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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Eindrehen der Kernlunte für ein durch Umwinden der eingedrehten Kernlunte mit Hiillfasern hergestelltes Garn, bestehend aus einem Streckwerk für die Kernlunte und einer diesem Streckwerk nachgeordneten Eindreheinrichtung.
Zum Eindrehen einer verstreckten Kernlunte und zum Umwinden dieser Kernlunte mit Hüllfasern ist es bekannt, die verstreckte Kernlunte im Spinnzwickel zwischen zwei eng nebeneinanderliegenden, gleichsinnig rotierenden Spinntrommeln einzudrehen und den dadurch erreichten Faserzusammenhalt durch ein Umwinden der eingedrehten Kernlunte mit in den Spinnzwickel eingeführten Hüllfasern zu fixieren. Unabhängig davon, ob die Hüllfasern über einen Faserleitkanal unmittelbar in den Spinnzwickel eingebracht oder der Kernlunte über eine besaugte Trommel zugeführt werden, hängt die Garnqualität von der gleichmässigen Eindrehung der Kernlunte ab.
Da bei den bekannten Spinnvorrichtungen das Streckwerk den beiden Spinntrommeln mit einem konstruktionsbedingten Abstand axial vorgeordnet ist, ist in diesem Abstandsbereich keine Zwangsführung für die Kernlunte gegeben, so dass sich Unterschiede hinsichtlich der Eigenschaften der Einzelfasern der Kernlunte und bezüglich der auf die Einzelfasern wirkenden Kräfte frei auswirken können, was zu Ungleichmässigkeiten im Bereich der Kernlunte führt.
Zum Ummanteln eines Vorgarnes mit Hüllfasern ist es bekannt (FR-PS Nr. 2. 529. 234), die Hüllfasern in einem Streckwerk zu parallelisieren und von dem Streckwerk auf den Mantel einer zu den Streckwerkswalzen parallelen Trommel zu überführen, entlang deren Mantel das zu umwindende Vorgarn unter einem bestimmten Steigungswinkel abgezogen wird. Damit die über die Trommel zugeführten Hüllfasern um das Vorgarn gewunden werden können, wird das Vorgarn in einer der Trommel nachgeordneten Eindreheinrichtung eingedreht, so dass sich diese Eindrehung in den Trommelbereich erstreckt und die sich an dem Vorgarn anlagernden Hüllfasern um das Vorgarn gewunden werden.
Da bei einer solchen Vorrichtung bereits ein fertiges Vorgarn vorgelegt werden muss, das zum Umwinden mit den Hüllfasern über eine zusätzliche Eindreheinrichtung einzudrehen ist, kann eine solche Vorrichtung keine Lehre für ein gleichmässiges Eindrehen einer verstreckten Kernlunte geben.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass mit ihrer Hilfe eine gleichmässig aus parallelisierten Fasern eingedrehte Kernlunte unabhängig von der Art der späteren Umwindung mit Hüllfasern sichergestellt werden kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Eindreheinrichtung aus wenigstens einem Eindrehkörper besteht, auf dessen Mantel die verstreckte Kernlunte zumindest abschnittsweise im wesentlichen entlang einer im Drehsinn des Eindrehkörpers gewundenen Schraubenlinie geführt ist, und dass eine der beiden Walzen des gegenüber dem Eindrehkörper achsparallel angeordneten Austrittswalzenpaares des Streckwerkes für die Kernlunte dem Eindrehkörper stirnseitig unmittelbar vorgeordnet ist und zumindest im Bereich des Luntenverlaufes mit ihrem Mantel in axialer Richtung an den Mantel des Eindrehkörpers anschliesst.
Da eine der Walzen des Austrittswalzenpaares dem Eindrehkörper stirnseitig unmittelbar vorgeordnet ist, wobei der Mantel der Austrittswalze zumindest im Bereich des Luntenverlaufes in axialer Richtung an den Mantel des Eindrehkörpers anschliesst, verläuft die verstreckte Lunte unter Vermeidung eines störenden Zwischenraumes unmittelbar vom Mantel der einen Walze des Austrittswalzenpaares des Streckwerkes zum Mantel des Eindrehkörpers, so dass auf Grund der Anlage der verstreckten Lunte zuerst an der Walze des Austrittswalzenpaares und dann am Eindrehkörper eine Zwangsführung für die Kernlunte gegeben ist. Diese Zwangsführung vermeidet Ungleichmässigkeiten bei der Eindrehung der Kernlunte, ohne die Lunteneindrehung zu behindern. Eine gute Eindrehung der Kernlunte bedingt nämlich ein sattes Anliegen der Lunte am Eindrehkörper unabhängig von Dickenschwankungen.
Dies wird dadurch erreicht, dass die verstreckte Lunte nicht achsparallel, sondern entlang einer Schraubenlinie über den Mantel des Eindrehkörpers gezogen wird, so dass die Zugspannung auf die Faserlunte ein Andrücken der Lunte an den Mantel des Eindrehkörpers bewirkt, der somit auf die Faserlunte eine unter einem spitzen Winkel zur Luntenachse verlaufende Umfangskraft ausübt, deren zur Luntenachse senkrechte Komponente ein Eindrehmoment für die Lunte ergibt. Die Kernlunte kann folglich durch ihre Führung entlang
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einer im Drehsinn des Eindrehkörpers verlaufenden Schraubenlinie od. dgl. an der Oberfläche des Eindrehkörpers gleichmässig eingedreht werden, was eine Voraussetzung für die Herstellung eines gleichmässigen Garnes ist.
Damit sich der Faserzusammenhalt nicht beim Aufdrehen der
Kernlunte im Falschdrahtsinn wieder auflösen kann, muss die in dieser Weise eingedrehte Faserlunte mit Hüllfasern umwunden werden, was beispielsweise durch die Zuführung von Hüllfasern über einen zum Eindrehkörper koaxialen, besaugten Ring erfolgen kann. Die über den besaugten Umfangsbe- reich des Ringes der Faserlunte zugeführten Hüllfasern werden auf Grund der schraubenlinienförmi- gen Führung der Kernlunte unter einem bestimmten Neigungswinkel gegenüber der Luntenachse in den Faserverband eingebunden, was das Einhalten eines bestimmten Steigungswinkels der
Hüllfasern wesentlich erleichtert.
Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich, wenn die dem Eindrehkörper unmittelbar vorgeordnete Walze des Austrittswalzenpaares des Streckwerkes koaxial zum Eindrehkörper angeordnet ist und mit dem Eindrehkörper gleichen Durchmesser aufweist, weil sich in diesem
Fall der Mantel des Eindrehkörpers unmittelbar in dem Mantel der Austrittswalze des Streckwerkes fortsetzt. Die Austrittswalze des Streckwerkes darf jedoch nicht einstückig mit dem Eindrehkörper ausgebildet sein, weil die Eindrehung der Kernlunte im allgemeinen eine Umfangsgeschwindigkeit des Eindrehkörpers verlangt, die sich von der Zuführgeschwindigkeit der Kernlunte und damit von der Umfangsgeschwindigkeit der Austrittswalze des Streckwerkes unterscheidet.
Bildet in weiterer Ausbildung der Erfindung der Eindrehkörper im Anschluss an den Abschnitt mit der schraubenlinienförmigen Kernluntenführung mit einem zusätzlichen, achsparallelen, gleichsinnig angetriebenen Eindrehkörper einen besaugten Spinnzwickel, so ergeben sich besonders vorteilhafte Verhältnisse bezüglich der Umwindung der Kernlunte mit Hüllfasern. Werden die Hüllfasern über einen besaugten Ring der Kernlunte zugeführt, so kann die entlang des schraubenlinienförmigen Verlaufes der Lunte auf dem Mantel des Eindrehkörpers eingeleitete Umwindung der Kernlunte mit Hüllfasern im besaugten Spinnzwickel vollendet werden. In den besaugten Spinnzwickel zwischen den beiden Eindrehkörpern können aber auch die Hüllfasern über einen Faserleitkanal eingebracht werden, um im Spinnzwickel die eingedrehte Kernlunte zu umwinden.
Damit der Übergang von dem schraubenlinienförmigen Verlauf der Kernlunte zum axialen Abzug durch den anschliessenden Spinnzwickel konstruktiv festgelegt werden kann, kann schliesslich dem Eindrehkörper zwischen dem Abschnitt der schraubenlinienförmigen Luntenführung und dem Spinnzwickel ein radial abstehender Führungskörper für die Kernlunte zugeordnet sein, der eine Umlenkstelle für die Kernlunte bildet, so dass Luntenbewegungen quer zur Luntenachse ausgeschlossen sind. Luntenführungen im Zwickelbereich zwischen zwei Spinntrommeln sind an sich bekannt (AT-PS Nr. 372415), doch dienen diese bekannten Luntenführungen nicht zur Umlenkung einer Lunte, sondern dazu, ein Ausweichen der Lunte beim Aufrauhen zwischen zwei Ringzonen zu verhindern.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Es zeigen Fig. l eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Eindrehen der Kernlunte eines Garnes in einer schematischen Draufsicht, Fig. 2 diese Vorrichtung in einem Schnitt nach der Linie II-II der Fig. l, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. l, Fig. 4 eine erfindungsgemässe Vorrichtung mit einem Zuführring für Hüllfasern im Bereich des Eindrehkörpers in einer schematischen Draufsicht und Fig. 5 eine zum Teil aufgerissene Seitenansicht einer Vorrichtung mit einem Faserleitkanal zum Zuführen der Hüllfasern in einen Spinnzwickel.
Gemäss den Fig. l bis 3 besteht die dargestellte Vorrichtung zum Eindrehen einer Kernlunte --1-- im wesentlichen aus einem Streckwerk --2-- für die Kernlunte, das einem Eindrehkörper --3-- axial unmittelbar vorgeordnet ist. Die Anordnung ist dabei so getroffen, dass die eine Walze --4a-- des aus den Walzen --4a und 4b-- bestehenden Austrittswalzenpaares des Streckwerkes --2-- koaxial zum Eindrehkörper --3-- gelagert ist und mit diesem den gleichen Durchmesser aufweist, so dass der Mantel der Walze --4a-- und der Mantel des Eindrehkörpers --3-- einen gemeinsamen Hüllzylinder besitzen.
Die im Streckwerk --2-- verstreckte Kernlunte --1-- wird nach dem Austritt aus dem Klemmspalt zwischen den Austrittswalzen --4a und 4b-- zumindest angenähert entlang einer Schraubenlinie über die Austrittswalze --4a-- auf einem Mantelabschnitt --3a-- des Eindrehkörpers
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