Zur Anfertigung von Durchschriften dienender Schreibsatz Die Anmelderin hat bereits Durchschriftblätter beschrieben, die zur Übertragung von Maschinen schrift oder Handschrift ohne Verwendung oder Zwischenschaltung von Kohlepapieren oder Durch schreibpapieren üblicher Art dienen. Diese Durch schriftblätter oder Folien, die z. B. auch in Rollen; form vorliegen können, sind auf der Rückseite mit einer Schicht versehen, welche von üblichen Schreib papieren nicht, jedoch von einem Blatt mit besonders präparierter Oberfläche angenommen wird.
Die wichtigste Eigenschaft der zur Farbübertra gung dienenden, nach den Angaben im Schweizer Patent Nr.369152 zusammengesetzte Schicht be steht dabei darin, dass sie griffest und wischfest ist, dass sie also beim Anfassen der Blätter nicht abfärbt, sowie dass sie auf gewöhnliches Papier nicht, sondern nur auf ein Papier mit besonders präparierter Ober fläche unter Schreibdruck übertragbar ist.
Obwohl diese Eigenschaften z. B. bei der vorstehend in grossen Zügen geschilderten Zusammensetzung der farbübertragenden Schicht sowie der be schriebenen Ausgestaltung der die Schrift aufnehmen den Schicht in ausreichendem Masse erreicht werden, bleibt doch als Mangel bestehen, dass die farbüber- tragende Schicht mehr oder weniger den Eindruck erweckt, sie könnte abfärben.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung richtet sich darauf, die Ausbildung von Schriftübertragungs- blättern oder Rollen der genannten Art in solcher Weise zu gestalten, dass dieselben das Aussehen ge wöhnlicher weisser oder im Stoff farbig getönter Schreibblätter oder Rollen erhalten, während gleich zeitig die Griffestigkeit der Farbübertragungsschicht nicht vermindert, sondern noch gesteigert sowie auch die Schärfe der mit Hilfe solcher Blätter übertragenen Schrift noch günstig beeinflusst wird.
Der zur Anfertigung von Durchschriften dienende Schreibsatz gemäss der Erfindung, der aus mehreren übereinanderliegenden Papierblättern besteht, wobei mindestens die über dem untersten Blatt liegenden Blätter auf der Rückseite mit einer Farbschicht ver sehen sind, deren Farbe unter Schreibdruck auf ein darunterliegendes Blatt übertragen werden kann, ist dadurch gekennzeichnet, dass auf der zur übertragung der Schrift dienenden Farbschicht, die mindestens an nähernd griffest, wischfest und wasserfest ausgebildet ist, eine Deckschicht angeordnet ist, die vollkommen griffest, wischfest und wasserfest ausgebildet, aber so dünn gehalten ist, dass sie unter dem Schreibdruck zerstört wird,
so dass die übertragene Schrift auf dem die Schrift annehmenden Blatt in genügender Stärke und Schärfe erscheint. Die Deckschicht kann weiss oder schwach gefärbt sein und ist in ihrem Farbton zweckmässig dem Farbton des Papiers angepasst. Diese Deckschicht kann z. B. aus Temperafarben, also einem Gemisch von Wasser- und Ölfarbe, oder aus Plakatfarben, z. B. einer wasserfesten Casein- emu'Lsionsfarbe und dergleichen, oder auch unter Ver wendung geeigneter lasierender Tinten, Tuschen oder Stempelfarben gebildet sein.
Diese Farbdeckschicht kann mit geeigneten Zusätzen, wie Weichmachern oder weichmachenden Ölen, unter Beifügung von Naturharzen, Kunstharzen oder Mischungen solcher, gelöst in geeigneten Lösungsmitteln, versehen werden.
Eine solche genügend dünne Deckschicht gibt den Blättern ein schönes, glattes Aussehen, bei dem die früher zutagegetretene Färbung der zur Schriftüber tragung dienenden Farbschicht vollkommen verhüllt ist, so dass insbesondere die Abneigung überwunden wird, derartige Papiere wegen der anscheinenden Ge fahr des Abschmierens oder Verschmutzens zu be nutzen.
Diese überschicht, bestehend aus gut decken den, insbesondere weissen oder schwach gefärbten, zweckmässig dem Farbton des Papiers entsprechenden Farben, wird so dünn gehalten, dass sie die Schreib wirkung nicht beeinträchtigt, so dass diese Deck schicht unter dem Schreibdruck zerstört wird und die angeschlagenen Stellen wie bisher sichtbar wer den. Es hat sich sogar gezeigt, dass derart mit einer Deckschicht versehene Blätter ein noch schärferes Schriftbild ergeben als ohne dieselbe. Dabei erreicht man gleichzeitig die Möglichkeit, für die schriftüber tragende Farbschicht auch stärker farbig getönte Mischungen, z.
B. tiefschwarze, blaue, tiefblaue, braune Mischungen und dergleichen, zu verwenden, die auf dem die Schrift aufnehmenden Blatt eine Schärfe der Konturen ergeben, wie sie ohne die er wähnte Deckschicht nicht erhalten wird.
Als die absolute Wasserfestigkeit und Griffestig keit der Deckschicht bedingende Bindemittel können z. B. Casein, Dextrin, wie auch andere geeignete Stoffe, insbesondere z. B. Mischungen von Natur- und Kunstharzen, z. B. Mischungen von Polyvinyl- harzen und Kopalharzen und dergleichen, Verwen dung finden. Die Deckkraft der Überschicht kann z. B. durch weisse Pigmente, z.
B. durch Titandioxyd, Zinkweiss, fein geschlämmte Kreide und dergleichen, oder, falls die Deckschicht mehr oder weniger stark dem Farbton des Papiers entsprechend gefärbt sein soll, durch Zusatz farbiger Pigmente erzielt werden. Der oben erwähnte Zusatz von Weichmachern oder geeigneten Ölen dient dazu, der Deckschicht genü gend Elastizität zu verleihen.
Eine geeignete Mischung zur Herstellung einer weissen Deckschicht, die sich im Sinne der obigen Ausführungen auf die farbabgebende Schicht auf tragen lässt, ist z. B. die folgende: 60 bis 120 Gewichtsteile Casein 350 bis 750 Gewichtsteile Wasser 3 bis 12 Gewichtsteile Ammoniaklösung 60 bis 120 Gewichtsteile Titandioxyd 2 bis 6 Gewichtsteile Carbolsäure und 15 bis 50 Gewichtsteile nicht trocknendes Öl. Die Anwendung der beschriebenen Deckschichten ist nicht auf solche Farbschichten beschränkt, die nach den im Schweizer Patent Nr. 369152 gegebenen Vorschriften zusammengesetzt sind.
Es lassen sich vielmehr in Kombination mit den deckend weissen oder andersfarbigen Überschichten der vorgeschla genen Art alle Farbübertragungsschichten verwenden, die selbst genügend griffest, wischfest und wasserfest sind. Dass auch die farbübertragende Schicht, ab gesehen von der Deckschicht, diese Eigenschaften in genügendem Masse hat, ist schon dadurch bedingt, dass auf der Seite der die Schrift aufnehmenden Blätter die aufgenommene Schrift ebenfalls griffest, wischfest und wasserfest sein muss.
Die die Schrift aufnehmenden Blätter können dabei dieselbe Ausbildung wie im genannten Patent beschrieben erhalten, das heisst es können alle zur Aufnahme der übertragenen Schrift geeigneten Be schichtungen solcher Blätter, z. B. eine dünne Be- Schichtung mit mikrokristallinen Wachsen, mit Mi schungen aus Wachsen und Paraffinen, gegebenen falls unter Beimischung von Harzen und dergleichen, verwandt werden. Auch gewisse amorphe Schichten sind zur Schriftaufnahme geeignet.
Die Stärke der Deckschicht kann in gewissen Grenzen variiert werden. Sie muss einerseits solche Deckkraft besitzen bzw. in solcher Stärke aufgetragen werden, dass der Farbcharakter der schriftabgeben den Schicht vollkommen verdeckt wird, während anderseits die weisse oder andersfarbige Deckschicht nur so stark sein darf, dass sie unter dem Schreib druck, insbesondere unter dem auf der Schreib maschine ausgeübten Druck, vollkommen zerstört wird, so d'ass die übertragenen Zeichen in vollkom mender Deutlichkeit und Schärfe auf dem schrift aufnehmenden Blatt erscheinen.
Die erfindungsgemässen Schreibsätze können in verschiedenen Formen, z. B. in Rollenform, z. B. als Fernschreibrolle, Additionsrolle, Adremarolle, Holle rithrolle und in ähnlicher Form vorliegen.
Eine vorteilhafte Wirkung dieser vorstehend be schriebenen Ausführungsformen von ohne Kohle papier verwendbaren Schreibsätzen ist darin zu sehen, dass der an sich dunkle Farbton der farbüber- tragenden Schicht wesentlich aufgehellt wird. Dadurch wird die Animosität, die der Benutzer gegenüber der dunklen Färbung der Blätter von vorherein empfin det, wesentlich beseitigt.
Es hat sich nun gezeigt, dass mit der Anbringung der erwähnten farbabdeckenden, den Ton der Farb- schicht zweckmässig aufhellenden Deckschicht noch weitere vorteilhafte Möglichkeiten erschlossen wer den. So hat sich insbesondere gezeigt, dass eine der art ausgebildete farbübertragende Schicht sich nun mehr in zweckmässiger Weise schwarz oder farbig oder auch weiss bedrucken lässt. Man ist also nunmehr in der Lage, diese farbabgebende Schicht beliebig zu mustern oder mit bildlichen Darstellungen, mit In schriften usw., zu versehen, insbesondere zu be drucken.
Diese Möglichkeit bestand bei den bisher bekannten Kohlepapieren und Durchschreibepapie- ren insofern nicht, als bei solchen Papieren die farb übertragende Schicht schon wegen ihrer dunklen Färbung wie auch wegen ihrer Konsistenz zur Auf bringung eines solchen Aufdrucks, der zudem die Übertragungsfähigkeit dieser Schicht und die Gleich mässigkeit der Übertragung empfindlich gestört hätte, sich nicht eignete.
Der genannte farbige Aufdruck auf der Deck schicht kann in verschiedenster Weise ausgestaltet sein. Er kann als farbige oder bildliche Überschicht ausgebildet sein, z. B. in Form eines Aufdrucks eines bestimmten, sich wiederholenden Musters. Falls dieser Aufdruck wiederum in hellen Farben, z. B. in weisser Farbe oder unter Mitverwendung anderer Farben erfolgt, kann die Aufhellung der farbübertragenden Schicht noch verstärkt werden.
Man kann z. B. den gemusterten Aufdruck auch in Form einer engen Rasterung ausführen. In diesem letzten Falle hat sich gezeigt, dass der rasterartig ge staltete Aufdruck die Eigenschaften des farbabgeben- den Papiers insofern günstig verändert, als nunmehr an den zur Durchschrift benutzten Stellen dieses Papiers dasselbe nicht mehr durchscheinend wirkt. Hält man ein solches Papier gegen das Licht, so ist das Schriftbild der Durchschrift auf der Farbseite nicht mehr zu erkennen.
Dies ist dadurch zu erklären, dass durch den rasterartigen überdruck die farbab- gebende Schicht auch bei Ausübung eines Schreib druckes nicht abbröckelt, so dass also ihre Teilchen trotz Abgabe der Beschriftung an die präparierte Oberfläche eines darunterliegenden Blattes in konti nuierlichem Zusammenhang bleiben. Ein solches farbabgebendes Blatt besitzt erheblich grössere Lebensdauer als ein Blatt, dessen Farbseite nicht ge rastert ist.
Durch die Rasterlinien wird gewisser massen ein Netz über die Farbschicht der farbab- gebenden Seite gelegt, das den kontinuierlichen Zu sammenhang dieser Schicht gewährleistet, auch wenn eine Stelle derselben bereits für Durchschriften be nutzt wurde. Man kann also ein solches Blatt in er höhtem Masse und öfter für Durchschriften benutzen als ein Blatt, dessen Farbschicht nicht durch einen über der Farbschicht liegenden Raster gebunden ist.
Anstatt auf die Deckschicht einen besonderen rasterartigen Aufdruck aufzubringen, kann auch die Deckschicht selbst in Form eines Rasters gestaltet, insbesondere aufgedruckt werden. Es ergeben sich dann im wesentlichen die gleichen Wirkungen wie vorstehend beschrieben. Diese Ausführungsform, bei welcher die Deckschicht selbst das Rasterbild ergibt, ist besonders einfach und vorteilhaft.
Wird die Deckschicht selbst in Form eines Raster bildes aufgebracht, so erscheinen weisse oder schwach gefärbte Linien auf dem schwarzen oder tiefdunklen Untergrund der Farbschicht, wobei der Grad der Auf hellung durch enge Rasterung gesteigert werden kann. In jedem Falle wird durch die weisse oder hellfarbige Rasterung der Eindruck mangelnder Griffestigkeit oder Wischfestigkeit der Farbseite des Kohlepapiers beseitigt.
Wird eine Rasterung auf die bereits vorhandene weisse oder schwachfarbige Deckschicht aufgedruckt, so kann die Rasterung auch in dunkleren Linien aus geführt sein. In jedem Falle wird dann, abgesehen von den übrigen vorstehend beschriebenen Wirkun gen, der Eindruck eines griffesten, wischfesten Papiers erzeugt. Man kann selbstverständlich die Deckschicht auch in andersgemusterter oder bildlich gestalteter Weise als in Form einer Rasterung ausbilden, doch empfiehlt es sich in solchem Falle, die Musterung oder sonstige, z. B. ornamentale Darstellung, mit ge nügend feinen Linien derart auszugestalten, dass sie die farbabgebende Fläche des Papiers gleichmässig bedeckt.
Ein besonderer Fortschritt beim erfindungs gemässen Schreibsatz ist darin zu erblicken, dass das farbübertragende Papierblatt nicht nur wie bisher in bekannter Weise auf der Vorderseite, sondern auch auf der Farbseite zur Anbringung bildlicher Darstel lungen und für ähnliche Zwecke verwandt werden kann, wobei diese -bildlichen Darstellungen auch wie der dazu dienen können, um die Farbseite in leicht erkennbarer Weise von der schriftaufnehmenden Seite zu unterscheiden.
In aderbeiliegenden Zeichnung.sind Ausführungs- beispiele eines Papierblattes, wie es im erfindungs gemässen Schreibsatz verwendet werden kann, dar gestellt.
In Fig. 1 der Zeichnung bedeutet das Bezugs zeichen 1 ein Papierblatt, das Bezugszeichen 2 eine auf das Papier aufgebrachte, zur Schriftübertragung geeignete, z. B. .grau getönte Farbschicht, die an sich griffest, wischfest und wasserfest ist, und z. B. gemäss den Angaben. im Schweizer Patent Nr. 369152 zu sammengesetzt sein kann. Auf dieser Schicht ist eine dünne, weisse oder andersfarbige deckende Schicht 3 angebracht, die ebenfalls absolut griffest, wischfest und wasserfest unter Verwendung eines diese Eigen- schaften Bindemittels ausgebildet ist.
Gemäss Fig. 2 ist auf der anderen Seite des Blattes 1 eine die Schrift aufnehmende Schicht 4 aufgetragen, die z. B. aus Wachsen, Wachsmischungen, Wachs harzmischungen und dergleichen besteht.
Gemäss Fig. 3 der Zeichnung bedeutet das Be zugszeichen 5 ein Papierblatt, das Bezugszeichen 6 eine auf das Papier aufgebrachte, dunkelfarbige farb- abgebende Schicht, das Bezugszeichen 7 eine hell farbige Deckschicht. Auf dieser Schicht ist eine die Deckschicht überdeckende bildliche Darstellung, z. B. eine Rasterung 8, aufgebracht.
Gemäss Fig. 4 ist auf der die Schrift aufnehmen den Seite des Blattes 9 eine diesem Zweck dienende Schicht 10 aufgetragen, die z. B. aus Wachsen, Wachsmischungen, Wachsharzmischungen und der gleichen besteht. Das Bezugszeichen 11 bezeichnet ,die in diesem Falle .selbst rasterförmig ausgebildete, hellfarbige Deckschicht.
Die Blätter der dargestellten Art können zu an sich bekannten Schreibsätzen, z. B. Formularsätzen, bei nur teilweiser Beschichtung der einzelnen Blätter auf beiden Seiten, welche Schreibsätze z. B. auch in Rollenform vorliegen können, vereinigt werden.
Es ist von besonderer Bedeutung, dass die Deck schicht der Tönung des verwendeten Papierblattes an gepasst werden kann. Falls das Papier selbst farbig getönt, z. B. gelblich gestaltet ist, kann auch die er findungsgemäss aufgebrachte Deckschicht zweckmässig mit derselben Farbtönung wie das Papier ausgebildet sein, während die schriftübertragende Schicht in ihrer Farbe von der Farbtönung des Papiers und der er wähnten Deckschicht möglichst verschieden sein muss, damit die Schrift auf dem schriftaufnehmenden Blatt sich scharf und kräftig abzeichnet.
Die erfindungsgemässe Ausbildung der Durch schriftblätter des erfindungsgemässen Schreibsatzes bietet auch den Vorteil, dass man in der Ausbildung der schriftübertragenden Farbschichten unabhängig wird. Auch wenn die besondere, für diese Schicht verwandte Farbmischung an sich nicht absolut griffest und wasserfest sein sollte, gelingt es durch die erfin dungsgemäss über derselben angebrachte Deckschicht, die widerstandsfähig und doch sehr dünn ausgebildet ist, dass sie die Schriftübertragung unter Schreibdruck nicht stört,
dem Gesamtbilde die nötige Griffestig- keit und Wasserfestigkeit verleiht sowie gleichzeitig auch geeignet ist, die Altersbeständigkeit der Schrift übertragenden Farbschicht zu verbessern.