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Die Erfindung betrifft ein Zwischenblatt analog den seit Jahrzehnten bekannten Kohlepapieren zum
Erstellen von ein oder mehr Durchschriften unter einem Original mit einer auf der dem Durchschriftträger zugekehrten Seite angeordneten, einen Farbstoff enthaltenden Beschichtung, die den Farbstoff bei
Druckeinwirkung auf den Originalträger an den Durchschriftträger abgibt.
Solche Zwischenblätter sind bisher nur als sogenannte Kohle- oder Karbonpapiere bekannt. Sie bstehen üblicherweise aus einem sehr leichten Trägermaterial, auf dessen dem Durchschriftträger zugekehrten Seite eine
Karbonschicht aufgetragen ist. Zum Erstellen von ein oder mehr Durchschriften werden diese Basispapiere jeweils zwischen Original- und Durchschriftträger bzw. zwischen diesem und den jeweils nächstfolgenden
Durchschriftträgern eingelegt. Beim Trennen des Schreibsatzes wird das Kohlepapier entfernt und entweder wiederverwendet oder aber bei sogenannten Schreibsätzen weggeworfen.
Der Nachteil dieser Durchschreibepapiere besteht insbesondere darin, dass sie bei herkömmlicher
Schreibarbeit in die einzelnen Schriftträger eingefächert werden müssen. Diese Arbeit ist entsprechend lohnintensiv. Dieser Nachteil wird bei Schreibsätzen, bei denen das Durchschreibepapier bereits zwischen die einzelnen Schriftträger eingelegt und mit diesen verhaftet ist, vermieden. Hiebei ist jedoch, wie auch bei der vorgenannten Methode von Nachteil, dass die Karbonschicht gar nicht oder nur unzulänglich abgedeckt ist, mit der Folge, dass sich die Schreibkraft beim Handhaben des Papiers stets beschmutzt. Diese Beschmutzungen treten im übrigen im gesamten Arbeitsbereich der Schreibkraft auf.
Bei fertigen Schreibsätzen kommt noch hinzu, dass die Karbonschicht bereits während der Lagerung und bei geringster Druckeinwirkung auf den Schreibsatz die
Durchschriftträger verschmutzt, so dass diese oft schon vor Erstellen der Durchschrift unansehnlich sind.
Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte ging dahin, statt der Basispapiere sogenannte mechanische
Kontaktpapiere oder chemische Farbreaktionspapiere zu verwenden. Hiebei sind mehrere Systeme bekannt. Bei den mechanischen Kontaktpapieren ist der Farbstoff oder der Farbstoffvorläufer auf der Rückseite des
Originalträgers angeordnet, während das Folgeblatt eine Schicht aufweist, die den bei Druckeinwirkung übergehenden Farbstoff bindet bzw. bildet. Bei einer bekannten Ausführungsform der chemischen
Farbreaktionspapiere weist der Originalträger eine Beschichtung aus äusserlich farblosen, den Farbstoff einschliessenden Mikrokapseln auf. Der Durchschriftträger ist mit einer sogenannten Reagenzschicht versehen.
Bei
Druckeinwirkung auf den Originalträger zerplatzen die Mikrokapseln und geben den Farbstoff an die
Reagenzschicht des Durchschriftträgers ab, wo sich dann die Schriftfarbe ausbildet. Bei diesem System sind auch einige Abwandlungen bekannt. So kann der Durchschriftträger selbst die Mikro-Kapselbeschichtung und die
Reagenzschicht aufweisen, mit der Folge, dass der Originalträger selbst keine Beschichtung trägt. Bei einer andern bekannten Ausführungsform dieser Farbreaktionspapiere ist der Farbstoff zusammen mit den Reagenzien in die
Papiermasse eingebunden. Dieses äusserlich leicht eingefärbt erscheinende Papier stellt also selbst den
Durchschriftträger dar. Bei Druckeinwirkung vermischen sich Farbstoff und Reagenzien zu dem Schrift-Abbild.
Während bei den mechanischen Kontaktpapieren die gleichen Schmier- und Schmutzeffekte wie bei Kohle-Durchschreibepapieren auftreten, haben die Farbreaktionspapiere mehrere gleichartige und andere Mängel.
So sind diese Farbreaktionspapiere nur begrenzt lagerfähig und lichtempfindlich, so dass auch die Durchschriften nur begrenzt haltbar sind. Weiterhin ist das Farbbild sowohl des unbeschrifteten als auch des beschrifteten Papiers ständiger Veränderung unterworfen. Bei der Verarbeitung dieser Papiere ist deren Druckempfindlichkeit besonders nachteilig, so dass die Durchschriften gleichfalls leicht beschmutzt werden. Jeder geringste auf das Papier aufgebrachte Druck wird zu einer Abbildung. Dies ist beispielsweise bei der täglichen Postbearbeitung, bei der die eingehenden Schriftstücke mit irgendwelchen Markierungen, Bemerkungen usw. versehen werden müssen, besonders nachteilig, da bei den zu bearbeitenden Schriftstücken fast immer Farbreaktionspapiere und mechanisch beschichtete Papiere dabei sind, die demzufolge bei der Bearbeitung zu ungewollten Abdrucken führen.
Dadurch können sauberzuhaltende oder nichtzuersetzende Originalschriftstücke beschmutzt oder gar irreparabel beschädigt werden.
Ungeachtet dieser insbesondere bei der Verarbeitung auftretenden Mängel haben sich die Farbreaktionspapiere in immer stärkerem Masse durchgesetzt, so dass auch die Entwicklung in der Papierbranche seit mehr als einem Jahrzehnt dahingeht, diese Papiere so gut als möglich zu vervollkommnen. Demgegenüber stagniert die Entwicklung der Durchschreibepapiere schon seit einigen Jahrzehnten, was fast ausschliesslich auf die Verschmutzungseffekte, erschwerte Abfallbeseitigung, da die Kohle-Basispapiere in der Papierherstellung nicht mehr aufbereitet werden können sowie auf die grösseren Lohnkosten bei deren manueller Verarbeitung zurückzuführen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in Abkehr von dieser Entwicklung ein Zwischenblatt-Durchschreibepapier, welches also als gesondertes Durchschreibeblatt in einen Schreibsatz eingelegt wird, so auszubilden, dass die bisher unvermeidlichen Schmiereffekte nicht mehr auftreten.
Die Erfindung geht von einem Durchschreibepapier des eingangs geschilderten Aufbaus aus und löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Beschichtung aus den Farbstoff in fertiger, flüssiger Form enthaltenden, bei Druckeinwirkung zerspringenden Mikrokapseln besteht und zwischen der Mikrokapselbeschichtung und dem Basispapierträger eine Farbstoff-Sperrschicht angeordnet ist.
Das Basispapier trägt demzufolge statt der bisher üblichen Karbonbeschichtung eine Kapselbeschichtung
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mit darin eingeschlossenem Farbstoff. Dieser Farbstoff wird nur dann freigegeben, wenn auf das
Durchschreibepapier bzw. den vorgesetzten Originalträger ein ausreichend grosser Druck zur Anwendung gebracht wird. Da dieses Durchschreibepapier in den Schreibsatz gesondert eingelegt wird, können die ungewollten
Schmier- und Verschmutzungseffekte, wie sie bei Kohlepapier-Durchschreibsätzen, aber auch bei mechanischen
Kontaktpapieren und chemischen Farbreaktionspapieren in Kauf genommen werden müssen, hier nicht auftreten.
Dieses Basispapier lässt sich ferner in der herkömmlichen Weise mit Original- und Durchschriftträgern zu
Schreibsätzen bündeln. Gegenüber den Farbreaktionspapieren kommt die Erfindung mit nur einer
Mikrokapselbeschichtung aus ; es entfallen also die erforderliche Reagenzschicht bzw. die in die Papiermasse eingebetteten Reagenzien.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Ausbildung des Durchschreibepapiers liegt darin, dass es als
Notizpapier dienen kann, ohne Verwendung von farbabgebenden Schreibgeräten, da es auf seiner beschichteten
Rückseite unmittelbar beschriftet werden kann. Dieses Basispapier lässt sich also auf zwei verschiedene Arten, nämlich zur Erstellung der Durchschrift und als Träger für Notizen, verwenden. Da weder der Original- noch die Durchschriftträger druckempfindliche Farbstoffe enthalten, können die Schriftträger nach Entfernen des Zwischenblattes nicht mehr verschmutzt werden. Damit ist weiterhin der Vorteil verknüpft, dass die in herkömmlicher Weise ausgebildeten Original- und Durchschriftträger in der früher üblichen Weise gelagert werden können.
Das Farbbild des Schriftträgers kann sich aus dem gleichen Grund nicht verändern. Eine Verschmutzung bei der Lagerung ist gleichfalls ausgeschlossen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird ein in herkömmlichen Lösungsmitteln, wie sie in der Papierverarbeitung verwendet werden, löslicher Farbstoff verwendet. Damit wird der Vorteil erreicht, dass das Basispapier als Altpapier dem üblichen Produktionsprozess wieder zugeführt werden kann. Dies ist bei den herkömmlichen Kohle-Basispapieren, wie aber auch bei chemischen Farbreaktionspapieren nicht möglich, mit der Folge, dass diese Papiere bisher sorgsam vom Altpapier getrennt gehalten und gesondert aufgearbeitet werden müssen. Da das Aufkommen an Alt-Schriftgut in den letzten Jahrzehnten enorm zugenommen hat und diese ansteigende Entwicklung ständig anhält, kommt gerade dieser Massnahme eine entscheidende Bedeutung im Rahmen der Erfindung zu.
Das Durchschreibepapier kann ein Gewicht von zirka 16 bis 21 g/m2 aufweisen. Das Gesamtgewicht des Zwischenblattes mit der Mikrokapsel-Beschichtung kann noch unterhalb der herkömmlichen Kohle-Basispapiere liegen.
Schliesslich ist das Durchschreibepapier zweckmässigerweise auffallend eingefärbt und/oder markiert, um es von den bei Schreibpapieren üblicherweise verwendeten Farben optisch unterscheiden und die die Mikro-Kapselbeschichtung aufweisende Seite optisch erkennen zu können.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Durchschreibepapiers in Verbindung mit einem Schreibsatz schematisch dargestellt.
Der Schreibsatz--l--besteht aus einem Originalträger--2--, einem Zwischenblatt--3--und
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besteht aus einem Trägermaterial --5-- und einer Beschichtung--6--, die auf der dem Durchschriftträger --4-- zugekehrten Seite des Trägers --5-- angeordnet ist. Diese Beschichtung --6-- besteht aus einer Vielzahl von unregelmässig dicht gelagerten Mikrokapseln--7--, die in sich einen fertigen Schreib-Farbstoff enthalten. Auch der Zwischenblattpapierträger--5--kann von herkömmlicher Qualität sein.
Ein auf den Originalträger--2--aufgebrachter Druck, beispielsweise gemäss Richtungspfeil--8-, der durch eine Schreibmaschinentype od. dgl. erzeugt sein kann, pflanzt sich über das Zwischenblatt--3--auf den Durchschriftträger --4-- fort. Unter Wirkung dieses Drucks zerplatzen die unmittelbar in seiner Wirkungslinie befindlichen Mikrokapseln --7-- und geben den Farbstoff an den Durchschriftträger --4-- ab. Es entsteht demzufolge auf dem Originalträger ein Originalbild--9--und auf dem Durchschriftträger dessen Abbild - -10--.
Das erfindungsgemässe Zwischen blatt - -3-- kann vorzugsweise auf seiner Vorderseite markiert oder aber der Zwischenblattpapierträger eingefärbt sein, um das Zwischenblatt optisch erkennbar zu machen. Dieses Zwischenblatt kann in herkömmlicher Weise erst vor Aufnahme der Schreibarbeit zwischen dem Original- und dem Durchschriftträger bzw. zwischen diesem und weiteren Durchschriftträgern eingeblättert werden oder aber bei Schreibsätzen in herkömmlicher Weise bereits fabrikmässig eingelegt werden.
Das Zwischenblatt kann ausserdem auf seiner die Beschichtung --6-- tragenden Seite als Notizpapier nach Art von einseitig druckempfindlichen Papieren verwendet werden.