DE2904029B2 - Verfahren zur Herstellung von zuckerfreiem Kaugummi - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von zuckerfreiem KaugummiInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von zuckerfreiem Kaugummi unter Verwendung einer
Kaugummi-Basis, einer konzentrierten Sorbitlösung als Süßungsmittel und eines Kristallisationshemmers.
Wegen des schädlichen Einflusses auf die Zähne, verursacht durch das Kauen von zuckerhaltigem
Kaugummi, wurden umfangreiche Untersuchungen durchgeführt, um süß schmeckende Produkte zu
entwickeln, die den Zucker in Kaugummis ersetzen können und das Interesse hat sich insbesondere
konzentriert auf die Verwendung von Sorbit, da sich gezeigt hat daß diese Substanz für die Zähne nicht oder
zumindest nicht in einem beträchtlichen Ausmaße schädlich ist Außerdem bietet die Verwendung von
Sorbit in einen Kaugummi weitere Vorteile, da er die Konsistenz verbessernde Eigenschaften hat und durch
die Verwendung desselben ist es auch möglich, daß Diabetiker solche, mit Sorbit gesüßte Kaugummis essen,
weil sie weniger Insulin erfordern als die üblichen Zuckerarten.
Durch den stark zunehmenden Verbrauch an Kaugummi, insbesondere durch junge Menschen, ist die
Verwendung von Sorbit von besonderer Bedeutung im Hinblick auf die Vermeidung von Schäden an den
Zähnen, und es wurden von verschiedenen Seiten Vorschläge für die Verwendung von Sorbit in
Kaugummi gemacht. Diese Vorschläge umfassen die Verwendung von Sorbit und Mannit als Süßungsmittel
bzw. Süßstoffe. Die ersten Versuche in dieser Richtung waren jedoch nicht besonders erfolgreich, da die
Konsistenz des Kaugummis nicht zufriedenstellend war. Man hat versucht, Gelatine und verschiedene Pflanzengummis
zuzusetzen, jedoch ohr.e zufriedenstellende Ergebnisse, bis man schließlich auf Akaziengummi kam.
Nach den Angaben in der US-Patentschrift 33 52 689 sollte es möglich sein, eine beträchtliche Verbesserung
in bezug auf die Konsistenz dadurch zu erzielen, daß man eine Lösung von Akaziengummi in Wasser bei
einer Temperatur unterhalb 70°C mit einer Kaugummibasis
der üblichen Art und künstlichen Süßungsmitteln (Süßstoffen) mischt unter Bildung einer im wesentlichen
einheitlichen Mischung, der dann fester Sorbit, fester Akaziengummi und fester Mannit zugesetzt wird,
wonach das Mischen bei einer Temperatur von 30 bis
ίο
500C fortgesetzt wird unter Zugabe von geschmacksbildenden
Substanzen bzw. Aromastoffen, um eine homogene Masse zu erhalten, aus der Kaugummieinheiten
gebildet werden.
Eine wehere Entwicklung ist in der US-Patentschrift 38 57 965 beschrieben, nach der Kaugummi hergestellt
wird durch Schmelzen von kristallinem Sorbit, Mischen des geschmolzenen Sorbits mit einer Gummibasis und
einer die Kristallisation verhindernden Substanz und Formen der homogenen Mischung. Nach dieser
Patentschrift kann alternativ anstelle von kristallinem Sorbit eine wäßrige Sorbitlösung verwendet werden,
die durch Eindampfen konzentriert worden ist und einen Gehalt an Glycerin und/oder Mannit als
Kristallisationshemmer aufweist Darin ist angegeben, daß dieses Verfahren zu einer besseren Verarbeitbarkeit
und zu einer leichteren Produktformung der Kaugummimasse führt
Nach der zuletzt genannten Patentschrift wird Akaziengummi auch als Mittel zur Verbesserung der
Konsistenz verwendet, um jedoch zu verhindern, daß die Masse krümelig und nicht-verarbeitbar wird, ist
darin angegeben, daß die Eigenschaften der verschiedenen Komponenten sorgfältig aufeinander abgestimmt
werden müssen und daß nach den Angaben in dieser Patentschrift die optimalen Mengen der einzelnen
Komponenten empirisch bestimmt werden müssen. Dies führt zu beträchtlichen technischen Verarbeitungsproblemen, da die fraglichen Ausgangsmaterialien nicht
besonders gut definiert sind, so daß schon ein Wechsel des Lieferanten zu einem vollständigen Versagen eines
ansonsten zuverlässigen Verfahrens führen kinn.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, bei dem diese
Nachteile vermieden werden und nach dem zuverlässig ein zuckerfreier Kaugummi hergestellt werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Gattung dadurch, daß zur Kontrolle
der Sorbitkristallisation eine Zuckersäure oder deren wasserlösliches Salz, enthalten im stark eingedampften
Sorbit-Sirup, verwendet wird. Bereits die Zugabe verhältnismäßig geringer Mengen an Zuckersäuren, wie
Gluconsäure, Glucuronsäure oder Galacturonsäure, oder wasserlöslichen Salzen davon, wie z. B. Alkalimetallsalzen,
ist ausreichend.
Auf diese Weise ist es möglich, unter Verwendung von Sorbit als Süßungsmittel eine zuckerfreie Kaugummimasse
mit einer verbesserten Qualität aus einer üblichen Kaugummi-Basis herzustellen. Es wird 75 bis
100%iger Sorbit in Form eines stark eingedampften Sorbit-Sirups verwendet, der eine Zuckersäure oder ein
wasserlösliches Salz einer solchen Säure, vorzugsweise in einer Menge von 2 bis 12 Gew.-Teilen auf 100
Gew.-Teile Sorbit, enthält.
Auf diese Weise werden Verarbeitungsvorteile erzielt nicht nur insofern, als die Kaugummimasse leichter zu
Einzelstücken verarbeitet werden kann, und insofern, als das Verfahren dadurch unempfindlich für Schwankungen
der Zusammensetzungen der Ausgangsmaterialien wird, sondern auch insofern, als den Produkten eine
verbesserte Lagerbeständigkeit verliehen wird.
Zusätzlich zu dem eingedampften Sorbit-Sirup kann eine geringe Menge fester Sirup zugemischt werden, um
die Textur der Masse zu verbessern, wobei das Verhältnis von festem Sorbit zu eingedampftem
Sorbit-Sirup 1 :4 nicht übersteigt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei der erfindungs-
gemäßen Herstellung eines mit Sorbit gesüßten Kaugummis ein Verhältnis von Sorbit zu Zuckersäure
oder Salz davon angewendet, das zwischen 100 :2 und 100:12, vorzugsweise zwischen 100:6 und 100:10
liegt
Insbesondere im Hinblick auf Kaugummi ist es extrem wichtig, daß die physikalischen Eigenschaften
von Sorbit modifiziert werden durch Zugabe einer Zuckersäure oder eines Salzes davon, weil es sich
gezeigt hat, daß ein solcher Kaugummi aber längere Zeiträume hinweg gelagert werden kann, ohne daß er
hart wird, wobei dieser Zusatz auch die Textur der Kaugummimasse verbessert Dies ist auf eine Kontrolle
der Kristallisationsneigung des Sorbits zurückzuführen, die durch den Zusatz erzielt wird, außerdem kann die
Möglichkeit der Beeinflussung des Aushärtens der Kaugummimasse durch den Zusatz nicht ausgeschlossen
werden.
Es ist besonders vorteilhaft wenn als Zuckersäuresalz
Natriumglucor.at verwendet wird und die Eindampfung des Sorbitsirups nach der Zugabe des Natriumgluconats
durchgeführt wird. Der dadurch erzielte Vorteil besteht darin, daß nach der Zugabe des Natriumgluconats der
Sorbitsirup, der in der Regel etwa 70% Trockensubstanz enthält bis auf eine sehr hohe Konzentration von
90% oder mehr eingedampft werden kann und noch in einem plastischen Zustand verbleibt, in dem er ohne
Schwierigkeiten gehandhabt werden kann, beispielsweise beim Mischen mit der Gummibasis, und daß die
durchgemischte Kaugummimasse eine Textur hat die das Zerschneiden und Formen erlaubt ohne daß Brüche
oder andere unerwünschte Oberflächenstörungen auftreten. Darüber hinaus ist selbst bei Berücksichtigung
der Eindampfungskosten der Sorbitsirup ein wesentlich billigeres Ausgangsmaterial als der feste Sorbit.
Die handelsüblichen Sorten von festem Sorbit und Sorbit-Sirup, die für die Herstellung von zuckerfreiem
Kaugummi verwendet werden, enthalten in der Regel geringere Mengen an Mannit der nach den Angaben in
der oben erwähnten US-Patentschrift 38 57 965 einen die Konsistenz verbessernden Effekt hat Jedoch kann
der diesbezügliche Beitrag, der von dem Mannit-Gehalt in dem in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten
Ausgangsmaterial geliefert wird, bei weitem nicht konkurrieren mit dem Effekt, der auf die Zuckersäure
oder ein Salz davon zurückzuführen ist Ohne Zugabe einer Zuckersäure oder eines Zuckersäuresalzes ist es
nicht möglich, den handelsüblichen Sorbit-Sirup bis zu einem solchen Grade einzudampfen, daß er auf
wirtschaftliche Weise als hauptsächliches Sorbit-Ausgangsmaterial verwendet werden kann.
Um dies zu erläutern, wurden zwei Portionen von Sorbit-Sirup, die eine ohne jeden Zusatz und die andere
mit einem Zusatz von 8 Gew.-% Natriumgluconat bis auf einen Trockensubstanzgehalt von 95% eingedampft
Die eingedampften Produkte wurden auf 200C abkühlen
gelassen und zur Beobachtung stehen gelassen. Innerhalb von weniger als 20 Stunden erstarrte das Produkt
ohne Natriumgluconat zu einer kristallinen, harten Masse, während das andere Produkt über den gesamten
Beobachtungszeitraum, der sich über mehrere Tage erstreckte, eine klare und viskose Masse blieb.
erfindungsgemäßen Verfahren wird ein gutes Ergebnis erzielt wenn der Gewichtsprozentsatz der wesentlichen
tee wird:
Gunimibasis
fester Sorbit
Sorbit-Sirup
fester Sorbit
Sorbit-Sirup
Zuckersäure oder
Salz davon
Salz davon
20—30%, vorzugsweise
24-26%
24-26%
0—25%, vorzugsweise
16-22%
16-22%
40— 70%, vorzugsweise
45-60%
45-60%
2— 9%, vorzugsweise
4- 6%
4- 6%
In diese Masse wird in der Regel eine geringere Menge, z. B. 1 bis 3%, Calcium- oder Magnesiumphosphat
oder -carbonat eingemischt, das als Poliermittel für die Zähne während des Kauens dient und außerdem
werden geschmacksgebende Substanzen (Aromastoffe), wie z. B. Pfefferminzöle und Menthol, in der Regel in
Mengen von 0,1 bis 1,5%, eingemischt
In den nachfolgenden Beispielen sind typische Zusammensetzungen und Verfahren zu ihrer Herstellung
angegeben.
Beispiele 1—3
Es wurden die folgenden Komponenten verwendet:
Es wurden die folgenden Komponenten verwendet:
1 | 2 | 23 | 3 | 21 | |
in Gew.-Teilen | 20 | 25 | |||
15 Gummi-Basis (Handelsprodukt) | 27 | 47 | 42 | ||
Fester Sorbit | 4 | 6 | 8 | ||
70%iger Sorbit-Sirup, eingedampft auf 95% |
63 | 2,5 | 2,5 | ||
40 Natriumgluconat | 2 | 1,5 | 1,5 | ||
Calciumphosphat | 2,5 | ||||
Geschmackbildner in Form einer Mischung aus Pfefier- minzölen und Menthol |
1,5 |
100
100
100
Die Gummibasis wurde in einem Mischer durchgeknetet bis ihre Temperatur auf 50 bis 600C angestiegen
so war. Gleichzeitig wurde dem Sorbit-Sirup in einem
Rührer Natriumgluconat zugemischt und durch Rühren aufgelöst danach wurde die Lösung bis auf Trockenfeststoffgehalt
von 95% eingedampft und die eingedampfte, warme Lösung (650C) wurde in den Mischer gegossen
und mit der Gummibasis gemischt Dann wurden festes Sorbit und Calciumphosphat und schließlich die
Geschmacksbildner zugemischt. Die fertige Mischung hatte eine solche Konsistenz, daß sie für das Auswalzen
und Schneiden gut geeignet war.
bo Die Verwertung der Erfindung kann durch gesetzliche
Bestimmungen, insbesondere durch die Kaugummi-Verordnung, beschränkt sein.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von zuckerfreiem Kaugummi unter Verwendung einer Kaugummi-Basis,
einer konzentrierten Sorbitlösung als Süßungsmittel und eines Kristallisationshemmers, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Kontrolle der Sorbitkristallisation eine Zuckersäure oder
deren wasserlösliches Salz, enthalten im stark eingedampften Sorbit-Sirup, verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gewichtsverhältnis zwischen
Sorbit und ZuckersSare oder deren Salz zwischen
10 :12 und 10:2 angewendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Zuckersäuresalz Natriumgluconat
verwendet wird und daß die Eindampfung des Sorbit-Sirups nach der Zugabe des Natriumgluconats
durchgeführt wird.
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