AT126591B - Verfahren zur Herstellung eines farbabgebenden Mittels. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines farbabgebenden Mittels.

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Paul Meyer
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Paul Meyer
Heinz Gockel
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  Verfahren zur Herstellung eines farbabgebenden Mittels. 



   Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines farbabgebenden Mittels, insbesondere für die Herstellung von Durchschreibeformularen. 



   Die bisher bekannten und gebräuchlichen, mit einer farbabgebenden Schicht versehenen Papiere und Formulare weisen Nachteile auf, die ihre Ursache in der auf das Papier aufgetragenen Farbmischung haben. Diese Farbmischungen enthalten nämlich durchweg als wesentliche Bestandteile ölige Stoffe, die ein Abschmutzen verursachen und durch Lösen von mehr oder weniger Farbe mit dieser das Papier durchdringen, wodurch die Schriftseite des Blattes verdunkelt und die Beschriftung undeutlich gemacht wird. Um ein farbenkräftigeres Kohlepapier zu erhalten, ist vorgeschlagen   worden, einer öl-oder   fetthaltigen, mit Wachs vermischten Lackfarbe als Grundfarbe für das Kohlepapier hygroskopische Stoffe, wie Calciumchlorid und wasserlöslichen, aber nicht wassergelösten Anilinfarbstoff zuzugeben.

   Damit nun die hygroskopisch angesaugte Feuchtigkeit nicht störend auf die anderen öllöslichen Gemischteile, wie Öl, Fett, Wachs und Lackfarbe wirkt, wird noch ein Alkali, z. B. freie Soda enthaltende Seife, dem Gesamtgemisch zugegeben, um eben die überschüssige Feuchtigkeit zu binden. Bei diesem Farbgemisch werden übrigens keineswegs die Fehler, die den bekannten Kohlepapieren anhaften, wie Durchschlagen und starkes Abschmutzen vermieden, denn dafür sorgt ausser den früheren Fehlerquellen der Brei aus Chlorcalcium und freie Soda enthaltender Seife. Die wenigen Farbmischungen, die keine ölhaltigen Stoffe enthalten, verwenden jedoch klebstoffartige Bindemittel, so dass, da diese eintrocknen, die Farbmischungen jedesmal für den Gebrauch angefeuchtet werden müssen, also ohne dieses Anfeuchten kein Durchschreiben ermöglichen. 



   Zweck der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beheben und ein farbabgebendes Mittel herzustellen, das nach seiner Aufbringung auf das Papier nicht unangenehm abschmutzt und das Papier nicht durchdringt, sondern die Schreibseite des Durchschreibepapiers in seiner natürlichen Weisse belässt.   Erfindungsgemäss   wird hiefür vorgeschlagen, wassergelösten Farbstoff mit einer wassergelösten Seife, wie z. B.   Hart-oder Kernseife   zu vermischen und diese Mischung als farbabgebendes Mittel auf das Papier oder Formular aufzubringen. 



   Beispielsweise werden 10 Teile   Hart-oder Kernseife   unter mässigem Zusatz von Wasser so lange gekocht, bis ein steifer dicker Brei entsteht. Nach dem Erkalten wird dieser Masse sodann ein Teil handelsüblicher Druck-Kopierfarbe oder ein Teil Farbstoff, wie er für diese Kopierfarbe gebraucht wird, z. B. Anilinfarbstoff, gelöst in einer für die Auflösung gerade ausreichenden Menge Wasser, zugesetzt, worauf durch Kneten und Verrühren eine innige Vermischung dieser Teile herbeigefürt wird. 



   Die fertige Farbmasse wird in dünner und   gleichmässiger   Schicht, z. B. durch das bekannte Druck-und Streichverfahren, auf das Papier aufgebracht, u. zw. bei mit Vordrucken versehenen Blättern auf deren Rückseite. Es kommt nun vor, dass bei dem mit Walzen arbeitenden Druckverfahren bei grösserer Wärme die Farbmasse infolge der zu grossen Verdunstung des in der Masse enthaltenen Wassers spröde und brüchig wird. Zur Behebung dieses Mangels genügt schon die Zugabe einer geringen Menge Öl zu der Masse. Wohlbemerkt erfolgt diese Zugabe nur in so geringen Mengen, dass der Zweck und die Vorteile der Erfindung nicht davon betroffen werden. 



   Man hat zwar bereits einerseits wasserlöslichen Farbstoff und anderseits Seife für die Herstellung einer farbabgebenden Schicht verwandt, diese jedoch niemals, vor allem nicht zu 
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 Farbstoff wurde entweder mit ölhaltigen Stoffen oder klebstoffartigen Bindemitteln vermischt, während Seife, als Ersatzstoff für ein   nicht wasserlösliches   Öl, in Verbindung mit nicht wasserlöslichen Farbstoffen gebracht wurde. Gerade die Vereinigung eines wasserlöslichen Farbstoffes mit einer wasserlöslichen Seife und deren Verwendung als farbabgebendes Mittel ermöglichte die Vermeidung der den bekannten farbabgebenden Mitteln anhaftenden Nachteile. 



   Die für die Herstellung z. B. von Durchschreibeformularen verwendete Farbmasse gemäss der Erfindung vermeidet das unangenehme Abschmieren, durchschlägt nicht das Papier, besitzt eine langanhaltende Wirkung, ist dauerhaft und beständig gegen Witterungseinflüsse und kann vor allem sehr billig hergestellt werden. 



   Das wasserlösliche, farbabgebende Mittel eignet sich sowohl für die Herstellung von Durchschreibeformularen als auch für die Herstellung von Kohlepapier. Je nach der Art des Verwendungszweckes muss jedoch, wie festgestellt wurde, die Farbmischung unterschiedliche Zusammensetzungen aufweisen, wenn man zu einem günstigen Verwendungsergebnis gelangen 

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 will. Während nämlich Kohlepapier häufiger seinen   Zweck ausüben muss,   ist für Durchschreibeformulare durchschnittlich nur eine einmalige Benutzung vorgesehen. Diesen Verwendungszwecken wird dadurch Rechnung getragen, dass man bei der Zusammenmischung des farbabgebenden Mittels einmal für dessen Verwendung zur Herstellung von Kohlepapier eine relativ grössere Menge Farbstoff, zum andern Mal für dessen Verwendung zum einmaligen Durchschreibegebrauch, z.

   B. für die Herstellung von Durchschreibeformularen, eine relativ grössere Menge Seife der Mischung zugibt. Bei hienach hergestelltem Kohlepapier erreicht man ausser den dem farbabgebenden Mittel anhaftenden guten Eigenschaften die Möglichkeit des häufigeren Gebrauches, während bei hienach hergestellten Durchschreibeformularen die an diese zu stellenden Bedingungen noch wesentlich verbessert werden. Mit dem farbabgebenden Mittel, gleich welcher vorgenannten Zusammensetzung, lassen sich beim Schreiben mit dem Stift oder der Schreibmaschine deutliche, einwandfreie und haltbare Kopien erzielen, die je nach Bedürfnis nochmals kopiert werden können, was seine Ursache in der   Farbzusammensetzung   hat und als besonderes Merkmal und bemerkenswerter Vorteil hervorgehoben wird. 



   Wie bereits vorgemerkt, ist es bekannt, farbabgebende Mittel im Druck-oder Streichverfahren auf das Papier aufzubringen. Es wurde nun weiterhin gefunden, dass insbesondere das vorliegende wasserlösliche, farbabgebende Mittel sich unter Erzielung wesentlicher Vorteile im Spritzverfahren auf das Papier aufbringen lässt, wobei z. B. die aus der Lackier-und Anstrichtechnik bekannten Spritzapparate Verwendung finden können. Gegenüber den bekannten Aufbringungsverfahren ermöglicht das Spritzverfahren, das farbabgebende Mittel in feinster, gleichmässiger Verteilung auf das Papier usw. in wesentlich kürzerer Zeit in jeder gewünschten Schichtendicke aufzubringen.

   Relativ dünne farbabgebende Schichten von ausgezeichneter Gleichmässigkeit sind also hiedurch auf dem Papier aufbringbar, was insbesondere bei der Herstellung von Durchschreibeformularen deshalb von grosser Bedeutung ist, weil diese für den einmaligen Durchschreibegebrauch vorgesehenen Formulare bei Verwendung des wasserlöslichen, farbabgebenden Mittels das beste Gebrauchsergebnis aufweisen, wenn die Farbschicht relativ dünn aufgetragen ist. Ausser diesem Vorteil und der hiemit weiterhin erzielten Verbesserung der an   Durchschreibeformularen   gestellten Fordernisse wird auch eine Verminderung des Farbverbrauches und dann eine wesentliche Verbilligung in der Herstellung von   Durchschreibeformularen   erreicht. 



   Um auf dem Papier Farbflächen von bestimmten Formen und Grössen im Spritzverfahren zu erhalten, wird man entsprechend ausgesparte Schablonen auf dem Papier auf-und dem Düsenstrahl vorlagern. Das Aufspritzen des farbabgebenden Mittels kann hiebei in den verschiedensten Weisen erfolgen. So ist es ohne weiteres möglich, entweder den Düsenstrahl über die zu bespritzende Fläche entlang zu führen, wobei Papier und Schablone sich in Ruhestellung befinden, oder Papier und Schablone mit gleicher Geschwindigkeit vor dem unbeweglichen   Düsenstrahl   vorbeizuführen. Am zweckmässigsten ist es jedoch, während der Farbaufbringung Düsenstrahl und Papier nebst Schablone nicht wandern zu lassen und die Düsenanzahl der zu bespritzenden Fläche anzupassen.

   Letzteres hat den wesentlichen Vorteil für sich, dass Flächen in allerkürzester Zeit bespritzt und mit der gewünschten Farbschicht versehen werden können. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines farbabgebenden Mittels, insbesondere für die Herstellung von Durchschreibeformularen, dadurch gekennzeichnet, dass   wassergelöster   Farbstoff mit wassergelöster Seife, wie z. B.   Hart-oder Kernseife, vermischt   wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren zum Aufbringen des farbabgebenden Mittels nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es im Spritzverfahren auf das Papier aufgebracht wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass während der Farbaufbringung zweckmässig Düsenstrahl und das mit der Farbschicht zu versehene Papier sich zueinander in Ruhe befinden und die Düsenanzahl der zu bespritzenden Fläche angepasst ist.
AT126591D 1929-10-04 1929-10-04 Verfahren zur Herstellung eines farbabgebenden Mittels. AT126591B (de)

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