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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes aus einer ver- streckten Faserlunte mit einem Streckwerk, einer dem Streckwerk nachgeordneten Eindreheinrichtung für die Faserlunte, einer Aufrauheinrichtung und einer zwischen der Aufrauheinrichtung und einem
Walzenabzug angeordneten Einrichtung zum Umwinden der Faserlunte mit den beim Aufrauhen aus dem Faserverband herausgezogenen Faserenden, wobei die Aufrauheinrichtung aus wenigstens einer rotierenden Bürste und die Einrichtung zum Umwinden der Faserlunte aus einem gegensinnig zur
Eindreheinrichtung laufenden Falschdraht-Drallorgan mit zwei eng aneinanderliegenden Eindreh- körpern bestehen, die zwischen sich einen sich quer zur Durchlaufrichtung der Faserlunte zu einem engsten Spalt verjüngenden Zwickelbereich bilden, nach Patent Nr. 381732.
Bei Vorrichtungen dieser Art werden die beim Aufrauhen aus dem Faserverband heraus- gezogenen Faserenden gegensinnig zur Eindrehung der Faserlunte um die Lunte gewunden, so dass auf die den Faserverband umwindenden Faserenden bei dem Bestreben der Faserlunte, sich nach ihrer Eindrehung im Falschdrahtsinn wieder aufzudrehen, ein Drehmoment ausgeübt wird, das die
Eindrehung der den Faserverband umwindenden Faserenden verstärkt. Mit dem dadurch bedingten grösseren Zusammenhalt des Faserverbandes wird eine hohe Garnfestigkeit erreicht, und zwar bei einem vergleichweise geringen Anteil an den Faserverband umwindenden Faserenden.
Voraussetzung für ein solches gegensinniges Umwinden der Faserlunte mit aus dem Faser- verband herausgezogenen Faserenden ist, dass einerseits eine entsprechende Anzahl von zum Um- winden des Faserverbandes geeigneten Faserenden bereitgestellt und dass anderseits die bereit- gestellten Faserenden an einer Gleitfläche, an der die Faserlunte vorbeigezogen wird, umgebogen werden, indem die von der Faserlunte abstehenden Faserenden gegen eine Drehungsmitnahme durch die sich drehende Faserlunte bremsend zurückgehalten werden.
Das Aufrauhen der Faserlunte im Sinne eines Herausziehens von Faserenden aus dem Faserverband kann in besonders vorteilhafter Weise durch eine rotierende Bürste sichergestellt werden, die auf Grund der Vielzahl von Borsten die Sicherheit gibt, dass die an der Oberfläche der Faserlunte befindlichen Faserenden von wenigstens einer Bürstenborste erfasst und von der Luntenoberfläche abgehoben werden. Wegen der Nachgiebigkeit der Bürstenborsten können die Faserenden an der Oberfläche der Faserlunte aus dem Faserverband herausgezogen werden, ohne Gefahr zu laufen, dass durch das Herausziehen der Faserenden der Zusammenhalt des Faserverbandes in einer unzulässigen Weise gestört wird.
Das Umbiegen der in der geschilderten Weise aus dem Faserverband herausgezogenen Faserenden um die Faserlunte erfolgt zwischen den beiden Eindrehkörpern des nachgeordneten Falschdraht-Drallorgans, u. zw. werden die abstehenden Faserenden zufolge der Drehung der Faserlunte gegen den Eindrehkörper angedrückt, der sich aus dem Zwickelbereich zwischen den beiden Eindrehkörpern herausdreht. Die gegen diesen Eindrehkörper angedrückten Faserenden werden an diesem Eindrehkörper bremsend zurückgehalten, so dass sie unter einer entsprechenden Zugspannung gegensinnig zur Eindrehrichtung der Faserlunte um diese gewunden werden. Der sich in den Zwickelbereich hineindrehende Eindrehkörper unterstützt im wesentlichen die im Bereich des anderen Eindrehkörpers eingeleitete Umwindung.
Die Umwindung der Faserlunte mit den beim Aufrauhen aus dem Faserverband herausgezogenen Faserenden bleibt dabei naturgemäss von der Drehung der Faserlunte im Eingangsbereich der Eindrehkörper des Falschdraht-Drallorgans abhängig.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, dass die Drehung der Faserlunte im Bereich der vorgeordneten Eindreheinrichtung weitgehend auf die Faserlunte im Eintrittsbereich des der Bürste nachgeordneten Falschdraht-Drallorgans durchgreift, so dass in diesem Bereich eine ausreichende Luntendrehung sichergestellt werden kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Bürstenachse zumindest angenähert parallel zur Faserlunte verläuft und dass die gleichsinnig zur Eindreheinrichtung antreibbare Bürste den beiden Eindrehkörpern des Falschdraht-Drallorgans mit geringem Abstand unmittelbar vorgelagert ist.
Durch die Anordnung der Bürste mit zur Faserlunte paralleler Achse und durch den gewählten Drehsinn der Bürste kann über die Bürste ein im Sinne der Eindrehung der Faserlunte durch die
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Eindreheinrichtung wirksames Drehmoment auf die Faserlunte ausgeübt werden, so dass der Drehungs- verlust zwischen der Eindreheinrichtung und der Bürste wesentlich verringert werden kann. Da zusätzlich die Bürste mit geringem Abstand vor den beiden Eindrehkörpern des Falschdraht-Drall- organs angeordnet ist, bleibt auch der Drehungsverlust zwischen der Bürste und dem Falschdraht- -Drallorgan gering.
Auf Grund der geschilderten Massnahmen kann folglich eine ausreichende
Drehung der Faserlunte im Eintrittsbereich der Eindrehkörper des Falschdraht-Drallorgans sicher- gestellt werden, was eine gute Umwindung der Faserlunte mit den durch die Bürste von der
Luntenoberfläche abgehobenen Faserenden zur unmittelbaren Folge hat.
Damit die Bürste möglichst nahe an das Falschdraht-Drallorgan herangeführt werden kann, kann die Bürste auf der von den Eindrehkörpern des Falschdraht-Drallorgans abgewandten Seite gelagert und vorzugsweise auch von dieser Seite her angetrieben werden, wenn nicht die Antriebs- welle durch den Zwickelbereich zwischen den beiden Eindrehkörpern des Falschdraht-Drallorgans geführt wird. Die fliegend gelagerte Bürste kann naturgemäss sehr nahe an die Eindrehkörper stirnseitig herangeführt werden.
Da über die Bürste im allgemeinen kein grosses Eindrehmoment auf die Faserlunte ausgeübt werden kann, muss damit gerechnet werden, dass zwischen der Eindreheinrichtung und der Bürste ein gewisser Drehungsverlust auftritt. Dieser Drehungsverlust kann gering gehalten werden, wenn der Abstand zwischen der Eindreheinrichtung und der Bürste so klein wie möglich wird. Aus diesem Grunde kann der Abstand zwischen der Eindreheinrichtung und dem nachgeordneten
Falschdraht-Drallorgan vorteilhaft der axialen Erstreckung der Bürste, ihrer Lagerung und gegebenenfalls ihres Antriebsrades entsprechen.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen : Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes in einer schematischen Seiten- ansicht, Fig. 2 diese Vorrichtung in einem Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 und Fig. 3 einen
Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1.
Die dargestellte Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes besteht im wesentlichen aus einem
Streckwerk --1--, von dem lediglich das Austrittswalzenpaar gezeichnet ist, einer Eindreh- einrichung --2-- für die verstreckte Faserlunte --3--, einer Aufrauheinrichtung --4-- zum
Herausziehen von Faserenden aus dem Faserverband und aus einem Falschdraht-Drallorgan --5-- zum Umwinden der Faserlunte --3-- mit den herausgezogenen Faserenden zwischen der Aufrauh- einrichtung --4-- und einem Walzenabzug --6--. Die Eindreheinrichtung --2-- weist zwei gleich- sinnig rotierende Saugtrommeln-2a-auf, die mit Saugeinsätzen --7-- versehen sind, so dass im Zwickelbereich zwischen den Saugtrommeln-2a-eine die Faserlunte --3-- in den Zwickel- bereich hineinziehende Saugströmung entsteht.
Um einerseits ein grosses Eindrehmoment sicher- zustellen und anderseits die nachfolgende Aufrauhung zu unterstützen, ist die Oberfläche der Saugtrommeln-2a-rauh ausgebildet, wobei allerdings eine Feingestalt gewählt wurde, die einen
Formschluss zwischen der Oberfläche und den einzelnen Luntenfasern verhindert.
Zum Aufrauhen der eingedrehten Faserlunte besteht die Aufrauheinrichtung --4-- aus einer rotierenden Bürste --8--, deren Borsten auf Grund ihrer Relativbewegung zur Faserlunte --3-- die an der Oberfläche der Faserlunte liegenden Faserenden erfassen und aufstellen, so dass die aufgestellten Faserenden anschliessend gegensinnig zur Eindrehung der Faserlunte um diese ge- wunden werden können. Damit im Eintrittsbereich des Falschdraht-Drallorganes --5-- eine aus- reichende Drehung der Faserlunte für den Umwindungsvorgang erzielt wird, liegt die Bürstenachse parallel zur Faserlunte --3--, wobei die Bürste gleichsinnig zu den Saugtrommeln --2a-- der
Eindreheinrichtung angetrieben wird, wie dies durch die Richtungspfeile in Fig. 2 dargestellt ist.
Damit kann auf die Faserlunte --3-- im Bereich zwischen der Eindreheinrichtung --2-- und dem Falschdraht-Drallorgan --5-- über die Bürste --8-- ein Drehmoment im Sinne der Luntendrehung ausgeübt werden, was den Drehungsverlust der Faserlunte --3-- zwischen der Eindreheinrichtung --2-- und der Bürste-8-- vermindert. Der Drehungsabbau erfolgt somit im wesentlichen zwischen der Bürste --8-- und dem Walzenabzug --6--, der das Garn drehfest eingeklemmt führt.
Um einen möglichst geringen Drehungsverlust der Faserlunte bis zum Falschdraht-Drallorgan - in Kauf nehmen zu müssen, wird die Bürste --8-- unmittelbar an das Falschdraht-Drall- organ --5-- herangebracht. Zu diesem Zweck ist die Bürste --8-- fliegend gelagert, wobei die
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Bürstenwelle --9-- auf der vom Falschdraht-Drallorgan-5-- abgewandten Bürstenseite in einem Lager --10-- geführt ist und ein Antriebsrad --11-- für den Bürstenantrieb trägt.
Die axiale Erstreckung dieser Konstruktionsteile bestimmt auch den kleinsten Abstand zwischen der Eindreheinrichtung --2-- und dem Falschdraht-Drallorgan --5--, wenn nicht die Bürstenwelle durch den Zwickelbereich der Eindreheinrichtung --2-- und des Falschdraht-Drallorgans --5-- geführt werden soll.
Das Falschdraht-Drallorgan --5-- besteht aus zwei eng nebeneinanderliegenden, gleichsinnig rotierenden Saugtrommeln --5a-- als Eindrehkörper, die wie die Saugtrommeln-2a-mit Saugeinsätzen --12-- versehen sind. Die aufgerauhte Faserlunte --3-- wird durch den Zwickel-
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Eindrehung der Faserlunte --3--, weil sich die Saugtrommeln --5a-- gegensinnig zu den Saug- trommeln --2a-- der Eindreheinrichtung --2-- bzw.
zur Bürste --8-- drehen. Die aus dem Faser- verband vorragenden Faserenden werden im Zwickelbereich durch die sich drehende Faserlunte gegen die aus dem Zwickelbereich herausdrehende Saugtrommel --5a-- angedrückt, die die an- gedrückten Faserenden gegenüber der sich drehenden Faserlunte-3-bremsend zurückhält, so dass die Faserenden gegensinnig um die Faserlunte unter einer entsprechenden Zugspannung gewunden werden. Die in dieser Weise umgebogenen Faserenden werden beim Vorbeiziehen an der sich in den Zwickelbereich hineindrehenden Saugtrommel --5a-- zusätzlich mit einem Bremsmoment beaufschlagt, so dass für eine gute Umwindung der Faserlunte gesorgt ist. Die Oberfläche der Saugtrommeln --5a-- ist dabei glatt ausgebildet, um die Drehung der Faserlunte --3-- nicht zu behindern.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes aus einer verstreckten Faserlunte mit einem Streckwerk, einer dem Streckwerk nachgeordneten Eindreheinrichtung für die Faserlunte, einer Aufrauheinrichtung und einer zwischen der Aufrauheinrichtung und einem Walzenabzug angeordneten Einrichtung zum Umwinden der Faserlunte mit den beim Aufrauhen aus dem Faserverband herausgezogenen Faserenden, wobei die Aufrauheinrichtung aus wenigstens einer rotierenden Bürste und die Einrichtung zum Umwinden der Faserlunte aus einem gegensinnig zur Eindreheinrichtung laufenden Falschdraht-Drallorgan mit zwei eng aneinanderliegenden Eindrehkörpern bestehen, die zwischen sich einen sich quer zur Durchlaufrichtung der Faserlunte zu einem engsten Spalt verjüngenden Zwickelbereich bilden, nach Patent Nr.
381732, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürstenachse zumindest angenähert parallel zur Faserlunte (3) verläuft und dass die gleichsinnig zur Eindreheinrichtung (2) antreibbare Bürste (8) den beiden Eindrehkörpern (Saugtrommeln 5a) des Falschdraht-Drallorgans (5) mit geringem Abstand unmittelbar vorgelagert ist.