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Ab- und überlaufeinrichtung für Badewannen, Waschbecken, Bidetbecken
u. dgl. Gegenstand des Hauptpatentes ist eine Ab-und Überlaufeinrichtung für Badewannen,
Waschbecken, Bidetbecken u. dgl. mit einem in spitzem Winkel zueinander angeordnetem
geraden Ab- und Überlaufkanal sowie herausnehmbar in diese eingesetztem Ablaufventilkörper
und Ventilgetriebe. Das Getriebe nach dem Hauptpatent ist gekennzeichnet durch eine
lose, z. B. mittels Konussitzes in den oberen Rand des überlaufkanales einsetzbare
Getriebevorrichtung und eine am unteren Ende der Hubstange angeordnete, z. B. als
Schrägfläche ausgebildete Stützfläche, auf welcher die Spindel des Ablaufventilkörpers
aufsteht.
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Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung des Getriebes nach
dem Hauptpatent. Sie besteht darin, daß der als Hubstange zum Anheben des Ventilkegels
dienende, im Tragkörper des Ventilgetriebes gelagerte Schwinghebel durch einen nahe
an seinem Drehpunkt angreifenden Antrieb von geringem Hub, z. B. einem Kurvenschub,
bewegt wird, während sein den Ventilkegel anhebender Hebelarm lang ist.
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Nun ist es bereits bei Bidets und Waschbecken bekannt" in das Überlaufrohr
eine Getriebevorrichtung für das Ablaufventil lose 'einzusetzen, die als Doppelhebel
ausgebildet ist und bei der am oberen Ende des Überlaufkanals das eine Hebelende
durch ein Exzenter betätigt wird. Dabei liegt der Drehpunkt des Hebels etwa in der
Mitte zwischen dem Exzenter und dem Ablaufventil.
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Dadurch, daß bei der Erfindung der Drehpunkt des Doppelhebels in der
Nähe der Exzenterangriffsstelle liegt, wird es möglich, den Hubarm für das Ventil
entsprechend länger auszubilden und dadurch die Betätigung der Einrichtung wesentlich
zu erleichtern.
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Eine besonders einfache Ausführungsform ergibt sich, wenn die Schubkurve
als Hohlexzenter ausgebildet ist und der obere Arm des Schwinghebels in das Hohlexzenter
eingreift. Dann genügt es, die Kurve mit einem Drehknopf unmittelbar zu verbinden,
um leicht und ohne Mühe alle notwendigen Bewegungen ausführen zu können. Selbstverständlich
kann das Hohlexzenter durch ein Vollexzenter ersetzt werden. Ebenso kann der Exzenterkurvenschub
durch einen Zylinderkurvenschub ersetzt werden. Das hat nur den einen Unterschied
zur Folge, daß dann die Achse des Drehknopfes statt senkrecht waagerecht zu liegen
kommt. Die Verwendung von Schubkurven, insbesondere in Form von Exzentern oder Zylinderkurven,
ermöglicht ein allmähliches Anheben des Ventils, so daß auch etwa festklebende Ventile
ohne übermäßige Kraftanstrengung angehoben werden können.
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Ferner können sowohl der Exzenter- wie der Zylinderkurvenschub kraftschlüssig
und auch paarschlüssig ausgebildet werden.
Es ist ferner bei Waschbecken,
bei denen der Überlaufkanal etwa senkrecht auf den Ablaufkanal stößt, bekannt, die
Getriebevorrichtung für das Ablaufventil so auszubilden, daß sie, lvenn sich das
Ablaufventil in der Schließlage befindet, ohne Schwierigkeit herausgenommen und
eingesetzt werden kann. Zu diesem Zwecke ist bei der bekannten Einrichtung am unteren
Ende der Hubstange ein besonderer Hebel angelenkt, der mittels eines Gesperres in
waagerechter Lage festgestellt werden kann.
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Die Erfindung löst die gleiche Aufgabe bei Waschbecken, bei denen
Überlauf- und Ablaufkanal spitzwinldig zueinander liegen, in wesentlich einfacherer
Weise dadurch, daß das untere Ende des Schwingarmes oder einer Hubstange mit einer
Schubkurve versehen ist, die auf den zuerst eingesetzten Ventilkegel derart auftrifft,
daß sie den Kegel anhebt, uni ihn beim Einsetzen des Getriebes auf der Hubfläche
des Schwingarmes gleiten zu lassen. Hierdurch werden Beschädigungen am Ventilkörper,
der Hubvorrichtung oder dein Becken vermieden.
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Auf der Zeichnung ist in Fig. i bis 3 eine Ausführungsform eines Getriebes
nach der Erfindung dargestellt.
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Fig, i zeigt in senkrechtem Schnitt den hinteren Teil eines Waschbeckens
mit eingesetztem Getriebe und Ventilkegel.
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Fig. 2 zeigt für sich allein in vergrößertem 1-Iaßstabe den oberen
Teil des Getriebes. Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 2.
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Fig.4, 5, 6 und 7 zeigen je eine weitere Ausführungsform des oberen
Kurvenschubes zum Bewegen des Schwinghebels in der gleichen Darstellung wie in Fig.
2.
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Fig.8 zeigt in senkrechtem Schnitt, teilweise in Ansicht, ein Ventilgetriebe
mit Kurvenschub zum Lüften des Ventilkegels bei nachträglichem Einsetzen des Getriebes.
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Fig.9 zeigt eine gleiche Vorrichtung, jedoch mit Hubstange statt Schwinghebel.
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Fig. io und i i zeigen in größerem Maßt' für sich allein den unteren
Teil des Getriebes nach Fig.8 während des Einsetzens in ein Waschbecken.
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Fig. 12 ist zum Teil ein Schnitt nach der Linie 1a-12 der Fig. e,
zum Teil eine Ansicht des unteren Teiles des Getriebes.
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Im Becken i sind spitzwinklig zueinander ein gerader Ablaufkanal 2
und ein gerader L'berlaufkanal 3 angeordnet. .I ist der Ventilkegel.
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Oben in den Cberlaufkanal- ist ein Fassungsring 5 eingesetzt, z. B.
eingekittet, und in diesen ist ein Tragkörper eingesteckt, der aus einem ringförmigen
Oberteil 6 und einer zylindrischen Hülse 7 besteht. Der Ring 6 und die Hülse 7 können
in irgendeiner Weise miteinander verbunden, z. B. verschraubt, verlötet, verschweißt,
sein. Zwischen den Fassungsring 5 und den Tragring 6 ist ein Gummiring 8 als Puffer
eingelegt, um harte Schläge beim Einsetzen des Getriebes zu vermeiden. In der Hülse
7 ist ein Schwingarm 9 mittels einer Achse io drehbar gelagert. Die Achse io hat
an ihren Enden Zapfen i i und 12. Während der Zapfen 12 in ein Loch eingelegt ist,
ist zum Einführen des Zapfens i i ein Schlitz 13 angeordnet, so daß bei schiefem
Einführen der Achse io in die Hülse 7 der Zapfen 12 eingefädelt und dann die Achse
waagerecht gestellt werden kann. Ferner ist im Ring 6 ein Drehknopf 14 gelagert,
der auf irgendeine Weise, z. B. durch Schrauben oder Verkitten, mit einem Hohlexzenter
15 verbunden ist. Innen am Exzenter 15 liegt ein Stift 16 an, der in das obere Ende
des Hebels 9 eingeschraubt ist. Die Anlage des Stiftes 16 am Exzenter 15 wird durch
das Eigengewicht des Hebels 9 und auch durch das Gewicht des Ventilkegels 4 gesichert.
Zwecks genauer Einstellung des Hebels 9 relativ zum Kegel .4 kann der Stift 16 im
Arm 9 verschraubt werden. Zu diesem Zwecke sind in der Hülse 7 und im Exzenter 15
Löcher 17 und 18 vorgesehen. Wenn diese Löcher bei herausgenommenem Getriebe zur
Deckung gebracht sind, kann man ohne weiteres mit einem Schraubenzieher an den Stift
16 heran.
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Um eine Drehung des Getriebes im Fassungsring 5 zu verhindern, hat
dieser eine Nase i9, die in eine Nut 2o an der Hülse 7 eingreift. Die Nut 20 ist
zweckmäßig aus der Hülse 7 lierausgepreßt. Sie dient gleichzeitig mit ihrer hervorstehenden
Rückfläche als Anschlag zur Begrenzung der Grenzweite des Exzenters 15. Dieses hat,
wie besonders Fig. 3 zeigt, eine Aussparung 21, deren Enden beim Drehen des Exzenters
mittels des Knopfes 14 gegen die Rückseite der die Tut 2o bildenden Auspressung
anschlagen.
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Beim Zusammenbau des beschriebenen Getriebes wird zunächst der Arm
9 mit der Achse i o in die Hülse 7 eingesetzt. Dann wird das Exzenter 15 von unten
in den Ring 6 eingeführt und mit dem Drehknopf 14 verbunden. Hierauf wird auch die
Hülse 7 in den Ring G eingeschoben und mit diesem verbunden, z. B. verlötet. Nunmehr
liegt die Unterkante des Exzenters 15 über demjenigen Ende der Achse lo, welches
im Schlitz 13 liegt. Infolgedessen kann die Achse to mit dem Arm 9 nicht mehr aufkippen.
Diese Art der Zusammensetzung ist besonders einfach. Alle Teile sind billig herzustellen.
Sie können z. B. in Spritzguß angefertigt werden und großenteils unbearbeitet bleiben.
Die
Wirkungsweise der beschriebenen Vorrrichtung dürfte ohne weiteres
klar sein. Der Stift 16 folgt- der inneren Oberfläche des Hohlexzenters 15. Bei
geschlossenem Ventil nehmen die Teile die in Fig. i dargestellte Lage ein. Wird
nun das Exzenter gedreht, so schwingt allmählich der Hebel 9 aus und. hebt mit seinem
unteren Ende das Ventil 4 an. Beim Zurückdrehen des Knopfes 14 fällt der Kegel 4
herunter, und der Stift 16 folgt wieder der inneren Oberfläche des Hohlexzenters
15.
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Bei der in Fig. 4- dargestellten Ausführungsform ist das Hohlexzenter
15 durch ein Vollexzenter in Gestalt eines exzentrischen Zapfens ersetzt. Das obere
Ende des Schwingarmes 9 ist, um dem Zapfen eine einfache Angriffsmöglichkeit zu
geben, bei 23 ausgespart. Da bei dieser Ausführungsform der Exzenterzapfen 22 nicht
an die Rückseite der ausgepreßten Nut 2o heranreicht, so ist diese über die ganze
Länge der Hülse 7 durchgeführt und die den Zapfen 22 tragende Scheibe 24 mit einer
an der Rückseite der der Nut 2o entsprechenden Auspressung anschlagenden Aussparung
25 versehen.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist an Stelle des Exzenters an
dem waagerecht gelagerten Stellknopf 26 ein Zylinderstutzen 27 mit geneigter Kurvenbahn
28 angebracht. Gegen diese liegt das obere Ende des Armes 9 ' an. Der Stutzen 27
hat eine Aussparung 28, die ein Anschlag 29 zur Begrenzung der Drehweite umfaßt.
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Bei der Form nach Fig. 6 ist ein Hohlexzenter 3o unter dem Knopf 14
angeordnet, und der Arm 9 trägt am oberen Ende eine Gabel, die die Wandung des Hohlexzenters
umfaßt. Bei der dargestellten Ausführungsform besteht die Gabel aus zwei Kugelzapfen
31 und 32, die sich von innen und außen gegen die Wand des Hohlexzenters legen.
Durch diese Form ist Paärschluß im Antrieb des Armes 9 erzielt, -d. h. der Arm wird
nicht nur durch sein Eigengewicht und das Eigengewicht des Ventilkegels zurückbewegt,
sondern auch durch das Hohlexzenter 30.
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In Fig. 7 ist mit dem waagerecht liegenden Knopf 26 ein paarschlüssiger
Zylinderkurvenschub verbunden, in dem das obere zweckmäßig kugelförmig gestaltete
Ende 33 in eine bei einem Zylinder 34. ausgesparte Nut 35 eingreift.
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Es sind vorstehend eine ganze Anzahl kraft- und paarschlüssiger Kurvenantriebe
für den Schwingarm 9 dargestellt. Es ist selbstverständlich, daß die Möglichkeiten
solcher Kurvenantriebe durch die dargestellten Ausführungsbeispiele' nicht erschöpft
sind, sondern daß auf den gleichen Grundgedanken beruhende andere Kurvenantriel)e
für einen Schwingarm möglich sind. Insbesondere kann der als zweiarmiger Hebel ausgebildete
Schwingarm auch ein einarmiger Hebel sein. Dann muß die Treibkurve unterhalb seines
Drehpunktes an dem Hebel angreifen. Der Schwingarm kann auch als Winkelhebel ausgebildet
sein.
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' Während die bisher beschriebenen Ausführungsförmen von Ventilgetrieben
nach der Erfindung das obere Ende des Getriebes, insbesondere dessen Antrieb, betrafen,
sind in Fig.8 bis 12 weitere Ausführungsformen dargestellt, die die Ausbildung des
unteren Endes des Ventilgetriebes betreffen. In Fig. 8 ist im Augenblick des Einsetzens
ein Ventilgetriebe nach den Fig. i bis 3 oder 4 bis 6 dargestellt. Man sieht den
Drehknopf 14, den Tragring 6 und die mit diesem verbundene Hülse 7 in dem Augenblick
des Eintritts der Hülse 7 in den Fassungsring 5. Unterhalb. der Hülse 7 ragt der
um die Achse io drehbare Schwingarm 9 hervor. Er berührt mit seinem unteren Ende
gerade den Ventilkegel Das untere Ende des Schwingarmes 9 ist nun mit einem zurückgekrümmten
Kurvenfinger 36 versehen, der beim Einschieben der Hülse 7 in den Fassungsring 5
den Ventilkegel 4 aufheben kann (siehe Fig. io). Also macht der Finger 36 es möglich,
das Getriebe bei eingesetztem Kegel 4 in den Überlaufkanal einzuführen. Würde das
untere Ende des Schwingarmes so, wie in Fig. i dargestellt, ausgebildet sein, so
würde der Ventilkegel diesem unteren Ende des Armes 9 den Weg versperren, so daß
man beim Einsetzen nicht oder kaum über die in Fig.8 dargestellte Lage hinauskommen
würde. Der Finger 36 hebt aber den Ventilkegel ,4 und gestattet so, nacheinander
aus der Lage der Fig. 8 in die Lage nach Fig. io und in die Endlage nach Fig. i
i überzugehen. In Fig. i i nimmt der Schwingarm die ihm durch seinen Antrieb gegebene
Offenstellung ein. Es ist absichtlich diese Stellung dargestellt, weil sie diejenige
ist, bei welcher die Einführung des Getriebes am meisten auf Schwierigkeiten stößt.
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In Fig. 9 ist ein dem Getriebe nach Fig. 8 fast gleiches Getriebe
dargestellt. Es unterscheidet sich nur dadurch von dem nach Fig. 8, daß an Stelle
des Schwingarmes 9 eine Stange 37 tritt, die mittels eines Knopfes 38 in Richtung
ihrer eigenen Achse auf und ab bewegt werden kann. Der Kurvenfinger 36 wirkt hier
genau ebenso wie bei der Ausführungsform nach Fig. 8.. Sowohl bei der Ausführungsform
nach Fig. 8 wie bei der nach Fig. 9 hat der Schwingarm 9 oder die Schubstange 37
seitlich Lappen 39, siehe insbesondere Fig. 12. Diese dienen zur Führung des Getriebes
im LTberlaufkanal3. Sie bewirken ein gerades
und klemmungsloses
Einsetzen und sichern die notwendige Berührung zwischen dem unteren Ende des Armes
9 oder der Stange 37 mit dem Ventilkegel a..
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Selbstverständlich darf der Kegel q. nicht zu weit nach innen hineinragen,
da Sonst der' seitlich zu seiner Achse erfolgende Schub durch den Kurvenfinger 36
den Kegel nicht anheben, sondern in seinem Sitz festklemmen würde. Wie weit der
Kegel nach innen hineinragen kann, hängt von: der Länge und dein Durchmesser seiner
Führung ab und ist im Einzelfalle leicht bestimmbar.