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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes mit zwei eng nebeneinanderliegenden, gleichsinnig rotierenden Saugtrommeln, in deren Zwickelbereich, in dem die Saugzonen einander zugekehrt angeordnet sind, eine von einem Streckwerk an der einen Trommelstirnseite gelieferte und zu einem Abzugwalzenpaar od. dgl. an der andern Trommelstirnseite geführte verstreckte Faserlunte durchläuft.
Bekanntlich lassen sich Faserlunten sehr stark verstrecken, sind im verstreckten Zustand dann aber allein nicht transportfähig und müssen daher im unmittelbaren Anschluss an das Verstrecken versponnen werden, wobei bisher mit einer Abzuggeschwindigkeit des unmittelbar aus der Lunte gewonnenen fertigen Garnes von etwa 50 m/min gearbeitet wird, welche geringe Abzuggeschwindigkeit eine völlig unbefriedigende mengenmässige Leistung pro Zeiteinheit ergibt.
Es ist auch schon eine Spinnvorrichtung vorgeschlagen worden, bei der zwei eng nebeneinan-
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kehrten Saugzonen vorgesehen sind, wobei die von einem Auflöseaggregat heranfliegenden Fasern in den Zwickelbereich gelangen, durch den eine von einem an der einen Trommelstirnseite angeord- neten Streckwerk gelieferte verstreckte Faserlunte zu einem Abzugswalzenpaar an der andern Trom- melstirnseite gezogen wird. Da diese verstreckte Lunte einerseits im Streckwerk und anderseits im Abzugwalzenpaar an Drehung gehindert, zwischen den beiden Saugtrommeln aber zusammen mit den zufliegenden Fasern verdreht wird, käme es zu einer blossen Falschdrahterteilung, wenn die durch die Saugtrommeln erzeugte Verdrillung der Luntenfasern nicht durch die im Zwickelbereich zufliegenden und sich dann um die Luntenfasern wickelnden Einzelfasern fixiert bzw. stabilisiert werden würde.
Dabei kann mit hoher Abzuggeschwindigkeit gefahren und eine grosse Verstreckung der Faserlunte erzielt werden, ohne für ihren Zusammenhalt befürchten zu müssen, weil im Zwickelbereich der beiden Saugtrommeln eine Ummantelung mit den einfliegenden Fasern erfolgt.
Wird, wie dies beispielsweise bei der Herstellung von Effektgarnen bekannt ist, einem Kerngarn ein Mantelgarn zugeführt und werden das Kerngarn und das Mantelgarn anschliessend gemeinsam eingedreht, so wird zwar der Gesamtverband stärker verzwirnt, es kann jedoch für das Festhalten der Eindrehung des Kerngarnes beim gemeinsamen Eindrehen kaum etwas gewonnen werden, insbesondere wenn das Mantelgarn parallel zum Kerngarn verläuft, weil ja das Mantelgarn mit dem Kerngarn ohne Relativverschiebung mitgedreht wird. Es kann höchstens die vor dem Drallorgan vorhandene Verdrillung des Kerngarnes mit dem Mantelgarn stabilisiert werden, wenn das Mantelgarn schraubenförmig um das Kerngarn gewickelt wird.
Für das Verspinnen von verstreckten Faserlunten, deren beim Spinnvorgang erzeugte Verdrillung zur Vermeidung eines Falschdrahtes festgehalten werden soll, kann dieses bekannte Zuführen eines Mantelgarnes vor der Spinnstelle jedoch nichts bringen, auch wenn das Mantelgarn verstreckt wird.
Um die in den Zwickelbereich zwischen den beiden Saugtrommeln einfliegenden Einzelfasern sorgfältig um die von den Luntenfasern gebildete Garnseele zu winden, bedarf es eines längeren Weges zwischen den beiden Saugtrommeln, was sich nicht nur auf die Abmessungen der Trommeln in Achsrichtung, sondern auch auf die Abzugsgeschwindigkeit auswirken kann, weil das Umhüllen der Luntenfasern einen entsprechenden Zeitaufwand erfordert.
Die Fasern der verstreckten Lunte werden umso besser daran gehindert, sich zwischen der Eindrehstelle im Bereich des streckwerkseitigen Saugtrommelendes und dem Abzugwalzenpaar im Falschdrahtsinne wieder aufzudrehen, je geringer der Steigungswinkel der die Luntenfasern schraubenförmig umwindenden Einzelfasern ist. Die in den Zwickelbereich vom Auflöseaggregat frei zufliegenden Einzelfasern haben aber keine besondere Lagenorientierung, so dass zumindest ein Teil dieser Fasern parallel zu den Luntenfasern auftrifft und dann etwa den gleichen Steigungswinkel bei der Verwindung wie die Luntenfasern selbst erhält, wodurch ihre Wirkung, das Aufdrehen der Luntenfasern zu verhindern, verlorengeht. Die Qualität des solcherart hergestellten Garnes ist daher nicht mit voller Sicherheit gleichbleibend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass bei kürzeren Saugtrommeln mit erhöhter Abzuggeschwindigkeit gearbeitet werden kann und eine gleichmässige Garnqualität gewährleistet ist.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass im Bereich des dem Abzugwalzenpaar od. dgl. abgekehrten Endes der Saugtrommel an der Seite der sich in den Zwickel hinein drehenden
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Trommel ein zu den Trommelachsen quergerichtetes zweites Luntenstreckwerk angeordnet ist, das
Hüllfasern für die den Zwickelbereich in Trommellängsrichtung durchlaufende verstreckte Faserlunte liefert.
Die zur Fixierung der Eindrehung der in Trommellängsrichtung durchlaufenden Luntenfasern dienenden Hüllfasern fliegen also nicht mehr in den Zwickelbereich zwischen den Saugtrommeln als Einzelfasern ein, sondern gelangen als verstrecktes schmales Faserband zu den zu umhüllen- den Luntenfasern, wobei dieses Faserband quer zu jenen Fasern gerichtet ist, die umhüllt werden sollen, so dass sich die geringstmögliche Schraubensteigung für die Hüllfasern und damit aber auch die gewünschte sicherste und auf kürzestem Wege erfolgende Fixierung der Eindrehung der die Garnseele bildenden Luntenfasern ergibt.
Es kann daher mit sehr hoher Abzuggeschwindigkeit gearbeitet, und es können Garne mit hoher Nummer, also sehr feine Garne, hergestellt werden, weil die Garnseele ebenso wie die vom zweiten Streckwerk zugeführten Hüllfasern aus im wesentli- chen parallelisierten Fasern bestehen und für die Umhüllung mit einer vergleichsweise geringen
Fasermenge das Auslangen gefunden wird.
Um eine sichere Zufuhr der Hüllfasern vom zweiten Streckwerk in den Zwickel zwischen den
Saugtrommeln bzw. zu der in Trommellängsrichtung durchlaufenden verstreckten Faserlunte zu er- reichen, ist der Faserzulauf vom zweiten Streckwerk etwa tangential zur benachbarten Saugtrommel gerichtet und deren Saugzone im Zulaufabschnitt aus dem Zwickel heraus bis annähernd zur Faser- auftreffstelle erweitert.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel rein sche- matisch dargestellt, u. zw. zeigen Fig. l eine Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes in Draufsicht und Fig. 2 im Vertikalschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.
Zwischen einem aus mehreren Walzenpaaren bestehenden ersten Streckwerk-l-mit vom Zu- lauf zum Ablauf stark ansteigender Walzenumfangsgeschwindigkeit und einem Abzugwalzenpaar --2-- sind zwei parallel zur Verbindungsgeraden von Streckwerk --1-- und Walzenpaar --2-- eng neben- einanderliegende, gleichsinnig rotierende Saugtrommeln-3-angeordnet. Jede Saugtrommel --3-weist einen Saugeinsatz --4-- auf. Die beiden Saugeinsätze-4-- bilden im Zwickelbereich zwischen den beiden Saugtrommeln-3-- einander zugekehrte Saugzonen. Im Bereich des dem Abzugwalzenpaar --2-- abgekehrten Endes der Saugtrommeln-3-ist an der Seite der sich in den Zwickel hineindrehenden, also gemäss Fig. 2 an der linken Seite ein zweites Luntenstreckwerk --5-- vorgesehen, das zu den Achsen der Trommeln --3-- quergerichtet ist.
Dem Streckwerk-l-wird eine Faserlunte --6-- zugeführt und im Zwickelbereich zwischen den beiden Saugtrommeln-3-die verstreckte Lunte zusammengedreht und vom Walzenpaar --2-abgezogen. Die vom zweiten Stockwerk --5-- gelieferten Fasern werden um die verstreckte Faserlunte des Streckwerkes-l-gewickelt und verhindern als Hüllfasern ein Wiederaufdrehen der ersteren Luntenfasern.
Der Faserzulauf vom zweiten Streckwerk --5-- ist etwa tangential zur benachbarten Saugtrom- mel-3-gerichtet (Fig. 2), wobei die Saugzone dieser Saugtrommel einen Zulaufabschnitt --7-aufweist, der sich aus dem Zwickel heraus bis annähernd zur Faserauftreffstelle vom Streckwerk - her erstreckt.
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