DE2914774A1 - Verfahren und vorrichtung zum entwickeln von zweikomponenten-diazokopiermaterial - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum entwickeln von zweikomponenten-diazokopiermaterialInfo
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Description
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
KALLE Niederlassung der Hoechst AG Wiesbaden-Biebrich Hoe 79/K 014
Verfahren und Vorrichtung zum Entwickeln von Zweikomponenten-Di azokopiermateri al
0300A4/0081
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT KALLE Niederlassung der Hoechst AG
Hoe 79/K 014 10. April 1979
WL-DI.Z.-is
Verfahren und Vorrichtung zum Entwickeln von Zweikomponenten-Diazokopiermaterial
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entwickeln von
Zweikomponenten-Diazokopiermaterial mit aus einer Entwicklerflüssigkeit,
insbesondere aus wässriger Ammoniaklösung durch Verdampfen freiwerdendem Gas, insbesondere
mit einem Gemisch aus Ammoniak und Wasserdampf, bei dem die Temperatur im Entwicklungsraum höher als die Eintrittstemperatur
aus dem Verdampfungsraum ist, und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei der Entwicklung von Kopiermaterial mit einem Gemisch aus Ammoniak und Wasserdampf wird im allgemeinen
so vorgegangen, daß das Kopiermaterial durch einen Entwicklungsraum geführt wird, an dessen Boden ein Verdampfer
angebracht ist, in welchen eine Entwicklerflüssigkeit
getropft wird, aus der durch Wärmeeinwirkung das Entwicklergas freigesetzt wird. Nachteilig ist dabei,
daß ein Teil des im Entwicklergas befindlichen Wasserdampfes sich an dem Transportband bzw. den Transportwalzen
und an dem Kopiermaterial niederschlägt. Das kondensierte Wasser kann das Kopiermaterial anfeuchten
und das Bindemittel der lichtempfindlichen Schicht ab-,
lösen, wodurch das Kopiermaterial an den Bauteilen des Entwicklungsraumes klebenbleiben kann und dadurch
Störungen auftreten können. Diesen Nachteil soll das eingangs beschriebene Verfahren, das aus der DE-OS
2 417 979 bekannt ist, überwinden, mit dem die Konzentration des Entwickler-
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gases auf einem konstanten Wert gehalten werden kann, das Entwicklergas im Entwicklungsraum nicht kondensiert
und das zweckmäßigerweise so ausgeführt wird, daß sowohl die Eintrittstemperatur des eingeleiteten Entwicklergases
als auch die des Entwicklungsraums auf einem konstanten Wert gehalten oder beide Temperaturen gemäß
der gleichen Punktion geändert werden. Die bekannte Vorrichtung zur Ausübung dieses Verfahrens umfaßt einen
Behälter, der die Entwicklerflüssigkeit enthält, einen
^O mit Heizkörper ausgerüsteten verschließbaren Entwicklungsraum,
der über Rohrleitungen mit dem Behälter verbunden ist und in welchen eine Pumpe und eine mit einem
Heizkörper versehene Gasaustreibkammer geschaltet ist.
Der Heizkörper des Entwicklungsraumes ist an einen ersten Temperaturregler, der Heizkörper der Gasaustreibkammer
an einen zweiten Temperaturregler angeschlossen und der Sollwert des ersten Temperaturreglers ist höher
als der des zweiten eingestellt.
Bei dem bekannten Verfahren nach der DE-PS 27 26 240 zur Trockenentwicklung von Zweikomponenten-Diazokopiermaterial,
insbesondere Mikrofilm-Duplizierfilm auf Polyesterbases, durchläuft das Diazokopiermaterial ein
3 bis 25 Gew.-% Ammoniak enthaltendes Ammoniak-Wasserdampf-Gemisch
bei einer Temperatur zwischen etwa 105 bis 120 C bei atmosphärischem Druck. Das Diazokopiermaterial
wird vor der Entwicklungsatmosphäre einer Vorentwicklungsatmosphäre bei einer Temperatur zwischen
100 bis 110 C ausgesetzt, die 20 bis 80 % der Ammonia konzentration der Entwicklergasatmosphäre beträgt. Die
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Vorrichtung zur Ausübung dieses Verfahrens umfaßt eine
Entwicklungskammer, die mit mindestens einer Heizeinrichtung ausgestattet ist, die über einen Temperaturregler
mit einem in der Entwicklungskammer angeordneten Temperaturfühler in Verbindung steht. Der Temperaturregler
ist auf einen Sollwert zwischen 105 bis 120 C eingestellt. In die Entwicklungskammer mündet mindestens
eine Leitung zum Einspeisen des Entwicklers. Unmittelbar
vor der Entwicklungskammer ist eine Vorentwicklungskammer
angeordnet und zwischen diesen beiden Kammern befindet sich eine Drosselstelle. Die Vorentwicklungskammer
ist mit einer Saugeinrichtung verbunden, die eine Saugleistung besitzt, mittels der das durch die Drosselstelle
einströmende Entwicklergas die Ammoniakgaskonzentration in der Vorentwicklungskamaer zwischen 20 und 80 %
der Ammoniakgaskonzentration in der Entwicklungskammer
hält. Dosiermittel für den Entwickler sind so bemessen, daß eine Ammoniakkonzentration in der Entwicklungskammer
von 3 bis 25 Gew.-% aufrechterhalten wird. Die Vorentwicklungskammer
ist mit einer Heizeinrichtung ausgerüstet, durch die die Vorentwicklungsatmosphäre auf eine
Temperatur zwischen lOO und 110 C erwärmt wird. Bei dieser Entwicklungsvorrichtung leisten die Vorkammern
einen nennenswerten Beitrag zur Entwicklung des hindurchtransportierten Diazokopiermaterials, wodurch die
erzielbare optische Dichte des entwickelten Diazokopiermaterials erhöht wird.
Bei den bekannten Verfahren und Vorrichtungen ist der bauliche Aufwand zum Erzielen einer großen optischen
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Dichte, zur Vermeidung eines Kondensatniederschlags auf den im Inneren der Entwicklungskammer befindlichen Bauteilen,
zur Verringerung des Ammoniakanteils in der Abluft und zur Senkung des AmmoniakVerbrauchs groß und
daher dementsprechend kostspielig.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Entwicklungsverfahren
der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, daß die Arbeitsbedingungen mit möglichst geringem baulichen Aufwand
günstiger als bei den bekannten Verfahren sind, daß der Kondensatniederschlag im Entwicklungsraum, der Ammoniakverbrauch
und der Ammoniakanteil in der- Abluft ver- ringert, das im Abwasser befindliche Restammoniak ausgetrieben
und der Entwicklungsatmosphäre zugeführt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Temperatur in einer Sumpfzone unterhalb des Verdampfungsraums
hoher als die Temperatur im Verdampfungsraum
und kleiner oder gleich der Temperatur im Entwicklungsraum gehalten wird. Dabei wird darauf geachtet, daß die
Temperatur in der Sumpfzone auf einem konstanten Wert gehalten wird, ohne die Temperaturen im Entwicklungsraum und im Verdampfungsraum zu beeinflussen.
in zweckmäßiger Ausgestaltung des Verfahrens beträgt
die Raumtemperatur im Entwicklungsraum 8 7 bis 90 C, im Verdampfungsraum 83 bis 85 C und in der Sumpfzone
86° bis 90 °C.
Die weiteren Verfahrensschritte ergeben sich aus den
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Maßnahmen der Ansprüche 4 bis 6.
Zur Ausübung des Verfahrens wird von der bekannten Vorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 7 ausgegangen. Diese Vorrichtung ist erfindungsgemäß derart ausgestaltet,
daß die Sumpfzone des Verdampfers unterhalb des Verdampfungsraumes angeordnet ist und von einer Zusatzheizeinrichtung
an der Unterseite des Verdampfers auf eine Temperatur kleiner oder gleich der Temperatur im
■^ Entwicklungsraum aufheizbar ist und daß der Verdampfer
mit der Entwicklungskammer über ein Verdampferrohr in Verbindung steht und so an die Wandung der Entwicklungskammer
angrenzt, daß ein Wärmeübergang über die Wandung von der Entwicklungskammer zu dem Verdampfer mit einer
--* Temperaturabsenkung bis zu 5 C von dem Entwicklungsraum
zu dem Verdampfungsraum stattfindet. Somit wird die
Temperatur im Verdampfungsraum durch die Wärmeleitung durch die Wandung der Entwicklungskammer hindurch eingestellt
und es erübrigt sich somit, den Verdampfungsraum
2^ mit einer eigenen Heizeinrichtung und einen hierfür erforderlichen
Temperaturfühler und Temperaturregler mit Sollwerteinstellung auszurüsten. Die Zusatzheizeinrichtung
für die Sumpfzone ist so ausgelegt, daß sie nur das
Abwasser in der Sumpfzone aufheizt, jedoch die Tempera-
tür im Verdampfungsraum und im Entwicklungsraum nicht
beeinflußt.
In Ausgestaltung der Erfindung führt das Verdampferrohr des Verdampfers von dem Verdampfungsraum horizontal in
die Entwicklungskammer und weist auf seiner Unterseite
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einen durchgehenden Schlitz auf. Dadurch ist sichergestellt, daß das aufgeheizte Ammoniak-Wasserdampf-Gemisch
auf den Boden der Entwicklungskammer und nicht direkt auf das Diazokopiermaterial geleitet wird und dieses mit
einem Nebel überzieht.
Die weitere Ausbildung der Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der Ansprüche 9 bis 15.
-^Q Da die Temperatur der Sumpf zone höher als diejenige des
Verdampfungsraumes ist, erfolgt eine Ausgasung des restlichen
Ammoniaks aus dem Abwasser, wobei dieses Ammoniak aus der Sumpfzone über den Verdampfungsraum in den Entwicklungsraum
gelangt. Da darüberhinaus noch der Einga-
-*--* be- und Ausgabeschlitz der Entwicklungskammer mit je
einer Absaugkammer verbunden ist, über die überschüssiges Ammoniak abgesaugt wird, gelangt kein Ammoniak in
den Außenraum der Entwicklungskammer. Dabei wird auch
das an der Kopiermaterialschicht haftende Ammoniak abgesaugt und in einen Absorptionsbehälter eingeleitet.
Durch die besonderen Dichtungen an den Stirnseiten und Oberflächen der Transportwalzen im Inneren der Entwicklungskammer
und durch die unterschiedlichen Temperaturen im Verdampfungsraum, der Sumpfzone und im Entwicklungsraum wird der Ammoniakverbrauch im Vergleich zu bekannten
Vorrichtungen erheblich abgesenkt. Die Verwendung von sehr feinmaschigen Gewebebändern aus Polyamid-Gewebe
als Leitelemente für das Kopiermaterial trägt zur Verringerung des Ammoniakgehalts außerhalb der Entwicklungs-
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kammer bei, da diese Maschen eventuelle Verunreinigungen
des Kopiermaterials aufnehmen, die normalerweise zu Verkratzungen der Oberflächen der Walzen führen und dadurch
die Dichtigkeit der Entwicklungskammer nach außenhin herabsetzen, so daß Ammoniakgas aus der Kammer austreten
kann. Es wird daher zugleich auch der Verbrauch an Ammoniak verringert, da bei einer undichten Entwicklungskammer
für die Entwicklung mehr Ammoniak eingespeist werden muß als im Falle einer dichten Entwicklungskammer.
IO
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
-*-5 es zeigen:
Fig. 1 ira Längsschnitt die Entwicklungsvorrichtung
aus Entwicklungskammer und Verdampfer,
Fig. 2 im Querschnitt die Entwicklungsvorrichtung nach Fig. 1, und
Fig. 3 einen Längsschnitt der Entwicklungsvorrichtung nach Fig. 1, bei der die Entwicklungskammer
eine Schrägstellung und der Verdampfer eine
Senkrechtstellung einnimmt. 25
In den Figuren 1 und 2 ist eine Vorrichtung zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt, die im
wesentlichen aus einer Entwicklungskammer 1 und einem seitlich an dieser angebrachten Verdampfer 11, wie er in
Fig. 2 im Schnitt gezeigt ist, besteht. Das Kopiermate-
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rial tritt durch einen Eingabeschlitz 8 in die Entwicklungskammer 1 ein und verläßt diese durch einen Ausgabeschlitz
9. Die Entwicklungskammer 1 ist durch ein angetriebenes Paar von Einlaufwalzen 21 und durch eine ebenfalls
angetriebenes Paar von Auslaufwalzen 3 gegen die äußere Atmosphäre weitgehend abgeschlossen. Mit den Einlaufwalzen
21 wirken Dichtlamellen 4' zur äußeren Atmosphäre
zusammen. Ebenso liegen Dichtlamellen 4 an den Auslaufwalzen 3 an und dichten diese weitgehend gegenüber
der äußeren'Atmosphäre ab. Die Walzen 21 und 3 bestehen
jeweils aus einem Metallkern 22, der einen Belag 23 aus ammoniak- und hitzebeständigem Silikonkautschuk
trägt. Dieser Silikonkautschuk ist bis zu 170 C weitgehend ammoniak- und wärmefest und besitzt gegenüber den
üblichen Gvunmimischungen für derartige Beläge, die sich
nach einiger Zeit zersetzen und verhärten, eine erheblich erhöhte Lebensdauer. Die Dichtlamellen 4,4' bestehen beispielsweise
aus 0f05 mm starken Federstahl-Lamellen, die
mit Teflon oder einem Silikon-Glasfasergewebe beschichtet
bzw. ummantelt sind. Diese derart aufgebauten Dichtlamellen 4,4' verhindern eine Beschädigung der Walzenoberflächen,
die zu einer optimalen Abdichtung der Entwicklungskammer 1 gegen die äußere Atmosphäre kratzerfrei
bleiben müssen. Die nicht dargestellten stirnseitigen Walzenabdichtungen bestehen beispielsweise aus
einem kaschierten Neopren-Material mit Silikcm-Glasfasergewebe.
Eine gute Abdichtung der Entwicklungskammer 1 ist eine Voraussetzung für einen geringen Verbrauch
an Ammoniak bei der Entwicklung des Diazokopiermaterials in der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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In den Absaugkammern 10,10' wird das überschüssige Ammoniak
-Wasserdampf -Gemisch abgesaugt und in einen nicht dargestellten Absorptionsbehälter eingeleitet. Das in
dem Verdampfer 11 anfallende Restwasser wird gleichfalls in diesen Absorptionsbehälter eingeleitet. Als Absorptionsmittel
kann beispielsweise Zitronensäure verwendet werden.
Das Gehäuse 2O der Entwicklungskammer 1 ist von einer
Heizeinrichtung aus Plattenheizkörpern 2 umgeben. In der Entwicklungskammer 1 ist ein Temperaturfühler 6 angeordnet,
der an einen Temperaturregler 17 außerhalb der Entwicklungskammer 1 angeschlossen ist. Der Temperaturregler
17 ist mit den Plattenheizkörpern 2 auf den Wandun-
X5 gen des Gehäuses 2O der Entwicklungskammer verbunden.
Im Inneren der Entwicklungskammer 1 verläuft zwischen den Einlaufwalzen 21 und den Auslaufwalzen 3 eine Leiteinrichtung
aus Gewebebändern 5, die das von den Einlaufwalzen 21 kommende Diazokopiermaterial in den Spalt
zwischen den Auslaufwalzen 3 einführen. Jedes dieser Gewebebänder 5 ist gegenüber der horizontalen Durchlaufrichtung
des Diazokopiermaterials geneigt und als geschlossene Schleife ausgebildet, die um zwei Achsen 24,24 ■
herumgeführt ist und deren Enden durch eine Feder 25 miteinander verbunden sind. Die Feder 25 übt eine Zugwirkung
auf das Gewebeband 5 aus und strafft dieses dadurch. Als Material für das Gewebeband wird ein Polyamid-Gewebe
mit einer Maschenzahl von bis zu 80 Maschen pro cm verwendet. Dieses Polyamid-Gewebe transportiert das
Diazokopiermaterial in sehr schonender Weise, ohne es zu
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zerkratzen und lagert den auf dem Kopiermaterial eventuell befindlichen Schmutz in seinen Maschen ab, wodurch
verhindert wird, daß derartige Schmutzteilchen die Walzenoberfläche der Auslaufwalzen 3 zerkratzen können.
In Fig. 2 sind Einzelheiten des Verdampfers 11 im Schnitt dargestellt, der Bestandteil der Entwicklungsvorrichtung
ist. Der Verdampfer 11 hat bevorzugt Zylinderform und nimmt in seinem zylindrischen Innenraum
einen Verdrängerkörper 12 auf, der in bezug auf den zylindrischen Innenraum koaxial angeordnet ist. Der
Verdrängerkörper 12 weist einen Abstand d von der Wandung des Innenraums des Verdampfers 11 auf. Dieser Abstand
d beträgt O,5 bis 5 mm, insbesondere 1 bis 3 mm,
und stellt sicher, daß das durch eine Zufuhrleitung 13 einströmende Aiumoniak-Wasserdampf-Gemisch bzw. eine
wässrige Ammoniaklösung einen Film auf der Zylinderoberfläche des Verdrängerkörpers 12 bilden. Dieser Film
strömt gleichförmig nach unten in einen Verdampfungsraum
b und erwärmt sich hierbei gleichmäßig. Der Verdrängerkörper 12 ist nahe seinem Griffstück mit einer
Einkerbung versehen, die eine O-Ring Dichtung 16 aufnimmt, welche dichtend gegen die Wandung des Innenraums
des Verdampfers 11 anliegt. Die Unterkante des Verdrängerkörpers 12 begrenzt den Verdampfungsraum b. Der
zylindrische Innenraum des Verdampfers 11 setzt sich nach unten mit einer Sumpfzone c fort, die an den Verdampfungsraum
b anschließt und das Abwasser bzw. Restwasser, in dem noch Ammoniak gelöst ist, sammelt. Von
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der Sumpfzone c führt ein Wasserauslauf 15 zu dem nicht
dargestellten Absorptionsbehälter, der, wie schon voranstehend erwähnt wurde, mit den Absaugkammern 10,10'
verbunden ist. In Höhe des Verdampfungsraums b führt horizontal ein Verdampferrohr 7 in die Entwicklungskammer.
Das Verdampferrohr 7 weist auf seiner Unterseite
einen durchgehenden Schlitz 19 auf, der nach unten auf den beheizten Boden der Entwicklungskammer zeigt. Das
aufgeheizte Aaunoniak-Wasserdampf-Gemisch, das aus dem
Verdampferrohr 7 austritt, trifft auf den Boden der Entwicklungskammer
1 auf, auf dem sich nach längerer Betriebsdauer ein Belag aus Kalk und sonstigen Bestandteilen
des Wassers niederschlagen kann. Die Austrittsrichtung des Ammoniak-Wasserdampf-Gemisches bringt den
Vorteil mit sich, daß das Gemisch nicht direkt unmittelbar
auf das Diazokopiermaterial auftrifft und dessen Filmschicht beschädigt und das Diazokopiermaterial mit
einem Kondensat in Gestalt eines Nebels überzieht.
Auf der Unterseite des Verdampfers 11 ist eine Zusatzheizung 14 angeordnet, die die Temperatur der Sumpfzone
c kleiner oder gleich der Temperatur im Entwicklungsraum a, jedoch höher als die Temperatur im Verdampfungsraum b hält. So wird bevorzugt, durch eine Dauerheizung
mittels der Zusatzheizung 14 die Temperatur in der Sumpfzone c konstant gehalten, ohne daß die Temperaturen
im Entwicklungsraum a und im Verdampfungsraum b durch diese Zusatzheizung 14 beeinflußt werden. Die bevorzugten
Temperaturen sind dabei in der Sumpfzone c im Bereich von 86 bis 90 C, im Entwicklungsraum a von
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87 C bis 9O C und im Verdampfungsraum von 83 C bis
85 C. Die Temperatur im Entwicklungsraum a wird mit Hilfe
des Temperaturfühlers 6 und des Temperaturreglers 17, der auf den gewählten Sollwert eingestellt wird, geregelt.
Der Verdampfer 11 liegt an der Wandung 18 der Entwicklungskammer 1 art und bezieht die Wärme zur Einstellung
der Temperatur im Verdampfungsraum b durch Wärmeleitung
durch diese Wandung 18 hindurch. Dabei sind die Wandung 18 und der Zylinderkörper des Verdampfers 11 der-
-^0 art dimensioniert, daß durch den Wärmeübergang durch die
Wandung 18 die Temperatur im Verdampfungsraum b bis zu 5 C niedriger als im Entwicklungsraum a der Entwicklungskammer
1 liegt. Da die Temperatur im Verdampfungsraum b niedriger als die Temperatur im Entwicklungsraum a
ist, bildet sich im letzteren auch kein Kondensat auf dem Diazokopiermaterial. Von Vorteil ist, daß bei dieser Art
der Teinperatureinstellung nur an einer einzigen Stelle
geregelt werden muß, nämlich die Heizung der Entwicklungskammer 1 durch den Temperaturfühler 6 in Verbindung
mit dem Temperaturregler 17. Für die Zusatzheizung 14
ist keine Regelung erforderlich, da diese im Dauerbetrieb mit konstanter Leistung, die zu Beginn des Entwicklungsvorgangs ermittelt und eingestellt wird, läuft. Die
höhere Temperatur in der Sumpfzone c im Vergleich zu der 2^ Temperatur im Verdampfungsraum b treibt das im Abwasser
befindliche Restammoniak aus und führt dieses dem Entwicklungsraum a zu, wodurch der Ausnutzungsgrad des Ammoniaks
für die Entwicklung erhöht wird. Durch die Zusatzheizung sinkt der Restammoniakgehalt im Abwasser unter
3 % und dieses wird dann über den Wasserauslauf 15, wie
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schon erwähnt wurde, in den nicht dargestellten Absorptionsbehälter
eingeleitet.
In Fig. 3 ist schematisch dargestellt, daß die Entwicklungskanraier
1 nicht horizontal angeordnet sein muß, sondern genauso gut schräg gestellt sein kann, falls dies
aus konstruktiven Gründen zur Anpassung an den Bahnverlauf des Diazokopiermaterials durch das Entwicklungsgerät
erforderlich sein sollte. Bei einer Schrägstellung
3-0 der Entwicklungskammer 1 bleibt der Verdampfer 11 davon
unberührt, da er weiterhin eine senkrechte Lage einnimmt
und nnr der Austritt des Ammoniakwasserdampfgemisches
aus dem Schlitz 19 des Verdampferrohres 7 dann schräg zum Boden der Entwicklungskammer 1 erfolgt. Der
Verdampfer 11 kann in nicht dargestellter, zweckmäßiger Weise an der Wartdung 18 befestigt werden, wobei sichergestellt
ist, daß der Verdampfer 11 auch bei unterschiedlichen
Positionen der Entwicklungskammer 1 stets
die Senkrechtstellung einnimmt.
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Bei der praktischen Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit der voranstehend beschriebenen Vorrichtung wurde bei einer Stundenkopxerlexstung von mehr als
12OO Mikrofiche eine Menge von nur 70 ml/h 25%iges Ammoniak benötigt. Diese Menge kann noch durch eine entsprechende
"Standby"-Einrichtung auf 30 ml/h abgesenkt werden, da diese Einrichtung nach dem Ausbleiben eines
Kopierimpulses innerhalb von 3 Min. die Pumpe abstellt, die das Ammoniak bzw. eine entsprechende wässrige Ammoniaklösung
dem Verdampfer 11 über die Zufuhrleitung 13
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zuleitet. Bei einer Einschaltdauer von 8 Stunden pro Tag kann bei der angegebenen Kopierleistung mit 6 1 Ammoniak
1 Monat lang gearbeitet werden. Es liegt auf der Hand, daß dementsprechend gering auch die zu absorbierende
Gasmenge im Außenraum der Entwicklungskammer 1 ist.
Ein Versuchsaufbau der erfindungsgemäßen Entwicklungsvorrichtung
weist folgende technische Daten auf: Die Heizeinrichtung der Entwicklungskammer 1 umfaßt zwei
Plattenheizkörper, von denen jeder eine geregelte Leistungsaufnahme von 300 Watt besitzt bei 220 Volt Wechselspannung.
Die Zusatzheizung 14 arbeitet mit 50 Watt bei 22O Volt Wechselspannung. Als Temperaturfühler 6 findet
ein NTC-WiderStandsregler Einsatz, der über den Regler
17 einen Strom mit einer Stärke bis zu 6 Amp.
regeln kann. Die Temperaturabweichung .At vom eingestellten
Sollwert beträgt bis zu 2 C. Es wird ein Ammoniakwasserdampfgeraisch mit 15 bis 25 Gew.-% Ammoniak verwendet.
Hierzu wird dem Verdampfer 11 eine Ammoniakmenge von 120 ml/h bei 15 Gew.-% Ammoniak im Ammoniakwasserdampf
gemisch und von 7O ml/h bei 25 Gew.-% Ammoniak im
Ämmoniakwasserdampfgemisch zugeführt. Die Aufheizzeit von
Raumtemperatur bis auf 88 C beträgt 10 Min. und nach
insgesamt 15 Min. ist die Entwicklungsvorrichtung betriebsbereit. Die Durchlaufgeschwindigkeit des Diazokopiermaterials
beträgt bis zu 3,4 m/Min. Der Absorber besteht aus 1 kg Zitronensäure auf 10 1 Wasser.
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Claims (15)
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KALLE Niederlassung der Hoechst AGHoe 79/K 014 --l""- 10. April 19 79WL-DI.Z.-isPatentansprücheVerfahren zum Entwickeln von Zweikomponenten-Diazokopiermaterial mit aus einer Entwicklerflüssigkeit,r- 5 insbesondere aus wässriger Ammoniaklösung durch Verdampfen freiwerdendem Gas, insbesondere mit einem Gemisch aus<J.$ Ammoniak und Wasserdampf, bei dem die Temperatur im Entwicklungsraum höher als die Eintrittstemperatur aus dem
Verdampfungsraum ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatur in einer Sumpfzone (c) unterhalb des Verdampfungsraums (b) höher als die Temperatur im Verdampfungsraum (b) und kleiner oder gleich der Temperatur im Entwicklungsraum (a) gehalten wird. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, ' daß die Temperatur in der Sumpfzone (c) auf einem konstanten Wert gehalten wird, ohne die Temperaturen imsj* Entwicklungsraum (a) und im Verdampfungsraum (b) zu beeinflussen.
20 - 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Raumtemperatur im Entwicklungsraum (a) 87 bis
90 C, im Verdampfungsraum 83 bis 85 C und in derSumpfzone (c) 86° bis 90 C beträgt.25 - 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur im Verdampfungsraum (b) durch Wärmeleitung aus dem Entwicklungsraum (a) eingestellt wird.
- 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, bei dem das0300AA/0081
ORlGiNAL INSPECTEDHOECHST AKTIENGESELLSCHAFT KALLE Niederlassung der Hoechst AG— 2 —Diazokopiermaterial eine nach außen abgedichtete Entwicklergasatmosphäre aus einem 15 bis 25 Gewichtsprozente Ammoniak enthaltenden Ammoniakwasserdampfgemisch bei atmosphärischem Druck durchläuft, dadurch gekennzeichnet, daß dem Verdampfungsraum (b) eine Ammoniakmenge von 120 ml/h bis 7O ml/h zugeführt wird, und daß das Ammoniakwasserdampfgemisch in eine vom Diazokopiermaterial wegführende Richtung in den Entwicklungsraum (a) einströmt.
IO - 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniakwasserdampfgemisch in Gestalt eines Films in den Verdampfungsraum (b) gleichmäßig eingeleitet wird, und daß vor und hinter dem Entwicklungsraum (a) Ammoniak und Wasserdampf abgesaugt werden.
- 7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der voranstehenden Ansprüche, mit einer Entwicklungskammer und einem über eine Leitung mit dieser verbundenen Verdampfer, mit zumindest einer Heizeinrichtung zum gleichmäßigen Beheizen der Entwicklungskammer, wobei die Heizeinrichtung über einen Temperaturregler an einen in der Entwicklungskammer angeordneten Temperaturfühler angeschlossen ist und der Temperaturregler auf einen Sollwert eingestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Sumpfzone (c) des Verdampfers (11) unterhalb des Verdampfungsraumes (b) angeordnet ist und von einer Zusatzheizeinrichtung (14) an der Unterseite des Verdampfers (11) auf eine Temperatur kleiner oder030044/0081HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT KALLE Niederlassung der Hoechst AGgleich der Temperatur im Entwicklungsraum (a) aufheizbar ist und daß der Verdampfer (11) mit der Entwicklungskammer (1) über ein Verdampferrohr (7) in Verbindung steht und so an die Wandung (18) der Entwicklungskammer (1) angrenzt, daß ein Wärmeübergang durch die Wandung (18) von der Entwicklungskammer (1) zu dem Verdampfer {11} mit einer Temperaturabsenkung bis zu 5 C von dem Entwicklungsraum (a) zu dem Verdampfungsraum (b) stattfindet.
10 - 8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verdampferrohr (7) des Verdampfers (11) von dem Verdampfungsraum (b) horizontal in die Entwicklungskammer il) führt und auf seiner Unterseite einen durchgehenden Schlitz (19) aufweist.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß im zylindrischen Innenraum des Verdampfers (11) ein Verdrängerkörper (12) koaxial angeordnet ist, dessen Zylinderoberfläche einen so ausreichenden Abstand (d) von der Wandung des Innenraums besitzt, daß das durch eine Zufuhrleitung (13) eingeleitete Ammoniakwasserdampfgemisch einen Film auf der Zylinderoberfläche bildet, der gleichmäßig nach unten in den Verdampfungsraum (b) strömt.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 9,,dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (d) zwischen der Wandung des Innenraums des Verdampfers (11) und der Zylinderoberfläche des Verdrängerkörpers (12) 0,5 bis 5 mm, insbesondere ι bis 3 mm beträgt.0300 44/0081HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT KALLE Niederlassung der Hoechst AG
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdrangerkörper (12) eine Einkerbung zur Aufnahme einer O-Ring Dichtung (16) aufweist, die dichtend gegen die Wandung des Innenraums des Verdampfers(11) anliegt.
- 12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem Eingabe- und Ausgabeschlitz (8 bzw. 9) je eine Absaugkammer (10 bzw. 10') verbunden ist.
- 13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 10, mit Dichtungen an den Stirnseiten und Oberflächen von im Inneren der Entwicklungskammer angeordneten Walzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus- und Einlaufwalzen (3,21) aus einem Metallkern {22} mit einem Belag (23) aus Silikonkautschuk bestehen und daß mit Teflon beschichtete Dichtlamellen (4,4') an den Walzen (3,21) anliegen, die den Entwicklungsraum (a) gegen den Außenraum abdichten.
- 14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß von den Einlaufwalzen (21) zu den Auslaufwalzen (3) Gewebebänder (5) für das Hindurchleiten des Diazokopiermaterials durch den Entwicklungsraum (a) keilförmig aufeinander zulaufen, von denen jedes als geschlossene Schleife um zwei Achsen (24,24*) herumgeführt ist und deren Enden durch eine Feder (25) miteinander verbunden sind.030044/0081ORIGINAL INSPECTEDHOECHST AKTIENGESELLSCHAFT KALLE Niederlassung der Hoechst AG
- 15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebebander (5) aus Polyamid-Gewebe mit einer Maschenzahl bis zu 80 Maschen pro cm bestehen.030044/0081
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