DE2854540A1 - Kraftstoffe - Google Patents
KraftstoffeInfo
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- DE2854540A1 DE2854540A1 DE19782854540 DE2854540A DE2854540A1 DE 2854540 A1 DE2854540 A1 DE 2854540A1 DE 19782854540 DE19782854540 DE 19782854540 DE 2854540 A DE2854540 A DE 2854540A DE 2854540 A1 DE2854540 A1 DE 2854540A1
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Description
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT 5090 Leverkusen, Bayerwerk
Zentralbereich Q
Patente, Marken und Lizenzen Dz-kl 15. DEZ. 1978
Kraftstoffe
Die Erfindung betrifft Kraftstoffe für Verbrennungskraftmaschinen wie Otto- und Dieselmotoren sowie Rotationskolbenmaschinen
und Turbinen, die in den für die jeweiligen Aggregate üblichen Treibstoffen Emulgatoren
bzw. Emulgatormischungen und Wasser sowie gegebenenfalls Alkohole enthalten.
Die Verwendung von Wasser und Emulgatoren in Kraftstoffen zur Förderung der Verbrennung ist bereits
bekannt geworden (DOS 1 545 509 und DOS 2 633 462).
So wird z.B. das Klopfverhalten von Benzin in höherverdichteten
Motoren durch Wasser stärker positiv beeinflußt als durch den vielfach vorgeschlagenen
Methanolzusatz. Bei den dabei bisher eingesetzten Emulgatoren mußte jedoch eine Reihe von zum Teil erheblichen
Nachteilen in Kauf genommen werden, insbesondere die mangelhafte Kältestabilität.
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Es wurden nun Kraftstoffe für Verbrennungskraftmaschinen, die einen nichtionischen Emulgator, Wasser und
gegebenenfalls einen Alkohol enthalten, gefunden, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie als
Emulgator ein Anlagerungsprodukt von Äthylenoxid oder Propylenoxid an ein Carbonsäureamid mit 8-22 Kohlenstoffatomen
enthalten.
Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Kraftstoffe
40 - 95 Gew.-% Kohlenwasserstoffe, 0,5-6 Gew.-% eines nichtionischen Emulgators
der Formel
R-C (I)
N-(Yf H,
ι n
R1
in der
in der
R für einen gegebenenfalls substituierten,
geradkettigen oder ver
zweigten oder cyclischen, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest
steht,
Y die Gruppierung -CH0-CH-O- bedeu-
Δ ι
tet, wobei R0
R2 Wasserstoff oder Methyl bedeutet,
und in der
η für eine ganze Zahl von 1 bis 50
steht, und Le A 19 300
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R Wasserstoff darstellt oder die Bedeutung der Gruppierung
hat,
0-20 Gew.-% eines 1-8 Kohlenstoffatome enthaltenden
Alkohols, der geradkettig oder
verzweigt, gesättigt oder ungesättigt sein kann, und
0,5 - 35 Gew.-% Wasser.
Besonders bevorzugt ist eine Kraftstoffzusammensetzung
mit 60-95 Gew.-% eines Kohlenwasserstoffs oder Kohlenwasserstoff gemisches, 1,0 - 3,5 Gew.-% eines oder mehrerer
Emulgatoren der Formel (I), gegebenenfalls 0,5 Gew.-% eines C1-Cg-AIkOhOIs und Wasser als Rest.
Die in den erfindungsgemäßen Kraftstoffen enthaltenen Kohlenwasserstoffe sind im allgemeinen die für diesen
Zweck üblichen Gemische, wie sie mit ihren physikalischen Daten in der DIN-Vorschrift 51 600 oder in der
United States Federal Specification W-M-561 a-2, 30. Oktober 1954, gekennzeichnet sind. Es sind aliphatische
Kohlenwasserstoffe vom gasförmigen, gelösten Butan bis zu C2Q-Kohlenwasserstoffen (als Restfraktion
des Dieselöls), z.B. cycloaliphatische, olefinische und/oder aromatische Kohlenwasserstoffe, natürliche
naphthenbasische oder raffinierte technische Kohlen-Wasserstoffe. Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen keine Bleialkyle und ähnlich giftige Additive.
Der nichtionische Emulgator stellt vorzugsweise ein Fettsäureamid dar, das durch Anlagerung von 1 bis 50 Mol
Äthylenoxid oder Propylenoxid an ein Fettsäureamid zustandegekommen zu denken ist, mit der Formel
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R-C
2-CH-CH—H
R2
in welcher R, R2 und η die oben angegebene Bedeutung haben.
Der Rest R bedeutet den Rest einer gesättigten oder ungesättigten Carbonsäure,
die hinsichtlich ihres Dfolekülaufbaus in weitesten Grenzen
variiert werden kann. Beispielsweise seien Fettsäuren genannt, wie z.B. Octan-, Decan-, Laurin-, Myristin-, Palmitin-, Stearin-, Behen-,
Arachinsäure oder ölsäure, Erucasäure, Rizinolsäure oder deren Gemische, wie sie z.B. im Kokosfett,
Palmöl, Sonnenblumenöl, Safloröl, Sojaöl, Rizinusöl, Walöl, Fischöl, Talgfett, Schweinefett vorkommen.
Die vorgeschlagenen Eknulgatoren der Formel (I) sind bereits bekannt
(vgl. M.J. Schick, Nonionic Surfactans, Volume 1, Seite 209 - 211; M. Dekker, New York 1976); sie sind
sehr verträglich (Verwendung in Handwaschmitteln) und biologisch abbaubar. Die Rohstoffe von der Fettseite
her sind in großer Menge vorhanden und auf lange Zeit auch vermehrbar, da sie von fossilen Lagerstätten unabhängig
sind. Selbstverständlich sind auch synthetische Säuren einsetzbar, die bei der Paraffinoxidation
oder bei der Oxidation von ©^ -Olefinen oder Tri- und
Tetrapropylen entstehen. Werden die Amide aus den natürlichen Triglyceriden hergestellt, so können die
Monoglyceride dieser Fette noch enthalten sein, wenn
nur zwei der Fettsäurereste des Triglycerids für die Amidbildung genutzt werden.
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Der Oxiäthylierungsgrad, d.h. Art und Zahl der Gruppierungen Y der Formel (I), ist in weiten Grenzen
variierbar. Vorteilhafterweise werden als Emulgatoren Verbindungen der Formel (I) eingesetzt, die Addukte
von 1-3 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Carbonsäureamid und/oder von 5-25 Mol Äthylenoxid und/oder Propylenoxid
an 1 Mol Carbonsäureamid darstellen. Beispielsweise kann dabei der Gehalt an 1-3:1-Addukt 15-70
Gew.-% und der Gehalt an 5-25:1-Addukt 30-85 Gew.-% des erfindungsgemäßen Kraftstoffs betragen. Besonders
bevorzugt ist der Emulgator das Addukt von 1-2 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Fettsäureamid (gegebenenfalls vermischt
mit herstellungsbedingten Anteilen eines Fettsäuremonoglycerids)
und/oder das Addukt von 5-10 Mol Äthylenoxid und/oder Propylenoxid an 1 Mol Fettsäureamid
und gegebenenfalls das Addukt von 20 - 30 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Fettsäureamid.
Die Herstellung der Emulgatoren geschieht am vorteilhaftesten über die Fettsäuren und Äthanolamin (vgl.
M.Schick, Nonionic Surfactants, a.a.0, S. 213 - 214). Aus diesen Komponenten läßt sich durch Wasseräbspaltung bei 160-18O0C in
etwa 60 - 90 Minuten ein erfindungsgemäßes, 1 Mol Äthylenoxid enthaltendes Fettsäureamid mit sehr hohem Reinheitsgrad
herstellen. Wenn man vom Fettsäureamid ausgeht, (vgl. M.Schick, Nonionic Surfactants, a.a.O.,S.213)
addiert man 1 Mol Äthylenoxid, vorteilhaft bei erhöhter Temperatur, z.B. bei 100 - 140°C, eventuell unter schwach
saurer oder schwach basischer Katalyse. Zur Erzielung einer größeren Gleichmäßigkeit der Produkte kann es
zweckmäßig sein, erst vom 1:1 Addukt an mit den üblichen Oxialkylierungskatalysatoren, wie Natriumhydroxid,
Natriummethylat, Kaliumhydroxid,zu arbeiten und die
gewünschte Menge Äthylenoxid unter Druck zu addieren.
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-JS-
Wenn van natürlichen Fett ausgegangen wird, setzt man dieses mit Mol Äthanolamin um. Nach etwa 2-5 Stunden und ca.
140 - 18O°C Reaktionstemperatur können im allgemeinen
kein Äthanolamin und kein Triglycerid mehr nachgewiesen werden. Diese 1:2 Mol-Mischung von Fettsäure-monoglycerid
und Fettsäureamid-1:1-Äthylenoxid-Addukt
kann vorteilhafterweise in einer Menge von 15 - 70 Gew.-% des nichtionischen Emulgators eingesetzt werden.
Die nichtionischen Emulgatoren können von der technischeh
Herstellung her Verunreinigungen enthalten, die aus Verunreinigungen im Vorprodukt, z.B. aus dem
Äthylenoxid stammen, durch Feuchtigkeit bedingt sind oder aus dem Oxiäthylierungskatalysator herrühren.
Es handelt sich dabei bevorzugt um Polyäthylenglyko-Ie, die für die Verschlechterung der Emulsionsqualität
und für die Bildung eines wäßrigen Bodensatzes verantwortlich sein können. Falls sie in Mengen von über 1 %
in den Emulgatoren vorliegen, empfiehlt es sich, sie durch eine der bekannten Reinigungsoperationen
für nichtionische Emulgatoren zu entfernen z.B. gemäß DE-PS 828 839. Hierfür eignet sich
im technischen Maßstab vorzugsweise eine neuartige Reinigungsmethode, wie sie in Patentanmeldung P
beschrieben ist.
Von den niederen Alkoholen wird in den erfindungsgemäßen Kraftstoffen Gebrauch gemacht, um die Spontanität
der Emulsion, die Kältestabilität und die Temperaturabhängigkeit bei der Emulgierung des Wassers
zu steuern. Die Spontanität läßt sich im allgemeinen mit Hilfe von Mischemulgatoren verschiedener Ionogenität
hervorrufen. Da in einem Motorentreibstoff aus Korrosionsgründen Wasser-Öl-Emulsionen Verwendung
finden und weil nur nichtionische Emulgatoren mit einiger Sicherheit verwendet werden können, muß es als
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ausgesprochen überraschend bezeichnet werden, daß mit den erfindungsgemäßen Emulgatoren spontane Wasser-in-Öl-Emulsionen
erhalten werden. Die erfindungsgemäßen Kraftstoffe weisen infolgedessen eine erheblieh
verbesserte Kältestabilität auf, die nicht nur darin besteht, daß die Bildung von Eiskristallen verhindert
wird, sondern auch auf das NichtZustandekommen von Gelstrukturen, die einen unkontrollierten Viskositätsanstieg
verursachen können, zurückzuführen ist.
Als Alkohole seien geradkettige oder verzweigte aliphatische
Alkohole sowie cycloaliphatische Alkohole genannt wie Methanol, Äthanol, Propanol, Isopropanol,
Butanol, iso-Butanol, tert.-Butanol, Amylalkohol, iso-Amylalkohol,
Hexylalkohol, 1,3-Dimethyl-butanol, Cyclohexanol,
Methylcyclohexanol, Octanol, 2-Äthyl-hexanol. Auch Gemische dieser Alkohole sind gut verwendbar.
Bevorzugt werden technisch gut zugängliche Alkohole eingesetzt, z.B. Methanol, Äthanol, Isopropanol,
iso-Butanol, 2-Äthylhexanol.
Die erfindungsgemäße Kraftstoff-Emulsion wird durch Verrühren des Wassers in die Lösung des Emulgators
in dem gegebenenfalls Alkohol enthaltenden Kohlenwasserstoff hergestellt, wobei vorzugsweise keine weitere
Verteilungsenergie liefernden Maschinen eingesetzt werden. In einer Abwandlung hiervon kann der
Emulgator, wahlweise auch der Alkohol, auf Benzin und/ oder Wasser verteilt werden.
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-ρ -
Nach Bildung der Emulsion ist es zweckmäßig, die
Viskosität der Emulsion nicht auf wesentlich höhere Werte als. 100 PA s (vgl. DIN-Vorschrift 9O4Ö) ansteigen zu lassen, denn eine
Viskosität von über 100 PA s kann bereits dazu führen,
daß die normalen Filter, Pumpen und Düsen der Kraftfahrzeuge nicht mehr störungsfrei passiert werden
können. Vorzugsweise empfiehlt es sich daher, für die erfindungsgemäßen Kraftstoffe eine Visksotitä von
50 PA s, z.B. für Benzinemulsionen unter 20 PA s, einzuhalten. Die Viskosität sollte auch bei Abkühlung
auf ca. -15°C nicht wesentlich ansteigen, und die Emulsion soll stabil bleiben.
Die für die erfindunascremäßen Kraftstoffe als Emulgatoren
einzusetzenden Monoamide, insbesondere solehe der Formel (II), zeigen eine ausgeprägte Rostschutzwirkung.
Bislang beispielsweise eingesetzte Methylpolyätheramide sind demgegenüber weitgehend
wirkungslos. Die übrigen bisher für den Einsatz in Kraftstoffen beschriebenen Emulgatoren zeigen - wahrscheinlich
aufgrund ihrer entfettenden Wirkung - in Gegenwart von Wasser eine eher vermehrte Rostbildung.
Weiterhin führt der erfindungsgemäße Emulgatortyp
weder bei den mit dem Kraftstoffsystem in Berührung
kommenden Künststoffteilen noch den Lackflächen zu vermehrten Quellungen oder Ablösungen, wie dies bei
den Estern der Polyäther beobachtet werden kann.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Kraftstoffe besteht darin, daß der Einsatz von Bleitetraalkylen
mit dem dafür geforderten extrem niedrigen Wert für die Maximale Arbeitsplatz-Konzentration (MAK-Wert)
von 0,01 ppm vermieden werden kann. Es können weiterhin die zur Entfernung des Bleioxids im Motor notwendigen
"Fluide" (oder sog. Scavenger, vgl. Chemiker-Zeitung 97 (1973) Nr. 9, S. 463) entfallen, die in den
letzten Unfallverhütungsvorschriften in die Klasse III B eingestuft worden sind (ünfallverhütungsvorschriften
der Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie, Anlage 4, MAK-Werte-Liste vom 01.10.1978).
Weiterhin vermindert die Erniedrigung der Temperatur des Verbrennungsvorganges die Schadstoffmengen im Ab-gas
(z.B. den NO-Gehalt) und wegen dieser "eingebauten Kühlung" kann mit dem "abgemagerten" Gemisch sparsam
gefahren werden. Es ist nicht mehr notwendig, die Brennraumtemperatur durch ein "fettes" Gemisch, das
einem unnötig erhöhten Treibstoffverbrauch entspricht, herabzusetzen. Da die Zusätze Emulgatoren sind, wird
auch die Aggregatverschmutzung durch ihre Detergent-Wirkung vermieden.
Das Verhältnis von genutztem und nur maschinen-technisch
notwendigem Treibstoff ist natürlich bei schnelllaufenden Antriebsaggregaten besonders ungünstig, wie
z.B. beim Wankelmotor und bei Turbinen, die ihre Antriebskraft nur bei hohen Umdrehungszahlen entfalten.
Außerdem führen die notwendigen Verbrennungswärmen hier schnell zu Wärmestauproblemen und damit auch zu
ungünstigen Abgaswerten. Hier ist der Einsatz der er-
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findungsgemäßen Treibstoff-Wasser-Emulsion besonders dazu geeignet, einen günstigeren spezifischen Verbrauch
zu erzielen und die Wärme- und Abgasprobleme zu lösen,
Ein weiterer Vorteil der Emulgatoren und Wasser sowie gegebenenfalls Alkohole enthaltenden erfindungsgemäßen
Kraftstoffe besteht darin, daß ihre elektrostatische Aufladung stark herabgesetzt ist, so daß eine wesentliche
Gefahr beim Umgang mit Treibstoffen herabgesetzt wird (vgl. Haase, Statische Elektrizität als Gefahr,
Verlag Chemie, Weinheim/Bergstraße 1968, insbesondere Seite 69, 96 - 99, 114 und 115). Die elektrostatische
Aufladung der erfindungsgemäßen Treibstoffe ist so gering, daß keine gefährlichen Entladungen mehr auftreten
können. Das verwendete Normalbenzin zeigt bei 20°C für den spezifischen Durchgangswiderstand Werte
um 1.10 Si' cm, der erfindungsgemäße Treibstoff dagegen
weist im allgemeinen einen spezifischen Durchgangswiderstand von kleiner als 1.10 ß«cm, beispielsweise
1.10 bis 1.10 £2·cm, auf. Bevorzugt beträgt der spezifische
Durchgangswiderstand der erfindungsgemäßen Kraftstoffe 1.108 bis 9.109iQ· cm. Bei Werten von unter
10 «ß« cm findet keine Gefährdung durch elektrostatische
Aufladung beim Abfüllen, Umfüllen und Auslaufen mehr statt.
Überraschenderweise bleibt trotz des zum Teil erheblichen
Wassergehalts die Brennbarkeit des Treibstoffes - sogar unter Herabsetzung der Rußentwicklung erhalten.
Für erfindungsgemäß zusammengesetzte Dieselkraftstoffe wird die Toleranzgrenze im Treibstoff-Luft-Verhältnis
bis zum stark belästigenden, rußigen Qualmen der Dieselfahrzeuge weit nach oben verschoben.
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4M
n -
Die Zündwilligkeit der erfindungsgemäßen Treibstoff emu Is ionen ist in keiner Weise beeinträchtigt,
so daß Fahrzeuge auch nach vielwöchiger, im Freien verbrachter Pause ohne Verzögerung beim Starten anspringen.
Diese Betriebssicherheit wird auch durch die hervorragende Lagerstabilität der erfindungsgemäß
einzusetzenden Emulsionen erreicht, die weder im Vergaser noch in der Benzinpumpe oder im Tank Wasser
- auch nicht in geringen Mengen - absetzen. Die bekannten Schwierigkeiten beim Starten und die Zündaussetzer
beim Fahrbetrieb entfallen infolgedessen. Bisher bekannte Emulgatorsysterne neigen - insbesondere
wegen der in ihnen enthaltenen Nebenprodukte - zur Bildung dieser sog. Wassersümpfe.
Schließlich wird durch den Einsatz der erfindungsgemäßen
Kraftstoffe auch noch eine Verbesserung der Oktanzahl erreicht.
Die in den folgenden Beispielen enthaltenen Prozentangaben sind, soweit nichts anderes gesagt ist, Gewichtsprozent.
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ι* -
In einem Normaltreibstoff käuflicher Qualität (spe-
1 2
zifischer Durchgangswiderstand 1.10 ί2· cm) werden
2,4 % eines nichtionischen, von Polyäthylenglykol gereinigten ölsäureamids mit 7 Mol Äthylenoxid
(Addukt aus 7 Mal Äthylenoxid an 1 MdI ölsäureamid), 0,6 %
eines Kokosfettsäureamids mit 1 Mol Äthylenoxid (frei von Esteranteilen) und 1,5 % Isobutanol gelöst.
Unter Rühren mit einem Rührwerk (ca. 200 - 300 U/Min.) läßt man in die Benzin-Emulgator-Lösung (70,5 % Normalbenzin)
25 % Wasser einlaufen. Wenn die Emulsion durch und durch umgewälzt worden ist, ist ein opalmilchiger
Treibstoff zur Verwendung fertig. Unter dem Mikroskop sind bei 900-facher Vergrößerung nur gleich-"5
mäßige, feinste Tröpfchen und keine, vom Objektträger breitgedrückten Wasserinseln sichtbar. Der so hergestellte
Kraftstoff besitzt einen spezifischen Durchgangswiderstand von 3,10 52·cm.
Die Viskosität bei 20°C betrug 9,6 PA s und die Durchlaufzeiten durch ein Boschbenzinfilter unterschieden
sich nicht von der einer gleichen Menge Benzin. Ein Opel Kadett von der Leistung 45 PS mit 1,1 Liter Hubraum
würde auf einem HPA-Testgerät (Rollenprüfstand) 15 Minuten bei 100 km/h Geschwindigkeit und mit einem
Widerstand von 20 kg auf den Rollen geprüft.
Der Treibstoff wurde dem Vergaser separat aus einem Meßgefäß zugeführt. Der höheren Oberflächenviskosität
und höheren Dichte entsprechend wurden die Leerlaufund die Vollastdüse etwas vergrößert. Die Außentempe-
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- γι■ -
ratur betrug 14°C. Aus der gemessenen Treibstoffmenge
und der bei ca. 100 km/h zurückgelegten Kilometerzahl
wurde folgender Verbrauch ermittelt:
Treibstoffemulsion Normal-Benzin (ohne die obigen
Zusätze)
8,84 1 für 100 km 10,47 1 für 100 km
Mit einer Tankfüllung der Treibstoffemulsion konnte der Wagen gefahren und nach beliebigem Stehenlassen
direkt wieder gestartet werden. Die C0-Abgaswerte Iagen
bei 2,5 Vol-%.
3 % des in Beispiel 1 verwendeten Emulgators ölsäureamid
mit 7 Mol AO (= Äthylenoxid) wird in 72 % Normalbenzin gelöst und durch langsames Einrühren
von 25 % Wasser zu einer Emulsion der gleichen Qualität wie in Beispiel 1 verarbeitet. Diese Emulsion ist
bei Temperaturen über 15°C für Vergasermotoren einsatzfähig·.
Werden der Treibstoffemulsion aus Beispiel 2 noch
0,3 % des 1:1-Addukts aus Rizinusölsäureamid und Äthylenoxid (ÄO) zugegeben, so bleibt die Gebrauchsfähigkeit bei 0°C erhalten.
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Zur Herstellung eines Treibstoffes wurden in eine Mischung
aus 70 % bleifreiem Normal-Benzin, 2,4 % ölsäureamid
mit 7 Mol fithylenoxid, 0,6 % technischem Kokosfettsäureamids mit 1 Mol ÄO (hergestellt durch
Erhitzen von 1 Mol Kokosfett mit 2 Mol Äthanolamin auf 160°C bis kein freies Amin mehr titriert werden
konnte) und 5 % eines Gemisches aus Methanol und iso-Butanol (4:1) unter gutem Rühren bei Außentemperaturen
von ca. 15°C 22 % Wasser einemulgiert.
Es wurde eine stabile, opal-milchige Emulsion erhalten,
die eine Viskosität von unter 10 PA s aufwies und auch bei -10°C noch keine gelartigen Schlieren
bildete.
Mit diesem Treibstoff wurde ein Kraftfahrzeug vom Typ Fiat 128, mit 55 PS Leistung und 1180 ecm Hubraum,
betankt, das bis dahin mit Superkraftstoff gefahren worden war. Bei leichter Erhöhung des Saugdruckes
im Vergaser durch eine teilweise Betätigung des Chokes konnte mit dem Fahrzeug ein lebhafter
Stadtverkehr ohne nennbare Einbußen der Fahreigenschaften absolviert werden. Ein Beschleunigungsklopfen
(Klingeln), wie es bei Benzin ungenügender Qualität festgestellt wird, ließ sich weder bei kaltem
noch betriebswarmem Motor beobachten. Auffallend war die geringe Verschmutzung der Kerzen nach dem Kurzs
treckenverkehr.
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Mit dem wie folgt hergestellten Treibstoff wurde ein 1,7 Liter-Opel Rekord gefahren:
Eine Mischung aus 67 % eines bleifreien Normalkraftstoffes, 2,25 % ölsäureamid mit 7 Mol Äthylenoxid
(gereinigt), 0,75 % eines technischen Kokosfettsäureamids mit 1 Mol Äthylenoxid (hergestellt durch
Amidierung von 1 Mol Kokosfett mit 2 Mol Äthanolamin bei 160 - 170°C) und 5 % eines Alkoholgemisches aus
Methanol, Isobutanol, 2-Äthylhexanol (17:2:1) wurde
bei 11 - 14°C (Erdtankt«
unter Rühren emulgiert.
unter Rühren emulgiert.
bei 11 - 14°C (Erdtanktemperatur) mit 25 % Wasser
Der Treibstoff bildete eine opal-milchige Wasser-in-Öl-Emulsion
und hatte eine Viskosität von 11 PA s, die auch bei -15°C keine gelartigen Schlieren zeigte.
Im Vergaser des Fahrzeugs wurden die Leerlauf- und die Hauptdüse durch Düsen mit ca. 10 % und 15 % erweitertem
Durchmesser ersetzt. Bei normalem Mischbetrieb von Stadtverkehr und Autobahn wurde ein Verbrauch
von 10,7 - 11,7 1 ermittelt. Dieser Verbrauch wurde vorher auch mit Benzin gemessen. Das Fahrverhalten
und die Höchstgeschwindigkeit entsprach der vorher mit verbleitem Benzin gemessenen. Die Beobachtung
des Zustandes der Kerzen wies auf eine saubere, rückstandsfreie Verbrennung bei diesem gemischten
Verkehr hin. Abgasmessungen zeigten einen CO-Wert
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- νε -
von 0,5 - 1,0 % an, während das gleiche Fahrzeug mit
Superbenzin bei CO-Werten von 3,5 - 4,5 % lag. Beim Dauerbetrieb konnte eine weniger starke Aufheizung
des Motors beobachtet werden, als beim Fahren mit vorgeschriebenem Benzin gemessen wird.
Zur besseren Handhabung der hochviskosen Emulgatormischung
aus Beispiel 5 werden die 3 % Emulgator mit 3 % Benzin und 3 % Wasser zu einer klaren, niedrigviskosen Lösung
formiert. Diese kann dann leicht, eventuell unter Verwendung mechanischer Dosiervorrichtungen, in 64 % Benzin
klar gelöst werden und direkt anschließend mit 22 % Wasser
emulgiert werden. Man erhält den Treibstoff nach Beispiel 5 in der gleichen Zusammensetzung und Qualitat.
Für den Betrieb eines Dieselmotors wurde der folgende Treibstoff hergestellt:
70,5 % handelsübliches Dieselöl, 2,3 % Stearinsäureamid und 5 Mol Äthylenoxid (gereinigte Ware), 0,7 %
Kokosfettsäureamid und 1 Mol Äthylenoxid und 1,5 %o
Isobutanol werden miteinander gelöst, und sodann werden
25 % Wasser einemulgiert. Es genügt die Anwendung eines einfachen Rührwerkes.
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Diese Emulsion kann direkt verwendet werden oder bei Erwartung von tiefen Außentemperaturen noch mit 5 %
Methanol vermischt werden. Ein Wagen mit einem 2-Liter-Dieselmotor
konnte ohne Beeinträchtigung betrieben werden.
Der Treibstoff ließ sich mit dem Riζinusfettsäureamid
mit 1 Mol Äthylenoxid, das in technischer Qualität aus 1 Mol Rizinusöl und 2 Mol Äthanolamin bei
160 - 18O°C in etwa 5 Stunden herstellbar ist, in
der gleichen Qualität erhalten, wenn dies anstelle des Kokosfettsäureamids mit 1 Mol ÄO eingesetzt wurde.
Es wird wie in Beispiel 7 verfahren, wobei jedoch ein Dieselöl der folgenden Zusammensetzung eingesetzt
wird:
67,5 % Dieselöl
1,8% Stearinsäurearaid mit 5 Mol ÄO 0,5 % Stearinsäureamid mit 20 ÄO
0,7 % Kokosfettsäureamid mit 1 ÄO 0,5 % 2-Äthylhexanol,
29 % Wasser.
29 % Wasser.
Ohne die Schwierigkeiten, wie sie durch einen instabilen und sich in Schichten trennenden Treibstoff entstehen
können, ist dieser Treibstoff in einem dieselbetriebenen Fahrzeug verwendbar.
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P 28 54 540.6 Anlage zur Eingabe vom 6.7.1979
67 % Nomalbenzin wurden mit 1,8 % Kokosilectsäure.=·. f.: d
+ 2 MoI ÄO {hergestellt aus Kokosfetts!= ure.ι ·■'! Ziä-chanolainin
im Verhältnis 1:1), *. >
2 % ölsäuier^id u.:-..
7 Mol ÄO Cgereinigt) und 5 % AIK;h ^Igamisch (S- ν .:cthc^iol,
10 % Isobutanol, 6 % 2-Ättiyl;iexanc„) v.r..J-. vt
und anschließand mit 25 % Wasser versetzt, da:' ii. ·-
rührt wurde. Mit dieser^ niedrigviskocen und είίϊ.f.
Traibstoff lassan sich dia in HaxspisI A1 5 uric ··"
schriebsnen Fahrzeuge in gleicher Weise vie dort iischrisbeii/
betreiben.
Bi-3 gleichen guten Ergebnisse werden erzielt, wsnri c._i
steile das iLikoholgemisches 1,5% Isopropanol verve; ά-: t
v/oraa;^. {unter Erhöhung des BenaiAanteils auf 70,5---
Le A 19 300
030026/0291 BAD
Claims (1)
- - vf-Patentansprüche/" j/. Kraftstoffe für Verbrennungskraftmaschinen, die einen nichtionischen Emulgator, Wasser und gegebenenfalls einen Alkohol enthalten, dadurch5 gekennzeichnet, daß sie als Emulgator ein Anlagerungsprodukt von Äthylenoxid oder Propylenoxid an ein Carbonsäureamid mit 9-21 Kohlenstoffatomen enthalten.2. Kraftstoffe gemäß Anspruch 1, enthaltend40 - 95 Gew.-% Kohlenwasserstoffe,10 0,5-6 Gew.-% eines nichtionischen Emulgatorsder FormelYYnH' R1in derR für einen gegebenenfalls sub-15 stituierten, geradkettigen oderverzweigten oder cyclischen, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest steht,■ · Y die Gruppierung -CH2-CH-O-20 bedeutet, wobei R0Le A 19 300030026/0291R2 Wasserstoff oder Methyl bedeutet, und in derη für eine ganze Zahl von 1 bis steht, undR1 Wasserstoff darstellt oder die Bedeutung der Gruppierung hat,0-20 Gew.-% eines 1-8 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkohols, der geradkettig oder verzweigt, gesättigt oder ungesättigtsein kann, und0,5 - 35 Gew.-% Wasser.3. Kraftstoffe gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als nichtionischen Emulgator das Addukt von 1 - 3 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Carbonsäureamid und/oder das Addukt von 5-25 Mol Äthylenoxid und/oder Propylenoxid an 1 Mol Carbonsäureamid enthalten._4. Kraftstoffe gemäß Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als nichtionischen Emulgator das Addukt von 1-2 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Fettsäureamid und/oder das Addukt von 5-10 Mol Äthylenoxid und/ oder Propylenoxid an 1 Mol Fettsäureamid und gegebenenfalls das Addukt von 20 - 30 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Fettsäureamid enthalten.Le A 19 300030026/0291η -Kraftstoffe gemäß Anspruch 1-4, enthaltend als Kohlenwasserstoff-Bestandteil gesättigte oder ungesättigte, lineare oder verzweigte aliphatische Kohlenwasserstoffe, naphthenbasische Kohlenwasserstoffe oder aromatische Kohlenwasserstoffe, die vorzugsweise frei von Bleitetraalkylen und deren Lösungsvermittlern sind.6. Kraftstoffe gemäß Anspruch 1-5, gekennzeichnet durch einen spezifischen Durchgangswiderstand von cm.<i.io1o£27. Verwendung von Kraftstoffen gemäß Anspruch 1 für Ottomotoren, Dieselmotoren, Rotationskolbenmaschinen oder Turbinen.Le A 19 300030026/0291
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