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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes mit zwei ge- gensinnig rotierenden Saugtrommeln unterschiedlichen Durchmessers, von denen die mit dem klei- neren Durchmesser innerhalb der Saugtrommel mit dem grösseren Durchmesser sich an diese an- schmiegend angeordnet ist und die im Zwickelbereich zwischen dem Aussenmantel der inneren und dem Innenmantel der äusseren Saugtrommel einander gegenüberliegende, das Garn in den Zwickel- bereich ziehende Saugströmungen erzeugende Saugzonen aufweisen.
Um Einzelfasern zwischen zwei gegensinnig bewegten Oberflächen zu einem Garn zusammen- drehen zu können, ist es von entscheidender Bedeutung, das Garn an beide Oberflächen gleichzei- tig anzudrücken, was wegen der Dickenunterschiede des Garnes im Garnbildungsbereich nur mög- lich ist, wenn die gegensinnig bewegten Oberflächen einen sich verjüngenden Spalt bilden, in den das Garn durch eine Saugströmung gezogen wird. Am einfachsten realisierbar ist diese Bedingung durch zwei eng nebeneinanderliegende, gleichsinnig rotierende Saugtrommeln. Ein vergleichbarer, sich verjüngender Spalt zwischen den bewegten Oberflächen wird aber auch erhalten (US-PS
Nr. 4, 168, 601), wenn eine kleinere Saugtrommel innerhalb einer grösseren Saugtrommel angeordnet wird.
Nachteilig bei diesen Anordnungen ist allerdings, dass die Einzelfasern durch das Innere der äusseren Saugtrommel in den Zwickelbereich zwischen der äusseren und der inneren Saugtrom- mel eingebracht werden müssen, was naturgemäss zu Schwierigkeiten führt. Daran ändert sich auch nichts, wenn die Trommeloberflächen zur Erhöhung eines Reibungsschlusses gerauht sind oder wenn beim Vorliegen unterschiedlicher Faserdurchmesser und unterschiedlicher Stapellängen die
Saugkraft in Abzugsrichtung des Garnes erhöht wird.
Eine andere Möglichkeit der Garnherstellung besteht darin (DE-AS 1287984), einer verstreck- ten Faserlunte eine über ihren Querschnitt ungleichmässige Drehung, beispielsweise über eine Drall- düse zu erteilen, so dass die Fasern im Kernbereich eine stärkere Eindrehung als die Mantelfa- sern erfahren. Beim Aufdrehen der eingebrachten Verdrillung im Falschdrahtsinn werden zunächst die weniger stark gedrehten Oberflächenfasern aufgedreht und dann gegensinnig wieder einge- dreht, während die Fasern im Kernbereich noch weiter aufgedreht werden. Zufolge der unterschied- lichen Faserverdrillung wird somit ein Zusammenhalt der Fasern und damit eine bestimmte Garn- festigkeit erhalten.
Um eine Eindrehung der Kernfasern sicherzustellen, ist es bei der Herstellung solcher Garne ausserdem bekannt (DE-OS 2042387), die verstreckte Faserlunte im Bereich des Falschdraht-Drallorgans einem negativen Verzug zu unterwerfen, damit die sich beim Eindrehen der Fasern ergebende Verkürzung der Faserlunte berücksichtigt werden kann.
Nachteilig bei dieser Art der Garnherstellung ist vor allem, dass die Mantelfasern lediglich im Masse der Ausdrehung des Luntenkernes gegenüber den Kernfasern verdrillt werden, also in Abhängigkeit von der ungleichmässigen Eindrehung der Fasern über den Luntenquerschnitt. Zur Verbesserung solcher Garne wurde daher vorgeschlagen, der Faserlunte vor ihrer Eindrehung zusätzliche Hüllfasern quer zur Luntenrichtung zuzuführen, um grössere Unterschiede hinsichtlich der Steigungswinkel der verdrillten Fasern sicherzustellen. Die Einbindung dieser zusätzlichen Hüllfasern ist allerdings schwierig, so dass auch mit den zusätzlichen Hüllfasern die erwünschten Festigkeitswerte nicht erreicht werden.
Wird eine verstreckte Faserlunte zwischen zwei eng nebeneinanderliegenden, gleichsinnig rotierenden Saugtrommeln eingedreht, in deren Zwickelbereich Hüllfasern quer zur Luntenlängsrichtung zugeführt werden, so kann die Eindrehung der Faserlunte durch die die eingedrehte Faserlunte umwindenden Hüllfasern festgehalten werden, wobei allerdings Hüllfasern notwendig werden, die naturgemäss die erreichbaren Garnfeinheiten beschränken.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe ohne Zufuhr von Hüllfasern ein festes Garn aus einer verstreckten Faserlunte gewonnen werden kann.
Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass den Saugtrommeln in an sich bekannter Weise ein Streckwerk für eine durch den Zwickelbereich zwischen den Saugtrommeln gezogene Faserlunte vorgeordnet ist und dass die Saugtrommeln mit axialem Abstand von der abzugseitigen Stirnseite am Aussenmantel bzw. am Innenmantel zwei einander gegenüberliegende Ringzonen zur Aufrauhung der Faserlunte aufweisen.
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Durch die einander gegenüberliegenden Ringzonen auf dem Aussenmantel der inneren Saugtrommel und auf dem Innenmantel der äusseren Saugtrommel wird die durch den Zwickelbereich zwischen äusserer und innerer Trommel gezogene Faserlunte, die zwischen den Trommeln eingedreht wird, im Sinne eines Herausziehens der an der Luntenoberfläche befindlichen Faserenden aus dem Faserverband aufgerauht, ohne dass die von den Ringzonen erfassten Fasern völlig aus dem Faserverband gezogen werden. Diese aus dem Verband der Faserlunte herausgezogenen Faserenden werden im unmittelbaren Anschluss an die Ringzonen wieder um den Faserverband gewunden, weil zwischen den Saugtrommeln und der Faserlunte ein unvermeidbarer Schlupf vorhanden ist.
Die gewissermassen aus dem Luntenverband herausgezupften Faserenden werden folglich stärker eingedreht und halten die Eindrehung der Luntenfasern fest, wobei wegen der guten Verankerung der stärker um die Faserlunte gewundenen Fasern eine besonders feste Umwicklung und damit eine hohe Garnfestigkeit auch bei feinen Garnen sichergestellt ist. Das Zuführen der Fasern in den Zwickelbereich zwischen der äusseren und inneren Saugtrommel bringt dabei keinerlei Schwierigkeiten mit sich, weil die zwischen dem Streckwerk und den Saugtrommeln eingedrehte Faserlunte bereits einen zusammenhaltenden Faserverband bildet, der durch den Zwickelbereich gezogen werden kann.
Sind die Ringzonen nicht nur mit einem axialen Abstand von der auslaufseitigen Stirnseite, sondern auch mit einem axialen Abstand von der dem Streckwerk zugeordnete Stirnseite der Saugtrommeln angeordnet, so braucht die Eindrehkraft für die Faserlunte nicht von den Ringzonen mit aufgebracht zu werden, so dass diese Ringzonen hinsichtlich ihrer Aufgabe uneingeschränkt gestaltet werden können.
Da es lediglich darauf ankommt, die Faserenden zum Teil aus dem Faserverband herauszuziehen, ist man hinsichtlich der konstruktiven Ausgestaltung der Ringzonen weitgehend frei. Obwohl elektrische oder pneumatische Kräfte durchaus geeignet wären, Faserenden aus dem Faserverband herauszuziehen, können mechanische Mittel besonders einfache Lösungen erbringen. So ist es beispielsweise möglich, die Ringzonen mit vorragenden Erhebungen, beispielsweise Zähnen, oder mit einem bürstenartigen Belag zu versehen. Bei der Zahn- oder Borstenform ist allerdings darauf zu achten, dass nach einem bestimmten Drehwinkel der Saugtrommeln der Zahn oder die Borste die erfasste Faser wieder freigibt, damit ein völliges Herausziehen der Fasern aus dem Faserverband vermieden wird.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes in einer teilweise aufgerissenen, vereinfachten Draufsicht und Fig. 2 einen Querschnitt durch diese Vorrichtung nach der Linie II-II der Fig. 1.
Die dargestellte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer äusseren Saugtrommel --1-und einer sich an den Innenmantel dieser Saugtrommel --1-- anschmiegenden, achsparallelen inneren Saugtrommel --2--, die gegensinnig angetrieben werden und eine durch den Zwickelbe-
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zogen.
Da die Saugtrommeln-l und 2-- im Zwickelbereich an Saugleitungen --6-- angeschlossen sind, die im Garnbildungsbereich Saugzonen --7-- bilden, entsteht eine Saugströmung, die die Faserlunte --3-- nicht nur an den Aussenmantel der inneren Trommel --2-- und den Innenmantel der äusseren Trommel --1-- anpresst, sondern auch in den Zwickelbereich hineinzieht, so dass unabhängig von Dick- und Dünnstellen stets ein sattes Anliegen der Faserlunte an beiden Trommelmänteln und damit ein hohes Eindrehmoment gewährleistet ist.
Die zwischen den Saugtrommeln --1 und 2-- eingedrehte Faserlunte würde sich allerdings beim Abziehen über das Walzenpaar --5-- im Falschdrahtsinn wieder ausdrehen, wenn die Eindrehung der Luntenfasern nicht festgehalten würde. Aus diesem Grunde sind auf dem Innenmantel der äusseren Saugtrommel --1-- und dem Aussenmantel der inneren Saugtrommel --2-- mit axialem Abstand von den beiden Stirnseiten der Trommeln einander gegenüberliegende Ringzonen --8-- zum Aufrauhen der Faserlunten vorgesehen, u. zw. mit dem Ziel, dass durch diese Ringzonen Faserenden im Bereich der Luntenoberfläche aus dem Luntenverband teilweise herausgezogen werden.
Diese im wesentlichen radial abstehenden Faserenden werden im unmittelbaren Anschluss an die Ring-
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zonen --8-- mit einer erheblich grösseren Eindrehung um die Faserlunte gewunden, weil sich wegen des unvermeidbaren Schlupfes die Trommelmäntel mit einer grösseren Umfangsgeschwindigkeit als die Faserlunte drehen. Damit wird die Eindrehung der Faserlunte durch die aus dem Faserverband zum Teil herausgezogenen Faserenden ohne Zuhilfenahme zusätzlicher Hüllfasern festgehal- ten, was ein feines Garn hoher Festigkeit ergibt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes mit zwei gegensinnig rotierenden Saugtrommeln unterschiedlichen Durchmessers, von denen die mit dem kleineren Durchmesser innerhalb der Saugtrommel mit dem grösseren Durchmesser sich an diese anschmiegend angeordnet ist und die im Zwickelbereich zwischen dem Aussenmantel der inneren und dem Innenmantel der äusseren Saugtrommel einander gegenüberliegende, das Garn in den Zwickelbereich ziehende Saugströmungen erzeugende Saugzonen aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass den Saugtrommeln (1, 2) in an sich bekannter Weise ein Streckwerk (4) für eine durch den Zwickelbereich zwischen den Saugtrommeln (1, 2) gezogene Faserlunte (3) vorgeordnet ist und dass die Saugtrommeln (1, 2) mit axialem Abstand von der abzugseitigen Stirnseite am Aussenmantel bzw.
am Innenmantel zwei einander gegenüberliegende Ringzonen (8) zur Aufrauhung der Faserlunte (3) aufweisen.