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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes aus einer ver- streckten Faserlunte, bestehend aus einem Streckwerk und einem Walzenabzug, zwischen dem und dem Streckwerk zwei eng nebeneinander angeordnete, gleichsinnig rotierende Saugtrommeln mit die
Faserlunte in den Zwickelbereich zwischen den Saugtrommeln hineinziehenden Saugzonen zum Eindre- hen der Faserlunte und zwei zu den Saugtrommeln koaxiale, ebenfalls gleichsinnig rotierende Ringe zum Aufrauhen der durch den Zwickelbereich zwischen ihnen gezogenen Faserlunte im Sinne eines
Herausziehens von Faserenden aus dem Faserverband angeordnet sind.
Um aus einer verstreckten Faserlunte ohne Zufuhr von Hüllfasern ein Garn vergleichsweise hoher Festigkeit herstellen zu können, ist es bekannt (AT-PS Nr. 367104), die verstreckte Faserlunte durch den Zwickelbereich zweier gleichsinnig rotierender Saugtrommeln zu ziehen, die mit axialem
Abstand von der abzugseitigen Stirnseite zwei einander gegenüberliegende Ringe zum Aufrauhen der Faserlunte aufweisen. Die zwischen den Saugtrommeln eingedrehte Faserlunte wird durch die beiden Ringe im Sinne eines Herausziehens von Faserenden aus dem Faserverband aufgerauht, wobei wegen der Eindrehung der Faserlunte eine ausreichende Verankerung der Fasern im Faserverband sichergestellt ist, so dass nur die Enden an der Luntenoberfläche, nicht aber ganze Fasern aus dem Faserverband herausgezogen werden können.
Die durch das Aufrauhen herausgezogenen Faser- enden werden anschliessend zwischen den Saugtrommeln wieder um die Faserlunte gewunden. Wegen des gegenüber der Eindrehung der Faserlunte unterschiedlichen Steigungswinkels der die Faser- lunte umhüllenden Faserenden wird die notwendige Garnfestigkeit erreicht. Das Umwinden der Faser- lunte mit den Hüllfasern wird dabei durch die Verankerung der Hüllfaserenden im Faserverband vorteilhaft unterstützt, weil zufolge dieser Verankerung die Hüllfasern fester um die Faserlunte gewunden werden können.
Das Umwinden der Faserlunte mit den beim Aufrauhen aus dem Faserver- band herausgezogenen Faserenden ist jedoch vom Schlupf zwischen der Faserlunte und den sie ein- drehenden Saugtrommeln abhängig, so dass die Verankerung der Fasern im Faserverband beim schraubenförmigen Umwinden der Faserlunte mit den herausgezogenen Faserenden nicht voll ausge- nutzt werden kann. Ausserdem besteht die Gefahr, dass sich die herausgezogenen Faserenden beim
Durchziehen der Faserlunte durch den Zwickelspalt zwischen den Saugtrommeln axial umlegen, was ein Umwinden der Faserlunte mit diesen Fasern behindert.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass die beim Aufrauhen aus dem Faserverband herausgezogenen Faserenden in vorteilhafter Weise wieder schraubenlinienförmig um die Faserlunte gewunden werden können.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die beiden Ringe zum Aufrauhen der eingedrehten Faserlunte zwischen den Saugtrommeln zum Eindrehen der Faserlunte und einer nachgeordneten einseitig an der Faserlunte anliegenden, bremsend auf die aus dem Faserverband herausgezogenen Faserenden einwirkenden Gleitfläche vorgesehen sind, zwischen der und dem Walzenabzug sich vorzugsweise ein Falschdraht-Drallorgan befindet.
Da auf Grund dieser Massnahmen die Faserlunte nach ihrer Aufrauhung an einer Gleitfläche vorbeigeführt wird, werden auf die beim Aufrauhen aus dem Faserverband herausgezogenen Faserenden der Faserlunte in Umfangsrichtung wirksame Reibungskräfte ausgeübt, die die herausgezogenen Faserenden gegenüber der sich drehenden Faserlunte bremsend zurückhalten, so dass die herausgezogenen Faserenden mit einer von den Reibungskräften abhängigen Zugspannung um die Faserlunte gewunden werden, wobei die Zugkraft im wesentlichen nur durch das auf die Faserlunte aufbringbare Eindrehmoment und durch die Verankerungskraft der Fasern im Faserverband begrenzt wird.
Das Eindrehmoment der Faserlunte kann durch die gleichsinnig rotierenden Saugtrommeln, in deren Zwickelbereich die Faserlunte verdrillt wird, entsprechend hoch gewählt werden, weil durch die im Zwickelbereich vorhandenen Saugzonen die Faserlunte in den Zwickelbereich hineingezogen wird, so dass unabhängig von Dickenschwankungen die Faserlunte stets satt an beide Trommeloberflächen angedrückt werden kann. Die den Saugtrommeln nachgeordneten Ringe zum Aufrauhen der Faserlunte greifen folglich an einer Faserlunte an, die trotz eines hohen Verstreckungsgrades einen ausreichenden Faserzusammenhalt aufweist, so dass der Aufrauhvorgang unter den günstigsten Voraussetzungen vor sich gehen kann.
Auf Grund der diesen Aufrauhringen nachgeordneten Gleitfläche, an die sich die aufgerauhte Faserlunte einseitig anlegt, wird ein axiales Umlegen der beim Aufrauhen aus dem Faserverband herausgezogenen Faserenden vermieden, weil die nach dem Aufrauh-
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Vorgang bürstenartig abstehenden Faserenden erst durch die Drehung der Faserlunte gegen die
Gleitfläche gedrückt werden. Die zwischen der Gleitfläche und den herausgezogenen Faserenden wirksam werdenden Reibungskräfte bestimmen dabei die Festigkeit der Umwindung der Faserlunte mit den Faserenden. Diese Reibungskräfte werden naturgemäss im Aufdrehsinn der Lunteneindrehung wirksam.
Um ein solches Aufdrehen zu vermeiden, kann der Gleitfläche ein Falschdraht-Drallorgan nachgeordnet werden, das eine der Umfangsgeschwindigkeit der Faserlunte entsprechende Eindrehge- schwindigkeit aufweist, damit die Umwindung der Fasesrlunte mit den herausgezogenen Faserenden nicht durch dieses Falschdraht-Drallorgan gestört werden kann.
Da die Festigkeit der Umwindung der Faserlunte mit den herausgezogenen Faserenden von den auf die Faserenden wirksam werdenden Rückhaltekräften während des Vorbeiführens der Faser- lunte an der Gleitfläche abhängt, kann die Umwindung auch über diese Rückhaltekräfte beeinflusst werden, beispielsweise durch eine Oberflächengestaltung der Gleitfläche. Besonders vorteilhafte Verhältnisse ergeben sich, wenn die Gleitfläche luftdurchlässig ausgebildet und an der der Faserlunte abgewendeten Seite an einen Saugkanal angeschlossen ist, weil über die Saugkräfte die Rückhaltekräfte entsprechend gewählt werden können.
Damit auch über das Falschdraht-Drallorgan ein ausreichendes Eindrehmoment für die Faserlunte sichergestellt werden kann, kann das Falschdraht-Drallorgan zwischen der Gleitfläche und dem Walzenabzug ebenfalls aus zwei eng nebeneinanderliegenden, gleichsinnig rotierenden Saugtrom- meln bestehen.
Der Aufrauhvorgang hängt von der möglichen Krafteinwirkung der Ringe auf die Luntenfasern ab und kann somit auch über die Oberflächengestaltung der Ringe beeinflusst werden. Um den Aufrauhvorgang unter Berücksichtigung der jeweils vorgelegten Faserlunte an gewünschte Verhältnisse anpassen zu können, ist es vorteilhaft, die Ringe zum Aufrauhen der Faserlunte austauschbar auf den Wellen der Saugtrommeln zu befestigen. Die Ringe können daher für sich ausgetauscht werden, wobei sich ein gesonderter Antrieb der Ringe erübrigt. Es muss ja mit einem Schlupf zwischen der Faserlunte und den Aufrauhringen gerechnet werden, wobei auf Grund der Grösse dieses Schlupfes der allenfalls mögliche Effekt von gegenüber den Saugtrommeln mit unterschiedlichen Umdrehungszahlen angetriebenen Ringen in der Praxis höchstens in Sonderfällen ins Gewicht fällt.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in einem vereinfachten Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes in einer schematischen Seitenansicht, Fig. 2 diese Vorrichtung in einer Draufsicht und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1 in einem grösseren Massstab.
Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, besteht die dargestellte Vorrichtung im wesentlichen aus einem Streckwerk --1--, aus zwei dem Streckwerk-l-nachgeordneten, eng nebeneinanderliegenden,
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ten Faserlunte --3-- im Sinne eines Herausziehens von Faserenden aus dem Faserverband und aus einer Gleitfläche --5--, an der die aufgerauhte Faserlunte mit Hilfe eines Walzenabzuges vorbeigezogen wird, um die durch das Aufrauhen abstehenden Faserenden um die Faserlunte mit einem gegenüber der Eindrehung der Faserlunte unterschiedlichen Steigungswinkel schraubenförmig winden zu können.
Damit die wirksam werdenden Reibungskräfte zwischen der Gleitfläche --5-- und der Faserlunte --3-- die Faserlunte --3-- nicht im Falschdrahtsinn aufdrehen können, ist zwischen der Gleitfläche --5-- und dem Walzenabzug --6-- ein Falschdraht-Drallorgan --7-- vorgesehen, das ebenfalls aus zwei gleichsinnig rotierenden, eng nebeneinanderliegenden Saugtrommeln-8-besteht. Die Saugtrommeln-2 und 8-- sind mit Saugeinsätzen --9-- versehen, die im Zwickelbereich zwischen den Saugtrommeln Saugzonen --10-- bilden, die die Faserlunte --3-- in den Zwikkelspalt zwischen den Saugtrommeln hineinziehen, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist.
Damit ist stets ein sattes Anliegen der Faserlunte an beiden Trommeloberflächen gewährleistet, was die erforderlichen Eindrehmomente für die Faserlunte --3-- sicherstellt.
Die erreichbare, gute Verdrillung der Faserlunte ergibt auch für dünne Faserlunten eine ausreichende Festigkeit, um diese Faserlunte über die Ringe --4-- aufrauhen zu können. Die Ringe --4--, die eine entsprechende Oberflächengestalt aufweisen, sind koaxial an den Saugtrommeln --2-- angeordnet und werden über die Saugtrommelwellen angetrieben, auf denen sie austauschbar
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befestigt sind. Es kann folglich die Aufrauhung durch eine entsprechende Wahl der Aufrauhringe - -4-- den gewünschten Verhältnissen angepasst werden.
Die nach dem Aufrauhvorgang bürstenartig von der Faserlunte --3-- abstehenden Faserenden werden beim Vorbeiführen der Faserlunte an der Gleitfläche --5-- um die Faserlunte gewunden, wobei die wegen der Drehung der Faserlunte - in Umfangsrichtung der Faserlunte wirkenden Reibungskräfte Zugspannungen ergeben, die für ein entsprechendes Umwinden der Faserlunte mit den Faserenden sorgen. Damit die für das Umwinden der Faserlunte mit den Faserenden wesentlichen Rückhaltekräfte auf die Faserenden in der gewünschten Grösse sichergestellt werden können, ist die Gleitfläche --5-- luftdurchlässig ausgebildet und an einem Saugkanal --11-- angeschlossen, der mit einer Unterdruckquelle verbunden ist.
Zur Sicherung des gewünschten Fadenverlaufes im Bereich der Gleitfläche --5-- können der Gleitfläche --5-- Fadenführungen --12-- vor- und nachgeordnet werden.
Durch die erfindungsgemässe Kombination der Saugtrommeln-2-zum Eindrehen der Faserlunte --3-- mit den Ringen --4-- zum Aufrauhen der eingedrehten Faserlunte kann im Zusammenwirken mit der den Ringen --4-- nachgeordneten Gleitfläche --5-- ein Garn hergestellt werden, das seine Festigkeit durch eine Umwindung des Garnkernes mit aus dem Faserverband herausgezogenen Faserenden erhält, wobei durch die Verankerung der Hüllfasern im Faserverband besonders vorteilhafte Bedingungen gegeben sind. Es können daher vergleichweise feine Garne hoher Festigkeit erzeugt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes aus einer verstreckten Faserlunte, bestehend aus einem Streckwerk und einem Walzenabzug, zwischen dem und dem Streckwerk zwei eng nebeneinander angeordnete, gleichsinnig rotierende Saugtrommeln mit die Faserlunte in den Zwickelbereich zwischen den Saugtrommeln hineinziehenden Saugzonen zum Eindrehen der Faserlunte und zwei zu den Saugtrommeln koaxiale, ebenfalls gleichsinnig rotierende Ringe zum Aufrauhen der durch den Zwickelbereich zwischen ihnen gezogenen Faserlunte im Sinne eines Herausziehens von Faserenden aus dem Faserverband angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Ringe (4) zum Aufrauhen der eingedrehten Faserlunte (3) zwischen den Saugtrommeln (2) zum Eindrehen der Faserlunte (3) und einer nachgeordneten, einseitig an der Faserlunte (3) anliegenden,
bremsend auf die aus dem Faserverband herausgezogenen Faserenden einwirkenden Gleitfläche (5) vorgesehen sind, zwischen der und dem Walzenabzug (6) sich vorzugsweise ein Falschdraht-Drallorgan (7) befindet.