DE2901542B1 - Verfahren zur Herabsetzung der thermischen Stabilität von mikrobiellem Mucor-Rennin und dessen Verwendung zur Kasebereitung - Google Patents
Verfahren zur Herabsetzung der thermischen Stabilität von mikrobiellem Mucor-Rennin und dessen Verwendung zur KasebereitungInfo
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Description
zung der Wärrnestabiiität von mikrobieüem Mucor-Rennin sowie die Verwendung des auf diese Weise
behandelten mikrowellen Rennins zur Käsebereitung. Seit Jahrhunderten wird Kälber-Rennin als milchkoagulierendes Mittel bei der Herstellung von sämtli-
chen Käsearten verwendet. In der Tat bilden Käse, die mit diesem Enzym hergestellt worden sind, einen
Standard hinsichtlich Geschmack, Aussehen und Textur beim Vergleich mit Käseprodukten, die mit Hilfe
anderer koagulierender Mittel hergestellt worden
ίο sind. Durch die erhebliche Zunahme der Käseproduktion und die Abnahme an verfügbarem Kälber-Rennin wurde die Verwendung alternativer milchkoagulierender Enzyme von Interesse.
r> werden die mikr ibiellen Rennine bevorzugt, da diese
in großer Meng*; produziert werden können und eine Vielzahl von Eigenschaften aufweisen, die es erlauben, die am meisten für die Käseproduktion geeigneten auszuwählen. Die erhöhte Wärmestabilität der
mikrowellen Rennine, wie z. B. der mikrowellen Mucor-Rennine, insbesondere im Vergleich zu Kälber-Rennin wurde als wenig erwünschte Eigenschaft dieser Enzyme angesehen.
4~> von der renninkoagulierten Milch abtrennt, als eine wertvolle Quelle für Molkeproteine gesammelt. In der
Regel wird diese gesammelte Molke bei einer Temperatur von etwa 60° C bis 71 ° C so !ange pasteurisiert,
bis sämtlich Mikroorganismen zerstört und minde
stens etwa 80 bis 90% des restlichen Renninkoagulie-
rungsmittels 'hermisch inaktiviert sind. Es wurde gefunden, daß ein Restgehalt an koagulierendem
Enzym, der wesentlich mehr als etwa 20% der ursprünglichen milchgerinnenden Aktivität nach der
r, normalen Pasteurisierung aufweist, in unerwünschter Weise die wertvollen Molkeproteine hydrolysiert und
die Verwendung der Molke als ein Bestandteil in verschiedenen Nahrungsprodukten begrenzt. Die normalen Pasteurisierungsbedingungen, die so mild ge-
wählt werden, daß sie die Molkeproteine nicht nachteilig beeinflussen, die jedoch ausreichen, um das
Kälber-Rennin thermisch zu inaktivieren, inaktivieren das mikrobielle Renninkoagulanz nur langsam auf
das gewünschte Maß. Dieses Problem wird im weite-
b5 ren dadurch noch kompliziert, daß sich mehr mikrobielles Rennin in der Molke ansammelt als Kälber-Rennin. Daraus stammen die Bemühungen, die
Wärmelabilität der mikrowellen Rennine zu verstär-
ken.
Es wurden mehrere mikrobiologische Versuche unternommen, um mikrobielle Koagulierungsmittel
mit größerer Wärmelabilität zu erhalten. Diese Versuche umfassen die ausgedehnte Untersuchung und
Auswertung neuer Mikroorganismen und Mutationen bekannter renninproduzierender Mikroorganismen.
Bis heute führte jedoch keiner dieser Versuche zum Erhalt eines annehmbaren Koagulierungsmittels mit
den gewünschten Wärmeeigenschaften zum Erfolg. Außerdem wurden chemische Versuche zur Modifizierung verschiedener Enzymeigenschaften durchgeführt, doch sind diese in der Regel stark begrenzt,
da sie einen gleichzeitigen Verlust der milchgerinnenden Aktivität des Enzymes mit sich führen. Neuere
Untersuchungen bei der Bestimmung der strukturellen und funktioneilen Determinaten eines mikrobiellen Mucor-Rennins haben jedoch gezeigt, daß einige
^ chemische Modifikationen von mikrobiellem Rennin
W,
möglicherweise nicht zu einem totalen Verlust der
;vf milchgerinnenden Wirkung führen. Derartige Modif i-
ύ
kationen umfassen die Nitrierung (Biochemica et Bio-
physica Acta, 371 [1974], Seite 368), Carbamylierung
II (ibid., 271 [1972], Seite 93) und Perjodat-induzierte
* Deglycosylierung (ibid., 328 [1P73], Seite 52) des
y; Glycoenzyms von mikrobiellem Mocur-Rennin. Diese If Modifikationen weisen darauf hin, daß eine durch
[| Carbamylierung und Perjodat induzierte Deglycosy-Il lierung eine in gewissem Maße erhöhte thermische
tt Labilität verleihe: kann. Diese chemischen Versuche
% zeigten sich jedoch bei der Herstellung eines mikro- !·■ biellen Rennins mit dem gewünschten Grad an ther-
^ mischer Labilität nicht in vcüem -'laße erfolgreich.
i| Es besteht daher ein großer Bedarf nach einem mi-A krobiellen Rennin mit den gewünschten milchkoagu-■. lierenden Eigenschaften, jedoch mit einer im wesent-
::, liehen herabgesetzten thermischen Labilität.
§ Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein
%
Verfahren zur Herabsetzung der thermischen Stabilität von mikrobiellem Mucor-Rennin zur Verfügung
zu stellen.
Die vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mikrobielles Mucor-Rennin in
wäßriger Lösung mit Wasserstoffperoxid unter Bedingungen in Kontakt gebracht wird, die geeignet sind,
die Wärmestabilität des Enzyms weitgehend herabzusetzen, worauf anschließend restliches Peroxid in der
Lösung im wesentlichen zerstört wird.
Die wärmestabilen mikrowellen Rennine, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren am wirksamsten
behandelt werden können, werden nach bekannten Verfahren aus Mucor-Mikroorganismen hergestellt
und sind in wäßriger Lösung im Handel erhältlich. Diese Rennine umfassen diejenigen, die aus Mucormiehei, Mucor-pusillus und dergleichen hergestellt
werden. Die nativen koagulierenden Enzyme, die aus diesen Quellen isoliert werden, sind dafür bekannt,
daß sie in größerem Maße wärmestabil sind als Kälber-Rennin. Das erfindungsgemäße Verfahren kann
auf reine, teilweise reine oder sogar auf sehr rohe FermentationsflUssigkeiten von mikrobiellem Rennin angewandt werden.
Das bei dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendete Wasserstoffperoxid ist im Handel erhältlich
oder kann nach bekannten Methoden in situ gebildet werden. Zum Beispiel ist es bekannt, daß anorganische und organische Peroxide in Kontakt mit Wasser
Wasserstoffperoxid bilden. Es kann jedes geeignete
wasserstoffbildende Mittel, welches das behandelte
Rennin nicht nachteilig inaktiviert, gewählt werden, einschließlich Natriumperoxid, Kalziumperoxid,
Benzoylhydroperoxid, ein Gemisch aus Cumolhydro
peroxid und Peroxidase, Hamstoffhydrogenperoxid
und dergleichen. Die anorganischen Peroxide sind dabei bevorzugt.
Nach einer praktischen Ausführunsform gemäß der Erfindung wird eine wäßrige Lösung des oben ge
nannten thermisch stabilen mikrobiellen Rennins mit
Wasserstoffperoxid unter Bedingungen in Kontakt gebracht, welche zu einer merklichen Abnahme der
Wärmestabilität des Rennins (d. h. zu einer Zunahme der Wärmelabilität) führen, vorzugsweise auf minde
stens 20% seiner ursprünglichen Stabilität, ausge
drückt als restliche milchgerinnende Aktivität nach der Wärmbehandlung; besonders bevorzugt ist es, die
Wärmestabilität auf mindestens den Wert zu reduzieren, den Kälber-Rennin aufweist. Die auf diese Weise
->" behandelte Lösung von mikrobieüem Rennin kann in
der vorliegenden Form verwendet werden, sie kann konzentriert oder weiter gereinigt werden, wie dies
bei dem speziellen Käseherstellungsverfahren erforderlich ist.
Für den Fachmann ist es offensichtlich, daß das im vorstehenden genannte Verfahren in Chargen oder als
kontinuierliches Verfahren durchgeführt werden kann und daß die Bedingungen des Wasserstoffperoxidkontaktes, d. h. die Konzentration der Materialien,
JO der pH-Wert, die Temperatur und die Kontaktzeit, je nach der Wärmestabilität des nativen mikrobiellen
Mucor-Rennins, der Art des Verfahrens und der gewählten Ausrüstung in einem weiten Bereich variieren
kann. Es sollten jedoch die Bedingungen so gewählt
J5 werden, daß diese die ursprüngliche milchgerinnende
Aktivität des mikrobiellen Rennins nicht nachteilig beeinflussen.
Die Konzentration des mikrobieiie;; Rennins in der
wäßrigen Lösung wird auf einfache Weise in Form
ihrer milchgerinnenden enzymatischen Aktivität, d. h.
in Soxhlet-Einheiten (SU) pro Milliliter, wie dies in dem Verfahren in J. of Dairy Science, Band 54, Nr. 2,
Seiten 159 bis 167 (1971) beschrieben und auf das hier Bezug genommen wird. Die milchgerinnende
Aktivität wird in einer 10%igen Lösung von Magermilch bei pH 6,45 bis 6,50, welche 0,01 M CaCl2 enthält, bestimmt. 5 ml der Milch werden bei 37 ° C ± 0,5
mit 0,5 ml Enzymlösung inkubiert. Es wird die Zeit bestimmt, die bis zum Erscheinen von Milchklumpen
erforderlich ist. Eine Soxhlet-Einheit ist als diejenige Enzymaktivität definiert, welche 1 ml eines Milchsubstrates in 40 Minuten unter den Bedingungen des
Testverfahrens zum Gerinnen bringt. In der Praxis wird die milchgerinnende Aktivität der wäßrigen Lö
sung von mikrobiellem Rennin vorteilhafterweise von
etwa 10000 SU/ml bis etwa 100000 SU/ml variieren. Die für die Behandlung der wäßrigen Lösung von
mikrobiellem Rennin erforderlichen Mengen an Wasserstoffperoxid richten sich nach der Aktivität des En-
zyms, der ursprünglichen Wärmestabilität und der Reinheit. Die Konzentration des Wasserstoffperoxids
in der wäßrigen Lösung variiert zwischen etwa 1 % und 25% Wasserstoffperoxid auf einer Volumen/Volumen-Basis (V/V), bezogen auf das ursprüngliche
Volumen der wäßrigen Lösung. Vorzugsweise liegt die Menge zwischen 3% und 10% (V/V), bezogen auf
das ursprüngliche Volumen. Bei Konzentrationen, die wesentlich über 25% (V/V) liegen, wird der Vorteil
asymptotisch, während bei Konzentrationen, die wesentlich unter etwa 1 % (V/V) liegen, die Reaktionsgeschwindigkeit in ungebührendem Maße langsam
wird.
Die Temperatur für den Wasserstoffperoxidkontakt variiert zwischen etwa 4 und 300C, Vorzugsweise
liegt die Temperatur zwischen 4 und 20° C. Bei Temperaturen, die wesentlich über 30° C Hegen, verliert
das Enzym an Aktivität, was nicht gewünscht wird, und bei Temperaturen, die wesentlich unter etwa 4° C
Jiegen, wird die Reaktionsgeschwindigkeit in ungebührendem Maße langsam.
Der pH-Wert für die Wasserstoffperoxidbehandlung liegt vorteilhafterweise zwischen etwa 4,0 und
8,0. Bei pH-Weiten, die wesentlich über etwa pH 8,0 liegen, wird das Enzym inaktiviert, was unerwünscht
ist, und bei pH-Werten, die wesentlich uner pH 4 liegen, nimmt die Löslichkeit des Enzymes ab und die
Reaktionszeit zu.
Die Kontaktzeit ist eine Funktion der speziell gewählten Kontaktbedingungen; sie sc'lte jedoch ausreichend lange sein, um die Wärmestabilität des mikrobiellen Rennins auf das gewünschte Maß merklich
zu reduzieren. Unter bevorzugten Bedingungen haben sich Kontaktzeiten zwischen etwa 15 und 72 Stunden
als besonders günstig erwiesen.
Die wasserstoffperoxidbehandelte Lösung wird weiter behandelt, um im wesentlichen das restliche
oder überschüssige Wasserstoffperoxid in der Lösung zu zerstören, wobei geeignete Mittel angewandt werden, welche das mikrobielle Rennin nicht inaktivieren.
Das restliche Wasserstoffperoxid kann mit Hilfe von Catalase, wie Catalase aus Rinderleber, Peroxidase,
wie Peroxidase aus Meerrettich, Ascorbinsäure und dergleichen zersetzt werden. Diese Mittel zum Zersetzen des Wasserstoffperoxides können unter den für
die Wasserstoffperoxidbehandlung vorliegenden Bedingungen angewandt werden. In der Praxis wird die
Menge des restlichen Wasserstoffperoxides in der Lösung nach der Behandlung durch irgendeinen geeigneten Nachweis, wie sie dem Fachmann in der Käseherstellung bekannt sind, bestimmt, z. B. durch
Natriumjodidtitration. Daraufhin wird eine geeignete
Menge des Mittels zum Zersetzen des Wasserstoffperoxid? zu der mikrowellen Penninlösung zugegeben
und die restlichen Mengen an Wasserstoffperoxid werden mit Hilfe eines Nachweises kontrolliert, bis
das Wasserstoffperoxid im wesentlichen zersetzt ist. Catalase aus Rinderleber ist ein bevorzugtes Mittel
und eignet sich besonders dazu, Wasserstoffperoxid auf das gewünschte Niveau herabzusetzen, wobei die
vorstehend genannten bevorzugten Bedingungen und eine Zeitdauer von etwa 1 bis 3 Stunden angewandt
werden.
Die Wärmestabilität des mit Wasserstoffperoxid behandelten mikrowellen Rennins wird unter Bedingungen bestimmt, die normalerweise angewandt werden, um Käsemolkelösungen zu pasteurisieren. Das
folgende Modell ist dazu geeignet, diese Pasteurisierungsbedingungen zu reproduzieren. Ein aliquoter
Teil von 1 ml der renninhaltigen Lösung wird mit Natriumphosphatpuffer (pH 5,5 bis 6,0) auf 100 ml verdünnt. Aliquote Teile von 2 bis 3 ml dieser verdünnten
Lösung werden dann in ein versiegeltes Reagenzglas gegeben und ir. einem Wasserbad auf eine Temperatur
von 60° C bis 71° C für eine Zeitdauer von 0 bis 20 Minuten erwärmt. Die erwärmten Proben werden
abgekühlt und dann auf ihre milchgerinnende Aktivität untersucht. Unter diesen Modell-Pasteurisierungsbedingungen nahm die restliche Aktivität des in
der Käsemolke gefundenen Rennins nach der Wärmebehandlung auf die gewünschte restliche milchge-
rinnende Aktivität von mindestens unter etwa 20% der ursprünglichen milchgerinnenden Aktivität vor
der Wärmebehandlung ab. Bei Anwendung der bevorzugten Bedingungen gemäß der Erfindung wurde
festgestellt, daß die mit Wasserstoffperoxid behandel
ten mikrowellen Rennine ebenso wärmelabil sind wie
Kälber-Rennin, wenn dieses den gleichen Bedingungen unterworfen wird.
Das gemäß der Erfindung behandelte mikrobielle Rennin eignet sich für alle traditionellen Käseherstel
lungsverfahren, welche nun mikrobielles Rennin als
Milchkoagulierungsmitiel verwenden. Da das neue, mit Wasserstoffperoxid behandelte mikrobielle Rennin in drastischer Weise weniger wärmestabil ist als
das unbehandelte mikrobielle Rennin, kann erstercs
als geeigneter Ersatz selbst für Kälber-Rennin dienen.
Bei Verwendung im Käseherstehungsverfahren wird das behandelte mikrobielle Rennin gemäß der Erfindung unter normalen Bedingungen, wie sie zum Pasteurisieren von Käsemolke angewandt werden, in ge-
v.ünschter Weise inaktiviert und die sich ergebende Molke kann in vollem Umfang zur Gewinnung bzw.
Ausnutzung der wertvollen Molkeproteine verwendet werden.
jo Erfindung, ohne den Umfang derselben z'i beschränken.
j5 methode verschiedener mikrobieller Mucor-Rennine
unter Verwendung von Wasserstoffperoxid.
Es wurden wäßrige Fermentations-Kulturlösungen von mikrobiellem Rennin aus Mucor-mietiei (pH 4,5)
mit 49800SLVmI und Mucor-pusillus (pH 5,5) mit
'<\ 49800 SU/ml aus im Handel erhältlichen Materialien
hergestellt. Proben von wäßrigen Kulturflüssigkeiten (1000 ml) wurden auf 4° C abgekühlt und der pH-Wert durch Zugabe von 20% (W/V) wäßrigem Natriumhydroxid auf pH 7,0 eingesteht. Zu jeder Probe
wurden dann 100 ml 30%iges (V/V) Wasserstoffperoxid (analytisch rein) zugegeben. Dies entspricht einer
Konzentration von etwa 3% (V/V) Wasserstoffperoxid, bezogen auf das ursprüngliche Volumen der
wäßrigen Kulturflüssigkeit. Diese Proben wurden
24 Stunden bei 4° C im Kontakt mit Wasserstoffperoxid stehen gelassen. Dann wurde zu diesen Lesungen
Catalase aus Rinderleber (0,3 ml), 100 Keil-Einhei- £en (KU) pro 1 ml, 1 KU zersetzt 1,0 g H2O2/10 min
bei 25° C und pH 7,0; zugegeben, um das überschüs
sige Wasserstoffperoxid zu zerstören und das Gemisch
wurde (etwa 2 bis 3 Stunden) bei Raumtemperatur stehen gelassen, bis ein negativer Peroxidtest erhalten
wurde. Die "Η-Werte der Lösungen wurden wieder auf ihre ursprünglichen pH-Werte mit 12 N HCl ein-
bo gestellt und auf ihr ursprüngliches Volumen von
1000 ml mittels Entspannungsverdarapiung konzentriert.
Die milchgerinnende Wirkung des mikrowellen Rennins wurd" in 10%igen Lösungen von entrahmter
b5 Milch, welche 0,01 M CaCl2 enthielt, bestimmt und
welche mit Milchsäure auf etwa pH 6,5 eingestellt wurden. 5 ml Milch wurden bei 37° C mit 0,5 ml einer
Probe der Enzymlösung inkubiert. Die bis zum Er-
29 Ol 542
scheinen des Gerinnungsproduktes bzw. Klumpens (clot) erforderliche Zeit wurde gemessen. Die Enzymaktivität
wurde in Soxhlet-Gerinnungseinheiten (SU) ausgedrückt. Die Behandlung von mikrobiellem
Rennin aus Mucor-miehei mit Wasserstoffperoxid ergab eine vollständige Beibehaltung der milchgerinnenden
Aktivität, während die Behandlung von mikrobiellem Rennin aus Mucor-pusillus eine KO- bis
C/0%ige Erhaltung der milchgerinnenden Wirkung ergab.
Zur Bestimmung der Wärmestabilität der mit Wasserstoffperoxid
behandelten Einzyme wurden aliquote Teile (1 ml) der nativen und der behandelten Rennine
mit 0,2 IvI Natriumphosphatpuffer (pH 5,5) auf
100 ml verdünnt. Aliquote Teile (2 ml) dieser verdünnten Lösungen, welche einen überschüssigen
Renningehalt, wie er in Knsrmnlltr vnrljpgt. aijfuieisen,
wurden in Reagenzgläser mit Schraubverschluß gegeben und in einem Wasserbad von 60 bis 70' C
verschiedene Zeiten erwärmt. Nach der Wärmebehandlung wurden die Proben durch Eintauchen in ein
Eis-Wasser-Bad gekühlt und auf ihre restliche milchgerinnende Wirkung nach der oben beschriebenen
Methode untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in der nachfolgenden Tabelle A zusammengefaßt.
Probe | Pasteurisierungs- | Zeit (min) | Cf restliche |
bedingungen | 0 | milchgerinnende | |
4 | Aktivität nach | ||
8 | der Pasteurisie | ||
T" C | 12 | rung | |
M. pusillus | 60 | 16 | 100 |
(nativ) | 20 | 95 | |
0 | 9(1 | ||
4 | 89 | ||
8 | 87 | ||
12 | 82 | ||
M. pusillus | 60 | 16 | 100 |
(H2O2- | 20 | 34 | |
behandelt) | 0 | 18 | |
4 | 11 | ||
8 | 6.9 | ||
12 | |||
M. miehei | 70 | 16 | 100 |
(nativ) | 20 | 94 | |
0 | 79 | ||
4 | 72 | ||
8 | 66 | ||
12 | 61 | ||
M. miehei | 70 | 16 | 100 |
(H2O2- | 20 | 19 | |
behandelt) | 5,2 | ||
2,0 | |||
— | |||
Die obigen Daten zeigen deutlich, daß die Behandlung mit Wasserstoffperoxid die Wärmestabilität der
Enzyme drastisch reduziert, wie dies durch deren milchgerinnende Wirkung im Vergleich zum nativen
(unbehandeiten) Enzym ausgedrückt wird.
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung des pH-Wertes auf die milchgerinnende Aktivität und die Wärmesta-
bilität von mikrobiellem Rennin, welches nach dem genannten Verfahren behandelt wurde.
Aliquote Teile von 10 ml einer wäßrigen Kulturflüssigkeit
von mikrobiellem Rennin aus Mucor miehei (pH 4,5), welche 49800 SU/ml enthielt, wurden
auf verschiedene pH-Werte zwischen 4,5 und 7,5 unter Verwendung von 20%igem (W/V) wäßrigem Natriumhydroxid
eingestellt. Jede Probe wurde mit 0.6 ml 3()%igem (V/V) Wasserstoffperoxid (entsprechend
l,Hr/r (V/V] H2O2. bezogen auf das Ausgangsvolumen)
behandelt. Eine nicht behandelte Probe diente als Kontrolle. Sämtliche Proben wurden
24 Stunden lang bei 4 C gelagert und dann mit 5 ml einer 20^ igen (W/V) wäßrigen Ascorbinsäure (zur
Zersetzung von H2O2) behandelt und 48 Stunden lang
bei 4" C gelagert. Jedes Gemisch wurde mit 0.2 M Natrinmnhrxinhatniiffrr InH S S>
WHIfarh
ι f r·- ■ yr ' ' - '- t -
ι f r·- ■ ir'- - ·- / - -· Die milchgerinnende Wirkung wurde, wie in Bei |
bestimmt. Die Ergebnisse sind in |
spiel 1 beschrieben. | Tabelle B zusammengestellt. |
der nachfolgenden | Tabelle B |
r/c der ursprünglichen | |
Behandelt bei pH | milchgerinnenden Aktivität |
100 | |
4.5 (Kontrolle) | 94 |
4.5 | 89 |
5,1 | 92 |
5.8 | 94 |
6.3 | 97 |
6.9 | 100 |
7.5 |
Die in Tabelle B aufgeführten Daten zeigen deutlich, daß das gegenwärtige Verfahren die milchgerin-'"'
nende Wirkung des behandelten mikrobiellen Rennins sogar über den breiten pH-Bereich von 4.5 bis
7.5 nicht nachteilig beeinflußt.
Die Wärmestabilität des behandelten mikrobiellen Rennins wurde mit Hilfe des Pasteurisierungsverfah-4(1
rens, wie es in Beispiel 1 beschrieben wird, bestimmt. Die milchgerinnende Wirkung wurde nach dem Pasteurisieren
bestimmt und in % der ursprünglichen Aktivität vor dem Pasteurisieren ausgedrücKt. Die
Daten sind in der nachfolgenden Tabelle C zusam-"*■"' mengefaßt.
Behandlung | Pasteurisie- | r'c restliche |
bei pH | rungszeit | milchgerin |
Minuten bei | nende Wirkung | |
70 CC | ||
4.5 (Kontrolle) | 0 | 100 |
4 | 93 | |
8 | 84 | |
12 | 72 | |
4.5 | 0 | 100 |
4 | 39 | |
8 | 12,4 | |
12 | 5,6 | |
6,3 | 0 | 100 |
4 | 37,6 | |
8 | 13 | |
12 | 4.4 | |
7,5 | 0 | 100 |
4 | 10,7 | |
8 | 2,6 | |
12 | — |
29 Ol 542
Die Ergebnisse in Tabelle C zeigen, daß die mil Wasserstoffperoxid über einen pH-Bereich von 4.5
bis 7,5 behandelten Proben in drastischer Weise hitzelabiler sind als die unbehandelte Kontrollprobe.
Dieses Beispiel zeigt den Einfluß der Kontaktzeit
auf die milchgerinnende Aktivität und die Wärmesta bilität von mikrobiellem Rennin, welches nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren behandelt wurde.
200 ml einer wäßrigen Lösung von Mueor miehei
mikrobiellem Rennin, welche 49 800 SU/ml enthielt, wurde mit 2OC4 igem (W/V) wäßrigem Nateriumhydroxid
bei 4 C auf pH 7,0 eingestellt und 20 ml 3()r/figes (V/V) Wasserstoffperoxid (entsprechend
3r'r [V/V| H1O,, bezogen auf das Ausgangsvolumen)
zu dieser Losung zugegeben. Dieses Gemisch wurde mehrere Tape auf 4" Γ gehalten, wnbi'i wahrend dieser
Zeit aliquote Teile (I ml) entnommen wurden, welche mit Calalase aus Rinderleber (0,01 ml,
100 KU/ml) behandelt und weiter mit 0,2 M Natriumphosphatpuffer (pH 5,5) lOOfach verdünnt wurden.
Die milchgerinnende Wirkung wurde, wie in Beispiel I beschrieben, bestimmt. Die Ergebnisse sind in
der nachfolgenden Tabelle D aufgeführt.
Kontaktzeit (Std.) | Vr der ursprünglichen |
milchgerinnenden Aktivität | |
0 | 100 |
17 | 103 |
26 | 108 |
41 | 105 |
50 | 113 |
65 | 101 |
73 | 113 |
136 | 111 |
Die Ergebnisse in Tabelle D zeigen, daß durch dieses Verfahren die milchgerinnende Wirkung des behandelten
mikrobiellen Rennins sogar über ausgedehnte Kontaktzeiten hinweg verbessert und nicht
nachteilig beeinflußt wird.
Die Wärmestabilität von ausgewählten Proben des behandelten mikrobiellen Rennins wurde nach dem
in Beispiel 1 beschriebenen Pasteurtsierungsverfahren bestimmt. Die milchgerinnende Wirkung wurde
nach dem Pasteurisieren bestimmt und wird ausgedrückt in r/r de* ursprünglichen milchgerinnenden
Aktivität der Probe vor dem Pasteurisieren. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle E zusammengefaßt.
Kontaktzeit | Pasteurisie- | % restliche |
(Stunden) | rungszeit | milchgerin |
(Min. bei 70°C) | nende Aktivität | |
0 | 0 | 100 |
4 | 94 | |
8 | 79 | |
12 | 72 | |
26 | 0 | 100 |
4 | 19 | |
8 | 5,2 | |
12 | 2 |
Kontaktzeit Pasteurisie- % restliche
(Stunden) rungszeit milchgerin-
(Min. bei 70°C) nende Aktivität
73
136
0
4
4
12
12
100
9,6
9,6
3,2
100
6,6
6,6
Die Ergebnisse in Tabelle E zeigen, daß die mit
Wasserstoffperoxid behandelten Proben über einen weiten Bereich von Kontaktzeiten wesentlich hitzelabiler
sind als die unbehandelte Kontrollprobe.
Dieses Beispiel zeigt den Einfluß der Wasserstoffperoxidkonzentration
auf die niilchgerinnende Aktivität und die Wärmestabilität von mikrobiellem Rennin,
welches nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt wurde.
250 ml einer wäßrigen Lösung von Mucor miehei
mikrobiellem Rennin, welche 99600 SU/ml enthielt, wurde mit 20%igem (W/V) wäßrigem Natriumhydroxid
auf pH 7,0 eingestellt. Aliquote Teile von 10 ml wurden entnommen und verschiedene Mengen an
Wasserstoffperoxid (30% V/V) im Bereich von 3% (V/V) bis 9% (V/V) H.O2, bezogen auf das Ausgangsvolumen,
zugegeben. Jede Probe wurde dann 77 Stunden lang bei 4° C gelagert. Daraufhin wurde
genügend Catalase aus Rinderleber zugegeben (0,1 ml, 100 KU/ml), um das Wasserstoffperoxid in
der Probe zu zerstören. Jede Probe wurde dann mit 0,2 M Phosphatpuffer (pH 5,5) lOOfach verdünnt. Die
milchgerinnende Wirkung wurde mit Hilfe des Verfahrens, wie es in Beispiel 1 beschrieben wird, bestimmt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der naenstehenden Tabelle F aufgeführt.
4-, H,O,-Konzentration | % milchgerinnende Aktivität. |
%'v/v | bezogen auf die ursprüng |
liche Aktivität | |
O | 100 |
3,0 | 91 |
50 4,2 | 91 |
5,4 | 96 |
6,0 | 97 |
7,2 | 97 |
8,4 | 93 |
" 9,0 | 93 |
Die Daten in Tabelle F zeigen, daß durch dieses Verfahren die milchgerinnende Aktivität des behandelten
mikrobiellen Rennins über einen Bereich an H2O2-Konzentrationen nicht nachteilig beeinflußt
wird.
Die Wärmestabilität von ausgewählten Proben der behandelten Proben wurde mit Hilfe des Pasteurisierungsverfahrens
(bei 65° C), wie es in Beispiel 1 beschrieben wird, bestimmt. Die miichgerinnende Aktivität
wurde nach dem Pasteurisieren gemessen und wird ausgedrückt in %, bezogen auf die ursprüngliche
milchgerinnende Wirkung in der Probe vor dem Pa-
29 Ol
steurisieren. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden
Tabelle G zusammengefaßt.
H2O,-Konzen | Pasteurisie- | % restliche |
tration % V/V | rungszeit, | milchgerinnende |
Min. bei 65°C | Aktivität | |
0 | O | 100 |
8 | 100 | |
O | 100 | |
8 | 21 | |
6 | O | 100 |
8 | 10 | |
9 | O | 100 |
8 | 4 |
:~ c-~~u~: : — i'_i—n~ ri —:
it Li git'iii3av in lauviit Vj tiigiil
uau uiv
Sä | CaO2 | % H2O2 | Tabelle H | % restliche |
i | (mg) | (V/V) | Pasteurisie- | milchgerinnende |
i | rungszeit, | Aktivität | ||
1 | 0 | 0 | Min. bei 60 "C | 100 |
0 | 97 | |||
I | 8 | 97 | ||
16 | 94 | |||
i | 500 | 2,35 | 20 | 100 |
i | 0 | 37 | ||
I | 8 | 23 | ||
I | 16 | 21 | ||
I | 20 | |||
ΙΊ
40
Wasserstoffperoxid über einen Bereich von H2O2-Konzentrationen
behandelten Proben in deutlicher -" Weise hitzelabiler sind, als die unbehandelte Kontrollprobe.
Dieses Beispiel zeigt die Verwendung von Wasser- -^
stoffperoxid, welches in situ erzeugt wird, und dessen Einfluß auf die Wärmestabilität des mikrobiellen
Rennins, welches mittels des genannten Verfahrens behandelt wurde.
Gereinigtes mikrobielles Rennin (500 mg) aus Mu- "'
cor miehei wurde in 100 ml 1,0 N Natriumacetatpuffer (pH 4,5) aufgelöst. Diese wäßrige Enzymlösung
enthielt etwa 9960 SU/ml. Ein aliquoter Teil von 10 ml dieser Lösung wurden entnommen und 500 mg
Kalziumperoxid zu diesem zugegeben. Diese Menge r>
an Kalziumperoxid war, in Kontakt mit dem vorliegenden Wasser, ausreichend, um Wasserstoffperoxid
in situ in einer äquivalenten Menge von etwa 2,35% H2O, (V/V), bezogen auf das Ausgangsvolumen, zu
bilden. Die Probe wurde bei etwa 20° C ca. 15 bis 18 Stunden lang bei pH ί',5 gelagert. Um überschüssiges
Wasserstoffperoxid zu zerstören, wurde dann Catalase aus Rinderleber (0,1 ml; 100 KU/ml) zugegeben.
Die Probe wurde mit 0,2 M Natriumphosphatpuffer (pH 5,5) 20fach verdünnt und die Wärmestabilität
der behandelten Probe und der nicht behandelten Kontrollprobe mittels des Pasteurisierungsverfahrens
(bei 60° C), wie es in Beispiel 1 beschrieben wird, bestimmt. Die milchgerinnende Aktivität wurde vor und
nach dem Pasteurisieren gemessen und die Werte ausgedrückt in %, bezogen auf die ursprüngliche milchgerinnende
Aktivität. Die Daten werden in der nachfolgenden Tabelle H wiedergeben.
55
60
65 Die Daten in iabelle H zeigen deutlich, daß in situ gebildetes Wasserstoffperoxid bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren dazu führt, die Wärmestabilität des behandelten mikrowellen Rennins im Vergleich zu
der unbehandelten Kontrollprobr in drastischer
Weise zu reduzieren.
Dieses Beispiel zeigt die Verwendung von mikrobiellem
Rennin, welches nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt wurde, bei der Käseherstellung.
Es wurden Chargen von Cheddar-Käse unter Anwendung eines üblichen Verfahrens aus 196 kg pasteurisierter
Vollmilch und \% handelsüblicher Kultur zum Starten hergestellt. In einem Kontrollbottich
wurde die Milch mit 22,5 ml unbehandeltem mikrobiellem Rennin aus Mucor miehei, welches etwa
93000 SU/ml enthielt, behandelt. In einem Testbottich wurde die Milch mit 26,5 ml Mucor miehei mikrobiellem
Rennin, welches wie in Beispiel 4 mit 3% (V/V) Wasserstoffperoxid behandelt worden war und
etwa 79 000 SU/ml enthielt, koaguliert. Es wurden die jeweiligen Zeiten zur Bildung der geronnenen Milch
gemessen und es zeigte sich, daß diese äquivalent waren. Nach der Käsebereitung wurden die Molkeflüssigkeiten
gesammelt, mit Natriumhydroxid auf pH 6,1 eingestellt und auf ihre restliche Enzymaktivität analysiert,
und zwar vor und nach einer Momentan-(flash)-Pasteurisierung. Die Enzymaktivitäten werden
in der nachfolgenden Tabelle I in %, bezogen auf die ursprüngliche milchgerinnende Wirkung der
Molke aufgeführt.
50
Probe | Pasteurisie- | % der ursprüng |
rungs- | lichen milch | |
bedingungen | gerinnenden | |
Aktivität der | ||
Molke | ||
nicht- | keine | 100 |
behandelte | 63° C, 20 Sek. | 99 |
Kontrolle | 63°C, 30 Sek. | 100 |
H2O2- | keine | 100 |
behandelt | 63° C, 5 Sek. | 30 |
63°C, 10 Sek. | 30 | |
630C, 15 Sek. | 26 | |
63° C, 20 Sek. | 23 |
Die obigen Daten zeigen deutlich, daß das H2O,-behandelte
mikrobielle Rennin bei der Käseherstellung ebenso wirksam ist wie das native mikrobielle
Rennin, daß jedoch das H2O2-behandelte Rennin wesentlich
hitzelabiler ist als das native Rennin.
Die im vorstehenden hergestellten Käse wurden 30 Tage lang bei 7° C gereift und durch eine Gruppe
geübter Geschmacksprüfer miteinander verglichen. Der mit dem H2O2 behandelten Rennin hergestellte
Käse kam gut an und es wurde festgestellt, daß dieser in wünschenswerter Weise im Geschmack und in der
Struktur dem mit nicht behandeltem, nativen Rennin hergestellten Käse ähnlich war.
In diesem Beispiel wird die Hitzestabilität von Kälber-Rennin
und mikrobiellem Rennin verglichen, welches nach dem beanspruchten Verfahren behandelt
wurde.
Mucor miehei mikrobielles Rennin, welches 99600 SU/ml enthielt, wurde, wie in Beispiel 4 beschrieben,
mit 3% (V/V) H2O2 behandelt und dessen
Wärmestabilität mit nativem mikrobiellem Rennin vor der Behandlung und mit Kälber-Rennin, welches
etwa 49800 SU/ml enthielt, verglichen, wobei das in Beispiel 1 beschriebene Pasteurisierungsverfahren
(bei 60° C) angewandt wurde. Die milchgerinnende Wirkung wurde nach dem Pasteurisieren gemessen
und wird ausgedrückt in %, bezogen auf die ursprüngliche milchgerinnende Aktivität der Probe vor dem
Pasteurisieren. Die Daten sind in der nachstehenden Tabelle .1 zusammengefaßt.
Die Daten in Tabelle J zeigen deutlich, daß das vorliegende Verfahren dazu geeignet ist, die Würmestabilität
von mikrobiellem Rennin bis auf einen Wert zu reduzieren, der etwa der Wärmestabilität von KaI-ber-Rcnnin
entspricht.
Tabelle J | '.<· restliche milchgerinneiide Aktivität |
|
Probe | Pasteurisie- rungszeit, Min. bei 60° C |
100 98 98 |
mikrobielles Rennin (nicht- bchandclt) |
0 8 20 |
100 M) 38 |
mikrobielles Rennin (H,O,- bchandclt) |
0 8 20 |
KKI 72 C C |
Kälber-Rennin | 0 8 |
|
Claims (16)
1. Verfahren zur Herabsetzung der thermischen Stabilität von mikrobiellem Mucor-Rennin, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung von mikrobiellem Rennin mit Wasserstoffperoxid unter Bedingungen, bei denen die
Wärmestabilität des mikrowellen Rennins wesentlich herabgesetzt wird, behandelt und anschließend das restliche Wasserstoffperoxid in der
Lösung im wesentlichen zerstört wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mikrobielle Rennin aus
Mucor miehei hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mikrobielle Rennin aus
Mucor pusillus hergestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmestabilität des mikrobiellen Rennins, ausgedrückt als restliche milchgerinnende Aktivität nach der Wärmbehandlung,
mindestens auf unter ca. 20% der ursprünglichen Aktivität herabgesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmestabilität des mikrobiellen Rennins etwa auf die Wärmestabilität von
Kälber-Rennin, wenn dieses den gleichen Wärmebedingungen ausgesetzt wird, herabgesetzt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mikrobielle Rennin in der
wäßrigen Lösung in einer Konzentration vorliegt, die, ausgedrückt in Werten der milchgerinnenden
Aktivität, zwischen etwa 10000 bis 100000 Soxhlet-Einheiten pro Milliliter beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration von Wasserstoffperoxid zwischen etwa 1 % und 25 % auf einer
Volumen/Volumen-Basis, bezogen auf das ursprüngliche Volumen der wäßrigen Lösung, beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserstoffperoxidkonzentration zwischen 3% und 10% auf einer Volumen/Volumen-Basis, bezogen auf das ursprüngliche Volumen der wäßrigen Lösung, beträgt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserstoffperoxidkontakt
bei einer Temperatur zwischen etwa 4 und 30° C ausgeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserstoffperoxidkontakt
bei einem pH zwischen etwa 4,0 und 8,0 durchgeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserstoffperoxidkontakt
für eine Zeitdauer zwischen etwa 15 und 72 Stunden durchgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasserstoffperoxid in situ
gebildet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasserstoffperoxid in situ
aus einer Verbindung der Gruppe Natriumperoxid, Kalziumperoxid, Benzoylhydroperoxid, einem Gemisch von Cumolhydroperoxid und Peroxidase, und Harnstoffhydrogenperoxid gebildet
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasserstoffperoxid im wesentlichen mit Catalse, Peroxidase und/oder Ascorbinsäure zerstört wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Catalase eine Catalase aus
Rinderleber und Peroxidase eine Peroxidase aus Meerrettich ist.
16. Verwendung von Mucor-Rennin mit stark herabgesetzter Wärmestabilität, hergestellt nach
dem Verfahren gemäß Anspruch 1 zur Käsebereitung.
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