DE2940217B1 - Verfahren zum Waschen,Spuelen und anschliessenden Entwaessern von Waesche sowie Entwaesserungsvorrichtung - Google Patents
Verfahren zum Waschen,Spuelen und anschliessenden Entwaessern von Waesche sowie EntwaesserungsvorrichtungInfo
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Description
A Der Boden (2) eines Druckgefäßes (1) ist siebartig mit Durchtrittsöffnungen (3) versehen,
B ein Behälter unterhalb des Druckgefäßes (1) dient als Frischwasservorlaufbehälter (4) für eine
Waschmaschine oder als Zulauf zum Frischwasservorlaufbehälter (4),
C das Druckgefäß (1) ist mit einem abnehmbaren Druckverschlußdeckel (5) versehen,
D der Druckverschlußdeckel (5) oder das Druckgefäß (1) ist mit einer Dampfzuführleitung verbunden.
5. Wäschereianlage mit Entwässerungsvorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
E Im Boden (2) des Druckgefäßes ist mindestens ein Druckstößel (7) verschiebbar geführt,
F der Druckstößel (7) ist von der Unterseite des Druckgefäßes (1) her in Richtung auf dessen
Einfüllöffnung (8) verschiebbar angetrieben.
Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren der im
Oberbegriff des Anspruchs t erläuterten Art.
In gewerblichen Wäschereien erfolgt das Waschen meist in einem kontinuierlichen Durchlauf durch
sogenannte Gegenstromwaschmaschinen, denen das Frischwasser am Maschinenende zum Spülen der
Wäsche zugeführt wird. Das Frischwasser fließt von dort mit steigender Schmutzbefrachtung durch die
Hauptwasch- und Vorwaschzonen. Die Aufheizung des Wassers, insbesondere in den Hauptwaschzonen, erfolgt
durch Direkteinblasung von Dampf, wozu der Druck des in Wäschereien üblicherweise verwendeten Sattdampfes
von ca. 10 bis 13 bar auf ca. 3 bis 5 bar reduziert wird, um unnötige Lärmentwicklung wegen sonst zu
hoher Dampfgeschwindigkeit beim Eintreten in die Flotte zu vermeiden. Unter Überdruck stehender
Dampf als Ausheizmittel beim Waschprozeß ist Erfindungsvoraussetzung.
Das Entwässern der gespülten Wäsche erfolgt in der Regel durch Friktionswalzen, Pressen oder Zentrifugen,
deren Arbeitsgeschwindigkeit begrenzt ist und die zu ihrem Antrieb zusätzliche Energie benötigen. Bei den
zur Zeit zum Entwässern hauptsächlich eingesetzten Membranpressen steigt die Restfeuchte bei Unterschreitung
einer Taktzeit von 2 Minuten sprunghaft an.
ίο Der Energieeinsatz für den Antrieb solcher Membranpressen
ist sehr hoch. Dementsprechend hoch sind auch die Investitionskosten für die Bereitstellung des
Antriebsstroms.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Entwässern von Wäsche zu entwickeln, bei dem Investitions- und Energieaufwand für die Wäscheentwässerung reduziert werden. Die Lösung der Aufgabe ist im Kennzeichen des Anspruchs 1 niedergelegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Entwässern von Wäsche zu entwickeln, bei dem Investitions- und Energieaufwand für die Wäscheentwässerung reduziert werden. Die Lösung der Aufgabe ist im Kennzeichen des Anspruchs 1 niedergelegt.
Nach dem Vorschlag gemäß der Erfindung wird also in der Entwässerungseinheit ein Teil des in bekannter
Weise zum Aufheizen des Frischwassers benötigten Dampfes vorher noch zum Auspressen des Wassers aus
der Wäsche eingesetzt. Dabei wird der Dampf einfach durch die Wäsche selbst hindurchgeleitet, was aufgrund
des natürlichen Druckgefälles zwischen der Beaufschlagungsseite der Wäsche und der Abflußseite des
Spülwassers keine zusätzlichen Einrichtungen erfordert Der zum Entwässern aufgrund seines Eigendruckes
durch die Wäsche hindurchgepreßte Dampf kondensiert letztlich in einer der Entwässerungseinheit nachgeschalteten Wasservorlage, durch die das gesamte für das
Waschen erforderliche Frischwasser hindurchfließt und in die auch das aus der Wäsche herausgepreßte
Spülwasser eingeführt wird. Dadurch wird das Wasser in der Wasservorlage auf ca. 30 bis 35° C aufgeheizt Es
braucht also das Waschwasser in der Waschmaschine nicht mehr — wie bisher — von ca. 150C, sondern nur
noch von ca. 35° C auf die erforderliche Waschtemperatür
von z. B. 95° C aufgeheizt zu werden. Für die erfindungsgemäße Entwässerung wird also kein zusätzlicher
Dampf benötigt, weil die ihm innewohnende Wärmeenergie praktisch in vollem Umfang nach dem
Entwässern für die Aufheizung des Frischwassers genutzt wird.
Das erfindungsgemäße Entwässerungsverfahren erfordert also keine komplizierten Maschinen und keine
Bereitstellung von Stromanschlüssen für hohe momentane Stromentnahmen. Von besonderer Bedeutung ist
jedoch die Energieersparnis, die anhand folgenden Beispiels noch erläutert werden soll:
Bei gewerblichen Wäschereien besteht erfahrungsgemäß das Waschgut zu ca. 80% aus Mangel-Preß-Wäsche
und nur zu ca. 20% aus Trockenwäsche. Es ist bekannt, daß Mangel-Preß-Wäsche zur weiteren Bearbeitung
eine Restfeuchte von ca. 35% behalten muß. Bekannte Entwässerungsverfahren erreichen jedoch
nur eine Restfeuchte von ca. 45%, so daß zur Erreichung der optimalen Bügelfeuchte ein Trocknungsvorgang
zwischengeschaltet werden muß. Durch das erfindungsgemäße Entwässerungsverfahren braucht bei Mangel-Preß-Wäsche
anschließend an die Entwässerung vor dem Mangeln bzw. Pressen keine weitere Trocknung
zwischengeschaltet zu werden. Durch die eintretende Nachverdampfung der aus der Entwässerungsvorrichtung
entnommenen Wäsche reicht ein reines, z. B. im unbeheizten Tiockner erfolgendes Aufschütteln, um die
optimale Restfeuchte für die nachfolgenden Bearbei-
tungsstufen zu erreichen. Hierdurch werden allein ca.
50% der sonst für die gesamte Trocknung benötigten Heizenergie eingespart Das erwähnte Nachverdampfen der aus der Entwässerungsvorrichtung entnommenen heißen Wäsche führt zusätzlich dazu, daß letztlich <;
durch das erfindungsgemäß vorgeschlagene Entwässerungsverfahren die entwässerte Mangel-Preß-Wäsche
eine gegenüber herkömmlichen Entwässerungsvorrichtungen geringere und damit für die nachträgliche
Bearbeitung optimale Restfeuchte aufweist. ι ο
Durch die Maßnahme nach Anspruch 3 wird erreicht, daß die Wäsche entsprechend ihrer Beschaffenheit
entwässert werden kann. Für das Entwässern von Baumwollwäsche wurde z. B. ein optimaler Dampfdruck
von 5 bar und für das Entwässern von Mischgewebe von 2 bar ermittelt Mischgewebe ist nämlich wegen seines
Polyesteranteils leichter zu entwässern.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Entwässerungseinrichtung werden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Die Zeichnung zeigt im wesentlichen einen Querschnitt durch die
Entwässerungseinrichtung.
Die Entwässerungseinrichtung besteht im wesentlichen aus einem Druckgefäß 1, dessen Boden 2 mit
siebartigen Durchtrittsöffnungen 3 verschen ist. Unterhalb des Druckgefäßes 1 befindet sich ein unter
atmosphärischem Druck stehender Frischwasser-Vorlaufbehälter 4, in den durch die Durchtrittsöffnungen 3
hindurchtretendes Wasser und hindurchtretender Dampf eingeführt werden, wobei der Dampf im
Frischwasser kondensiert
Das Druckgefäß 1 ist mit einem abnehmbaren Druckverschlußdeckel 5 verschließbar. Der Druckverschlußdeckel 5 hat einen Anschluß 6 für die Einführung
des Entwässerungsdampfes.
Durch den Boden 2 des Druckgefäßes 1 reichen mehrere Druckstößel 7 hindurch. Die Druckstößel 7
sind von der Unterseite des Druckgefäßes 1 her in Richtung auf dessen Einfüllöffnung 8 verschiebbar
angetrieben. Der Antrieb erfolgt durch pneumatische oder hydraulische Antriebszylinder 9, die einander
gegenüberliegend an der Außenseite des Druckgefäßes
1 angeordnet sind und auf eine unterhalb des Druckgefäßes parallel zu dessen Boden verlaufende
Traverse 10 antriebsmäßig einwirken, an der die Druckstößel 7 mit ihren unteren Enden starr befestigt
In der Dampfleitung II steht Sattdampf unter einem
Druck von ca. 10 bis 13 bar zur Verfügung. Dieser Dampf wird in der üblichen Weise — vorwiegend nach
Druckminderung auf ca. 3 bis 5 bar — über die Leitungen 12,13 zur Wasseraufheizung der Wasch- und
Spülmaschine 14 zugeführt. Die Wasch- und Spülmaschine wird über die Frischwasserleitung 15 aus dem
Frischwasser-Vorlaufbehälter 4 mit Frischwasser ver- «
sorgt
Der Hochdruck-Sattdampf aus der Dampfleitung U wird durch einen Dampftrockner 16 hindurch einer
Druckminderereinrichtung 17 zugeführt, in der der Dampfdruck unter gleichzeitiger Überhitzung des
Dampfes entweder über den Leitungsstrang 18 auf ca.
2 bar oder über den Leitungsstrang 19 auf ca. 5 bar
reduziert wird. Der Ausgang der Druckminderereinrichtung 17 ist durch einen flexiblen Schlauch 20 mit dem
Anschluß 6 des Druckverschlußdeckels 5 verbunden. Je nach der Art der zu entwässernden Wäsche wird der
Hochdruck-Sattdampf aus der Leitung U über den Leitungsstrang 18 oder den Leitungsstrang 19 der
Entwässerungseinrichtung zugeführt.
Die Gesamteinrichtung arbeitet wie folgt: Die Wäsche wandert taktweise in Pfeilrichtung 21 durch die
um die Achse 22 rotierende Trommel der Wasch- und Spülmaschine 14 dem Abgabeende 23 zu. Von dort wird
jeweils eine Charge der gespülten Wäsche von ca. 35 bis 50 kg über die nach unten geklappte, gestrichelt
dargestellte Rutsche 24 in Pfeilrichtung 25 ausgeworfen, in das Druckgefäß 1 der Entwässerungseinrichtung
eingefüllt und gleichmäßig über dessen Boden verteilt Danach wird die Rutsche 24 in die ausgezogen
dargestellte Stellung hochgeklappt und das Druckgefäß 1 durch Herunterfahren des Druckverschlußdeckels 5
druckdicht verschlossen.
Danach wird die Dampfzufuhr durch den Schlauch 20 freigegeben. Der Dampf strömt durch die mit dem
Spülwasser befrachtete Wäsche hindurch, die in gleichmäßiger Schichtdicke den gesamten Boden 2 des
Druckgefäßes 1 bedeckt. Der Dampf tritt danach durch die Durchtrittsöffnungen 3 des Bodens 2 des Druckgefäßes 1 hindurch und kondensiert innerhalb des
Frischwasser-Vorlaufbehälters 4, der unterhalb des Druckgefäßes 1 angeordnet ist.
Mit dem Hindurchströmen des Dampfes durch die Wäsche und die Durchtrittsöffnungen 3 wird das
Spülwasser im wesentlichen aus der Wäsche herausgepreßt und ebenfalls in den Frischwasser-Vorlaufbehälter
4 gedrückt, der durch die Leitung 26 mit Frischwasser von etwa 150C Eingangstemperatur versorgt wird.
Nach dem Entwässerungsvorgang, der eine nur sehr kurze Zeit erfordert, wird der Druckverschlußdeckel 5
wieder hochgefahren. Das Druckgefäß 1 wird um die Achse 27 in seine gestrichelt gezeichnete Kipp-Position
herumgeschwenkt. Sodann werden die Antriebszylinder 9 betätigt, so daß die mit ihnen verbundenen
Druckstößel 7 die im Druckgefäß 1 noch festhaftende Wäsche aus der Einfüllöffnung 8 des Druckgefäßes 1 auf
das Förderband 28 ausstoßen, auf welchem die entwässerte Wäsche in Pfeilrichtung 29 der nächsten
Bearbeitungsstation, z. B. einer Lockerungseinrichtung, zugeführt wird. In der Lockerungseinrichtung selbst
erfolgt eine Nachverdampfung des noch in der Wäsche befindlichen Dampfes mit dem Effekt einer weiteren
Trocknung, so daß mit einer Restfeuchte von ca. 35% eine optimale Mangel- bzw. Preßfeuchte ohne weitere
Energiezufuhr erreicht wird.
Durch das Einströmen des Entwässerungsdampfes und des von ihm ausgepreßten Wassers in den
Frischwasser-Vorlaufbehälter 4 erfolgt eine Aufheizung des durch die Leitung 26 zugeführten Frischwassers von
ca. 15° C auf ca. 30 bis 35° C. Dieses im Frischwasser-Vorlaufbehälter aufgeheizte Frischwasser wird sodann
in der üblichen Weise über die Frischwasserleitung 15 der Wasch- und Spülmaschine 14 zugeführt, wo seine
weitere Aufheizung durch Dampf erfolgt, der durch die Leitungen 12,13 zugeführt wird.
Claims (4)
1. Verfahren zum Entwässern von Wäsche in einer Wäscherei, bei der das zum Spülen und Waschen
verwendete Frischwasser durch direktes Einblasen von unter Überdruck stehendem Dampf aufgeheizt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des zum Aufheizen des Frischwassers erforderlichen
Dampfes durch die gespülte Wäsche hindurch in einen Bereich niedrigeren, insbesondere atmosphärischen
Druckes geführt und mit dem mitgerissenen Spülwasser in dem für das Waschen und Spülen benötigten Frischwasser kondensiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, insbesondere unter Verwendung von Sattdampf, mit einem Ausgangsdruck
von etwa 10 bar oder mehr, dadurch gekennzeichnet, daß der zum Entwässern dienende
Dampf vor dem Einleiten in die Wäsche durch Druckreduzierung überhitzt und gegebenenfalls
vorher noch getrocknet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Druckreduzierung
einstellbar ist.
4. Wäschereianlage mit Entwässerungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
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