DE1932225C - Trockenfuttermittel fur Bienen - Google Patents
Trockenfuttermittel fur BienenInfo
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Description
Bienen werden entweder mit Trockenzucker (Raffinade) und/oder FlUssigzucker und/oder einem
Honig-Zucker-Teig gefüttert.
Der Futterteig wird gewöhnlich durch Intensives
Kneten von 1 Teil Honig und 3 Teilen Puderzucker hergestellt. Br wird vom Imker als Putter bevorzugt,
da die Bienen an Futterteig größere Mengen .aufnehmen als an FlUssigzucker oder Trockenzucker.
Um sich die mühsame Arbeit des Knotens zu erleichtern, wird der Honig meist ungewürmt; das AnwUrmen
kann aber zu einer SchUdigung der Inhaltsund Zusatzstoffe fuhren. Die einwirkende Wurme
(Über 40° C) baut den Fruchtzucker ab und beeinträchtigt die Wirkung eines Antibiotikums, das gegen
die Nosemaseuche beigemischt wurde. Aus Puderzucker allein liißt sich jedoch kein Futterteig herstellen,
da nach dem Zusatz von Wasser die Kristallmasse infolge der Rekristallisation des aufgelüsten
Zuckers wieder hart wird. Im Honig-Zucker-Teig erfüllt die Fruktose (der Fruchtzucker) des Honigs ao
die Aufgabe, dem Teig eine knetbare BeschafTenheit zu erhalten; denn die Fruktose erhöht die Löslichkeit
des Zuckers, unterbindet die Rekristallisation und stabilisiert die Feuchte des Futters.
Es bestünde nun die Möglichkeit, an Stelle von as
Honig dem Zuckerteig Fruktose zuzusetzen. Den Fruchtzucker erhält man in an sich bekannter Weise
bei der Inversion von Saccharose im Gemisch mit Traubenzucker. Die Spaltung des Zuckers wird gewöhnlich
mit Säure durchgeführt. Da fast alle Säuren und das bei der Inversion entstehende Oxymenthylfurfurol
auf Bienen toxisch wirken, kann der durch Säurehydrolyse gespaltene Zucker nicht verwendet
werden. Auch wenn man die Säure mit einer Lauge abstumpft, erhält man kein für Bienen verträglicheres
Futter, da der Aschegehalt hierdurch zunimmt und ein an Asche reiches Futter die Biene schädigt. Insbesondere
während der Winterfütterung sammelt die Biene die mit dem Futter ausgenommenen Aschebestandteile
in ihrer Kotblase, die sie erst bei dem ersten Ausflug im Frühjahr entleert. Raffinade weist
einen sehr niedrigen Aschegehalt auf und ist daher in der Fütterung günstiger als Grundsortezucker und
Honig.
Gegenstand der Erfindung ist ein Trockenfuttermittel
für Bienen, enthaltend Saccharose, das dadurch gekennzeichnet ist, duß es einen Gehalt an
einem die Saccharose hydrolysierenden Enzym aufweist.
Die Saccharose wird vorzugsweise als hochwertige Puderraffinade mit geringem Aschegehalt eingesetzt.
Als Enzym geeignet sind beispielsweise /i-Fruktofuranosidase
und/oder <vGlukopyranosidase, jedoch nur solche Saccharasepräparate, welche die Saccharose
unter den erläuterten Bedingungen (bei geringem Wassergehalt und einer hohen Konzentration an
Saccharose in Lösung) zu hydrolysieren vermögen. Die Raffinade kann mit einem der zugelassenen
Vergällungsmittel, z. B. Eisenoxid oder Saccharoseoctaaeetat, versetzt sein. Wird das Futtermittel mit fio
Eisenoxid vergällt, verwendet man /weckmäßig als Vnri'iilliinusmittel ein technisches Eisenoxid, das
mindestens 50°/o Fe8O8 und weniger als 0,1 °/o In
Wasser lösliche Aschebestandteile enthält·, es besteht überwiegend ims Teilchen in der Korngröße 0,035
bis 0,110 mm.
Im allgemeinen setzt man dem Bienenfuttermittel auch ein Antibiotikum gegen die Nosemaseuche zu,
beispielsweise Blcyclohexylammonium. Aus dem ©rfindungsgemllßen Trockenfuitermittel entsteht nach
Zusatz von Wasser in 1 bis 2 Tagen bei Raumtemperaturen von 18 bis 40° C so viel Invertzucker, daß
ein Zuckergomisch von erwünschter teigartiger Beschaffenheit
erhalten wird. Der Teig behalt seine Konsistenz ohne Neigung zum Rekristallisieren. Auch
ist das Verkneten des Trockenfuttermittels mit Wasser gegenüber einem üblichen Verkneten von Zucker mit
Honig wesentlich erleichtert.
Ausfuhrungsbeispiel
Auf 10 kg Puderraffinade werden 0,25 bis 1,25 g eines geeigneten Saccharasepräparates und eventuell
zusätzlich mindestens 25 g Eisenoxid oder mindesten? 5 g Saccharoseoctaacetat als Vergällungsmittel sowie
mindestens 0,3 g Bicyclohexylammonium als Antibiotikum gegen die Nosemaseuche zugesetzt. Die Bestandteile
werden innig vermischt. Der so erhaltene Futterteigzucker ist in diesem Zustand nahezu unbeschränkt
lagerfähig.
Vor der Verwendung setzt man der fertigen Trokkenmischung etwa 11 Wasser, vorzugsweise an Salzen
armes Wasser, zu und stellt durch Vermischen und Kneten einen Teig her. Nach einer Wirkungsdauer
von 1 bis 2 Tagen entsteht bei Raumtemperaturen von 18 bis 40° C ein Zuckergemisch von teigartiger
Beschaffenheit, ein Futterteig, der in diesem Zustand gut verwendbar ist.
Claims (5)
1. Trockenfuttermittel für Bienen, enthaltend Saccharose, dadurch gekennzeichnet,
daß es einen Gehalt an einem die Saccharose hydrolysierenden Enzym aufweist.
2. Trockenfuttermittel nach Anspruch I, dadurch
gekennzeichnet, daß die Saccharose in Form von Puderzucker vorliegt.
3. Trockenfuttermittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Enzym in bekannter
Weise aus /f-Fruktofuranosidase und/oder ft-Glukopyranosidase besteht.
4. Trockenfuttermittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Saccharose in
bekannter Weise mit einem zugelassenen Vergällungsmiltel in der vorgeschriebenen Menge
vcrset/t ist.
5. Trockenfuttermittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Vergällungsmittel
aus Bisenoxid überwiegend in tier Korngröße 0,035 bis 0,110 mm besteht.
β. Trockenfuttermittel nach Anspruch I bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß es in üblicher Weise ein Antibiotikum zur Verhütung der Nosemaseuche
ent halt.
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