DE29348C - Jahresuhr mit einmal im Jahre aufzuziehendem Schlagwerke - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 83; Uhren.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. Mai 1884 ab.

Das Neuartige der vorliegenden Erfindung besteht darin, dafs das Anlaufrad, welches bisher bei allen Schlagwerken nur einen Anlaufstift hatte, eine halbe Umdrehung machte und zwischen den Platinen angebracht war, mit zwei Anlaufstiften versehen und aufsen an der Platine angeordnet ist, so dafs es, wesentlich gröfser als die bisherigen Anlaufräder, nur Y₁₀, mithin 5 mal geringere Umdrehung macht. Die Hebung des Hammers wird durch ein Hebzahnrad, anstatt, wie bisher, durch ein Hebnägelrad bewirkt.

Das Schlagwerk besteht aus fünf Rädern und dem Windfang. Wie die Zeichnung zeigt, greift das Federhaus α des Schlagwerkes in den Zehnertrieb c, auf dessen Wellen das Beisatzrad b sitzt, welches in den Achtertrieb e greift. Der verlängerte Zapfen des Achtertriebes e, auf dessen Achse auch das Rad d sitzt, trägt die neue Hebungsvorrichtung für den Hammer o, und zwar das mit 90 Hebzähnen versehene Rad L, Fig. 2 und 3; der an der anderen Seite des Achtertriebes e verlängerte Zapfen trägt die Schlufsscheibe m, Fig. 1 und 2. Das Rad d greift in den Achtertrieb g, auf dessen Welle das Rad/ sitzt, welches durch den Achtertrieb i das Anlaufrad h bewegt. Das Rad h treibt durch den Trieb / den Windfang /.

Dieses Anlaufrad h in Verbindung mit dem Hebzahnrad L bildet das Wesentliche der vorliegenden Erfindung, und zwar dadurch, dafs das Anlaufrad h mit zwei Anlaufstiften r und s, von denen s mehr aus der Mitte steht, versehen ist, wodurch einerseits das zweite Anlaufrad gespart wird und andererseits das Gehwerk nur einen Hebel bei der Auslösung zu heben hat. Was bei den früheren Einrichtungen die Hebnägel bewirken, wird durch die vorliegende Erfindung mittelst der Hebzähne des Rades L bewirkt.

Das Viertelrad λ¹ hebt mit seinem Stift k¹ den Hebel n, wodurch r frei wird und das Anlaufrad h jetzt ungefähr '/₁₀ Umdrehung macht und zum Schlagen ausrückt; Hebel η setzt sich nun vor den zweiten Anlaufstift s, welcher durch Herabdrücken des Hebels η mittelst Stiftes P frei wird, worauf das Anlaufrad h in Bewegung kommt und das Schlagen bewirkt. Die auf dem Arm t des Hebels η angebrachte Falle q löst sich aus; das auf derselben Achse der Schlufsscheibe m sitzende Hebzahnrad L wird frei und setzt den Hammer ο mittelst Hebels w so lange in Bewegung, bis wieder die Falle q in den nächsten Einschnitt der Schlufsscheibe m einfällt, in welchem Moment der Hebel η sich wieder vor den Anlaufstift r legt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An einem einmal im Jahre aufzuziehenden Schlagwerk das mit den zwei Stiften r und s versehene Anlaufrad h in Verbindung mit dem Auslösungshebel η (Fig. 1 und 2), wodurch Hebung und Zählen auf der Schlufsscheibe m in einem Stück bewirkt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER RKICHSDRUCKEREI.