DE92652C - - Google Patents

Info

Publication number
DE92652C
DE92652C DENDAT92652D DE92652DA DE92652C DE 92652 C DE92652 C DE 92652C DE NDAT92652 D DENDAT92652 D DE NDAT92652D DE 92652D A DE92652D A DE 92652DA DE 92652 C DE92652 C DE 92652C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
ink
transfer
original
fat
prints
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT92652D
Other languages
English (en)
Publication of DE92652C publication Critical patent/DE92652C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41CPROCESSES FOR THE MANUFACTURE OR REPRODUCTION OF PRINTING SURFACES
    • B41C1/00Forme preparation
    • B41C1/10Forme preparation for lithographic printing; Master sheets for transferring a lithographic image to the forme

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Printing Methods (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei dem bisher üblichen Verfahren zur Herstellung autographischer Abzüge verwendet man fetthaltige Tinten. Diese zeigen jedoch mehrfache Uebelstände. Infolge ihrer Dickflüssigkeit findet häufig ein Verlaufen der Tinte beim Schreiben statt, es kann daher nur langsam und mit grofser Vorsicht geschrieben werden. An der Luft trocknet die Tinte rasch ein und es können infolge dessen scharfe Abzüge nicht mehr erhalten werden. Ein Aufbewahren mit derartiger Tinte angefertigter Schriftsätze oder Zeichnungen ist daher ausgeschlossen. Die Tinte drückt sich leicht ab und es können deshalb mit solcher Tinte beschriebene Blätter nicht gefaltet oder ohne besondere Zwischenlage über einander gelegt werden. Diese Uebelstände sollen durch das vorliegende Verfahren vermieden werden.
Das Wesen des neuen Verfahrens besteht darin, dafs zum Schreiben oder Zeichnen eine fettfreie Tinte benutzt und der zur Herstellung der Abzüge erforderliche Fettzusatz erst nachträglich, kurze Zeit vor dem Abziehen selbst, auf die Schrift gebracht wird.
Zum Schreiben eignet sich am besten eine Auflösung von Schellack in Borax mit einem beliebigen Farbenzusatze, beispielsweise Carminlack, Indigoblau oder dergl. In Y41 Wasser erwärmt man 60 g Schellack und 20 g Borax unter stetem Umrühren. Farbe kann nachher beliebig zugesetzt werden. Diese Tinte läfst sich, wenn zu dick, beliebig mit kaltem Wasser verdünnen, jedoch soll eine Verdünnung nur so weit erfolgen, dafs die Schriftzüge nach dem Trocknen, gegen das Licht gehalten, noch glänzen.
Der Fettzusatz erfolgt1 erst kurz vor dem Abziehen selbst.
Das Blatt wird mit einer Lösung von Y4 1 gewöhnlicher Phosphorsäure in 3/4 1 Wasser bestrichen, und zwar je nach der Stärke des Papieres auf der Vorder- und Rückseite. Nachdem die Säure in das Papier eingedrungen ist, wird der Ueberschufs abgewischt.
Diese Phosphorsäurelösung schützt das Original an den unbeschriebenen Stellen besser als Gummi, wodurch ein mehrmaliges Benutzen auch bei an sich weniger geeignetem Papier und die Verwendung einer ganz schwachen Gummilösung ermöglicht ist.
Nach dieser Vorbereitung wird das Blatt mit einer dünnen Lösung von. Gummi arabicum oder einem anderen Klebstoffe überstrichen. (Auf ι 1 Lösung ca. 150 g reines Gummi arabicum oder 150 g Dextrin.)
Hierauf wird der Schriftsatz mit einer beliebigen fetthaltigen, zweckmäfsig mit Lavendelöl verdünnten Umdruckfarbe eingerieben. Es empfiehlt sich hierbei, die Umdruckfarbe nur so weit zu verdünnen, dafs dieselbe etwa die Consistenz von nicht zu weicher Butter hat. Bei Bedarf breitet man davon etwas auf dem Farbstein oder einer Metallplatte aus, spritzt einige Tropfen Lavendelöl darüber und reibt das Ganze mit einem weichen Schwämme gut durch einander. Unmittelbar darauf nimmt man das Anreiben vor, nachdem das Original schon während dieser Manipulation unter Säure gestanden hat.
Sobald sä'mmtliche Stellen des Schriftsatzes die Umdruckfarbe richtig angenommen haben, wird das Blatt mit Wasser abgespült, abge-
trocknet und auf einen einfach geschliffenen Stein übertragen. Eine besondere Präparation des Steines ist nicht erforderlich, während das bisher übliche Verfahren bekanntlich eine sehr umständliche Präparirung nöthig machte. Die Abzüge können alsdann in üblicher Weise fertiggestellt werden.
Die mit fettfreier Tinte angefertigten Schriftsätze oder Zeichnungen können unbeschränkte Zeit aufbewahrt werden. Ein1 Verwischen nach dem Schreiben ist vollkommen ausgeschlossen, es ist daher bei Anfertigung der Schriftsätze oder Zeichnungen eine besondere Vorsicht nicht mehr erforderlich. Die Blätter können beliebig gefalzt oder zusammengelegt werden.
Die nach dem neuen Verfahren hergestellten Abzüge erhalten eine aufserordentliche Schärfe, ein Mifslingen durch Quetschen oder Breitdrücken der Schriftzüge ist ausgeschlossen. Das Original kann bei zweckmäfsiger Wahl des Papieres wiederholt benutzt werden. Am geeignetsten erscheint ein Papier, welches nach dem Anfeuchten eine glatte Oberfläche behält, beispielsweise dünnes Post- oder Kanzleipapier. Infolge des Fortfalls der PräpaVation des Steines mit Terpentin wird es ermöglicht, auf demselben Steine zugleich mit den autographischen Abzügen Lithographien zu übertragen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Herstellung autographischer Abzüge, dadurch gekennzeichnet, dafs zur Anfertigung des Originales eine fettfreie Tinte, bestehend aus einer gefärbten wässerigen Schellack-Borax-Lösung, benutzt wird, und der zur Uebertragung erforderliche Fettzusatz erst nachträglich, kurz vor der Uebertragung selbst, erfolgt, indem man das Original nach dem Feuchten mit Gummiwasser oder dergl. mit verdünnter fetthaltiger Umdruckfarbe einschwärzt.
DENDAT92652D Active DE92652C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE92652T

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE92652C true DE92652C (de)

Family

ID=5644282

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT92652D Active DE92652C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE92652C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CH642993A5 (de) Verfahren zur herstellung einer goldbronzedruckfarbe.
DE92652C (de)
DE1937733A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Zeichnen
DE527216C (de) Verfahren zur Herstellung eines Druckstockes fuer Vielfarbendruck auf Papier, Webstoffen, Leder, Holz und anderen Stoffen in einem Druckvorgang
AT143648B (de) Verfahren zur Herstellung von nicht durchschlagenden und nicht abschmierenden Durchschreibefarbbelägen auf Trägern, wie Durchschreibepapier, Durchschreibeformulare u. dgl.
AT126591B (de) Verfahren zur Herstellung eines farbabgebenden Mittels.
DE370596C (de) Umdruckverfahren
DE16068C (de) Verfahren zur Vervielfältigung von Schriften und Zeichnungen
AT11252B (de) Verfahren zur Herstellung von Matrizentafeln für Stereotypendruck.
AT105590B (de) Vervielfältigungsverfahren.
DE423038C (de) Verfahren zur UEbertragung eines Satzes, Bildes o. dgl. auf flachgeaetzte, gummierte, mit saeurebestaendigem Abhebegrund gleichmaessig bedeckte Offset-Maschinendruckplatten
DE30492C (de) Verfahren und Apparat zur Herstellung von Holzimitationen auf endlosem Papier und Uebertragung derselben von letzterem auf entsprechend grundirte Flächen, wie holzverputztes Mauerwerk, Metallgegenstände u. s. w
DE166339C (de)
DE568133C (de) Durchschreibverfahren
DE422659C (de) Verfahren nebst Vorrichtung zur Herrichtung von zum Drucken geeigneten Flaechen auf starren Platten
DE226003C (de)
DE151983C (de)
DE128180C (de)
DE95198C (de)
DE163073C (de)
DE3035399C2 (de) Verfahren zum Herstellen eines vorpräparierten Malgrundes
DE43093C (de) Verfahren zur Herstellung colorirter Photographien
DE166120C (de)
DE391616C (de) Umdruckplatte
AT106248B (de) Verfahren zur Herstellung druckfähiger Zeichnungen, Malereien, Radierungen u. dgl. für Handpressen-Tiefdruck.