der Mittel (28) zur Energiezufuhr aufweist.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (28) zur Energie-Zufuhr ein wahlweise auf die eine oder andere Seite des kolbenartigen Gliedes (20) steuerbar, zuführbares Druckfluid ist.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (22) eine längs des Zylindermantels angeordnete elektrische Spule (28) aufweist.
- 11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Rückstellvorrichtung (68) zum temporären Entspannen der Federn 8 an einem Ende des Mitnahmeteils (2a,2c,2d) aufweist derart, dass bei deren Betätigung der Mitnahmeteil (2a,2c,2d) an der Haltevorrichtung (12a,12a) zur Anlage bringbar ist, die der Rückstellvorrichtung (68) abgewandt ist.
- 12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellvorrichtung (68) einen schwenkbaren Arm (72) aufweist, an dem jeweils die Feder (8) einer Seite des Schwingsystems befestigt ist und der gegen die andere Seite des Schwingsystems verschwenkbar ist.
- 13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnahmeteil (2,2a,2b,2c) mindestens einen, zwischen den Federn (6,8) liegenden Fadenmitnehmer (4,46) aufweist.
- 14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der zwischen den Federn (6,8) angeordnete Mitnahmeteil (2d) an einem Ende verlängert ist und durch eine Feder (6) zu einem Fadenmitnehmer (78) geführt ist. __
- 15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnahmeteil (2,2a,2b,2c,2d) eine Öse (66,78) zur Führung eines Fadens (46) aufweist.
- 16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnahmeteil eine Vorrichtung beispielsweise einen Schaftrahmen, zur Führung mehrerer Fäden aufweist.
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