DE288006C - - Google Patents

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DE288006C
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alcohol
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09GPOLISHING COMPOSITIONS; SKI WAXES
    • C09G1/00Polishing compositions
    • C09G1/06Other polishing compositions
    • C09G1/08Other polishing compositions based on wax

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JV£ 288006 KLASSE 22#. GRUPPE
KARL FERBER in HAARDT b. NEUSTADT, Pfalz.
Verfahren zur Herstellung von Enkaustikfarben.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. Mai 1914 ab.
Die Bemühungen, das als Farbenbindemittel bereits den alten Griechen bekannte, gegen atmosphärische Einflüsse widerstandsfähige Wachs an Stelle von Öl zu verwenden, sind bekannt. Alle Versuche, ein bequem gebrauchsfähiges Material herzustellen, das neben diesen Eigenschaften- das unvergleichliche Feuer der antiken griechischen Wandgemälde und der ägyptischen Malereien aufweist, sind bisher
ίο gescheitert.
Nach vorliegender Erfindung wird eine solche Farbe in folgender Weise hergestellt: Mit flüssigem, heißem, reinem Wachs wird Farbpulver beliebiger Art unter starkem Rühren bis zur Sättigung gemischt. Den Sättigungspunkt hat man erreicht, wenn man mittels Wassers und Seife aus einem Aufstrich der Mischung gerade noch keine Farbe herauswaschen kann.
In die noch heiße Schmelze wird unter stetem Umrühren so viel Alkohol oder ein gleichwirkendes Verflüssigungsmittel gebracht, bis ein rauher körniger Teig entsteht, in dessen einzelnen Körnern der Farbstoff nach dem Erkalten gleichmäßig verteilt bleibt.
Dieser steife und rauhe Farbteig wird zur Erzeugung pinselfähiger Farbe mit einer Lösung von Phenol (wasserfreier Karbolsäure) in Alkohol gemischt und in der Farbmühle gemahlen oder in anderer bekannter Weise fertig bearbeitet. Es entsteht eine innige Mischung, aus welcher durch Filtrieren und Nachwaschen mit Alkohol das Phenol größtenteils entfernt wird.
Die mit dieser Farbe hergestellten Anstriche läßt man an der Luft trocknen, so daß Alkohol und die noch vorhandenen geringen Mengen Phenol verdunsten. Um dem Anstrich nach dem Trocknen Haltbarkeit, Glanz und Feuer zu verleihen, wird er mittels einer Lampe oder durch andere Hilfsmittel, gegebenenfalls auch durch Sonnenbestrahlung erwärmt. Der Anstrich, den man noch mittels Bürste weiter glätten und glänzend machen kann, besteht jetzt nur noch aus Wachs und Pigment und ist somit völlig wetterfest und unbegrenzt haltbar. Als Überzug soll man eine auf dieselbe Weise, jedoch ohne Farbzusatz hergestellte Paste verwenden, die nach dem vorbeschriebenen Erwärmen bzw. Einbrennen der Farbschicht aufgetragen wird. Dadurch erzielt man die gerühmte Politurfähigkeit der antiken Malereien.
Eigenartig und neu ist an den beschriebenen Wachsfarben die Form, in der sich das Wachs befindet. Sie bedingt die bequeme Anwendbarkeit der Farben mit Hilfe des Pinsels und ihr gutes Trockenvermögen, im Gegensatz zu den bekannten terpentinölhaltigen Wachsfarben, die beim Gebrauch warm gehalten werden müssen und sehr langsam trocknen.
Ausführungsbeispiele.
Im allgemeinen ist zu sagen, daß die verschiedenen Körperfarben verschiedene Mengen Wachs brauchen, und daß die zum Reiben nötige Menge Phenol sich hauptsächlich nach der Wachsmenge richtet, z. B.:
ioo kg Bleiweiß verlangen 15 k
100 - Ultramarinblau . - 33 -
100 - Göldocker - 33 -
iod - Terra di Siena . . - 40 -
100 - Cochenillefarben - 40 -
loo - Umbra - 50 -
100 - Chromgrün - 10 -
100 - Elfenbeinschwarz - 60 -
Rezept. ■
In 15 kg geschmolzenes weißes Wachs werden 100 kg pulverförmiges Bleiweiß eingerührt. Damit das Ganze nicht zu einem Klotz erstarrt, läßt man beim Abkühlen unter stetem Umrühren etwas Spiritus zufließen. Dadurch wird die Masse gekörnt, was den Angriff beim Reiben erleichtert. Die gekörnte Masse wird mit 30 kg eines flüssigen Gemisches von 100 Teilen Phenol und 20 Teilen Spiritus versetzt.
Nun reibt man die ganze Mischung auf der bekannten Porzellanwalzenfarbmühle bis zur gewünschten Feinheit. Man verdünnt das Mahlgut dann noch mit Spiritus, filtriert und wäscht mit Spiritus nach, um das Phenol möglichst vollständig fortzuschaffen.
Die Farbe ist· jetzt zum Gebrauch fertig, sie wird zum Malen nur mit Spiritus verdünnt, dagegen kann man zum Anlegen größerer Flächen auch etwas Wasser mit benutzen.
Sind die aufgetragenen Farben trocken, so Wachs, 30 kg Phenol, 90 kg Spiritus,
50 - - 120 -
50 - - 120 -
60 - - 140 -
60 - - 140 -
75 - - 150 25 - - 100 -
75 - - · 150 ■ - .
werden sie bis zum Schmelzen des Wachses erwärmt, noch mit einer Wachspaste ohne Farbzusatz überzogen und abermals erwärmt, wodurch sie dann unbegrenzt dauerhaft und polierfähig werden. Im Hinblick auf das Einbrennen heißen sie mit Fug und Recht: »Enkaustikf arben«.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Enkaustikfarben, dadurch gekennzeichnet, daß man flüssiges Wachs mit Körperfarben vermischt, zu der flüssigen Mischung Alkohol hinzufügt, bis ein körniger Teig entsteht, der, mit Phenol innig vermischt, in der Farbmühle oder in sonst bekannter Weise zur Erlangung der Pinselfähigkeit gemahlen und durch Filtration und Nachwaschen mit Alkohol wieder vom Phenol größtenteils befreit wird.
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