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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen von durch Schussfadenaussetzung gemusterten Geweben an Greiferschützenwebmaschinen mit wenigstens einem Schussfadenwächter, dessen Fadenfühler über eine mit einer Kurvenscheibe versehene Welle in Schwenkbewegung versetzbar ist, und mit mehreren, den einzelnen Schussfadenvorratsspulen zugeordneten, durch eine
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gleicher Krumpfung bzw. Elastizität.
Aus der Fachliteratur ist eine Lösung bekannt (CH-PS Nr. 531590), gemäss welcher die Her- stellung eines mit elastischen und unelastischen Abschnitten gefertigten Gewebebandes mit zwei unterschiedlichen Schussfadendichten durch unterschiedliche Geschwindigkeiten des Warenbaumes erfolgt.
Ein ähnliches Verfahren wird bei der Herstellung von Taschentüchern angewendet, indem die Musterung dadurch attraktiver gemacht wird, dass die Schussfadendichte stellenweise ebenfalls durch die Änderung der Warenbaumdrehzahl (der Abziehgeschwindigkeit) erhöht wird. Die Bewegung des Warenbaumes mit sich ändernder Drehzahl kann jedoch nur recht umständlich und kostspielig (mit Hilfe eines positiven Warenbaumreglers) erreicht werden, so dass sich diese Lösung nur zur
Befriedigung der oben erwähnten besonderen Bedürfnisse bei einer Massenproduktion bewährt hat ; auf andern Gebieten konnte sie sich aber nicht durchsetzen.
Aus der DE-AS 1535383 ist eine Vorrichtung zum Herstellen von Kettenfransen auf einer schützenlosen Webmaschine bekannt, welche die Ausbildung von Fransen an den Enden von Frottier- handtüchern durch Schussfadenaussetzung und durch gleichzeitiges Unwirksammachen der Schussfaden- wächtereinrichtung erzielt. Bei dieser Vorrichtung erfolgt die Schussfadenaussetzung dadurch, dass der Schussfadentiefzieher infolge der Einwirkung eines vom Musterträger betätigten Bowdenzuges den Schussfaden für den Greifer nicht erreichbar macht. Gleichzeitig wird die Antriebsverbindung zwischen dem Antrieb für die Schwenkbewegung des Schussfadenwächters und dem Schussfadenwächter ebenfalls durch einen vom Musterträger gesteuerten Bowdenzug unterbrochen, indem ein federbelasteter Ausklinkhebel gegen die Federkraft betätigt wird.
Sowohl die Verstellung des Schussfadenwächters als auch jene des Ausklinkhebels erfolgt mit Hilfe von Bowdenzügen, die vom Musterträger gesteuert werden. Der Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, dass der Einbau der neuen Konstruktionsteile in eine schon bestehende Maschine vergleichsweise umständlich ist und dass sie nur insbesondere bei schützenlosen Webmaschinen verwendet werden kann.
Ziel der Erfindung ist die Herstellung eines durch Schussfadenaussetzung gemusterten Gewebes, bei welchem das Kreuzen der Kettfäden und der Schussfäden in Abhängigkeit von einem Programmträger (z. B. einer Farbwechselkarte) in vorbestimmten Abschnitten veränderlich ist und Abschnitte verschiedener Schussfadendichte auch im Vergleich zueinander geändert werden können. Ziel der Erfindung ist weiters die Schaffung einer einfachen Vorrichtung, die durch weitgehende Ausnutzung schon vorhandener Bestandteile der Webmaschine die Herstellung des vorerwähnten Gewebes auf Greiferschützenwebmaschinen ermöglicht. Es ist also eine Vorrichtung zu schaffen, die beim Eintragen eines Leerschützens den Schussfadenwächter unwirksam macht, damit die Webmaschine dabei nicht abgestellt wird.
Die gestellten Ziele werden mit einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass am freien Ende der Welle, über welche der Schussfadenfühler in Schwenkbewegung versetzbar ist, eine Kurbel angebracht ist, die in der Wirkungslinie der Bewegung eines von der Steuervorrichtung steuerbaren Teils, z. B. der hin-und hergehenden Bewegung eines Rückzieherhebels, angeordnet ist.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert, in welcher eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung dargestellt ist. In den Zeichnungen zeigen Fig. 1 ein durch die erfindungsgemässe Vorrichtung hergestelltes Gewebemuster und Fig. 2 eine Ansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung.
Das durch die erfindungsgemässe Vorrichtung hergestellte Gewebe besteht aus der Kreuzung von Kettfäden --1-- und Schussfäden --2--. Neben den Grundgewebeabschnitten --3-- sind vorbestimmte Abschnitte --5-- mit geändertem Muster vorgesehen, bei denen die Dichte der Schuss-
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fäden --2-- und bzw. oder die Bindung des Gewebes von der Dichte der Schussfäden --2-- bzw. von der Bindungsart in den Grundgewebeabschnitten --3-- abweicht. Im Abschnitt --5-- werden während des Webvorganges Schussfadenaussetzungen --4-- bewirkt, wobei gleichzeitig der Schussfadenwächter unwirksam gemacht wird.
Der Webvorgang mit der erfindungsgemässen Vorrichtung lässt eine im wesentlichen gleichbleibende Warenbaumgeschwindigkeit zu, wobei die Beschaffenheit des Gewebes dadurch geändert wird, dass nach einem vorgegebenen Programm aktive-also tatsächliche-und passive, d. h. ausgesetzte, Schussfadeneintragungen gebildet werden, wodurch das Gewebe in seiner Struktur geändert wird. Diese strukturelle Wirkung kann noch gesteigert werden, wenn während des Einziehens eine
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B.falls auf das Muster auswirkt.
Die in Fig. 2 dargestellte erfindungsgemässe Vorrichtung kann durch Umgestaltung eines an sich bekannten Schussfadenwächters einer Greiferschützenwebmaschine hergestellt werden, der über eine Achse --9--, eine Welle --11--, über Kurvenscheiben --8 und 10--, einen Schussfadenfühler --14-- und eine Feder-15-- verfügt.
Auf die Achse --9-- des Schussfadenwächters ist lose eine arretierende Kurvenscheibe --8-aufgesetzt, die über einen Anlenkzapfen --7-- mit einer Zugstange --6-- verbunden ist, deren Hinund Herbewegung über mehrere Übersetzungen von der Hauptwelle der Maschine abgeleitet ist. Der Schussfadenfühler --14-- ist mit Hilfe eines Bügels --12-- und einer Schraube --13-- an der Welle - befestigt, auf welche die Kurvenscheibe --10-- aufgekeilt ist. Auf der Welle --11-- ist ferner die Feder --15-- angeordnet, von welcher ein Ende ausserhalb der Welle eingespannt und deren anderes Ende an der Welle --11-- selbst befestigt ist.
An die Welle --11-- ist mit Hilfe einer Hülse --16-- und von Schrauben --17-- eine Kurbel - angeschlossen, die in der Wirkungslinie der hin-und hergehenden Bewegung eines Rückzieherhebels --19-- angeordnet ist, der von einer Steuervorrichtung, z. B. von einem Programmträger in Form einer Farbenwechselkarte, gesteuert ist. Jeder Schussfadenspule bzw. jeder einzelnen Farbe ist ein solcher Rückzieherhebel --19-- zugeordnet.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist wie folgt :
Wenn sich die Zugstange --6-- des Schussfadenwächters gemäss Fig. 2 nach rechts bewegt, verdreht sich die arretierende Kurvenscheibe --8-- um die Achse --9-- im Uhrzeigersinn, übt dadurch einen Druck auf den mittleren Teil der Kurvenscheibe --10-- aus und verdreht sie zusammen mit der Welle --11-- in einer dem Uhrzeigersinn entgegengesetzten Richtung. Demzufolge entfernt sich der Schussfadenfühler --14-- vom Schussfaden und die Feder --15-- wird gespannt.
Wenn sich die Zugstange --6-- nach links bewegt, verdreht sich die arretierende Kurvenscheibe --8-- in einer dem Uhrzeigersinn entgegengesetzten Richtung und gibt den entsprechenden Teil der Kurvenscheibe --10-- frei. Die Kurvenscheibe --10-- verdreht sich sodann dank der Feder --15-- im Uhrzeigersinn zusammen mit der Welle --11-- und dem Schussfadenfühler --14--. Wenn
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er stehen und die Zugstange --6-- bewegt sich nach links bis in ihre äusserste Lage. Dabei läuft die arretierende Kurvenscheibe --8-- an dem oberen Bogen der Kurvenscheibe --10-- vorbei, so dass der Webvorgang nicht unterbrochen wird.
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faden wahrnimmt, sinkt der obere Bogen der Kurvenscheibe --10-- herunter und gelangt in die Bewegungsbahn des oberen Teiles der arretierenden Kurvenscheibe --8--.
Demzufolge liegt die arre- tierend Kurvenscheibe --8-- mit ihrem entsprechenden Teil auf der Kurvenscheibe --10-- auf, so dass die weitere Bewegung der Zugstange --6-- nach links gestoppt wird. Infolgedessen wird die Webmaschine mit Hilfe einer Vorrichtung, die mit der Zugstange --6-- in Verbindung steht, abgestellt. So weit ist die Arbeitsweise der Schussfadenwächter von verschiedenen Greiferschützenwebmaschinen wohl bekannt.
Wie schon erwähnt wurde, ist an die Welle --11-- mit Hilfe der Hülse --16-- und der Schrauben --17-- eine Kurbel --18-- angeschlossen, die in der Wirkungslinie der hin-und hergehenden Bewegung des Rückzieherhebels --19-- angeordnet ist.
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--19-- invorgetäuscht, in denen keine Eintragung erfolgt, da die weitere Verschwenkung des Schussfaden- fühlers --14-- durch das Aufeinandertreffen der Kurbel --18-- und des Rückzieherhebels --19-- verhindert wird. Auf diese Weise wird also der Schussfadenwächter mit Hilfe der Feder --15--, der Kurvenscheibe --10-- und der arretierenden Kurvenscheibe --8-- unwirksam gemacht.
Die Anzahl der aktiven (tatsächlichen) Eintragungen und die Anzahl der passiven (ausgesetzten) Eintragungen bzw. deren Verhältnis können mit Hilfe von Lochkarten in an sich bekannter Weise gesteuert werden.
Wie aus der Beschreibung ersichtlich, ist die erfindungsgemässe Vorrichtung ausserordentlich einfach, benötigt keinen grossen Kostenaufwand und kann ohne weiteres bei schon in Betrieb stehenden Greiferschützenwebmaschinen eingesetzt werden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass sie die sonst begrenzten Möglichkeiten der Gewebemusterung bei den Greiferschützenwebmaschinen wesentlich erhöht. Wie schon darauf hingewiesen wurde, kann mit Hilfe der erfindungsgemässen Vorrichtung - durch die Auswahl geeigneter Fadentypen - neben der strukturellen Musterung auch eine Profilierung des Gewebes erzielt werden.