DE294048C

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Publication number: DE294048C
Application number: DENDAT294048D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf einen Zapfhahn mit einem die Ausflußöffnung des Zapfrohres absperrenden Verschlußkörper und besteht darin, daß dieser Sonderabsperrkörper in dem Hahnküken untergebracht ist und mit diesem zusammen gesteuert wird.

Der Erfindungsgegenstand ist hauptsächlich zur Benutzung als Bierzapfhahn bestimmt und geeignet. Es wird durch die neue Einrichtung bezweckt und erreicht, eine im Hahn sich ansammelnde Flüssigkeitsmenge nach Beendigung des Abzapfens am nachträglichen Auslaufen zu verhindern.

Die Anordnung von Absperrkörpern an der

*5 unteren Ausflußöffnung des Hahnes ist an sich bekannt. Es sind auch Zapfhähne bekannt, die außer dem Hauptabschlußkörper einen besonderen Nebenabschlußkörper aufweisen, der sich jedoch nicht an der Ausflußöffnung, sondem an der Flüssigkeitseintrittstelle des Hahnes befindet, also nicht den Zweck erfüllt, das Nachtropfen des Hahnes zu verhindern.

Nach der Erfindung kann die normale Bauart des Zapfhahnes beibehalten werden, indem der die Ausflußöffnung absperrende Verschlußkörper in einfachster Weise in das Hahnküken eingebaut wird und auch seine Steuerung von dem Küken aus empfängt. Diese Steuerung erfolgt gemäß einer besonde-

3P ren Ausführungsform durch eine Schlitzführung, die einen bestimmten Verlauf haben kann, so daß die Absperrzeiten für das Küken bzw. den Sonderabsperrkörper in einem bestimmten Verhältnis geregelt werden können.

Eine besondere Ausführungsform bezieht sich ferner auf eine spezielle Formgebung des Sonderabsperrkörpers, um einerseits einen bestimmten. Durchflußquerschnitt und andererseits eine dreifache Dichtung zu erzielen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch den geöffneten und Fig. 2 einen gleichen Schnitt durch den geschlossenen Hahn. Die Fig. 3 bis 6 sind Querschnitte nach den Linien A-B, C-D₁ E-F und G-H. Fig. 7 veranschaulicht eine Vorderansicht des Sonderabsperrkörpers und Fig. 8 eine Vorderansicht der zur Steuerung des Sonderabsperrkörpers dienenden, auswechselbaren Hülse.

α ist das mit Zuflußstutzen α¹ versehene, feststellende Hahngehäuse, b das mit Handgriff b¹ versehene Hahnküken, in dessen Längsbohrung der Sonderabsperrkörper c längsverschiebbar gelagert ist. Dieser Sonderabsperrkörper ist unten zu einem Verschlußkegel c¹ ausgebildet, der genau in die hohlkegelförmige Mündung des Kükens paßt. Oberhalb des Kegels c¹ verjüngt sich der Sonderabsperrkörper, und zwar liegt diese Verjüngung bei geöffneter Hahnstellung der seitlichen Bohrung d des Hahnkükens gegenüber (vgl. Fig. 1). .__■/

Damit sich der Sonderabsperrkörper c nur längs verschieben, aber nicht drehen kann, besitzt er eine parallel zu seiner Achse verlaufende Nut e, in welche ein Stift / eingreift, der mit dem Hahngehäuse α starr verbunden (verschraubt) ist. Damit das Hahnküken & nicht an der Drehung durch diesen Stift verhindert ist, muß, wie aus Fig. 6 ersichtlich, ein entsprechender Horizontalschlitz g vorgesehen werden.

Im oberen Teil der Längsbohrung des Hahnkükens b ist eine auswechselbare Hülse h angeordnet, die durch die Schraube i mit dem Küken starr verbunden wird. Diese Hülse (vgl. Fig. 8) hat einen schraubenförmig ver-

laufenden Schlitz h¹, in welchen ein am oberen Ende des Sonderabsperrkörpers starr. befestigter Stift k eingreift. Die Enden des schraubenförmig verlaufenden Schlitzes h¹ verlaufen zweckmäßig ein wenig in wagerechter Richtung, damit der Stift k beiderends ■Ruhepunkte hat, also nicht gegen eine schräge Fläche-anliegt.

Schließlich ruht noch auf dem oberen Ende

ίο des Sonderabsperrkörpers c eine Schraubenfeder/, die sich gegen die untere Fläche der Verschlußschraube m legt.

Die Wirkungsweise ist folgende:

Beim Schließen des Hahnes dreht sich die Hülse h mit und bewirkt infolge des schraubenförmigen Schlitzes h¹, in welchen der Stift k des nicht drehbaren Sonderabsperrkörpers c hineingreift, ein Senken des letztgenannten. Unterstützt durch die Wirkung der Feder / bewegt sich also der Sonderabsperrkörper nach unten, bis er die Kükenmündung abschließt (Fig. 2). Gleichzeitig, und zwar schon bei 45 ° Drehung", hat sich auch der eigentliche Hahnabschluß gegenüber dem Zulauf a¹ durch das Hahnküken vollzogen. Es ist eine Drehung um 45 ° für den Kükenabschluß und um 90° für den Abschluß des Körpers c, c¹ vorgesehen. Man könnte natürlich bei entsprechender Ausbildung der Teile auch einen geringeren oder größeren Abschlußweg vorsehen.

Da sich der Kükenabschluß früher vollzieht als der Abfluß durch den Sonderabsperrkörper, so kann die noch innerhalb des Hahnes befindliehe Flüssigkeit vor dem.Abschluß des letztgenannten ablaufen.

Beim Öffnen des Hahnes findet die Bewegung des Sonderabsperrkörpers in umgekehrter Richtung statt.

Dadurch, daß die Ausmündungsstelle dicht abgeschlossen wird, ist das Ablaufen j eglicher Flüssigkeit nach Schließen des Hahnes ausgeschlossen.

Durch entsprechende Abmessung der in Betracht kommenden Teile kann man erreichen, daß nach vollkommener Schließung ein dreifacher Abschluß erreicht wird, indem man nämlich den zylindrischen Teil c des Sonderabsperrkörpers so weit senkt, daß er sich vor den Kükendurchlaß d legt. Es wäre dann eine Dichtung erreicht vor der Zuflußleitung a¹ durch das Küken, vor der seitlichen Bohrung d des Hahnkükens durch den Körper c und an der Ausflußöffnung durch den Kegel c¹.

Um zu verhindern, daß sich der Kegel c¹ des Sonderabsperrkörpers c festsetzt, wenn etwa der Hahn längere Zeit unbenutzt im geschlossenen Zustande sich befindet, kann die Einrichtung so getroffen werden, daß der Sonderabsperrkörper vor seinem Anheben zuerst eine geringe Drehbewegung bei Bewegung des Hahngriffes ausführt.

Die Hülse h, ebenso wie der Stift k und auch die sonstigen Teile des Hahnes können leicht ausgewechselt werden.

Irgendwelche der Oxydation oder dem Zersetzen ausgesetzten Abdichtungsmittel sind vermieden.

Durch den doppelten bzw. dreifachen Abschluß wird eine zuverlässige Dichthaltung gewährleistet.

Wichtig ist es auch, daß durch den Abschluß der Ausflußöffnung ein Eindringen von Staub und Schmutz in das Hahninnere vollkommen verhindert wird.

Claims

Patent-Ansprüche:.

1. Zapfhahn mit einem die Ausflußöffnung des Zapfrohres absperrenden Ver-Schlußkörper, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Sonderabsperrkörper (c, c¹) in dem Hahnküken untergebracht ist und mit diesem zusammen gesteuert wird.

2. Zapfhahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Verschluß-Stellung die Ausflußmündung absperrende Körper (c) durch eine schraubenförmig verlaufende Schlitzführung (h¹) vom Hahnküken aus gehoben und gesenkt wird.

3. Hahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzführung derart verläuft, daß schon nach einer Teildrehung des Kükens dessen Durchflußöffnung (d) geschlossen wird, während der Sonderabsperrkörper. (c, c¹) die untere Abflußöffnung erst bei vollendeter Kükendrehung schließt.

4. Hahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sonderabsperrkörper (c) in gehobener Lage an der dem Kükendurchfluß (d) gegenüberliegenden Stelle eine Eindrehung besitzt, wodurch bei geöffnetem Hahn ein rohrförmiger Durchfluß ermöglicht wird.

5. Hahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sonderabsperrkörper sich in geschlossener Lage vor die seitliche Bohrung (d) des Kükens legt, so daß eine dreifache Dichtung erreicht wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.