DE226003C

DE226003C -

Info

Publication number: DE226003C
Application number: DENDAT226003D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- ΛΙ226003 -KLASSE 22g. GRUPPE

Mimeographentinte aus Pigmentfarben und Glycerin.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Juli 1909 ab.

Der Zweck der Erfindung ist, eine Tinte für Mimeographen oder ähnliche Vorrichtungen zu schaffen, welche in dem Farbkissen feucht bleibt, aber dennoch die Eigenschaft besitzt, auf dem Papier schnell zu trocknen, so daß bei der Anwendung des Mimeographen die bedruckten Blätter aufeinander abgelegt werden können, ohne daß dadurch die Schrift verwischt oder die einzelnen Blätter beschmutzt

ίο werden.

Dieses Ziel wurde bisher in verschiedener Weise zu erreichen gesucht, z. B. dadurch, daß man Druckschwärze mit Vaselin vermischte und die Mischung in geeigneter Weise verdünnte. Eine solche Tinte kann bei einem gewöhnlichen Handmimeographen, jedoch nicht bei schwingenden Mimeographen gebraucht werden, und zwar aus dem Grunde, weil sie nicht vermittels kapillarischer Anziehung gleichmäßig und andauernd durch das Farbkissen hindurchdringt, wie es bei einer derartigen Maschine erforderlich ist; außerdem erzeugt die Tinte ölige Umrisse an den Buchstaben auf dem Papier. Eine andere Tinte besteht aus Druckschwärze, welche mit einer Emulsion von Glycerin und Borax oder anderen alkalischen Salzen gemischt ist. Diese Tinte fließt leicht durch das Farbkissen, trocknet aber zu langsam auf dem Papier.

Die entsprechend der vorliegenden Erfindung hergestellte Tinte ist besonders zur Anwendung bei schwingenden Mimeographen oder ähnlichen Vorrichtungen geeignet.

Sie enthält als wesentlichen Bestandteil, der ihre wertvollen Eigenschaften bedingt, neben den geeigneten Pigmentfarben und Glycerin Türkischrotöl. Eine so hergestellte Tinte fließt nicht nur leicht durch das Farbkissen, ohne dasselbe zu verstopfen, sondern trocknet auch schnell auf dem Papier und erfüllt somit alle die Anforderungen, die an eine Tinte für schwingende Mimeographen billigerweise gestellt werden können.

Beispiel:

30 Gewichtsteile Bariumsulfat, 10 Gewichtsteile eines roten Farblacks auf Bariumsulfatbasis, 5 Gewichtsteile eines blauen Farblacks auf Bariumsulfatbasis und 26 Gewichtsteile Glycerin werden miteinander verrieben, bis keine Körner mehr in der Mischung vorhanden sind; der letzteren werden dann 35,5 Gewichtsteile Türkischrotöl und 18 Gewichtsteile Glycerin zugesetzt. Hierdurch wird eine Tinte erzeugt, deren Eigenschaften durch Vermehrung des Pigments oder des Bindemittels in gewissem Grade geändert werden können.

Die Anwendung des Türkischrotöles steigert die Geschwindigkeit, mit welcher die Tinte auf dem Papier trocknet, dadurch, daß es das Eindringen der Tinte in das Papier fördert.

Wie sich herausgestellt hat, sind Farblacke auf Tonerdehydrat nicht für das Verfahren brauchbar, da sie eine Tinte liefern, welche zu gelatinös ist, um das Farbkissen rasch ge-

nug zu durchdringen. Andererseits ist es erforderlich, bei Verwendung von Farben, die nicht ganz wasserunlöslich sind, noch einen verdickenden Stoff, wie Stärkezucker, zuzusetzen.

An Stelle der auf Bariumsulfat gefällten Lacke können auch solche benutzt werden, die eine andere indifferente Basis, wie z. B. Porzellanerde, enthalten.

Claims

Patent-Anspruch :

Mimeographentinte aus Pigmentfarben und Glycerin, gekennzeichnet durch einen Zusatz von Türkischrotöl.