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TECHNISCHER BEREICH
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Bremsanordnung, die für eine Anzahl
von Fäden
(11, 12, 13) oder Garnen vorgesehen ist,
die in eine Textilmaschine eingeführt oder einer Textilmaschine
zugeführt
werden können,
zum Beispiel in eine/einer Webmaschine, wobei die Anordnung zwei
Einheiten (1, 2) umfaßt, die durch Betätigungselemente
(3, 4, 5, 6 bzw. 7, 8, 9, 10)
aufeinander zu gedrückt
werden.
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STAND DER TECHNIK
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Bremsanordnungen
für verschiedene
Arten von Fäden
und Garnen für
die Verwendung in Textilmaschinen sind bereits hinreichend bekannt.
Es ist auch bereits bekannt, Bremsanordnungen mit Scheiben oder
dergleichen zu verwenden, die gegeneinander gedrückt werden, und wenn ein Faden
oder ein Garn zwischen ihnen liegt, wird die Druckkraft dieser Scheiben
somit verwendet, um die Bremsgeschwindigkeit zu bestimmen. Hier
kann auf das verwiesen werden, was auf dem Gebiet von Textilmaschinen und
Fadensteuerrädern
allgemein bekannt ist. Die Bremsanordnung soll, unter anderem, die
Faden- oder Garnspannung in den Fäden oder Garnen, welche die
Bremsanordnung verlassen, definieren können.
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Die
WO 97/49 850 A1 beschreibt
eine Fadenbremse zum Bremsen von Schussfäden für eine Webmaschine mit auf
gegenüberliegenden
Seiten des zu bremsenden Schussfadens angeordneten Bremselementen,
wobei die Bremselemente in Form eines Bremsschuhes oder einer Blattfeder
vorgesehen sind, über
Einzelantriebselemente aufeinander zu gedrückt werden und durch das Zusammenwirken mit
Faden- oder Garnteilen im wesentlichen parallel angeordnet werden.
Durch die Steuerbarkeit der Einzelantriebselemente können die
Druckkräfte
der aus glattem Material bestehenden Oberflächen entlang eines Teils der
Länge des
betreffenden Faden- oder Garnteils im Wesentlichen gleich sein.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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TECHNISCHES PROBLEM
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In
verschiedenen Situationen besteht eine Notwendigkeit, eine Bremswirkung
auf eine Anzahl paralleler Schuß-
oder Kettfäden,
-garne etc. auszuüben.
In dieser Hinsicht ist es unabdingbar, daß die bewirkte Bremskraft auf
alle diese Fäden
gleich ist, so daß nicht
einige Fäden
stärker
gebremst werden als andere oder umgekehrt. Die Aufgabe der Erfindung
besteht unter anderem darin, dieses Problem zu lösen.
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Es
ist ebenfalls wichtig, daß die
Bremse mit technisch einfachen Mitteln gestaltet werden kann und
daß sie
dennoch technisch zuverlässig
ist. Im Zusammenhang mit Bremsen dieser Art besteht in einigen Fällen ein
weiteres Erfordernis, nämlich
daß die
Bremskraft in Schritten oder stufenlos variiert werden kann und
daß dies
gegebenenfalls von einer höher-
oder niederrangigen Steuereinheit in der Maschine selbst gesteuert
werden kann. Darüber
hinaus sollte die Bremsanordnung keine unangemessenen Belastungen
auf die Fäden
oder Garne ausüben,
die eine Beschädigung
oder Farbveränderung
der Letztgenannten zur Folge haben. Die Bremsanordnung muß daher
sanft zu den betroffenen Fäden
oder Garnen sein. Die Lösung
dieses Problemkomplexes ist ebenfalls Aufgabe der Erfindung.
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LÖSUNG
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Das
Merkmal, das an erster Stelle als die neuartige Bremsanordnung angesehen
werden kann, besteht darin, daß diese
zwei Einheiten umfaßt,
zwischen denen Faden- oder Garnteile liegen, wobei die Einheiten
mit den Faden- oder Garnteilen über
zwei Oberflächen
zusammenwirken, die aus glattem Material gefertigt sind, einander
gegenüber befindlich
oder aufeinander ausgerichtet sind und durch das Zusammenwirken
mit den Faden- oder Garnteilen im wesentlichen parallel angeordnet
werden. Ein weiteres Merkmal des Gegenstandes der Erfindung besteht
darin, daß das
Betätigungselement
oder die Betätigungselemente
so angeordnet ist/sind, daß es/sie über die
Einheiten Druckkräfte
auf die Faden- oder Garnteile ausübt/ausüben, die einerseits bezogen
auf die verschiedenen Faden- oder Garnteile und andererseits zumindest
entlang eines Teils der Länge
des betreffenden Faden- oder Garnteils im wesentlichen gleich sind
und die einander gegenüberliegenden
Oberflächen
(1a, 2a) Vertiefungen (2f) aufweisen,
die sich in Längsrichtung
der Faden- oder Garnteile erstrecken.
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In
einer illustrativen Ausführungsform
des Erfindungsgedankens besteht die Einheit aus oder umfaßt zwei
Glasplatten. Alternativ dazu können
die Einheiten aus glattem Kunststoff, zum Beispiel Polyethylen,
gefertigt sein.
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An
der Eingangsöffnung
der Bremsanordnung sind die Einheiten vorzugsweise mit Abschrägungen in
dem Material versehen, um zu verhindern, daß in die Fäden oder Garne geschnitten
wird. Die Fäden
oder Garne können
ebenfalls mit einer glatten äußeren Oberfläche versehen
sein. Das Betätigungselement
kann einstellbar gefertigt sein, um verschiedene gewünschte Druckkräfte für die Faden- oder
Garnteile zu erhalten. In einer Ausführungsform kann das Betätigungselement
aus Dauermagneten bestehen oder Dauermagneten umfassen, die auf der
Außenseite
beider Einheiten angebracht sind und von denen die Einheiten magnetische
Haltekräfte
erhalten, welche die Druckkräfte
auf die Faden- oder Garnteile erzeugen. In einer weiteren Ausführungsform
kann das Betätigungselement
aus Elektromagneten bestehen oder Elektromagneten umfassen, die durch
elektrische Signale gesteuert werden können, um verschiedene Druckkraftniveaus
zu erhalten. In einer weiteren illustrativen Ausführungsform
kann das Betätigungselement
mechanische Gewichte, Federn etc. umfassen, welche die Druckkräfte bewirken.
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VORTEILE
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Durch
das oben Vorgeschlagene erhält
man eine wirtschaftlich vorteilhafte Bremsanordnung, die in großen Stückzahlen
gefertigt und in der Textilindustrie breite Anwendung finden kann.
In einer Ausführungsform
ist die Bremsanordnung besonders einfach gefertigt und kann zum
Beispiel mit Glasplatten und Dauermagneten gestaltet sein, wobei
die Anzahl der Letztgenannten die ausgeübte Bremskraft oder die ausgeübten Druckkräfte bestimmt.
Die Platten bestehen somit aus glattem Material, das unter dem Gesichtspunkt
des Gleitens mit dem Außenmaterial
der Fäden
oder Garne kompatibel ist, was in diesem Fall, da es aus Kunststoff
besteht oder Kunststoff umfaßt,
eine vorteilhafte Durchzugs- und Bremsfunktion
in der Bremsanordnung zur Folge hat. Den Einheiten kann gegebenenfalls
eine Kühlfunktion
zugeordnet sein, welche die Temperatur bei hohen Durchlaufgeschwindigkeiten
der Fäden
oder Garne reduziert.
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Die
neuartige Anordnung kann als Fadenspannungs- oder Garnspannungselement
für die
Faden- oder Garnteile fungieren, welche die betreffende Bremsanordnung
verlassen, wobei in diesem Fall die Faden- oder Garnspannungen mit
großer
Genauigkeit bestimmt und, auf Wunsch, zusätzlich variiert werden können.
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BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Derzeit
vorgeschlagene Ausführungsformen einer
erfindungsgemäßen Bremsanordnung
werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben, von denen
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1 eine
Seitenansicht einer Bremsanordnung zeigt, die aus zwei Einheiten
besteht, die zwischen sich eine Anzahl von Fäden oder Garnen drücken, wobei
die Druckkräfte
durch Dauermagneten ausgeübt
werden;
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2 eine
Draufsicht auf die Ausführungsform
aus 1 zeigt;
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3 einen
Längsschnitt
durch Teile der Einheiten gemäß 1 und
einen Fadenteil, der sich zwischen den Einheiten befindet, zeigt;
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4 in
einem senkrechten Schnitt Teile einer, verglichen mit 1,
alternativen Ausführungsform
zeigt, bei der die Einheit auf ihrer Oberfläche, die mit den Fäden oder
Garnen zusammenwirkt, mit Vertiefungen oder Nuten versehen wurde,
die sich in Richtung der Zufuhr der Fäden oder Garne erstrecken;
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5 in
einer Seitenansicht und in Form eines Blockdiagramms magnetische
Haltekräfte
für die Einheiten
zeigt, die mit Hilfe von Elektromagneten erzeugt wurden, die von
einer Steuereinheit aus gesteuert werden können; und
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6 in
einer perspektivischen Ansicht schräg von oben und von links die
Bremsanordnung verbunden mit einem teilweise gezeigten Webeblatt zeigt,
das Teil der Textilmaschine oder Webmaschine ist.
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DETAILLIERTE AUSFÜHRUNGSFORM
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In 1 sind
zwei Einheiten, die aufeinander angeordnet sind, mit 1 und 2 bezeichnet.
In einer Ausführungsform
sind die Einheiten aus Glas gefertigt, und die Einheiten formen
somit Glasplatten. Auf der Einheit 1, d. h. auf der oberen
Oberfläche 1a der Einheit 1,
befindet sich eine Anzahl von Dauermagneten 3, 4, 5, 6.
Eine entsprechende Anzahl von Dauermagneten 7, 8, 9 und 10 ist
auf der unteren Oberfläche 2a der
Einheit 2 angeordnet. Zwischen den Einheiten laufen Faden-
oder Garnteile 11, 12, 13, 14, 15, 16 und 17.
Die Anzahl der Faden- oder Garnteile kann variieren, und obwohl
die Erfindung im Prinzip nur für
zwei Fäden
oder Garne funktioniert, wird in der illustrativen Ausführungsform
angenommen, daß eine
größere Anzahl
als zwei Faden- oder Garnteile durch die Bremsanordnung läuft, die
im allgemeinen mit 18 bezeichnet ist. Die Platten 1 und 2 werden
mittels einer magnetischen Kraft, die durch die Dauermagneten erzeugt
wird und in der Zeichnung mit 19 symbolisiert ist, aufeinander
zu gedrückt. Die
Einheiten liegen über
die Oberflächen 1b bzw. 2b an
den Faden- oder Garnteilen an. Ein Merkmal der Anordnung besteht
darin, daß die
Einheiten 1 und 2 durch die magnetische Kraft 19 einheitlich
gegen die Faden- oder Garnteile gedrückt werden. Das bedeutet, daß die Oberflächen 1b und 2b im
wesentlichen parallel sind und daß die Kräfte F in den Einheiten 1 und 2 im
wesentlichen gleiche Werte annehmen. Ein weiteres Merkmal der Anordnung
gemäß 1 besteht
darin, daß die
Druckkräfte,
die von den Einheiten 1 und 2 gegenüber den
Faden- oder Garnteilen ausgeübt
werden, in oder auf den verschiedenen Faden- oder Garnteilen im
wesentlichen gleich sind. Es wird angenommen, daß alle Unregelmäßigkeiten
in den Faden- oder Garnteilen durch ausreichende Druckkraft mittels
des magnetischen Feldes 19 im wesentlichen ausgeglichen
werden.
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2 zeigt
die Anordnung gemäß 1 von oben,
und es ist ersichtlich, daß die
Anzahl von Dauermagneten 3, 4, 5 und 6 in
Anzahl und Größe variiert werden
kann, um verschiedene Niveaus von Druckkräften F (vgl. 1)
auszuüben.
In 2 sind die Zufuhrrichtungen für die Faden- oder Garnteile
mit 20, 21, 22 bzw. 23 bezeichnet.
Aus 2 ist ebenfalls ersichtlich, daß die Fadenteile 11a, 12a, 13a und 17a an
der Eingangsöffnung 18a der
Bremsanordnung (zumindest leicht) schlaff sein können. Die Faden- oder Garnteile,
welche die Bremsanordnung an der Ausgangsöffnung 18b derselben
verlassen, können
gespannt sein, da sie mit Fadenspannungen, die durch die Bremsfunktion
bestimmt sind, aus der Bremsanordnung 18 herausgezogen
werden. Mittels der Erfindung kann man somit eine Fadenspannung in
den austretenden Faden- oder Garnteilen erhalten. Die Fadenspannung
wird somit mittels der Druckkraft bestimmt, die durch die Dauermagneten
auf die Einheiten ausgeübt
wird. In 2 sind die austretenden Teile
jedoch schlaff dargestellt, um einen Ruhezustand der Bremsanordnung
anzuzeigen.
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Gemäß 3 besteht
ein anderes kennzeichnendes Merkmal der Erfindung darin, daß die Wirkung,
die von den Einheiten 1 und 2 auf den Faden- oder
Garnteil ausgeübt
wird, der sich zwischen den Oberflächen der Einheiten befindet,
entlang der gesamten Länge
desselben einheitlich ist, d. h. die Druckkräfte F an den Eingangs- und
Ausgangsöffnungen 18a und 18b sind
im wesentlichen gleich. An der Eingangsöffnung sind die Einheiten mit
Abschrägungen 1c und 2c versehen,
um die Fäden
oder Garne an der Endöffnung
in der Bremsanordnung zu schützen.
Entsprechende Abschrägungen 1d und 1e können auch
an der Ausgangsöffnung 18b angeordnet
sein. In 3 wirken die Oberflächen 1a und 2a mit
dem Faden- oder Garnteil entlang der überwiegenden Länge des
Fadenteils oder Garnteils zusammen. Natürlich können die Ausdehnungen der Oberflächen 1a und 2a variiert
werden, es ist jedoch wichtig, daß die Oberflächen 1a und 2a Ausdehnungen aufweisen,
die garantieren, daß auf
den Fadenteilen keine unbeabsichtigte Beschädigung oder Verfärbung auftritt.
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In 4 sind
Teile der unteren Einheit gezeigt, wobei die untere Einheit mit 2' bezeichnet
ist. Die betreffende Einheit wurde mit Nuten oder Vertiefungen 2f versehen,
die sich in Längsrichtung
der Faden- oder Garnteile erstrecken. Die obere Einheit kann ebenfalls
mit solchen Vertiefungen versehen sein. Mittels dieser Konfiguration
werden die Faden- oder Garnteile 11', 12' in seitlicher Richtung fixiert.
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5 zeigt,
wie man die Betätigungskräfte auf
die Einheiten 1 und 2 und die Druckkräfte auf
die Faden- oder Garnteile 11, 12 und 13 mit
Hilfe von Elektromagneten 24, 25 erhält. Das
magnetische Feld ist mit 26 symbolisiert. Die Elektromagneten können von
einer Steuereinheit 27 aus betätigt werden, die zu der Textilmaschine
oder Webmaschine gehört.
In Abhängigkeit
von gelieferten manuellen Signalen oder in der Steuereinheit erzeugten
Signalen werden Steuersignale, die in 5 mit i1
bzw. i2 bezeichnet sind, an die Elektromagneten gesandt. Es wird
geschätzt
werden, daß die
Betätigungs-
und Druckkräfte
innerhalb weiter Grenzen variiert werden können. Andere mögliche Wege
für den
Erhalt der Betätigungskräfte auf
die Einheiten 1 und 2 können Gewichte, Federn etc.
einschließen.
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In 6 ist
die Bremsanordnung 18' verbunden
mit einem symbolisch angezeigten Webeblatt 28 gezeigt,
das von einer bekannten Art sein kann. Das Webeblatt ist mit Führungsöffnungen 28a für die Fäden oder
Garne 11a', 11a'', 11b' und 12a', 12a'', 12b' und 13a', 13a'', 13b' etc. versehen. Die Zugrichtungen
sind durch Pfeile 20', 21', 22' etc. gezeigt.
Die Teile 1' und 2'' der Bremsanordnung sind in diesem Fall
mit Nuten oder Vertiefungen 1f, 2g für die Dauermagneten 3', 4' versehen.
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Die
Erfindung ist nicht auf die oben beispielhaft beschriebene Ausführungsform
beschränkt,
sondern kann vielmehr im Rahmen der beigefügten Patentansprüche und
des Erfindungsgedankens abgewandelt werden.