DE2910668A1 - Photochrome aufzeichnungsmaterialien und verbindungen - Google Patents

Photochrome aufzeichnungsmaterialien und verbindungen

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DE2910668A1 DE19792910668 DE2910668A DE2910668A1 DE 2910668 A1 DE2910668 A1 DE 2910668A1 DE 19792910668 DE19792910668 DE 19792910668 DE 2910668 A DE2910668 A DE 2910668A DE 2910668 A1 DE2910668 A1 DE 2910668A1
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C1/00Photosensitive materials
    • G03C1/72Photosensitive compositions not covered by the groups G03C1/005 - G03C1/705
    • G03C1/73Photosensitive compositions not covered by the groups G03C1/005 - G03C1/705 containing organic compounds

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  • Non-Silver Salt Photosensitive Materials And Non-Silver Salt Photography (AREA)
  • Heterocyclic Carbon Compounds Containing A Hetero Ring Having Oxygen Or Sulfur (AREA)

Description

  • Photochrome Aufzeichnungsmaterialien und Verbindungen
  • Die Erfindung betrifft direkt arbeitende optische Bild-und Drntenaufzeichnungsmaterialien, deren Wirkprinzip auf einer reversiblen oder irreversiblen Photooxidation von neuartigen photochromen Verbindungen beruht. Durch Bestrahlen dieser photochromen Verbindungen mit Licht von geeigneter Wellenlänge können reversible oder irreversible Farbänderungen hervorgerufen werden.
  • Die gebräuchlichsten Verfahren zur irreversiblen optischen Bild- und Datenaufzeichnung sind das klassische Silberhalogenidverfahren und die Diazotypie. Da der Bedarf an optischen Bild- und Datenaufzeichnungsmaterialien stetig steigt, können die für das Silberhalogenidverfahren benötigten Mengen an Silber und hochwertiger Gelatine bereits heute nur unter Schwierigkeiten bereitgestellt werden.
  • Ausserdem machen die für das Silberhalogenidverfahren notwendigen, zeit- und materialaufwendigen Nassprozesse (Entwicklung und Fixierung), steigende Rohstoffpreise und die Unmöglichkeit, die optische Information zu löschen und das Aufzeichnungsmaterial erneut zu verwenden, das auf dieser Basis arbeitende Aufzeichnungsmaterial für viele Anwendungszwecke unökonomisch.
  • Auch bei der Diazotypie ist ein Nassprozess bzw. die Anwendung von Ammoniak notwendig. Dies erschwert und verteuert die Anwendung; darüberhinaus ist auch dieses Aufzeichnungsmaterial nur einmal verwendbar.
  • Bei den bisher bekannten direkt arbeitenden optischen Bild-und Datenaufzeichnungsmaterialien werden zwar aufwendige Nassprozesse, wie Entwicklung und Fixierung, vermieden; dafür sind jedoch mit ihnen verschiedene andere Nachteile verbunden, die auf unzureichenden Eigenschaften der photochromen Wirksubstanzen beruhen. Als reversible photochrome Wirksubstanzen für derartige Aufzeichnungsmaterialien sind in der Literatur Spiropyrane, Azomethine, Dinitrobenzylpyridine und Pyrenylmethylenpyrazolidone beschrieben; vgl.
  • z.B. G.H. Brown, Photochromism, Wiley-Interscience, New Kork,1971, Diese bekannten photochromen Wirksubstanzen weisen jedoch verschiedene Nachteile auf, z.B. geringe Quantenausbeuten der photochemischen Reaktionen, geringe molare Extinktionskoeffizienten der langwelligen Absorptionsbanden, relativ kleine Wellenlängendifferenzen zwischen den langwelligsten Absorptionsbanden der farbigen und der farblosen Komponenten, geringe thermische Stabilität einer der beiden Komponenten und - damit verbunden - baldige Löschung der Information durch thermische Rückreaktion bei der Arbeitstemperatur sowie geringe Reversibilität beim Durchlaufen eines Photozyklus: Aufzeichnung - Löschung - Aufzeichnung, bedingt durch einen hohen Anteil an irreversiblen Nebenreaktionen. Diese Nachteile schränken die Anwendung bekannter direkt arbeitender Aufzeichnungsmaterialien zum Teil erheblich ein.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, neue photochrome Verbindungen zu schaffen, die aufgrund reversibler oder irreversibler photochemischer Umwandlungen für zeit-, material-und kostensparende optische Bild- und Datenaufzeichnung auf Nicht-Silberhalogenidbasis geeignet sind. Diese Verbindungen sollen gegenüber bekannten photochromen Wirksubstanzen verbesserte Eigenschaften aufweisen, z.B. erhöhte Reversibilität, aber auch die Möglichkeit der irreversiblen Aufzeichnung, hohe Quantenausbeuten, hohe molare Extinktionskoeffizienten der photochemisch wirksamen Absorptionsbanden, hohe thermische Stabilität von farbloser und farbiger Komponente und möglichst grosse Wellenlängendifferenzen in den Absorptionsspektren von farbloser und farbiger Komponente.
  • Aufgabe der Erfindung ist es ferner, direkt arbeitende reversible oder irreversible Bild- und Datenaufzeichnungsmaterialien bereitzustellen, die diese photochromen Verbindungen enthalten.
  • Es wurde nun gefunden, dass bei einer Gruppe neuartiger photochromer Verbindungen das für die Farbigkeit verantwortliche konjugierte Ij-Elektronensystem durch reversible Photooxidation unterbrochen bzw. verkleinert werden kann, so dass gleichzeitig die spektralen Eigenschaften der Verbindungen im UV-Bereich und im sichtbaren Spektralbereich verändert werden.
  • Bei diesen Verbindungen handelt es sich um aromatische Kohlenwasserstoffe, in deren molekularem Grundgerüst ein 910-Diphenylantracensystem enthalten ist, bei dem beide Phenylsubstituenten jeweils in ortho-Stellung über eine Brücke X mit dem Anthracen in 1- und 4-Stellung oder in 1- und 5-Stellung verbunden sind.
  • Diese Verbindungen #L;dn durch Pho#ooxidation in 9,10-Endoperoxide überführt, deren #j-Elektronensysteme durch die Peroxidbrücke geteilt sind.
  • Diese Peroxide können durch Zufuhr von Wärme und/oder durch Bestrahlung mit UV-Licht unter Abspaltung von molekularem Sauerstoff in die Ausgangsverbindungen zurückverwandelt werden.
  • Bevorzugte erfindungsgemäss verwendbare photochrome Verbindungen sind 9,10-Diphenylanthracenderivate der allgemeinen Formeln I und II in denen X1 und X2 jeweils eine zweibindige Brückengruppe bedeuten, die wie auch die Reste Rk, R1 und R die gleiche m oder unterschiedliche Bedeutung haben können, wobei die Reste Rk, R1 und Rm Wasserstoffatome oder organische oder anorganische Substituenten darstellen, und wobei an den Stellen 2,3; 5,6; 6,7; 7,8; 12,13; 13,14; 14,15;, 17,18; 18,19 und 19,20 in Formel I bzw. 2,3; 3,4; 6,7; 7,8; 11,12; 12,13; 13,14; 17,18; 18,19 und 19,20 in Formel II weitere aromatische oder heteroaromatische Ringsysteme ankondensiert sein können, sowie die 9,10-Endoperoxide dieser 9,10-Diphenylanthracenderivate der allgemeinen Formeln I und II.
  • Die zweibindigen Brückengruppen X1 und X2 in den Formeln I und II können bei einer Verbindung die gleiche oder unterschiedliche Bedeutung haben. Vorzugsweise bedeuten X1 und X2 die Gruppe wobei R und R' Wasserstoffatome'Alkylgruppen oder Reste sind, die unter Ausbildung eines vergrösserten aromatischen oder hydroaromatischen Ringsystems mit den Kohlenstoffatomen C2 oder C17 und C3 oder C12 in Formel I bzw. C2 oder C17 und C6 oder C14 in Formel II verbunden sind, R' ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe darstellt und R'' r eine gegebenenfalls mono- oder disubstituierte Methylengruppe oder einen Rest bedeutet, der unter Ausbildung eines vergrösserten aromatischen oder hydroaromatischen Ringsystems mit den Kohlenstoffatomen C2 oder C17 und C3 oder C12 in Formel I bzw.
  • C2 oder C17 und C6 oder C14 in Formel II verbunden sind.
  • Die Reste Rk in den Stellungen 5 bis 8, 12 bis 15 und 17 bis 20 sowie die Reste Rl in den Stellungen 2 und 3 in Formel I bzw.
  • die Reste Rk in den Stellungen 11 bis 14 und 17 bis 20 sowie die Reste Rm in den Stellungen 2 bis 4 und 6 bis 8 in Formel II können bei einer Verbindung die gleiche oder unterschiedliche Bedeutung haben. Vorzugsweise sind die Reste Rk und R1 in Formel ) bzw. die Reste Rk und Rm in Formel II Wasserstoff- oder Halogenatcme oder Aldehyd-, Keto-, Cyano-, Nitro-, gegebenenfalls substituierte Amino-, Hydroxyl-, Carboxyl-, Sulfonsäure-, Alkyl-, Alkoxy-, Aryl-, Alkylaryl- und Arylalkylgruppen, wobei Wasserstoffatome und Alkylgruppen besonders bevorzugt sind.
  • Die vorstehend genannten Alkylgruppen sind geradkettige oder verzweigte Reste mit vorzugsweise 1 bis 6 und insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Spezielle Beispiele sind Methyl, Äthyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl, Pentyl und n-Hexyl.
  • Bevorzugte Arylgruppen sind Phenyl und Napthyl, wobei Phenyl besonders bevorzugt ist. Die vorstehend genannten Alkoxy-, Arylalkyl-, Alkylaryl-, substituierten Methylen- oder substituierten Aminogruppen leiten sich z.B. von diesen bevorzugten Alkyl- bzw. Arylresten ab.
  • Geeignete Halogensubstituenten sind Fluor, Chlor, Brom und Jod, wobei Fluor, Chlor und Brom bevorzugt sind und Chlor besonders bevorzugt ist.
  • R,R' und R''' können auch Reste darstellen, die unter Ausbildung eines vergrösserten aromatischen oder hydroaromatischen Ringsystems mit den Kohlenstoffatomen C2 oder C17 und C3 oder C12 in Formel I bzw. C2 oder C17 und C6 oder C14 in Formel II verbunden sind, so dass sich kondensierte Systeme, wie Tetrabenzo[de,hi-op,st]pentacen, ergeben: Spezielle erfindungsgemäss verwendbare photochrome Verbindungen sind Dibenzo[a,j]perylen-8,16-dion, 6,14-Dichlor-Dibenzofa, jjperylen-8, 16-dion, 6, 14-Dibrom-Dibenzo£a, jiperylen-8,16-dion, BenzoCl ,2,3-kl, 4,5,6-k'l'jdixanthen, Anthraf1,9-bc, 4,1 0-b ~c #jdichromen, TetrabenzoLde,#i, op , stjpentacen, 31 10-Dimethyl-naphtho6l 121314-rstipentaphen-5 ~8-dion und Dibenzo[de,kl]naphtho[1,2,3,4-rst]pentaphen sowie deren Endoperoxide.
  • Darunter sind 6,14-Dichlor-Dibenzofia,7perylen-8,16-dion-Endoperoxid (Lage und molarer Extinktionskoeffizient der la:ngstwelligen Absorption : # max = 388 nm ; £ max = 52); 6,14-Dibrom-Dibenzo[a,j]perylen-8,16-dion (kmax = 581 nm; # max = 24 800) und dessen Endoperoxid ( Xmax =390 nm; £max = 51); Benzo ~1,2,3-kl, 4,5,6-k'l'] dixanthen (# max = 540 nm; # max = 19 300) und dessen Endoperoxid # max = 307 nm; max max = 8 400); Anthra#19-bc, 4,10-b'c']7dichromen max = 566 nm; £max = 12 500)und dessen Endoperoxid # max = 322 nm; #max = 7 900); 3,10-Dimethyl-naphtho[1,2,3,4-rst]pentaphen-5,8-dion-Endoperoxid # max = 393 nm; fmax = 107); max Dibenzo[de, kl]naphtho[1,2,3,4-rst]pentaphen-Endoperoxid max = 388 nm; # max = 69 000) und Tetrabenzo/de,hi1op'st# pentacen-Endoperoxid man max = 348 nm ; £max = 30 000) neue Verbindungen und als solche ebenfallscecenstand der Erfindung.
  • Die erfindungsgemässen photochromen Verbindungen können nach herkömmlichen Syntheseverfahren hergestellt werden; vgl.
  • z.B. E. Clar, Polycyclic Hydrocarbons, Vol. 2, Academic Press, London, Springer Verlag, Berlin, 1964.
  • Die Umwandlung der farbigen Komponenten der erfindungsgemässen photochromen Verbindungen (im folgenden: Kohlenwasserstoff) in die farblosen Komponenten (im folgenden: Peroxid) kann zum Teil durch selbstsensibilisierte Photoxidation, in jedem Fall aber durch fremdsensibilisierte Photooxidation erfolgen.
  • Wird das Peroxid eines Kohlenwasserstoffs eingesetzt, der der selbstsensibilisierten Photooxidation unterliegt, wie dies z.B. für die Kohlenwasserstoffe Dibenzo#a,j perylen-8,16-dion, Benzo[1,2,3-kl,4,5,6-k'l'2dixanthen, Ånthra[1,9-bc,4,10-b'c'jdichromen und Tetrabenzo[de,hi,op,st]pentacen zutrifft, so kann der farbige Kohlenwasserstoff durch Belichten mit sichtbarem Licht wieder in das farblose Peroxid überführt und damit der reversible Photozyklus qeschlossen werden.
  • Wird dagegen das Peroxid eines Kohlenwasserstoffs verwendet, der nur fremdsensibilisiert photooxidiert werden kann, wie dies z.B. für 3,10-Dimethyl-naphto[1,2,3,4-rst]pentaphen-5,8-dion zutrifft, so wird der farbige Kohlenwasserstoff durch Photolyse des Peroxids irreversibel gebildet und kann durch Belichtung mit sichtbarem Licht ohne Sensibilisator nicht mehr entfärbt werden.
  • Als Sensibilisatoren für die fremdsensibilisierte Photooxidation, z.B. des Kohlenwasserstoffs 3,10-Dimethyl-naphtho-1,2,3,4-rstgpentaphen-5,8-dion, eignen sich u.a. 9,10-Dichloranthracen und 9,10-Dibromanthracen.
  • Als Lichtquellen können z.B. Quecksilberlampen, Xenon-Hochdrucklampen, Laser sowie Leuchtstoffröhren verwendet werden, die mit geeigneten Filterkombinationen, wie Schott-Farbgläsern oder in bestimmten Fällen mit Metallinterferenzfiltern, kombiniert sind.
  • Zur Herstellung von Aufzeichnungsmaterialien werden die erfindungsgemässen photochromen Verbindungen gegebenenfalls zusammen mit einem geeigneten Photooxidationssensibilisator in Trägermaterialien eingebettet oder auf gegebenenfalls vorbeschichtete Schichtträger aufgebracht. Geeignete Trägermaterialien sind z.B. Folien oder Schichten aus Polymeren, wie Polymethylmethacrylat, Polyvinylacetat, Polystyrol, Cellulose und Cellulosederivaten, insbesondere Celluloseacetat. Die Herstellung von Folien kann z.B. dadurch erfolgen, dass man ein Polymerisat, wie Polymethylmethacrylat oder Polystyrol, in einem geeigneten Lösungsmittel, z.B. Methylenchlorid, löst. Die Lösunq wird dann mit der photochromen Verbindung und gegebenenfalls dem Sensibilisator versetzt und zu einer Folie gegossen. Nach Verdunsten des Lösungsmittels erhält man ein photochromes Aufzeichnungsmaterial in Form einer Folie.
  • Die erfindungsgemässen photochromen Verbindungen können zur reversiblen oder irreversiblen Bild- und Datenaufzeichnung sowie Informationsspeicherunq und andere Anwendungszwecke auch mit beliebigen anderen flüssigen, plastischen oder festen Trägermaterialien kombiniert werden.
  • So eignen sie sich z.B. zur Herstellung von photochromen Lösungen, lichtempfindlichen (phototropen) Cläsern und photochromen Papieren.
  • Die erfindungsgemässen photochromen Verbindungen sind den bisher bekannten, in direkten Aufzeichnungsmateralien verwendeten Wirksubstanzen, wie z.B. Spiropyranen, Bisimidazolen, Azomethinen oder Pyrenylmethylenpyrazolidonen, in vieler Hinsicht überlegen.
  • Sie zeigen: - hohe Quantenausbeuten der Photolyse der farblosen Peroxide (Quantenausbeute zwischen 0,1 und 0,6) und der Photooxidation der farbigen Kohlenwasserstoffe (Quantenausbeute ca. 0,1) - hohe molare Extinktionskoeffizienten der farblosen und der entsprechenden farbigen Komponente (g >104)(£>10 4) - steile Flanken der Absorptionsbanden - sehr grosse Wellenlängendifferenzen zwischen den langwelligsten Absorptionsbanden von farbloser und farbiger Komponente (A;~25Q - 300 nm) - aussergewöhnlich hohe thermische Stabilität von farbloser und farbiger Komponente (HaLbwertszeiten der thermischen Rückreaktion von Peroxid zu Kohlenwasserstoff von bis zu 1 000 Jahren bei Raumtemperatur) - je nach Art des Peroxids reversible oder irreversible Färbungen - ungewöhnlich hohe Zyklenzahl bis zu etwa 1 000 bei reversibler Anwendung, berechnet bis zur 50-prozentigen Zersetzung der Verbindung durch Nebenreaktionen.
  • Die Beispiele erläutern die Erfindung.
  • Beispiel 1 3 2,5 ml einer 10 3 molaren Lösung von Dibenzo£a'jjperylen-8,16-dion-Endoperoxid in Methylenchlorid werden in einer 1 cm Quarzküvette mit einer Quecksilberlampe bei 334 nm bestrahlt. Sofort beginnt sich die Lösung rot zu färben.
  • Nach 5 % Umsatz besitzt die Lösung bei 578 nm eine Extinktion von ca. 1,4. Durch Einstrahlen von Licht dieser Wellenlänge wird die Lösung wieder entfärbt. An Hand der Quantenausbeuten lässt sich berechnen, dass ein solcher Photozyklus etwa 1 000 mal wiederholt werden kann1 bis sich etwa 50 % der Wirksubstanz irreversibel zersetzt haben.
  • Beispiel 2 2,5 ml einer 10 4 molaren Lösung von 3,10-Dimethyl-naphtho-1,~2,3,4-rstSpentaphen-5,8-dion-Endoperoxid in Methylenchlorid werden in einer 1 cm Quarzküvette mit einer Quecksilberlampe bei 365 nm bestrahlt. Sofort beginnt sich die Lösung blau zu verfärben. Nach Beendigung der Einfärbung besitzt die Lösung bei 647 nm eine Extinktion von ca. 1,2. Durch Einstrahlen von Licht dieser Wellenlänge oder durch Einstrahlen von weissem Licht wird die Lösung nicht mehr entfärbt.
  • Beispiel 3 10 g Polystyrol werden in Methylenchlorid gelöst. Zu dieser Lösung werden 2 mg Dibenzo/ä'j7perylen-8'16-dion-Endoperoxid 2 gegeben und in einen Zylinder von 10 cm Grundfläche gegossen.
  • Nach Abdunsten des Lösungsmittels entsteht eine Scheibe von ca. 1 cm Schichtdicke. Beim Belichten mit Licht der Wellenlänge 334 nm färbt sich die Scheibe rot. Nach 10 % Umsatz besitzt die Schiebe bei 578 nm eine Extinktion von ca. 1,4.
  • Beim Belichten der farbigen Schicht mit Licht der Wellenlänge 578 nm wird diese wieder entfärbt.
  • B e i s p i e 1 4-10 g Polystyrol werden in Methylenchlorid gelöst. Zu dieser Lösung werden 1 mg Tetrabenzotde'hi'op'st1pentacen-Endoperoxid 2 gegeben und in einen Zylinder von 10 cm Grundfläche gegossen.
  • Nach Abdunsten des Lösungsmittels entsteht eine Scheibe von ca. 1 cm Schichtdicke. Beim Belichten mit Licht der Wellenlänge 334 nm färbt sich die Scheibe blau. Nach 10 % Umsatz besitzt die Scheibe bei 627 nm eine Extinktion von ca. 1,5.
  • Beim Belichten der farbigen Schicht mit Licht der Wellenlänge 627 nm wird diese wieder entfärbt.
  • Beispiel 5 10 mg 3,10-Dimethyl-naphthog [1,2,3,4-rst]pentaphen-5,8-dion-Endoperoxid werden in 100 ml Trichloräthylen gelöst. 10 ml dieser Lösung werden durch wiederholtes Tränken und Trocknen-2 lassen auf ein Filterpapier von 20 cm Fläche aufgebracht.
  • Bei Belichtung des Papiers mit einer Quecksilberlampe bei 365 nm färbt sich das Papier blaugrün. Einstrahlung von weissem Licht führt nicht mehr zur Entfärbung.

Claims (18)

  1. PATENTANSPRUCHE 1. Photochrome Aufzeichnungsmaterialien, dadurch g e -k en n z e i c h n e t , dass sie als photochrome Wirksubstanzen A) ein 9,1 O-Diphenylanthracenderivat der allgemeinen Formeln I oder II in denen X1 und X2 jeweils eine zweibindige Brückengruppe bedeuten, die wie auch die Reste Rk, R1 und Rm die gleiche oder unterschiedliche Bedeutung haben können, wobei die Reste Rk, R1 und Rm Wasserstoffatome oder organische oder anorganische Substituenten darstellen, und wobei an den Stellen 2,3; 5,6; 6,7; 7,8; 12,13; 13,14; 14,15; 17,18; 18,19 und 19,20 in Formel I bzw. 2,3; 3,4; 6,7; 7,8; 11,12; 12,13; 13,14; 17,18; 18,19 und 19,20 in Formel II weitere aromatische oder heteroaromatische Ringsysteme ankondensiert sein können, und/oder B) das 9,10-Endoperoxid eines 9,10-Diphenylanthracenderivats der allgemeinen Formeln I oder II enthalten.
  2. 2. Aufzeichnungsmaterialien nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass X1 und X2 in den Formeln I oder II die Gruppe bedeutet, wobei R und R' Wasserstoffatome, Alkylgruppen oder Reste sind, die unter Ausbildung eines vergrösserten aromatischen oder hydroaromatischen Ringsystems mit den Kohlenstoffatomen C2 oder C17 und C3 oder C12 in Formel I bzw. C2 oder C17 und C6 oder C14 in Formel II verbunden sind, R'' ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe darstellt und R' 1 1 eine gegebenenfalls mono- oder disubstituierte Methylengruppe oder einen Rest bedeutet, der unter Ausbildung eines vergrösserten aromatischen oder hydroaromatischen Ringsystems mit den Kohlenstoffatomen C2 oder C17 und C3 oder C12 in Formel I bzw.
    C2 oder C17 und C6 oder C14 in Formel II verbunden ist.
  3. 3. Aufzeichnungsmaterialien nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass sie Dibenzofia,j]-perylen-8,16-dion und/oder dessen Endoperoxid als photochrome Wirksubstanzen enthalten.
  4. 4. Aufzeichnungsmaterialien nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass sie 6,14-Dichlor-Dibenzo£a,jJperylen-8 ~16-dion und/oder dessen Endoperoxid als photochrome Wirksubstanzen enthalten.
  5. 5. Aufzeichnungsmaterialien nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass sie Tetrabenzofade, hir op, stJpentacen und/oder dessen Endoperoxid als photochrome Wirksubstanzen enthalten
  6. 6. Aufzeichnungsmaterialien nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass sie Dibenzofide, klJ-naphtho 1,2,3,4 - rstJpentaphen und/oder dessen Endoperoxid als photochrome Wirksubstanzen enthalten.
  7. 7. Aufzeichnungsmaterialien nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass sie 3,10-Dimethyl-naphtho[1,2,3,4-rst]pentaphen-5,8-dion und/oder dessen Endoperoxid als photochrome Wirksubstanzen enthalten.
  8. 8. Aufzeichnungsmaterialien nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass sie einen Photooxidationssensibilisator enthalten.
  9. 9. Aufzeichnungsmaterialien nach Anspruch 7 und 8, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass sie 3,10-Dimethyl-naphtho[1,2,3,4-rst]-pentaphen -5,8-dion als photochrome Wirksubstanz und 9,10-Dichloranthracen oder 9,1 O-Dibromanthracen als Photooxidationssensibilisator enthalten.
  10. 10. Verwendung von 9,10-Diphenylanthracenderivaten der allgemeinen Formeln I oder II in denen X1 und X2 jeweils eine zweibindige Brückengruppe bedeuten, die wie auch die Reste Rk, R1 und Rm die gleiche oder unterschiedliche Bedeutung haben können, wobei die Reste Rk, Rl und Rm Wasserstoffatome oder organische oder anorganische Substituenten darstellen, und wobei an den Stellen 2,3; 5,6; 6,7; 7,8; 12,13; 13,14; 14,15; 17, 18; 18,19 und 19,20 in Formel I bzw. 2,3; 3,4; 6,7; 7,8; 11,12; 12,13; 13,14; 17,18; 18,19 und 19,20 in Formel II weitere aromatische oder heteroaromatische Ringsysteme ankondensiert sein können, und/oder deren 9,10-Endoperoxiden als photochrome Wirksubstanzen.
  11. 11. Ausführungsform nach Anspruch 10, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , dass X1 und X2 in den Formeln I oder II die Gruppe -O-, -S-, bedeuten, wobei R und R' Wasserstoffatome, Alkylgruppen oder Reste sind, die unter Ausbildung eines vergrösserten aromatischen oder hydroaromatischen Ringsystems mit den Kohlenstoffatomen C2 oder C17 und C3 oder C12 in Formel I bzw.
    C2 oder C17 und C6 oder C14 in Formel II verbunden sind, R'' ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe darstellt und eine einegegebenenfalls mono- oder disubstituierte Methylengruppe oder einen Rest bedeutet, der unter Ausbildung eines vergrösserten aromatischen oder hydroaromatischen Ringsystems mit den Kohlenstoffatomen C2 oder C17 und C3 oder C12 in Formel I bzw. C2 oder C17 und C6 oder C14 in Formel II verbunden ist.
  12. 12. 6, 14-Dichlor-Dibenzo[a,j]perylen-8,16-dion-Endoperoxid.
  13. 13. 6,14-Dibrom-Dibenzo[a,j]perylen-8,16-dion und dessen Endoperoxid.
  14. 14. Benzoßl,2,3-kl, 4,5,6#krlI7dixanthen und dessen Endoperoxid.
  15. 15. Anthra£1 , 9-bc, 4,10-b'c'] dichromen und dessen Endoperoxid.
  16. 16. 3,10-Dimethyl -naphtho[1,2,3,4-rst]pentaphen-5,8-dion-Endoperoxid.
  17. 17. Dibenzo[de, kl]naphtho[1,2,3,4-rst]pentaphen-Endoperoxid.
  18. 18. Tetrabenzo[de, hi, op, st]pentacen-Endoperoxid.
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