DE2900446C2 - Mittel zum Aufbringen von Hanf- oder Flachsfasern auf ein Rohraußengewinde zum Erstellen einer dichten Verschraubung - Google Patents

Description

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Es ist seit langem bekannt, daß Rohrgewinde bei Wasser- und Gasleitungen mit Hilfe von Hanf- oder Flachsfasern, die um das entsprechende Rohraußengewinde gewickelt sind, gut abgedichtet werden können. Der Installateur verwendet dazu einzelne Faserbüschel, die er aus einem sogenannten Zopf herauszieht, und von Hand auf das Außengewinde windet. Es ist dies eine unangenehme und zeitraubende Arbeit, die sich bisher nicht mechanisieren ließ, wie zum Beispiel das Abschneiden der Rohrabschnitte und das Gewindeschneiden.

In den letzten Jahren sind zwar als Ersatz hierfür Rollen mit sehr dünnen Kunststoffbändern erhältlich. Die Installateure verwenden dieses Band nur selten, weil die damit hergestellte Schraubverbindung nicht immer dicht ist. Der besondere Vorteil von Hanf oder Flachs liegt nämlich darin, daß dieses Material Feuchtigkeit aufnimmt und schwillt, so daß es insbesondere für Wasserleitungen sehr geeignet ist.

Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, Mittel zu schaffen, die es erlauben, Hanf- oder Flachsfasern auf rationellere Art als bisher auf ein Rohraußengewinde aufzubringen.

Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einer Abwickelvorrichtung und einer mit einem Vliesstrang bewickelten Bobine, die die Merkmale des Anspruches 1 aufweisen.

Es ist wichtig, daß beim Aufwickeln des Stranges auf ein Rohrgewinde die gespannte freie Strecke einen konstanten Wert beibehält, der vorzugsweise kleiner als 10 cm ist, weil sonst der Vliesstrang abreißt.

Unter dem Begriff Vliesstrang ist nämlich ein Strang parallel verlaufender Hanf- oder Flachsfasern zu verstehen, die nicht verzwirnt oder versponnen sind. Wird beim Aufwickeln auf das Rohrgewinde die freie gespannte Strecke zu lang, reißt der Strang ab. Wie lang ein solcher auf Zug belasteter Vliesstrang maximal sein darf, hängt von der Faserqualität und der Länge der einzelnen Fasern sowie von der Spannung ab, mit der er auf das Gewinde aufgewickelt wird.

Ein solcher Vliesstrang ist ein empfindliches Gebilde, da die einzelnen Fasern parallel zueinander verlaufen und nur infolge ihrer rauhen Oberfläche aneinander haften. Beim Aufwickeln auf einen Kern, auch wenn dies nur mit geringer Spannung geschieht, bilden die Fasern ein fast flaches Band. Würde man mit geringer Steigung wickeln, so daß diese Bänder einander berühren oder gar überlappen, besteht die Gefahr, daß die Fasern aneinander haften und verfilzen, so daß man die so gewikkelte Spule nicht mehr abwickeln könnte.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt und dessen Verwendung erläutert.

Die Fig. 1 zeigt eine Bobine von der Seite und von vorne und

F i g. 2 deren Verwendung.

Ein aus einer Streckmaschine entnommener Vliesstrang 1 wird ohne Verspinnen auf den rohrförmigen Kern 2 mit großer Steigung unter geringer Spannung aufgewickelt. In Fig. 1 ist die Steigung S so groß gewählt, daß zwischen der. Windungen jeder Windungslage ein Abstand A besteht.

Die Kreuzungen der Windungen zwischen benachbarten Windungen schließen dabei jeweils einen Winkel von 30° ein. Dies ist in der linken Hälfte der Fig. 1 ersichtlich. In der rechten Hälfte ist der Deutlichkeit halber nur die zuoberst liegende Windung angedeutet. Die Bobine als Ganzes ist mit 3 bezeichnet.

In F i g. 2 ist die Verwendung der Bobine 3 schematisch dargestellt.

Die Bobine 3 ist auf einer schematisch angedeuteten Abwicklungsvorrichtung (Halter) H drehbar gelagert. Am Halter H ist eine Bremsvorrichtung B angebracht. Der Vliesstrang 1 wird von der Bobine 3 abgewickelt und durch die Bremsvorrichtung B hindurch auf das Gewinde C eines Rohres R geführt. Beim Aufwickeln wird der Halter H im Kreis (durch Pfeil K angedeutet), um das stillstehende Rohr R herumgeführt, wobei der Abstand X zwischen dem Rohr R und der Bremsvorrichtung B möglichst konstant bleiben sollte. Natürlich kann auch der Halter H stillstehen und das Rohr R mit einem gewissen Vorschub gedreht werden. Ein solcher Vorschub muß bei der Bewegung entlang dem Kreis K auch vorhanden sein.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Mittel zum Aufbringen von Hanf- oder Flachsfasern auf ein Rohraußengewinde zum Erstellen einer dichten Verschraubung. gekennzeichnet durch eine Abwicklungsvorrichtung (H), die ein Bremsorgan (B) und eine, in der Vorrichtung drehbar gelagerte, mit einem unversponnenen, gestreckten Vliesstrang (1) bewickelte Bobine (3) umfaßt, wobei dieser Vliesstrang (1) mit so großer Steigung auf einen Kern (2) aufgewickelt worden ist, daß die Windungen jeder Wicklungslage einen definierten Abstand (A) voneinander haben und die Windungen in benachbarten Wicklungslagen einander mit einem Winkei von mindestens 10° kreuzen, was ein Abwikke!n ohne Verfilzen des Vliesstianges und ein Herausziehen desselben durch das Bremsorgan (B) der Abwickelvorrichtung (H) ermöglicht.

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