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Gerät zum Abräumen von Schüttguthalden
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät entsprechend dem Gattungsbegriff
des Patentanspruches 1.
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Geräte dieser Art und ähnliche setzt man in Verbindung mit einem Aufnahmeförderer
wie Brückenkratzer, Schubrechen, Schaufeltrommel und andere insbesondere zum Rückverladen
von auf Halde liegendem Schüttgut ein, wenn es darauf ankommt, das Gut mit einem
hohen Homogenisierungsgrad abzufördern.
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An Geräten mit einem aus mehreren gelenkig miteinander verbundenen
Teilen bestehenden, eggen- bzw. rechenförmigen Abräumwerkzeug ist bereits ein Böschungsräumgerät
zum Entnehmen von Schütt;~, insbesondere schwer rieselfähigem Schüttgut, von einer
in einer Halle oder dergleichen aufgeschütteten Halde mit einer einen Aufnahmeförderer
in Form eines Brückenkratzers umfassenden, quer zur Halde verfahrbaren Brücke, einem
auf dieser in Längsrichtung verfahrbaren Seilwagen und einem mittig an der Brücke
ortsfest gelagerten Ausleger sowie einem zwischen Auslegerspitze und Seilwagen angeordneten
Rechen als Räumwerkzeug bekannt, dessen Rechen als in sich beweglicher, starrer
Schwenkrechen ausgebildet ist, welcher zwei obere, an der Auslegerspitze schwenkbeweglich
gelagerte Arme und zwei mit letzteren gelenkig verbundene, am Seilwagen schwenkbeweglich
angeschlossene, untere Arme umfaßt, wobei der auf der Brücke hin- und herverfahrbare
Seilwagen Schwenkbewegungen des Rechens im Bereich der gesamten, abzuräumenden Haldenstirnfläche
auslöst (DE-OS 25 41 024). Die bei diesem bekannten Gerät vorgesehene Zweipunktabstützung
des Schwenkrechens ist ungünstig in bezug auf die im System während der Räumbewegung
auftretenden Kräfte, die dadurch vergleichsweise groß werden; hinzu kommt, daß in
der Phase der Bewegungsumkehr von Vorwärtsbewegung auf Rückwärtsbewegung Zwängungen
auftreten,
die sich negativ auf das ganze System, insbesondere aber auf die Gelenklager der
Räumarmeauswirken.
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Mit der Erfindung wird eine Verbesserung solcher Geräte in bezug auf
den Homogenisierungseffekt und ein Vergleichmäßigen des abfließenden Gutstromes
sowie im Hinblick auf zwängungsfreie Beweglichkeit der Räumwerkzeugarme bezweckt.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Abräumwerkzeug
als Dreiarm mit drei in einem gemeinsamen Drehgelenk sternartig verbundenen Räumarmen
ausgebildet ist, von denen der eine Räumarm gelenkig an der Spitze des Auslegers
angreift und die beiden anderen Räumarme je an einem auf der Brücke verfahrbaren
Wagen gelenkig angeschlossen sind, wobei wenigstens einer der Wagen mit Antriebsmitteln
zum Hin- und Herfahren auf der Brücke versehen ist und die drei Räumarme in ihren
Längen so bemessen sind, daß sie bei der Hin- und Herfahrt der Wagen den gesamten
Querschnitt der Halde bestreichen.
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Nach der weiteren Erfindung ist hierbei die Summe aus der Länge eines
mit einem Wagen verbundenen Räumarmes und der Länge des mit dem Ausleger verbundenen
Räumarmes wenigstens gleich der Länge eiaer Bchrägseite der stirnseitigen Haldenschnittfläche.
Damit wird gewährleistet, daß das Abräumwerkzeug nicht nur die gesamte Breite der
Haldenstirnfläche zuverlässig bestreicht, sondern auch die Höhe der Halde vom Haldenfuß
bis zum Haldenfirst. Die an die Wagen angeschlossenen Räumarme werden im Sinne kostengünstiger
Fertigung und leichter Austauschbarkeit am besten gleich bzw. gleichlang ausgebildet.
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In der Zeichnuigist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, anhand dessen
nachfolgend weitere Einzelheiten des Abräumgerätes nach der Erfindung erläutert
werden. Es zeigen Fig. 1 eine Vorderansicht des als Doppelgerät ausgebildeten Abräumgerätes
in vereinfachter Darstellung,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Gerätes
in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1, Fig. 3 einen Teilschnitt durch den Brückenträger
des Gerätes mit dem einen Wagen und dem zugeordneten Räumarm seines Räumwerkzeuges
nach Linie III - III in Fig. 1 in vergrößerter Darstellung sowie Fig. 4 teilweise
das obere Ende eines Auslegers und den mit ihm gelenkig verbundenen Räumarm seines
Räumwerkzeuges, ebenfalls im größeren Maßstab.
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Das Abräumgerät umfaßt als wesentliche Baugruppen eine fahrbare Brücke
1, zwei spiegelbildlich an ihr gelagerte Ausleger 2,3, zwei letzteren zugeordnete
Abräumwerkzeuge in Gestalt von Dreiarmen 4,5 und einen von der Brücke 1 aufgenommenen
Bodenkratzer 6 üblicher Konstruktion als Aufnahmeförderer, an dessen einem Ende
ein unter Flur angeordnetes Förderband 7 zum Abfördern des von der Halde abgeräumten
Gutes vorgesehen ist.
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Die aus einem Brückenträger 8, einer Stütze 9 und einem gelenkig mit
dem Brückenträgergverbundenen Fahrbalken 10 bestehende Brücke 1 ist mittels Laufräder
11 bzw. 12 auf zwei Schienen 13,14 fahrbar abgestützt und mit Hilfe von nicht dargestellten
motorischen Fahrantrieben bekannter Bauweise auf diesen entlang der Halde 15 verfahrbar.
In der Mitte ist auf der Brücke 1 ein Mast 16 angeordnet, der fest mit ihr verbunden
ist und zum Anhängen der beiden Ausleger 2,3 dient.
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Jeder Ausleger 2 bzw. 3 ist in einem auf der Brücke 1 befestigten
Lagerbock 17 schwenkbeweglich gelagert und wird durch ein Einziehseil 18 gehalten,
welches über zwei Seilrollen 19 oben am Mast 16 und eine Seilrolle 20 am Rollenbügel
21 zu der Seiltrommel einer am Mast 16 angebrachten Winde 44 geführt ist, mit deren
Hilfe der Ausleger 2 bzw. 3
ausgelegt oder eingezogen und damit
sein Dreiarm 4 bzw. 5 auf den Böschungswinkel der Stirnseite der Halde 15 genau
eingestellt werden kann. Der jedem Ausleger 2 bzw. 3 zugeordnete Dreiarm 4 bzw.
5 ist aus drei Räumarmen 22,23,24 zusammengesetzt, die durch eine Achse 25 gelenkig
miteinander verbunden und je mit zwei Reihen Zähne 26 besetzt sind. Der Räumarm
22 ist mit seinem freien Ende schwenkbeweglich auf einem Gabelzapfen 27 gelagert,
der seinerseits mit seinem gabelförmigen Ende schwenkbeweglich durch eine Achse
28 mit einem an der Spitze des Auslegers 2 bzw. 3 vorgesehenen Ansatz 29 verbunden
ist (Fig. 4). Jeder der Räumarme 23,24 ist gelenkig an einen Wagen angeschlossen,
nämlich der Räumarm 23 an einen Wagen 30 und der Räumarm 24 an einen Wagen 31 (Fig.1,3).
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Die Wagen 30,31 sind je durch zwei vertikale Laufrollen 32 auf einer
gemeinsamen, oben am Brückenträger 8 angeordneten Schiene 33 sowie mittels zweier
horizontaler Laufrollen 34 auf einer gemeinsamen, seitlich am Brückenträger 8 angebrachten
Schiene 35 abgestützt und auf diesen Schienen 33,34 hin und her verfahrbar.
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Die in zwei Ebenen wirksame Gelenkverbindung zwischen dem Wagen 30
bzw. 31 einerseits und dem Räumarm 23 bzw. 24 andererseits besteht aus einem Lagerzapfen
36 und einem Lagerkörper 37. Der Lagerkörper 37 sitzt schwenkbeweglich auf einer
Achse 38, die in einem Vorbau 39 am Wagen 30 bzw. 31 gehalten ist, und nimmt drehbeweglich,
aber axial fixiert den Lagerzapfen 36 auf. Der Lagerzapfen 36 ist mit dem Räumarm
23 bzw. 24 verschweißt. Aufgrund dieser Lagerung kann der Räumarm 23 bzw. 24 sowohl
um die Längsachse des Lagerzapfens 36 schwenken (Arbeitsbewegung) als auch um die
Längsachse der Achse 38 geneigt werden (Einstellen auf den Böschungswinkel des Gutes).
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Für die Arbeitabewegungen des Dreiarmes 4 bzw. 5 sind die beiden Wagen
30,31 mit einem Verschiebeantrieb ausgerüstet.
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Der Verschiebeantrieb umfaßt eine auf dem stützenseitigen Ende des
Brückenträgers 8 plazierte Verschiebewinde 40, deren Seil 42 mit dem Wagen 31 verbunden
ist, sowie eine
auf dessen fahrbalkenseitigen Ende angeordnete Verschiebewinde
41, deren Seil 43 an dem Wagen 30 angeschlossen ist (Fig. 1). Die Verschiebewinden
40,41 sind in bekannter Weise ausgebildet und elektromotorisch angetrieben, wobei
ihre Steuerung so ausgelegt ist, daß die eine Verschiebewinde Seil aufwickelt, während
die andere Verschiebewinde Seil abwickelt.
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Um die gesamte Stirnfläche der abzutragenden Halde 15 sicher zu erfassen,
sind die Räumarme 22,23 und 24 jedes Dreiarmes 4 bzw. 5 bezüglich ihrer kratztechnisch
wirksamen Länge so dimensioniert, daß die Summe aus der Länge des mit dem Wagen
30 verbundenen Räumarmes 23 oder des mit dem Wagen 31 verbundenen Räumarmes 24 und
der Länge des mit dem Ausleger 2 bzw. 3 verbundenen Räumarmes 22 wenigstens gleich
ist der Länge einer Schrägseite der stirnseitigen Haldenschnittfläche.
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Zum Abräumen einer Halde wird das Gerät auf den beiden Schienen 11,12
an diese herangefahren und sein der abzuräumenden Halde 15 zugewandter Dreiarm 4
entsprechend auf den Böschungswinkel des Gutes mittels der Winde 44 eingestellt.
Dann werden die Verschiebewinden 40,41 sowie der Antrieb des Bodenkratzers 6 und
der Antrieb des Förderbandes 7 eingeschaltet. Die beiden Verschiebewinden 40,41
verfahren im stetigen Rhythmus mit Hilfe der Seile 42,43 die Wagen 30,31 auf den
Schienen 33,35 hin und her und bewegen damit den Dreiarm 4 aus der in vollen Linien
dargestellten linken Endstellung über die in dünnen Vollinien gezeichnete Mittelposition
in die in Strichpunktlinien markierte rechte Endstellung und umgekehrt. Bei der
ständigen Vorwärtsbewegung des Gerätes in Richtung auf die Halde 15 zu greifen die
Zähne 26 der drei Räumarme 22,23,24 in das Gut, lockern es auf, bringen es zum Herabrieseln
und nehmen es bei ihrer Bewegung selbst mit nach unten zum Haldenfuß, wo es von
den
Kratzblechen des Bodenkratzers 6 erfaßt und dem Förderband 7
zugefördert wird. Die dreiarmige bzw. Y-förmige Gestalt des Räumwerkzeuges begünstigt
bei seinen Schwenkbewegungen das Herabrieseln des Gutes, so daß auch schlecht rieselfähiges,
zum Verbacken neigendes Gut mit dem Gerät abgebaut werden kann. Dadurch, daß der
untere Haldenbereich, welcher querschnittsmäßig weitaus mehr ins Gewicht fällt als
der obere, von den beiden parallel nebeneinander wirksamen Räumarmen 23,24 gleichzeitig
bearbeitet wird und diese zur selben Zeit sowohl den Innenbereich als auch den Randbereich
der Halde bestreichen, ergibt sich ein optimaler Mischeffekt, der für den gewünschten
Homogenisierungsgrad des auf dem Förderband 7 abtransportierten Gutes von ausschlaggebender
Bedeutung ist. Durch die Winkung zweier Räumarme im Bereich des großen Flächenanteils
der Haldenstirnfläche wird darüber hinaus auch die Förderleistung im Vergleich mit
anderen Abräumgeräten spürbar verbessert.