DE2331396A1 - Herstellung von positiven farbbildern - Google Patents
Herstellung von positiven farbbildernInfo
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Description
AGFA-GEVAERT AKTIENGESELLSCHAFT
Herstellung von positiven Farbbildern.
Priorität : Grossbritannien, den 26-Juni 1972
Anm.Nr. 29 917/72
Diese Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von positiven Farbbildern mittels Aufzeichnungsmaterialien, die eine Mischung
einer photoempfindlichen Polyhalogenverbindung und einer Farbstoff-Vorläuferverbindung
enthalten, und auf Aufzeichnungsmaterialien, die eine solche Mischung enthalten.
Auf der Bildung freier Radikale beruhende, silberfreie photographische'
Verfahren unter Verwendung von Aufzeichnungsmaterialien, die eine Mischung einer photoempfindlichen Polyhalogenverbindung
enthalten,wie Kohlenstofftetrabromid, und
einer Farbstoff-Vorlauferverbindung, wie Leukokristallviolet,
sind bereits in der britischen Patentschrift 1 180 883 beschrieben worden. ·
Diese Aufzeichnungsmaterialien sind zur Herstellung von Auskopier Farbbildern geeignet, d.h. Farbbildern, die hinsichtlich
der Vorlage umgekehrte Bildwerte zeigen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es,.ein auf der
Bildung freier Radikale beruhendes photographisches, farbbildendes Verfahren vorzustellen, das als Ergebnis die Herstellung
von positiven Farbbildern, d.h. Bildern, die die gleichen Bildwerte wie die Vorlage aufweisen.
Das erfindungsgemässe Verfahren umfasst die folgenden Schritte: -Herstellung eines Aufzeichnungsmaterials mit einem Gemisch aus
(1) mindestens einer Spiropyranverbindung und
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(2) mindestens einer organischen Polyhalogenverbindung, die gegenüber UV-Strahlung empfindlich ist und bei Belichtung mit
UV-Strahlung mit der Spiropyranverbindung ein Farbstoffsalz
zu bilden vermag, und mit einer dem Gemisch zugeordneten Verbindung, die N-Vinylcarbazoleinheiten enthält,
bildmässige Belichtung des Aufzeichnungsmaterials mit aktivierender,
elektromagnetischer Strahlung, vorzugsweise UV-Strahlung, zur Bildung eines latenten oder schwach gefärbten,
sichtbaren Farbstoffbildes,
gleichmässige Erwärmung des bildmässig belichteten Aufzeichnungsmaterials
bis zu einem solchen Grade,dass durch eine anschliessende, gleichmässige Belichtung des'erwärmten Aufzeichnungsmaterials
mit Infrarotstrahlung, wahlweise gemischt mit weissem Licht, ein positives Farbbild gebildet wird,
- gleichmässige Belichtung des so gleichmässig erwärmten Aufzeichnungsmaterials
mit Infrarotstrahlung, wahlweise gemischt mit weissem Licht, so dass dadurch ein positives Farbbild
erzeugt wird.
Bevorzugte erfindungsgemäss verwendete Spiropyranverbindungen enthalten mindestens einen Pyranring, der in der Ortho- und
Meta-Stellung zum Sauerstoffatom einen gegebenenfalls substituierten
kondensierten Benzo- oder Naphthoring oder ein anderes substituiertes
oder nicht substituiertes, aromatisches, polycyclisches Ringsystem hat, z.B. ein Anthracen- oder ein Ph.enanth.renringsystem,
wie es z.B. in einem Spirodibenzpyran,
einem Spirodinaphthopyran, einem Spirobenznaphthopyran,
einem 1, 3,3-Trimethylindolinobenzspiropyran, einem 1,3,3-Trimethylindo
lino naphtho spiropyran oder solchen Spiropyranen anwesend ist, die ankondensierte, aromatische Kerne des Anthracen-
oder Phenanthracentyps enthalten. In diesen Spiropyranen können
die Pyranringe, die ankondensierten Benzoringe, die ankondensierten höheren, aromatischen Hinge sowie der 1,3,3-Trimethylindolinring
substituiert sein.
A-G 1151 - 2 -
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Geeignete Substituenten dafür sind z.B. Kohlenwasserstoffgruppen
wie Alkylgruppen z.B. niedere Alkylgruppen wie Methyl, substituierte
Alkylgruppen, z.B. mit Halogen oder Phenyl substituierte Alkylgruppen, Alkylenestergruppen, z.B. eine -CI^-COOCpH^-Gruppe,
Alkylencarboxylgruppen, z.B. eine -CHp-COOH-Gruppe, Alkylencarbonamidgruppen
oder solche Gruppen, in denen die Carbonamidgruppe substituiert ist, z.B. eine -CHp-CONH--^Z^y-Gruppe, eine
Acylgruppe, z.B. Acetyl, ein Halogenatom, Nitro, Hydroxy, eine Alkoxy- oder Aryloxygruppe oder ein Substituent, das die Kohlenstoff
atome in 3,3'-Stellung im Spiropyransystem zusammenbindet, z.B. eine (CH2) -Kette, worin η 2 oder 3 darstellt.
Allgemeine Formeln, die besonders geeignete Spiropyrane umfassen, sind folgende :
4"
309882/ 1 31S
ζ j j i j y
in denen bedeuten :
R, ILp E'yj, Ro' ^'p) ^ un(i E'i je Wasserstoff, eine aliphatische
Gruppe, eine substituierte, aliphatische Gruppe, z.B. eine G,-G2Q-Alky!gruppe, eine- substituierte Gx,-CpO-Alky !gruppe
insbesondere Methyl, Äthyl, Propyl, Amyl oder Hexadecyl,
eine halo genierte Alky !gruppe, eine Alley len-Est er gruppe, z.B.
eine -CH^-COC^H^-Gruppe, eine Alkylencarboxylgruppe, z.B. eine
-0112-GOOH-GrUPPe, eine Alkylencarbonamidgruppe oder eine
substituierte Alkylencarbonamidgruppe in der die Garbonamidgruppe substituiert ist, z.B. eine -GHpGOITH-<^~"^>-Gruppe, eine
Acylgruppe, ein Halogenatom, Nitro, Hydroxy, eine Alkoxy- oder Aryloxy gruppe, eine Phenylgruppe oder eine substituierte Phenylgruppe,
Piperidyl. oder Β.Λ und S',., stellen zusammen eine
-(CHp) -Kette dar, worin η 2 oder 3 ist, um die Kohlenstoffatome
in den 3- und 3'-Stellungen zusammenzubinden.
Geeignete Spiropyranverbindungen und ihre Herstellung werden in
den deutschen Offenlegungssehriften 1 269 665, ' 274- 665» 1 286 110,
286 111 iind 1 286 1^2, in J.Prakt.Cnem. (2) 114, 187 (1926),
in J.Am.Ghem.Soc. 21 1S288 (1952) und in J.Ghem.Soc. (1934), 1571
beschrieben.
Bevorzugte Spiropyranverbindungen sind Spirodinaplithopyrane und
Spirobenzonaphthopyrane, deren Uaphtiio- und/oder Benzoring bzw.
Ringe substituiert sein können.
GV. 621
GV. 621
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Eine veranschaulichende Liste besonders brauchbarer Spiropyranverbindungen
wird in der folgenden Tabelle 1 gegeben.
Sp iropyranverbxndung
Schmelzpunkt (0C)
LC-CH-CL
CH2-COOH
257
204
208
185
164
GV.621
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10.
11. 12.
ORVCOOC, H ,
.—L _
. \ j—
=vc°-ra-o
COCH
XH
OGH_
sbo
iac
> 260
> 260
309882/1 31
NO
) 260
16.
17.
CH,
^pc^v
OCH,
OCH, 168
110
165
110
19.
CH,
20.
185
206
GV.621
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2331336
21.
22.
H,C. CH
dx
CH,
180
88
> 260
173
193
309882/1315
233139B
158
144
H2C-(CH0) ,-H0C
5 2 3 <d
180
0 I T
L J-(CH0)Z1-CH
2'4Vi±3
160
Br-L JL _i-CH 112
309882/1315
OCH.
CÜ
OCH5
H17C
120
+ 200
248
152 160
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36.
37·
39.
H29C1
± 250
173
133
146
GV.621
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Um die Herstellung der Spircbi(arylopyran)-T/Terbindungen und der
Spiro(indolino, arylopyran)-Verbindungen detaillierter zu veranschaulichen,
werden folgende Hersteilungsbeispiele gegeben.
Herstellung von 3~Methyl-di^i-napiithospirop7ran)CVerbindung_2
In einen dreihalsigen 2 Liter-Kolben, der mit einem Rückflusskühler
und einem fast bis zum Boden des Kolbens reichenden Bohr für die Gaszufuhr versehen ist, werden eingeführt :
Äthanol 1 Liter
Butanon 22 ml (0,25 Mol)
2-Hydroxy-1-naphthaldehyd 36 g (0,5 Mol)
Der Kolben wird bis zur teilweise!: Auflösung der Ingredienzien
geschüttelt. Trockenes Chlorwasserstoffgas wird bei solcher
Geschwindigkeit eingeführt, dass as völlig absorbiert wird und den Beginn des Äthanoirückflusses zulässt. Γaraufhin wird die
schon stark blau gefärbte Mischung in einer Mischung von Eis und Natriumchlorid abgekühlt und die Einführung von Chlorwasserstoffgas
bis zur Sättigung fortgesetzt. In der Reaktionsmischung werden grüne Pyryliumsalzkristalle gebildet; man lässt die Kristallisation
über Nacht in einem Kühlschrank fortschreiten.
■ Das gebildete Pyryliumsals wird abgenutscht, mit Äthanol gewaschen
und daraufhin in 300 al Äthanol suspendiert.
Eine 10 Gew.-%ige wässrige Aminoniumhydrcxidlösung wird unter
Rühren zugegeben, bis die Mischung bestimmt alkalisch ist. Während dieses Verganges wird die Hischung farblos.
Das erhaltene kristalline Produkt wird abgenutscht, mit Wasser
gewaschen und getrocknet.
Zum Schluss wird die Spiropyraiiverbindung aus 600 ml Benzol umkristallisiert,
wieder abgetrennt und unter verringertem Druck bei 50-600G getrocknet. Ausbeute t 45 g. Schmelzpunkt : 2040C.
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Herstellung_von 1a3,3-Tr:ijaethy_lindolinbenzpyrylospiran
In einen 100 ml-Kolben, der mit einem Rückflusskühler ausgerüstet
ist, werden foijpnde Ingredienzien eingeführt :
Salicylaldehyd 3,7 g (0,03 Mol)
1,3,3-Trimethyl-2-methylenindolenin 5,1 g (0,03 Mol)
Äthanol 90 ml
Die Lösung wird unter Rückflusskühlung 2 Stunden gekocht, daraufhin
abgekühlt und filtriert.
Zu dem Filtrat wird zur Abtrennung eines festen Produktes Wasser hinzugegeben. Das feste Produkt wird abgenutscht, mit Wasser
gewaschen und unter Vakuumbedingungen getrocknet.
Die erhaltene Spiranverbindung wird aus 15 ml Hexan umkristallisiert.
Ausbeute : 5 g· Schmelzpunkt : 93-94-0C.
Ausbeute : 5 g· Schmelzpunkt : 93-94-0C.
Es wird angenommen, dass sich durch die Belichtung ein Farbstoffsalz
bildet, das die Pyryliumstruktur hat, wenn eine Spirobi
(arylpyran)-Verbindung verwendet wird, und dass, wenn eine Spiro(indolin, arylpyran)-Verbindung verwendet wird, sich ein
Färbstoffsalζ bildet, das die Indoliniumsalzstruktur besitzt.
Geeignete, organische Polyhalogenverbindungen, die UV-Strahlung gegenüber empfindlich und imstande sind, ein halogenhaltiges,
freies Radikal photolytisch abzuspalten und mit der Spiropyranverbindung
ein Farbstoffsalz zu bilden, sind durch die folgende,
allgemeine Formel gekennzeichnet :
wobei A, B, X und Y je ein Halogenatom wie Chlor, Brom oder Jod ist, oder
eines der Symbole A, B, X oder Y eine Alkylgruppe einschliesslich
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einer substituierten Alkylgruppe, 2-.E. eine nalogensubstituierte
Alkylgruppe, eine Hydroxyalkylgruppe oder eine Aralky!gruppe,
z.B. Benzyl, eine Arylgruppe. sine substituierte Arylgruppe oder
eine Aroylgruppe und die anderen Symbole GiIor, Brom oder Jod,
oder mindestens zwei der Symbole A, 3, X und Y eine aromatische
Acylgruppe, z.B. Benzoyi, und die anderen Symbole Chlor, Brom
oder Jod darstellen.
Geeignete Vertreter dieser allgemeinen Pornel sind organische
Halogenide, wie Kohlenstofftetrabromid, Erα20form, Jodoform,
Hexachloräthan, Hexabromäthan, Pentabromäthan, 1,1,2,2-Tetrabromäthan,
α , α, euTribromaeetophenor>
und Tribromäthanol.
Die farbbildende Verbindung (oder die= Tercindungen) werden vorzugsweise
in Mischung mit einer Ί bi£ 20-fachen G-evicntsmenge
einer photoempfindlichen, organischen Halogenverbindung wie
Kohlenstofftetrabromid verwendet.
Dieses Verhältnis ist jedoch nicht bindend, da can auch brauchbare
Ergebnisse mit der farbbildender. Verbindungen und der photoempfindlichen Polyhalogenverbindung in einem Gewiahrsverhältnis
von z.B. 1:1 bis 1:50* erhalten kam.»
Das Aufzeichnungsmaterial zur Bildung: eires positiven Farbstoffbildes
gemäss der vorliegenden Erfindung ist durch die Anwesenheit
einer Verbindung gekennzeichnet s die IT-Vinylcarbazoleinheiten
enthält.
Es wird vorzugsweise ein N-Vinylcarbaaol-Homopolymerisat oder
-Mischpolymerisat in einer Menge verwendet, die gross genug ist, um als Bindemittel für die Spiropyranverbindung und die organische
Polyhalogenverbindung zu dienen, die gegenüber.UV-Strahlung
empfindlich ist.
Geeignete N-Viny!polymere und Mischpolymerisate können durch
Anwendung einer der verschiedenen bekannten Polymerisationsverfahren
hergestellt werden, z.B. durch Perl- oder Emulsionspolymerisation
oder durch Polymerisation in Lösung, wobei der Beginn
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der Polymerisation durch freie Radikale, durch Ionenbildung oder
durch Bestrahlung z.B. mit aktinischem Licht ausgelöst werden
kann. Es sei bemerkt, dass der Polymerisationsgrad nicht kritisch ist und stark variieren kann. Soweit es Mischpolymerisate betrifft,
muss weiter bemerkt werden, dass der Gehalt an N-Vinylcarbazoleinheiten
stark variieren kann z.B. zwischen 20 und 95 %· Im allgemeinen erhält man die besten Ergebnisse mit. Mischpolymerisaten,
die einen Gehalt an Vinylcarbazoleinheiten zwischen 40 und 90 % haben.
Die Herstellung von geeigneten Poly-N-vinylcarbazolen wird z.B.
in den deutschen Patentschriften 931 731, 936 421, 1 097 680
und 1 158 367 und in der US-Patentschrift 2 072 465 beschrieben.
Die Herstellung von geeigneten N-Vinylcarbazol-Mischpolymerisaten
wird in der britischen Patentschrift 964 875 beschrieben.
Halogensubstituierte Poly-N.-Vinylcarbazole sind in den veröffentlichten
japanischen Patentanmeldungen 21 875/67, 25 230/67, 7 592/68, 19 751/67 und 7 591/68 beschrieben worden.
Zu Anschauungszwecken werden geeignete Viny!mischpolymerisate,
die N-Vinylcarbazoleinheiten enthalten, in der folgenden Tabelle
2 aufgeführt.
Mischpolymerisat | Mo1-% von N-Vinylcar bazol |
- Mischpolymerisat aus N-Vinylcarbazol und Vinylidenchlorid - Mischpolymerisat aus N-Vinylcarbazol und 3,3',5-Trimethylisononyläther - Mischpolymerisat aus N-Vinylcarbazol und Vinylacetat - Mischpolymerisat aus N-Vinylcarbazol und Isopropenylacetat |
85,4 93 88,6 94,5 |
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- Mischpolymerisat aus N-Vinylcarbazol und
Vinylstearat
- Mischpolymerisat aus N-Yinylcarbazol und
Methylacrylat
- Mischpolymerisat aus N-Yinylcarbazol und
Äthylacrylat
- Pfropf-Mischpolymerisat aus H-Yinylcarbazol
und Ithylacrylat
- Emulsionspolymeres aus N-Vinylcarbazol und
PoIyäthylacrylat
- Mischpolymerisat aus K-Vinylcärbazol und
n-Butylacrylat
- Mischpolymerisat aus N-Vinylcarbazol und
2-Äthylhexylacrylat
- Mischpolymerisat aus N-Vinylcarbazol und Acryloxyäthyldiäthylamin
- Mischpolymerisat aus N-Vinylcarbazol und Vinylcinnamat
- Mischpolymerisat aus B-Vinylcarbazol und
Methylmethacrylat
- Mischpolymerisat aus N-Vinylcarbazol und Isobutylmethacrylat
- Mischpolymerisat aus N-Vinylcarbazol und
Laurylmethacrylat
- Mischpolymerisat aus IT-Yinylcarbazol und
Methylacryloxyäthyldiäthylamin
- Mischpolymerisat aus N-Yinylcarbasol und
Acrylnitril
- Pfropf-Mischpolymerisat aus IT-Yinylcarbazol
und Butylaldeiiydacetal von Polyvinylalkohol
- Mischpolymerisat aus N-Yinylcarbazol und
Di(2-dichloräthyl)-vinylphosphonat
- Mischpolymerisat aus N-Yinylcarbazol und Styrol
- Pfropf-Mischpolymerisat aus ίΤ-Yinylcarbazol
und Polystyrol
- Mischpolymerisat aus IT-Yinylcarbazol und Vinylnaphthalin
I- Mischpolymerisat aus IT-Yinylcarbazol und Anthracen-(9,10)
37,5
67,6
41
90,3
94,5
58,3
51,6
76,6
92,5
62,7
51,8
77 Λ 9,7 88 30
82,4 49
27,3 47,1
91,5
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- Mischpolymerisat aus N-Vinylcarbazol und 2-Vinylpyridin |
31,8 |
- Mischpolymerisat aus N-Vinylcarbazol und 4—Vinylpyridin |
32,4 |
- Mischpolymerisat aus N-Vinylcarbazol und N-Vinylpyrrοlidin |
69,1 |
- Terpolymer aus N-Vinylcarbazol, Acrylnitril und Styrol |
20 |
- Pfropf-Mischpolymerisat eines Terpolymeren aus Vinylchlorid, Vinylacetat und Vinylalkohol mit N-Vinylcarbazol |
29,4 |
- Pfropf-Mischpolymerisat eines Terpolymeren aus Vinylchlorid, Vinylacetat und Maleinsäurean hydrid mit N-Viny_lcarbazol |
55,1 |
Das erfindungsgemässe Aufzeichnungsmaterial enthält die photoempfindliche
Polyhalogenverbindung und die Spiropyranverbindung vorzugsweise in einer Schicht, deren Bindemittel ausschliesslieh
Poly-N-vinylcarbazol ist. Es sind jedoch geringe Mengen
anderer Bindemittel nicht ausgeschlossen, so dass erfindungsgemässe Aufzeichnungsschichten auch hydrophobe Polymere und
Mischpolymerisate enthalten können, z.B. auf der Basis von Styrol, Vinylacetat, Acrylnitril, Acrylsäureester, Methacrylsäureester
oder Butadieneinheiten, hydrophobe Cellulosederivate, Phenoxyharze oder Polykondensate des Polyestertyps, z.B. Polycarbonate
.
Die erfindungsgemässen Aufzeichnungsschichten können eine verbesserte
Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlung und/oder sichtbarem Licht erhalten, indem man darin die senäbilisierenden
Mittel einschliesst, die in der britischen Patentanmeldung 41 749/70 beschrieben sind, welche mit der veröffentlichten,
holländischen Patentanmeldung 71/12021 übereinstimmt.
Besonders brauchbare Sensibilisierungsmittel sind organische
Verbindungen, die eine Carbonylgruppe enthalten, die durch ein konjugiertes System an eine Dialkylaminogruppe gebunden
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sind, z.B. Mi chi er' s Keton und 1-Methyl-3-plienyi-7-dimetliylamino
2(1H)chinolon.
Eine besonders gute Empfindlichkeit gegenüber sichtbarem Licht erhält man mit Merocyaninfarbstoffen; der folgende !Farbstoff
ist ein Beispiel dafür :
H0G G = GH - ÖH = G G=S
d\ I i ι
H0C—GH0 O=G — N
Die erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien enthalten vorzugsweise
eine SchieierSchutzverbindung wie Triphenylstibin und/
oder analoge Verbindungen, die für diesen Zweck in der veröffentlichten, holländischen Patentanmeldung 71/12021 beschrieben sind.
Die Schleierschutzverbindung ist in der Aufzeichnungsschicht vorzugsweise
in einem Gewichtsverhältnis von 1:1 bis 1:10 hinsichtlich der Spiropyranverbindung vorhanden.
Die Menge der Spiropyranverbindung in der Aufzeichnungsschicht
beträgt vorzugsweise mindestens 0,05 g pro m2.
Die erfindungsgemässe Aufzeichnungszusammensetzung kann auf
jede Art Träger aufgetragen werden, auf dem Farbbilder hergestellt
werden sollen. Bevorzugte Träger sind Papier- und Harzblätter, z.B. diejenigen, die aus der Silberhalogenidphotographie
bekannt sind. Die Stärke der Aufzeichnungsschicht kann relativ stark variieren. Trockene Beläge-haben vorzugsweise eine Stärke
im Bereich von 3 bis 20 Mikron.
Um ein positives Farbbild gemäss der vorliegenden Erfindung zu
erhalten, wird das obenbeschriebene Aufzeichnungsmaterial in
einem ersten Schritt bildmässig mit UV-Strahlung und/oder sichtbarem Licht belichtet.
Bei dem Schritt, der der Bildung des latenten oder nur schwach
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gefärbten, sichtbaren Färbstoffbildes folgt, wird das Aufzeichnungsmaterial
vorzugsweise im Bereich von 120 bis 1500C
für eine Zeitdauer von 5 bis 20 Sekunden erwärmt. Dieses Erwärmen kann z.B. mit heissen Rollen oder in einem Trockenofen
mittels eines Heissluftstromes geschehen.
Daraufhin erzeugt eine g}.eichmässige Belichtung mit Infrarotstrahlung, wahlweise gemischt mit sichtbarem Licht, eine Färbung
in den Bereichen des Aufzeichnungsmaterials, die vorher nicht
bildmässig belichtet worden waren.
Während der gleichmässigen Infrarotbelichtung kann die gleichmassige
Erwärmung fortgesetzt werden, jedoch vorzugsweise auf einem niedrigeren Grad, z.B. bei 1000G.
Die Stabilisierung der erhaltenen, positiven Abdrucke kann geschehen,
indem man die restliche, photoempfindliche, organische Polyhalogenverbindung, z.B. Kohlenstofftetrabromid, mit einem
geeigneten Lösungsmittel oder einer Lösungsmittelmischung auswäscht, z.B. einer Kohlenwasserstoff-Flüssigkeit wie Petroleumäther,
wahlweise gemischt mit. Aceton, oder indem man sie einfach durch Anheben der Temperatur verdampft, wenn die betreffende
Verbindung genügend flüchtig ist.
Gemäss einer besonderen Ausführungsform geht die Stabilisierung
des Bildes mit erhöhter Geschwindigkeit vor sich, indem man zunächst die Aufzeichnungsschicht gleichmässig auf etwa 800C bei
Abwesenheit sichtbaren Lichts mindestens 5 Sekunden erwärmt und sie dann bei Raumtemperatur (200C) mindestens 15 Sekunden
behandelt mit einem chlorierten Lösungsmittel, z.B. Perchloräthylen, um die photoempfindliche Polyhalogenverbindung zu extrahieren.
Die Stabilisierung kann sehr schnell stattfinden, wenn man das belichtete Aufzeichnungsmaterial in eine erwärmte, organische
Flüssigkeit mit einem relativ hohen Siedepunkt, vorzugsweise über 2000C, taucht, die die Aufzeichnungsschicht nicht angreift.
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Die organische Flüssigkeit wird, vorzugsweise im Bereich von 14-5
bis 165°C erwärmt; die Eintauchzeit beträgt z.B. 5 bis 20 Sekunden.
Geeignete Flüssigkeiten sind Mineralöl von aliphatischer oder naphthenes eher Natur, z.B. Motoröl und ISOPAR G (Handelsname).
Eine Nachbehandlung mit einem Lösungsmittel, z.B. einem chlorierten Kohlenwasserstofflösungsmittel, kann notwendig sein,
um den restlichen Ölfilm zu entfernen.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung.
Die Prozentsätze sind, wenn nicht anders angegeben, Gewichtspro zente.
Es wird ein photoempfindliches.Material hergestellt, indem man
die folgende Zusammensetzung :
Kohlenstofftetrabromid . 0,5 g
Di-^-naphthospiropyran 0,04 g
Poly-N-vinylcarbazol 0,5 g
Triphenylstibin 0,02 g
Methylenchlorid 10 ml
in einer Schichtdicke (nass) von 0,12 mm auf einen nicht mit einer
Haftschicht versehenen Polyäthylenterephthalatträger aufbringt.
Die getrocknete Schicht wird bildmässig durch eine Strichvorlage und ein Graufilter mit spektraler Dichte 1,00 kontaktbelichtet.
Die Belichtung dauert 8 Sekunden und wird in einem ACiDINA S
(Handelsname)-Diazotypkopiergerät vorgenommen, indem man mit
einer UV-Lampe von 1000 Watt arbeitet. Man erhält ein schwach sichtbares Auskopierbild.
Das belichtete Aufzeichnungsmaterial wird dann gleichmässig 30
Sekunden auf 1500C erhitzt.
Daraufhin wird das erhitzte Mateiial gleichmässig mit Infrarotstrahlung belichtet, während es mit einer Metallplatte bei einer
Temperatur von etwa 10O0C in Kontakt is
t.
309882 /13
Das schwach sichtbare Auskopierbild verschwindet. Ais Folge tritt eine intensiv blaue Färbung in den Bereichen ein, die
nicht bildmässig belichtet worden sind.
Das erhaltene positive Bild wird stabilisiert, indem man die. Aufzeichnungsschicht 2 Minuten in Perchloräthylen taucht.
Es wird ein photoempfindliches Material hergestellt, indem man
die folgende Zusammensetzung :
Kohlenstofftetrabromid 0,120 g
Jodoform . 0,120 g
3-Methyl-di-/i-naphthospiropyran 0,120 g
Triphenylstibin - 0,020 g
Poly-N-vinylcarbazol 0,500 g
Methylenchlorid . 10 ml
in einer Schichtdicke (nass) von 0,12 mm auf einen nicht mit
einer Haftschicht versehenen Polyethylenterephthalatträger aufbringt
.
Die bildmässige Belichtung und Behandlung einschliesslich Stabilisierung
werden wie in Beispiel 1 durchgeführt, jedoch mit dem Unterschied, dass die gleichmässige Erwärmung auf 1500G
15 bis 45 Sekunden dauert und die Dauer der Infrarotbelichtung
zwischen 5 Sekunden und 1 Minute beträgt.
Ein photoempfindliches Material wird wie in Beispiel 2 hergestellt
und bildmässig belichtet. Bei der Behandlung wird die gleichmässige Erwärmung auf 1200C innerhalb von 30 bis 75 Sekunden
durchgeführt. Die anderen Schritte der Behandlung und Stabilisierung sind denen des Beispiels 1 identisch.
Man erhält ein positives Farbstoffbild von guter Qualität.
Ein photoempfindliches Material wird wie in Beispiel 2 hergestellt,
309882/1315
Die bildmässige Kontaktbelichtung geschieht mittels sichtbarem Licht durch eine Glühlampe von JOO Watt, die in einer Entfernung
von 10 cm aufgestellt ist.
Die gleichmässige Erwärmung auf 150°ö dauert .15 Sekunden. Die
anderen Schritte der Behandlung und Stabilisierung sind die gleichen wie in Beispiel 1.
Man erhält ein positives Farbstoffbild von guter Qualität.-
309882/1315
Claims (12)
- Patentansprüche:1/) Photographisches Aufzeichnungsverfahren, wobei ein Aufzeichnungsmaterial mit einem Gemisch aus einer Spiropyranverbindung und einer organischen Polyhalogenverbindung, die bei Belichtung mit UV-Strahlung mit der Spiropyranverbindung ein Farbstoffsalz zu bilden vermag, und mit einer dem Gemisch zugeordneten Verbindung, die N-Vinyl-carbazoleinheiten enthält, zur Bildung eine3 latenten oder schwach gefärbten sichtbaren Farbstoffbildes bildmässig mit UV-Strahlung beiichtet:wird, dadurch gekennzeichnet, daß das bildmässig belichtete Aufzeichnungsmaterial nacheinander erst gleichmäßig erwärmt und dann gleichmäßig mit Infrarotstrahlung belichtet wird, wobei die gleichmäßige Erwärmung bis zu einem solchen Grade durchgeführt wird, daß durch die nachfolgende Belichtung mit Infrarotstrahlung ein positives Farbbild erzeugt wird.
- 2. Photographisches Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gleichmässige Erwärmung des Aufzeichnungsmaterials während der gleichmäsaigen Infrarotbelichtung fort- ·gesetzt wird, jedoch bei einem niedrigeren Grad als vor der' Infrarotbelichtung.
- 3. Photographisches Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gemisch aus Spiropyranverbindung und organischer Polyhalogenverbindung in eine Aufzeichnungsschicht eingeschlossen werden, die als Bindemittel ein Polymeres mit N-Vinylcarbazoleinheiten enthält.
- 4. Photographisches Verfahren gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel ausschliesslich Poly-N-vinylcarbazol ist.'GV 621309882/1315
- 5. Photographisches Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitfopyranverbindung mindestens einen Pyranring enthält, der in der Ortho- und Meta-Stellung zum Sauerstoffatom einen gegebenenfalls substituierten kondensierten Benzo- oder Naphthoring oder ein anderes substituiertes oder nicht substituiertes, aromatisches, polycyclisch.es Ringsystem hat.
- 6. Photographisches Verfahren gemäss Anspruch 5?' dadurch gekennzeichnet, dass die Spiropyranverbindung ein Spirobenzpyran, ein Spirodinaphthopyran, ein Spirobenznaphthopyran, ein 1,3,3-Trimethylindolinobenzspiropyran, ein 1,3,3-Trimethylindolinonaphthospiropyran oder ein Spiropyran ist, das einen ankondensierten, aromatischen Ring des Anthracen-oder Phenanthracentyps enthält.
- 7· Photo graphische s Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die organische Polyhalogenverbindung, die gegenüber UV-Strahlung empfindlich ist, der ÜLgenden, allgemeinen Formel entspricht :A. XV
B' XYwobei A, B, X und Y je ein Halogenatom wie Chlor, Brom oder Jod ist, odereines der Symbole A, B, X und Y eine Alkylgruppe einschliesslich einer substituierten Alkylgruppe, eine Arylgruppe einschliesslich einer substituierten Arylgruppe oder eine Aroyl-309882/1315gruppe, und die anderen Symbole Chlor, ErocD od^r Jod. oder mindestens zwei der Symbole A, B, X und Y je eine aromatische Acylgruppe, und die anderen Symbole Chlor, Brom oder Jod darstellen. - 8. Photographisches Verfahren gemäss Anspruch 75 dadurch gekennzeichnet, dass die Polyhalogenverbindung Kohlenstofftetrabromid und/oder Jodoform ist.
- 9. Photographisches Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufzeichnungsmaterial Triphenylstibin als Schleierschutzyerbindung enthält. ' .
- 10.Photographisches Verfahren£pmäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiropyranverbindung(en) in Mischung mit einer 1- bis 20-fachen Gewichtsmenge der organischen Polyhalogenverbindung verwendet wird (werden), die gegenüber UV-Strahlung empfindlich ist.
- 11.Photographisches Verfahren gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Schleierschutzverbindung Triphenylstibin in einem Gewichtsverhältnis von 1:1 bis 1:10 hinsichtlich der Spiropyranverbindung verwendet wird.
- 12.Photographisches Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,, dass die bildmässige Belichtung mit UV-Strahlung und/oder sichtbarem Licht erfolgt.13-Pnotographisch.es Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gleichmässige Erwärmung auf 120 bis 15O0C bis 20 Sekunden andauert.14-.Photographisches Verfahren gemäss Anspruch -13» dadurch gekennzeichnet, dass die gleichmässige Erwärmung während der gleichmassigen Belichtung mit infraroter Strahlung, jedoch bei einer niedrigeren Temperatur fortgesetzt wird.ORIGINAL INSPECTED 309882/1315
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