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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Garnes aus einer verstreck- ten Faserlunte, wobei nach einem Eindrehen der Faserlunte aus der Faserlunte vorragende Faser- enden schraubenlinienförmig und gegensinnig zur Eindrehrichtung der Faserlunte um die Faserlunte gewunden werden, nach Patent Nr. 381731.
Durch die zur Lunteneindrehung gegensinnige Umwindung der Faserlunte mit den vorragenden
Faserenden wird bei dem Bestreben der Faserlunte, sich nach ihrer Eindrehung im Falschdrahtsinn wieder aufzudrehen, auf die die Faserlunte umwindenden Faserenden zwangsläufig ein Drehmoment ausgeübt, das im Umwindesinn der Faserenden wirkt, woraus eine hohe Garnfestigkeit bei ver- gleichsweise geringem Anteil an den Faserverband umwindenden Faserenden resultiert. Ein solches gegensinniges Umwinden der Faserlunte mit den vorragenden Fasern wäre mit Hilfe einer entspre- chenden Luftströmung möglich, was allerdings einen vergleichsweise hohen Aufwand bedingt und
Schwierigkeiten mit sich bringt, die vorragenden Faserenden eng um die Faserlunte zu winden.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein einfaches mechanisches Verfahren zum
Umwinden der Faserlunte mit den vorragenden Faserenden gegensinnig zur Lunteneindrehung anzu- geben.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die von der sich drehenden Faserlunte mitgenommenen, vorragenden Faserenden an wenigstens einer an der Faserlunte anliegenden Gleit- flächen quer zur Luntenachse umgebogen und um die Faserlunte gewunden werden.
Auf Grund der durch das Eindrehen der Faserlunte bedingten Luntendrehung werden die aus dem Faserverband vorragenden Faserenden nacheinander an die Gleitfläche angedrückt und quer zur Luntenachse umgebogen. Die wegen des axialen Luntenabzuges sich dabei ergebende schrauben- linienförmige Umwindung der Faserlunte mit den Faserenden erfolgt durch die Eindrehung zufolge der Luntenbewegung zwangsläufig gegensinnig zur Lunteneindrehung. Die Gleitfläche muss eine von der Drehung der Faserlunte und ihrer Abzugsgeschwindigkeit abhängige Mindesterstreckung in Richtung der Luntenachse aufweisen, damit die über den Umfang der Faserlunte verteilten, vorragenden Faserenden während einer Luntenumdrehung auch tatsächlich an der Gleitfläche quer zur Luntenachse umgebogen und an die Faserlunte angedrückt werden können.
Entscheidend für ein enges Umschlingen der Faserlunte mit den vorragenden Faserenden ist, dass die Faserlunte satt an der Gleitfläche anliegt, weil nur bei einem solchen satten Anliegen die vorragenden Faserenden an die sich drehende Faserlunte angedrückt werden können. Aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, die Faserlunte an die Gleitfläche anzusaugen.
Das Umwinden der Faserlunte mit aus dem Faserverband vorragenden Faserenden mit Hilfe einer an der Faserlunte anliegenden Gleitfläche hängt von der Drehung der Faserlunte gegenüber der Gleitfläche ab. Um diese Drehung nicht zu behindern, ist es vorteilhaft, die Faserlunte beim Umwinden zugspannungslos zu führen. Die zugspannungslose Führung der Faserlunte bewirkt aber auch, dass die die Faserlunte schraubenlinienförmig umwindenden Faserenden keine Streckung erfahren, was sich nicht nur auf die Gleichmässigkeit des Garnes, sondern auch auf seine Eigenschaften vorteilhaft auswirkt. Dabei ist unter einer zugspannungslosen Führung der Faserlunte lediglich zu verstehen, dass die Abzugsgeschwindigkeit kleiner oder gleich der Zuführgeschwindigkeit der Faserlunte ist, weil durch den notwendigen Abzug der Faserlunte Zugkräfte auf die Faserlunte nicht zu vermeiden sind.
Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens müssen diese Umstände Berücksichtigung finden. Ausgehend von einer Vorrichtung mit einem Streckwerk, einer zwischen dem Streckwerk und dem Walzenabzug angeordneten Eindreheinrichtung für die Faserlunte und einer dem Walzenabzug vorgeordneten Einrichtung zum Umwinden der Faserlunte mit den vorragenden Faserenden, kann dies dadurch sichergestellt werden, dass die Einrichtung zum Umwinden der Faserlunte aus wenigstens einer an der sich drehenden Faserlunte anliegenden, vorzugsweise besaugten Gleitfläche besteht und dass die Umfangsgeschwindigkeit des Austrittswalzenpaares des Streckwerkes grösser als die Umfangsgeschwindigkeit des Walzenabzuges ist.
Durch die kleinere Umfangsgeschwindigkeit des Walzenabzuges wird eine Spannung der Faserlunte zwischen dem Streckwerk und dem Walzenabzug vermieden, so dass die Eindrehung der Faserlunte und ihre Umwindung mit den vorragenden Faserlunten unbehindert durchgeführt werden kann.
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In den Zeichnungen ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens dargestellt. Es zeigen Fig. l eine Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes aus einer verstreckten Faserlunte in einer Seitenansicht, Fig. 2 diese Vorrichtung in Draufsicht, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. l und Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. l.
Wie die Fig. l und 2 zeigen, besteht die Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes aus einer verstreckten Faserlunte im wesentlichen aus einem Streckwerk --1-- für die Faserlunte --2--, einer unmittelbar an das Streckwerk anschliessenden Einrichtung --3-- zum Eindrehen der verstreckten Faserlunte und einer zwischen der Eindreheinrichtung --3-- und einem Walzenabzug--4angeordneten Einrichtung --5-- zum Umwinden der eingedrehten Faserlunte mit aus dem Faserverband vorragenden Faserenden. Diese Einrichtung --5-- zum Umwinden der eingedrehten Faserlun-
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oberflächen satt anliegt.
Damit ist eine vorteilhafte Voraussetzung zum Umwinden der Faserlunte mit den aus dem Faserverband vorragenden Faserenden geschaffen, wenn dafür gesorgt wird, dass die Faserlunte --2-- im Bereich der Saugtromrnein --5a und 5b-- noch eine ausreichende Drehung aufweist. In diesem Fall wird nämlich insbesondere durch die Saugtrommel --5a--, an der sich die Faserlunte gegen den engsten Zwickelspalt hin dreht, eine Gleitfläche --8-- gebildet, an der die abstehenden Luntenfasern quer zur Luntenachse umgebogen und an die Faserlunte angedrückt werden. Die andere Saugtrommel --5b-- unterstützt die Eindrehung der vorragenden Faserenden und trägt wesentlich zur Glättung des Garnes bei.
Da es auf die Drehung der Faserlunte im Bereich der Saugtromrnein --5a und 5b-- ankommt, darf über diese Saugtromrnein --5a und 5b-kein störendes Bremsmoment über die Faserlunte --2-- ausgeübt werden, was möglichst glatte Trommeloberflächen bedingt, um den Reibungswiderstand entsprechend klein halten zu können. In diesem Zusammenhang muss berücksichtigt werden, dass sich die Saugtromrnein --5a und 5b-- vorteilhaft gleichsinnig mit der Faserlunte --2-- drehen, so dass die Trommeloberflächen an der Faserlunte gegensinnig zu ihrer Drehbewegung gleitend vorbeibewegt werden, weil eine Bewegung der Trommeloberflächen im Sinne der zur Lunteneindrehung gegensinnigen Umwindung der Faserenden die Luntenumwindung unterstützt.
Damit nun eine ausreichende Luntendrehung sichergestellt werden kann, muss für eine gute Eindrehung der Faserlunte vorgesorgt sein. Zu diesem Zweck besteht die Einrichtung --3-- aus zwei Saugtromrnein --3a und 3b--, die gleichsinnig, aber entgegengesetzt zu den Saugtrommeln --5a und 5b-- rotieren. Da die Faserlunte --2-- wieder mit Hilfe von Saugzonen --9-- bildenden Saugeinsätzen --10-- in den Zwickelbereich zwischen den Saugtromrnein --3a und 3b--gezogen und an beide Saugtrommeloberflächen gleichzeitig angedrückt wird, kann über die Saugtrommeln --3a und 3b-- ein hohes Eindrehmoment auf die Faserlunte --2-- übertragen werden, insbesondere dann, wenn die Trommeloberflächen zur Erhöhung der Reibung rauh ausgebildet sind.
Um einen guten Drehungsdurchgriff in den Bereich der Saugtromrnein --5a und 5b-- zu gewährleisten, ist der Abstand zwischen der Eindreheinrichtung --3-- und der Umwindeeinrichtung --5-- für die Faserlunte mit vorragenden Faserenden klein gehalten. Dieser Abstand wird gemäss dem Ausführungsbeispiel lediglich durch den Riemenantrieb --11-- für die Saugtromrnein --3a und 3b-- bestimmt.
Die Saugeinsätze-6 und 10-- der Saugtrommeln-3a und 5a-- einerseits sowie der Saugtrommeln --3b und 5b-- anderseits werden durch einen gemeinsamen Einsatz --12-- gebildet, auf dem die Saugtrommeln und die Rollen für den Riementrieb-11-der Saugtrommeln-3a und 3b--sowie für den Riementrieb-13-der Saugtrommeln--5a und 5b-- gelagert wird.
Damit die Faserlunte --2-- zwischen dem Austrittswalzenpaar --1a--des Streckwerkes --1-und dem Walzenabzug --4-- nicht einer die Eindrehung der Faserlunte und deren Umwindung mit den vorragenden Faserenden behindernden Zugspannung unterworfen werden kann, ist die Umfangs-
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