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Die Erfindung betrifft eine Gewindeverbindung, umfassend ein erstes Bauteil, wobei das erste Bauteil ein Außengewinde aufweist, ein zweites Bauteil, wobei das zweite Bauteil ein Innengewinde aufweist, und ein Verbindungshilfsmittel, wobei das Außengewinde und das Innengewinde miteinander im Eingriff stehen.
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Aus der
DE 29 00 446 C2 ist bekannt, Gewindeverbindungen mit Hilfe eines Dichtmittels abzudichten. Dabei werden als Dichtmittel Hanf- oder Flachsfasern eingesetzt. Diese werden dazu um das entsprechende Außengewinde gewickelt.
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Eine weitere Abdichtung einer Gewindeverbindung ist aus der
DE 295 22 058 U1 bekannt. Das beschriebene Dichtmaterial besteht aus Polytetrafluorethylen (PTFE).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Gewindeverbindung anzugeben, die im Hinblick auf die Abdichtung und die Sicherung gegen Lockerung verbesserte Eigenschaften aufweist.
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Die Aufgabe wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Demnach ist eine Gewindeverbindung vorgesehen, umfassend ein erstes Bauteil, wobei das erste Bauteil ein Außengewinde aufweist, sowie ein zweites Bauteil, wobei das zweite Bauteil ein Innengewinde aufweist, und ein Verbindungshilfsmittel, wobei das Außengewinde und das Innengewinde miteinander im Eingriff stehen und wobei das Verbindungshilfsmittel zwischen Außengewinde und Innengewinde angeordnet ist, wobei das Verbindungshilfsmittel metallischen Werkstoff aufweist. Eine solche Gewindeverbindung erweist sich als vorteilhaft in Bezug auf die einfache Montage und die damit verbundene Prozesssicherheit. Insbesondere erlaubt die Gewindeverbindung auch ein Nachziehen bzw. ein Lösen und anschließendes Wiederanziehen der Gewindeverbindung, ohne dass die dichtenden Eigenschaften des Verbindungshilfsmittels verloren gehen. Darüber hinaus weist die Gewindeverbindung eine hohe mechanische und chemische Beständigkeit auf. Insbesondere kann eine gute Feuerbeständigkeit, Druckbeständigkeit und Temperaturfestigkeit erreicht werden. Die Gewindeverbindung ist als lösbare Verbindung darüber hinaus ressourcenschonend. Die beanspruchte Gestaltung eignet sich insbesondere für Leitungen und kann dabei für Leitungen, die Gase und/oder Flüssigkeiten führen, eingesetzt werden. Dabei können auch die hohen Anforderungen, welche an Trinkwasserleitungen gestellt werden, erfüllt werden, da negative Beeinträchtigungen des Wassers vermieden werden.
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Weiterhin kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass das Verbindungshilfsmittel ein Gewindedichtmittel und/oder ein Gewindesicherungsmittel für die Gewindeverbindung bildet. Als Gewindedichtmittel dichtet das Verbindungshilfsmittel den Dichtspalt zwischen dem Innengewinde und dem Außengewinde ab und verhindert so den ungewollten Stoffübergang durch die Gewindeverbindung. Als Gewindesicherungsmittel sichert das Verbindungshilfsmittel die Gewindeverbindung gegen Lockerung. Insbesondere Vibrationen, wechselnde Belastungen oder Temperaturschwankungen können dazu führen, dass durch das Anziehen der Gewindeverbindung erzeugte mechanischen Spannungen, die für eine dauerhafte Verbindung notwendig sind, mit der Zeit abgebaut werden. Eine Sicherung gegen Lockerung wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass das Verbindungshilfsmittel die Klemmkräfte zwischen Innen- und Außengewinde dauerhaft verstärkt.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass das Verbindungshilfsmittel ein Band umfasst. Die Ausführungsform als Band erweist sich besonders einfach in der Handhabung des Verbindungshilfsmittels. Insbesondere die Lagerung beispielsweise auf Rollen ermöglicht bei der Montage ein einfaches Ablängen des Verbindungshilfsmittels und damit eine einfache Dosierung. Vorzugsweise weist das Band Kupfer, Messing oder Edelstahl auf. Weiterhin ist bevorzugt, wenn das Band eine Dicke im Bereich von 0,01 mm bis 0,1 mm aufweist. Besonders bevorzugt kann das Band als Metallfolie ausgebildet sein.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verbindungshilfsmittel Fasern umfasst. In vorteilhafter Weise kann die Dicke des Verbindungshilfsmittels durch Hinzunahme oder Entfernen einzelner Fasern in feinen Abstufungen reguliert werden. Durch die flexiblen Eigenschaften von Fasern wird eine gute Anpassungsfähigkeit hinsichtlich der Form des Verbindungshilfsmittels erreicht. Diese Maßnahme trägt dazu bei, die Dichtigkeit der Gewindeverbindung zu verbessern und eine verbesserte Sicherung gegen Lockerung zu bewirken.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Fasern des Verbindungshilfsmittels um das Außengewinde gewickelt sind. Vorzugsweise sind die Fasern dabei (jedenfalls teilweise) in einem Gewindetal, das zwischen Gewindeflanken des Gewindes ausgebildet ist, angeordnet. Durch diese Maßnahmen wird sowohl die Dichtigkeit der Gewindeverbindung verbessert als auch eine einfache Montage durch Umwickeln gefördert.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verbindungshilfsmittel duktile Eigenschaften aufweist. Weiterhin kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehen sein, dass der Werkstoff des Verbindungshilfsmittels eine Bruchdehnung im Bereich zwischen 0,2 % und 50 % aufweist. Die Bruchdehnung kann für metallische Werkstoffe nach DIN EN ISO 6892-1 :2020-06 ermittelt werden. Vorzugsweise weist das Verbindungshilfsmittel eine Bruchdehnung im Bereich zwischen 2 % und 30 % auf. Durch diese Merkmale wird erreicht, dass sich die Fasern des Verbindungshilfsmittels wirksam plastisch verformen können. Diese Maßnahme trägt dazu bei, die Dichtigkeit der Gewindeverbindung zu verbessern und eine verbesserte Sicherung gegen Lockerung zu bewirken.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Fasern einen Faserdurchmesser im Bereich zwischen 0,001 mm und 0,6 mm aufweisen. Vorzugsweise weisen die Fasern einen Faserdurchmesser im Bereich zwischen 0,01 mm und 0,06 mm auf. Das Verbindungshilfsmittel kann dabei auch zusätzlich weitere Fasern umfassen, deren Faserdurchmesser außerhalb des angegebenen Bereichs liegen. Vorzugsweise weisen alle Fasern des Verbindungshilfsmittels einen Faserdurchmesser im angegebenen Bereich auf. Mit diesen Maßnahmen wird die Dichtigkeit der Gewindeverbindung weiter verbessert und gleichzeitig werden gute Montageeigenschaften erreicht.
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Weiterhin kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass die Fasern eine Faserlänge im Bereich zwischen 2 cm und 500 cm aufweisen. Vorzugsweise weisen die Fasern eine Faserlänge im Bereich zwischen 4 cm und 200 cm (besonders bevorzugt zwischen 4 cm und 50cm) auf. Das Verbindungshilfsmittel kann dabei auch zusätzlich weitere Fasern umfassen, deren Faserlänge außerhalb des angegebenen Bereichs liegen. Vorzugsweise weisen alle Fasern eine Faserlänge im angegebenen Bereich auf. Auch diese Maßnahmen trägt dazu bei, die die Dichtigkeit der Gewindeverbindung weiter zu verbessern. Zudem wird das Aufbringen des Verbindungshilfsmittels auf das Außengewinde durch Aufwickeln erleichtert.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Fasern eine Faserlänge im Bereich zwischen dem 3-fachen und dem 35-fachen eines Nenndurchmessers der Gewindeverbindung aufweisen. Vorzugsweise weisen die Fasern eine Faserlänge im Bereich zwischen dem 4,5-fachen und dem 16-fachen eines Nenndurchmessers der Gewindeverbindung auf. Das Verbindungshilfsmittel kann dabei auch zusätzlich weitere Fasern umfassen, deren Faserlänge außerhalb des angegebenen Bereichs liegen. Vorzugsweise weisen alle Fasern eine Faserlänge im angegebenen Bereich auf. Auch diese Maßnahmen trägt dazu bei, die die Dichtigkeit der Gewindeverbindung weiter zu verbessern. Zudem wird das Aufbringen des Verbindungshilfsmittels auf das Außengewinde durch Aufwickeln erleichtert.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Fasern jeweils einen Faserkern aufweisen. Der Faserkern kann dabei eine Ummantelung aufweisen. Allerdings ist es auch möglich, dass der Faserkern nicht ummantelt ist. Durch diese Maßnahme wird insbesondere die Dichtigkeit der Gewindeverbindung weiter verbessert.
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Weiterhin kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass der Faserkern aus metallischem Werkstoff besteht. Dadurch wird die Dichtigkeit der Gewindeverbindung weiter verbessert und es werden vorteilhafte mechanische und chemische Eigenschaften erreicht.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass die Ummantelung ein anderes Material aufweist als der Faserkern. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Ummantelung einen metallischen und/oder einen nicht metallischen Werkstoff aufweist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Faserkern einen Faserquerschnitt in Form eines Kreises, eines Ovals oder eines Rechtecks (insbesondere eines Quadrats) umfasst. Besonders bevorzugt ist bei einem Faserquerschnitt in Form eines Rechtecks, wenn die Länge des Rechtecks mindestens 3-mal (vorzugsweise mindestens 10-mal) so groß ist wie die Breite des Rechtecks. Das derart ausgebildete Verbindungshilfsmittel wirkt dabei dichtend, indem es eventuell verbleibende Spalte der Gewindeverbindung besonders effektiv abdichtet.
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Weiterhin kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass die Fasern jeweils ein Filament aus Metall umfassen. Vorzugsweise ist das Filament als Draht oder Faden ausgebildet. Das Material des Filaments ist vorzugsweise Messing, Kupfer oder Edelstahl. Durch diese Maßnahme wird die Dichtigkeit der Gewindeverbindung weiter verbessert und es können vorteilhafte mechanische und chemische Eigenschaften erreicht werden.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Fasern als Fasergewirr vorliegen. Das Fasergewirr kann insbesondere aus Metallwolle hergestellt sein. Mit dieser Maßnahme wird die Dichtigkeit der Gewindeverbindung weiter verbessert und die Montageeigenschaft wird durch einfache Anwendbarkeit erhöht.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Fasern verdrillt vorliegen. Die verdrillten Fasern können insbesondere aus einer Litze hergestellt sein, die mehrere dünne Fasern enthält. Durch diese Maßnahme wird die Dichtigkeit der Gewindeverbindung weiter verbessert und die Montageeigenschaft wird durch einfache Anwendbarkeit erhöht.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Fasern des Verbindungshilfsmittels aus metallischem Werkstoff bestehen.
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Weiterhin kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass das erste und/oder das zweite Bauteil einen Grundkörper aus Metall oder Kunststoff aufweist. Darunter zählt insbesondere Zink, Stahl und/oder Messing. Bei der Verwendung von Stahl kann dieser als legierter Stahl oder als nichtlegierter Stahl eingesetzt werden. Insbesondere kann rostfreier Stahl verwendet werden. Dabei ist auch eine Kombination der Werkstoffe möglich, beispielsweise ein verzinktes Stahlbauteil. Dadurch können verbesserte chemische und mechanische Eigenschaften erreicht werden.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verbindungshilfsmittel Messing, Kupfer oder Edelstahl aufweist. Vorzugsweise weist das Verbindungshilfsmittel Messing oder Edelstahl auf, wenn das erste und/oder das zweite Bauteil Zink oder nichtlegierten Stahl aufweist. Vorzugsweise weist das Verbindungshilfsmittel Messing, Kupfer oder Edelstahl auf, wenn das erste und/oder das zweite Bauteil legierten oder rostfreien Stahl aufweist. Durch diese Abstimmung der Materialien der Bauteile mit dem Verbindungshilfsmittel kann die Dichtigkeit der Gewindeverbindung weiter verbessert werden. Außerdem können verbesserte chemische und mechanische Eigenschaften der Gewindeverbindung erreicht werden.
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Weiterhin kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass das erste und/oder das zweite Bauteil einen Hohlraum bilden. Vorzugsweise kann das erste und/oder das zweite Bauteil als ein Rohr ausgebildet sein.
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Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das erste und/oder das zweite Bauteil ein Rohr zur Aufnahme und/oder zur Weiterleitung von Fluiden ist. Fluide sind dabei insbesondere Flüssigkeiten (wie Wasser, Trinkwasser, Solarflüssigkeiten, Hydraulikflüssigkeiten, Öle, flüssige Brennstoffe (wie beispielsweise Benzin, Diesel, Kerosin, Schweröl)) oder Gase (wie beispielsweise Erdgas, Luft, Sauerstoff).
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Insbesondere für Anwendungen, bei denen das erste Bauteil ein Rohr ist, das Schweröl aufnimmt und/oder weiterleitet, sind die Vorteile der Erfindung besonders relevant. Das Gewindeverbindung mit dem Verbindungshilfsmittel weist sehr gute Eigenschaften bezüglich Hitze- und Feuerbeständigkeit auf. Die Temperaturen eines transportierten Mediums wie Schweröl liegen beispielsweise bei Transportrohren von Schiffen im Bereich zwischen 50° C und 80° C. Im Vergleich zu den bisher üblicherweise verwendeten Verbindungshilfsmitteln ist das erfindungsgemäße Verbindungshilfsmittel beständiger gegen diese Temperaturen. Dadurch wird eine längere Lebensdauer bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Funktion als Gewindesicherung und Gewindedichtung erreicht.
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Bei derart hohen Temperaturen ist zudem ein häufiges Problem, dass nach Abkühlen des Transportmediums das Verbindungshilfsmittel und/oder die Gewindeverbindung durch chemische oder physikalische Prozesse verändert wurde. Die Gewindeverbindung ist dann häufig nur noch durch mechanisches Auftrennen und anschließendes Verschweißen trenn- und wiederverbindbar. Das erfindungsgemäße Verbindungshilfsmittel ermöglicht durch die guten Hitze- und Feuerbeständigkeitseigenschaften in vielen Fällen eine zerstörungsfreie Lösbarkeit der Gewindeverbindung.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Hausinstallation umfassend eine abgedichtete Gewindeverbindung der beschriebenen Art. Vorzugsweise ist die Hausinstallation zur Weiterleitung von Fluiden vorgesehen, insbesondere Wasser im Heizkreislauf, Schmutzwasser, Trinkwasser, Regenwasser, Erdgas und dergleichen.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Verwendung eines Verbindungshilfsmittels zur Abdichtung einer Gewindeverbindung, wobei das Verbindungshilfsmittel Fasern umfasst, wobei das Verbindungshilfsmittel metallischen Werkstoff aufweist.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zur Herstellung einer Gewindeverbindung, umfassend ein erstes Bauteil, wobei das erste Bauteil ein Außengewinde aufweist, ein zweites Bauteil, wobei das zweite Bauteil ein Innengewinde aufweist, und ein Verbindungshilfsmittel, wobei das das erste und das zweite Bauteil miteinander verschraubt werden, wobei das Außengewinde und das Innengewinde miteinander in Eingriff gebracht werden, und wobei das Verbindungshilfsmittel auf dem Außengewinde angeordnet wird, bevor das erste Bauteil mit dem zweiten Bauteil verschraubt wird, wobei das Verbindungshilfsmittel Fasern umfasst und das Verbindungshilfsmittel metallischen Werkstoff aufweist.
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Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung, auch unabhängig von der Zusammenfassung in einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbezüge.
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Es zeigen:
- 1: Eine Gewindeverbindung, bei der das erste und das zweite Bauteil als Rohre ausgebildet sind;
- 2: ein erstes Bauteil mit Außengewinde und Verbindungshilfsmittel aus Fasern;
- 3: ein Verbindungshilfsmittel aus verdrillten Fasern;
- 4: ein Verbindungshilfsmittel aus Metallwolle;
- 5: eine Faser des Verbindungshilfsmittels im Querschnitt;
- 6: eine ummantelte Faser des Verbindungshilfsmittels im Querschnitt;
- 7: eine Faser des Verbindungshilfsmittels im Längsschnitt;
- 8: eine Hausinstallation mit Gewindeverbindungen;
- 9: ein erstes Bauteil mit Außengewinde und Verbindungshilfsmittel aus Band.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Gewindeverbindung 1 umfassend ein erstes Bauteil 2 und ein zweites Bauteil 4. Das erste Bauteil 2 weist ein Außengewinde 3 auf und das zweite Bauteil 4 weist ein Innengewinde 5 auf. Weiterhin ist ein nachfolgend noch näher beschriebenes Verbindungshilfsmittel 6 vorgesehen. Das erste und das zweite Bauteil 2,4 sind miteinander verschraubt. Das Außengewinde 3 und das Innengewinde 5 stehen miteinander im Eingriff. Das Verbindungshilfsmittel 6 umfasst Fasern und ist in dem Spalt zwischen Außengewinde 3 und Innengewinde 5 angeordnet.
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Das Verbindungshilfsmittel 6 bildet dabei ein Gewindedichtmittel für die Gewindeverbindung 1. Dabei dichtet das Verbindungshilfsmittel den Dichtspalt zwischen dem Innengewinde und dem Außengewinde ab. Das Verbindungshilfsmittel füllt Hohlräume der Gewindeverbindung 1 zumindest teilweise und verhindert so den ungewollten Stoffübergang im Gewindebereich.
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Das Verbindungshilfsmittel 6 bildet darüber hinaus ein Gewindesicherungsmittel und sichert die Gewindeverbindung 1 gegen Lockerung. Insbesondere Vibrationen, wechselnde Belastungen oder Temperaturschwankungen können dazu führen, dass die mechanischen Spannungen im Bereich des Gewindes abgebaut werden, die zur Aufrechterhaltung einer fest verschraubten Verbindung notwendig sind. Eine Sicherung gegen Lockerung wird insbesondere dadurch erreicht, dass das Verbindungshilfsmittel 6 die Klemmkräfte zwischen Innen- und Außengewinde dauerhaft verstärkt.
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Das erste Bauteil 2 und das zweite Bauteil 4 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils als Rohr ausgebildet und bilden so einen Hohlraum 7. Dieser Hohlraum 7 kann insbesondere zur Aufnahme und Weiterleitung von Fluiden, wie Flüssigkeiten (insbesondere Wasser) und Gasen dienen. Andere Fluide, die in dem Hohlraum 7 aufgenommen und/oder weitergeleitet werden, können insbesondere flüssige Brennstoffe (wie Benzin, Diesel, Heizöl, Kerosin oder Schweröl), andere Flüssigkeiten (wie Trinkwasser, Solarflüssigkeiten oder Hydraulikflüssigkeiten) oder Gase (wie Erdgas, Sauerstoff oder Luft) sein.
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Das erste Bauteil 2 und das zweite Bauteil 4 weisen metallischen Werkstoff auf. Das erste Bauteil 2 und das zweite Bauteil 4 können insbesondere Zink, rostfreien Stahl, legierten Stahl, nichtlegierten Stahl und/oder Messing aufweisen.
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Das Verbindungshilfsmittel 6 weist metallischen Werkstoff auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die Fasern, die das Verbindungshilfsmittel 6 umfasst, metallischen Werkstoff auf. Das Verbindungshilfsmittel 6 kann insbesondere Messing, Kupfer oder Edelstahl aufweisen. Insbesondere weist das Verbindungshilfsmittel 6 Messing oder Edelstahl auf, wenn das erste Bauteil 2 und/oder das zweite Bauteil 4 Zink oder nichtlegierten Stahl aufweist. Wenn das erste Bauteil 2 und/oder das zweite Bauteil 4 legierten oder rostfreien Stahl aufweist, kann das Verbindungshilfsmittel 6 insbesondere Messing, Kupfer oder Edelstahl aufweisen. Das Verbindungsmittel umfasst dabei vorzugsweise verdrillte Fasern, für die Verarbeitung bereitgestellt als Litze (wie in 3 abgebildet), oder Fasergewirr, bereitgestellt als Metallwolle (wie in 4 abgebildet).
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In 2 ist das erste Bauteil 2 aus 1 dargestellt. Das erste Bauteil 2 weist das Außengewinde 3 auf. Dargestellt ist dabei, wie vor der Verschraubung des ersten und des zweiten Bauteils 2,4 die Fasern des Verbindungshilfsmittels 6 um das Außengewinde 3 des ersten Bauteils 2 gewickelt werden können. Durch schraubenlinienförmiges Umwickeln des Außengewindes 3 können die Fasern dabei im Gewindetal zwischen den Gewindeflanken des Außengewindes 3 positioniert. Nach dem Aufbringen des Verbindungshilfsmittels 6 auf das erste Bauteil 2 kann das zweite Bauteil 4 aufgeschraubt werden, um die in 1 dargestellte Gewindeverbindung zu erhalten. Indem das Verbindungshilfsmittel 6 duktile Eigenschaften aufweist, kann das Verbindungshilfsmittel besonders einfach in dem Gewindegereich aufgebracht und beim Verschrauben plastisch verformt werden. Durch die Fähigkeit, sich unter den in der Gewindeverbindung auftretenden Kräften plastisch zu verformen, kann das Verbindungshilfsmittel 6 besser die entstehenden Hohlräume der Gewindeverbindung ausfüllen sowie die Gewindeverbindung gegen Lockern sichern.
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2 zeigt weiterhin Fasern des Verbindungshilfsmittels 6, die eine Faserlänge aufweisen, die mehr als das 3-fache des Nenndurchmessers der Gewindeverbindung 1 beträgt.
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3 zeigt eine erste Ausführungsform des Verbindungshilfsmittels 6 vor der Montage der Gewindeverbindung. Das Verbindungshilfsmittel 6 umfasst dabei Fasern, die als verdrillte Fasern 8 bereitgestellt werden. Die verdrillten Fasern 8 sind dabei aus Litze hergestellt und weisen als Werkstoff Kupfer auf. Die Litze weist eine Kunststoffummantelung 9 auf. Vor der Verwendung als Verbindungsmittel 6 wird die Kunststoffummantelung 9 der Litze entfernt. Die Litze kann auch ohne Kunststoffummantelung 9 bereitgestellt werden.
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4 zeigt eine zweite Ausführungsform des Verbindungshilfsmittels 6`. Die Fasern des Verbindungshilfsmittels 6` liegen dabei als Fasergewirr vor. Das Fasergewirr wird dabei als Metallwolle bereitgestellt.
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5 zeigt eine erste Ausgestaltung einer einzelnen Faser 10 des Verbindungshilfsmittels im Querschnitt. Die einzelne Faser 10 weist dabei keine Ummantelung auf. Der Faserquerschnitt der Faser ist in dem Ausführungsbeispiel als Kreis ausgebildet.
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6 zeigt eine zweite Ausgestaltung einer einzelnen Faser 10` des Verbindungshilfsmittels im Querschnitt. Die einzelne Faser 10` weist dabei einen Faserkern 11 und eine Ummantelung 12 auf. In der dargestellten Ausführungsform besteht der Faserkern aus metallischem Werkstoff. Der Faserquerschnitt des Faserkerns ist als Kreis ausgebildet. Typischerweise werden zur Verschraubung von Rohren Whitworth-Rohrgewinde verwendet. Das Verbindungshilfsmittel 6 wirkt dabei dichtend indem es eventuell verbleibende Spalte der Gewindeverbindung 1 füllt. Der in dieser Ausführungsform genutzte Faserquerschnitt ist dabei besonders vorteilhaft. Ebenfalls vorteilhaft sind Faserquerschnitte in Form eines Ovals, eines Quadrats oder eines Rechtecks, wobei die Länge des Rechtecks mindestens 10-mal so groß ist wie die Breite des Rechtecks.
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In 7 ist eine dritte Ausgestaltung einer einzelnen Faser 10" im Längsschnitt dargestellt. Die Faser 10" umfasst dabei ein Filament 13 aus Metall. Das Filament 13 ist in diesem Ausführungsbeispiel in der Fasermitte angeordnet und als Draht ausgebildet. Weiterhin kann es auch als Faden ausgebildet sein. Das Material des Filaments 13 ist in dieser Ausführungsform Messing. In anderen Ausführungsformen kann das Material des Filaments auch Kupfer oder Edelstahl sein.
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8 zeigt eine Hausinstallation 14, die mehrere abgedichtete Gewindeverbindungen 1 aufweist. Die Gewindeverbindungen 1 verbinden dabei jeweils zwei Elemente einer Wasserleitung 15 und dichten diese ab. In weiteren Ausführungsformen ist auch denkbar, dass andere Fluidleitungen durch abgedichtete Gewindeverbindungen 1 verbunden werden, insbesondere zur Weiterleitung von Wasser im Heizkreislauf, Trinkwasser, Regenwasser, Erdgas und dergleichen.
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In 9 ist das erste Bauteil 2 aus 1 perspektivisch dargestellt. Das erste Bauteil 2 weist das Außengewinde 3 auf. Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Verbindungshilfsmittel 6" als Band ausgeführt.
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Das Verbindungshilfsmittel 6" weist metallischen Werkstoff auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Band, das das Verbindungshilfsmittel 6" bildet, metallischen Werkstoff auf. Das Verbindungshilfsmittel 6" kann insbesondere Messing, Kupfer oder Edelstahl aufweisen. Das dargestellte Verbindungshilfsmittel 6" wird durch einen Streifen aus Metallfolie gebildet.
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Dargestellt ist in 9, wie vor der Verschraubung des ersten Bauteils 2 mit einem nicht dargestellten zweiten Bauteil das Band des Verbindungshilfsmittels 6" um das Außengewinde 3 des ersten Bauteils 2 gewickelt werden kann. Durch schraubenlinienförmiges Umwickeln des Außengewindes 3 kann das Band dabei im Gewindetal zwischen den Gewindeflanken des Außengewindes 3 positioniert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2900446 C2 [0002]
- DE 29522058 U1 [0003]