DE662015C - Verfahren zur Herstellung von Durchschreibepapieren oder -formularen fuer einmalige Durchschrift - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Durchschreibepapieren oder -formularen fuer einmalige Durchschrift

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DE662015C
DE662015C DER85989D DER0085989D DE662015C DE 662015 C DE662015 C DE 662015C DE R85989 D DER85989 D DE R85989D DE R0085989 D DER0085989 D DE R0085989D DE 662015 C DE662015 C DE 662015C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41MPRINTING, DUPLICATING, MARKING, OR COPYING PROCESSES; COLOUR PRINTING
    • B41M5/00Duplicating or marking methods; Sheet materials for use therein
    • B41M5/10Duplicating or marking methods; Sheet materials for use therein by using carbon paper or the like

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
2. J1ULI1938
20 JUL 193
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
Vi 662015 KLASSE 55 f GRUPPE 15 so
Rinco A. G. in Zofingen, Schweiz
Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. September 1932 ab
Es ist bereits bekannt, Durchschreibepapiere im D ruckvierfahnen herzustellen. Dieses ,Verfahren ist besonders von Bedeutung' für die Herstellung von Durchs ckneibeformularen mit unterteilten Durchschneibeflächen. Hierbei ergaben sich aber insofern Schwierig1-keiten, als die bekannten Carbonfarben, die aus einer Mischung von Farbstoffen mit Wachsen und gegebenenfalls Ölen bestehen und in heißflüssigem Zustand iauf das Papier aufgestrichen werden, sich nicht ohne weiteres verdrucken lassen, sondern hierzu verhältnismäßig kostspieliger Vorrichtungen bedürfen. Man hat daher bereits versucht, für das Druckverfahren Durchschreibefarben zu verwenden, die neben Wachsen nichttrocknen'de Öle enthalten. Hierbei hat sich aber der Nachteil ergehen, daß diese Farben infolge ihres Ölgehalfces durch, das Papier durclxschlagen, wodurch insbesondere bei Formularen die Lesbarkeit des auf der Vorderseite angebrachten Aufdrucks beeinträchtigt wird. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß der Durchschreibefarbbelag infolge des Ölgehaltes leicht abschmiert und dadurch die. zur Aufnahme der Durchschrift bestimmten Schreibunterlagen verschmutzt. Schließlich ist bei einem nachträglichen Eintrocknen und Verharzen des Öles zu befürchten, daß die Farbschicht ihre Durchschreibfähigkeit verliert.
Zur Vermeidung dieser Nachteile hat man bereits vorgeschlagen, Durchschreibefarben zu verwenden, die frei von Ölen, Fetten und Wachsen sind. So ist es z.B. schon bekanntgeworden, (eine mit wasserlöslicher Kopierfarbe angefärbte Seife kalt auf die Unterlage aufzubringen. Die .so hergestellten Durchschreibefarbbeläge besitzen jedoch in: folge der Wasserlöslichkeit der Farbe und des Bindemittels den Nachteil, daß sie äußerst wasserempfindlich sind und leicht abschmieren.
Ferner ist bereits· vorgeschlagen worden, die Herstellung der Durchschreibefarbpapiere in zwei Arbeitsvorgängen vorzunehmen, indem zunächst eine bindemittelfreie Farbe auf das Papier aufgetragen, und hierauf sodann eine Bindemittelscnicht aufgebracht wird. Zu diesem Zwecke ist z. B. empfohlen worden, auf das Papier zunächst eine Glycerinkopierfarbe aufzubringen und diese Schicht sodann mit fein pulverisierter Seife zu bestreuen. Hier-
bei besteht aber ebenfalls die Gefahr, daß die Glycerinkopierfarbe in das Papier eindringt, und ferner wird hierbei' durch das aufgestreute Seifenpulver kein geschlossener Schutzüberzug erreicht, der ein Abschmieren verhindern könnte.
Schließlich ist bereits vorgeschlagen worden, den Farbstoff kalt auf das Papier, aufzudrucken und dann das Bindemittel, insbeson,- jo dere Wachs, in geschmolzenem Zustande aufzutragen. Für die Herstellung von 'unterteilten Durchschreibeflächen besteht hier ebenfalls die.Schwierigkeit, daß für das Auftragen von geschmolzenen. Wachsen kostspielige Spezialmaschinen erforderlich sind.
Gemäß der Erfindung wird so vorgegangen,
daß man' bei der Herstellung von Durchschreibeformularen für einmalige Durchschrift zunächst auf das Papier eine pigmenthaltige
.20 Farbe aufdruckt, die Öle, Fette, Wachse nur in verseifter Form bis höchstens 20 0/0 des Trockengewichts der Farbe enthält, so daß . sie nicht in das Papier eindringt, vielmehr nur schwach am Papier haftet, und sodann auf 'diese Grundfarbe ein gelöstes oder emulgiertes Bindemittel kalt aufdruckt. Infolge der Abwesenheit von Ölen u. dgl. wird hierbei ein Durchschlagen sowie ein nachträgliches Verharzen oder Eintrocknen vermieden. Während die Grundfarbe s an sich noch keine genügende Durchsehreibefähigkeit besitzt, wird durch das nachträglich aufgedruckte Bindemittel erst die Übertragbarkeit der Farbe erreicht und gleichzeitig die Grundfarbe gegen Eintrocknen und Abschmieren geschützt.
Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht darin, daß sowohl die Grundfarbe als auch die Bindemittel1-schicht in beliebigen Druckverfahnen, insbesondere auch im Tiefdruck- und Offsetdruck, aufgetragen werden können. .
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß mit dem Verfahren gemäß - der Erfindung beliebige Papiere, -insbesondere auch dünne Papiere, mit einem Durchschreibefarbhelag versehen werden können, ohne daß ein wesentliches Durchschlagen der Farbe zu befürchten ist.
Die Durchschreibefarbe haftet nur schwach am -Träger. Zum Anrühren der Durchschreibefarbe können Zusätze verwendet werden, die in Wasser löslich sind. Ferner körinen zum Anrühren der Durchschreibefarben auch Zusätze verwendet werden, die in belie-"bigen anderen Lösungsmitteln, so z. B. Alkohol, Benzin u. dgl., löslich sind. Wesentlich ist, daß die verwendete Durehschreibefarbe Fette, Öle, Wachse oder ähnliche derartige Stoffe nur in verseifter Form und höchstens bis zu - 60 200/0 des -Trockengewichts der Farbe, also keine freien öle, Fette, Wachse o. dgl,, enthält.
Zum-Anrühren können für derartige Durchschreibefarben z. B. verwendet werden Seifen, Wachsseifen, Sulfitablauge, Stearinpech, GIyocriiipcch, Nitrocellulose u. dgl. Als Farbstoff kommt hierfür z. B. in Frage Ruß, Miloriblau und beliebige Teerfarblacke.
Beispiel für die Z us am men set zu ng der Durchsehreibefarben
56 g Seife, 16 g Miloriblau, 16 g amerikanischer Ruß, 40 g Glycerin 2S0 Be, 120 g Wasser.
' Das Aufbringen dieser Durchschncibefarbe auf das Papier erfolgt in kaltem Zustand durch Aufdrucken mittels beliebiger Druckvorrichtungen, insbesondere auch mittels Tiefdruck-und Offsetdruckmaschinen. Die Durchschreibefarbe kann gegebenenfalls auch in anderer Weise auf das Papier aufgebracht werden.
Um den Farbbelag gegen Abschmieren zu schützen und die Durchschreibefähigkeit für lange Zeit zu erhalten, wird auf den Farbbelag ein Bindemittel kalt aufgedruckt. Hierzu wird ein Bindemittel verwendet, das mit der Farbschicht bindet oder auf ihr haftet und dadurch beim Durchschreiben sich mit mindestens einem Teil der Farbschicht auf die betreffende Unterlage überträgt.
Zur Herstellung der Bindemittelschicht haben sich z.B. Pasten bewährt, die aus verseiften Wachsen, Harzen oder anderen Seifen bestehen. Man kann auch hierfür pastenartige Emulsionen aus derartigen über 400 schmelzenden Stoffen mit organischen Lösungsmitteln verwenden. Im allgemeinen können für die Bindemittelschicht ähnliche Stoffe verwendet werden, wie sie als Zusätze für die Durchschneibefarbschicht in. Frage kommen. ■ Für die Bindemittelschicht kann z.B. eine Emulsion aus 1000 Teilen Wasser, 100 Teilen Bienenwachs und 20 Teilen Pottasche: verwendet werden.
Die Bindemittelschicht kann ebenfalls in jedem gewünschten. Farbton gehalten werden, und zwar kann sie transparent oder deckend wirken. Wird sie deckend und in ähnlichem no Farbton wie das betreffende Papierblatt gehalten, so verschwindet z.B. das unschöne, störende Aussehen der schwarzen Durchschreibeflächen auf den bisher verwendeten Durchschreibeformularen. Das Auftragen dieser .Schicht erfolgt in bekannter Weise im Hochdruck, Flachdruck oder Tiefdruck. Es ist ebenfalls ein indirektes Aufbringen der Bindemittelschicht wie auch der Farbschicht ähnlich dem Offsetdruck über einen Zwischenträger durch Abklatschung möglich. Gegebenenfalls kann das Auftragen auch durch
irgendein Streich-, Spritz-, Schablonier-· oder Walzverfahren erfolgen.
Durch das Auftragen der Bindemittielschicht auf die Farbschicht wird diese gegen atraosphärische Einflüsse geschützt. Die warme Jahreszeit und Temperatur- und Witterungsschwankungen vermögen daher die sonst diesen Einflüssen unterworfenen Durchschreibeschichten nur unwesentlich zu beein-
o flüssen, so daß die so geschützte Farbschicht eine fast unbegrenzte .Haltbarkeit ohne wesentliche Einbuße ihrer Durchschreibekraft besitzt. Da durch das nachträgliche Aufbringen der Bindemittelschicht über die Farbschicht diese beiden Schichten beliebige Stärke besitzen können, ist es möglich, klare, gut lesbare/ Durchschlage, Vervielfältigungen u. dgl. zu erhalten, ohne daß ein Abschmieren oder Abfärben des Durchschreibebelags eintritt.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Durch-' schreibepapieren oder -formularen für einmalige Durchschrift, dadurch gekennzeich-• net, daß man zunächst auf das Papier eine pigmenthaltige Farbe aufdruckt, die Öle, Fette und Wachse nur in verseifter Form bis höchstens 200/0 des Trockengewichts der Farbe enthält, so daß sie nur schwach am Papier haftet, und sodann auf diese Grundfarbe ein gelöstes oder emulgiertes Bindemittel kalt aufdruckt.
DER85989D 1932-05-31 1932-09-23 Verfahren zur Herstellung von Durchschreibepapieren oder -formularen fuer einmalige Durchschrift Expired DE662015C (de)

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DE662015C true DE662015C (de) 1938-07-02

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DER85989D Expired DE662015C (de) 1932-05-31 1932-09-23 Verfahren zur Herstellung von Durchschreibepapieren oder -formularen fuer einmalige Durchschrift

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BE (1) BE396590A (de)
DE (1) DE662015C (de)
FR (3) FR738372A (de)
GB (1) GB405858A (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1246769B (de) * 1962-05-28 1967-08-10 Frye Mfg Company A Division Of Kohlepapier
DE1278454B (de) * 1959-08-17 1974-09-12 Vervielfaeltigungs- oder kopiersystem

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1278454B (de) * 1959-08-17 1974-09-12 Vervielfaeltigungs- oder kopiersystem
DE1278454C2 (de) * 1959-08-17 1974-09-12 Groak, Josef, La Tour de Peilz, Vaud (Schweiz) Vervielfaeltigungs- oder kopiersystem
DE1246769B (de) * 1962-05-28 1967-08-10 Frye Mfg Company A Division Of Kohlepapier

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BE396590A (de) 1933-06-30
FR738373A (fr) 1932-12-24
FR738372A (fr) 1932-12-24
FR756697A (fr) 1933-12-12
GB405858A (en) 1934-02-15

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