DE285154C

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Publication number: DE285154C
Application number: DENDAT285154D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

In der Palimpsestphotographie muß die Sekundärschrift in manchen Fällen abgedeckt werden, damit sich die Primärschrift deutlich vom Planum abhebe.

Ein solches Verfahren ist schon beschrieben worden; vgl. Eder, Jahrbuch der Photographie 1901, S. 52. Nach diesem wird ein Negativ A hergestellt, das besonders die jüngere Schrift deutlich zeigt und ein Negativ B, das beide annähernd gleich deutlich enthält. Von letzterem wird ein gleich großes Diapositiv B gefertigt, mit dem Negativ A vereinigt und im durchfallenden Lichte photographiert.

Mit diesem Verfahren gelingt es erfahrungsgemäß nur schwer, manchmal aber überhaupt nicht, zugleich die feineren, paleographisch oft wichtigen Einzelheiten der älteren Schrift scharf und kräftig wiederzugeben und die jüngere Schrift in gleichmäßiger Helligkeitsumwertung erscheinen zu lassen.

Diese Mängel sollen nach der Erfindung auf folgende Weise beseitigt werden. Von einem Negativ A, auf welchem mit irgendeinem photographischen Verfahren die Primärschrift und daneben auch die Sekundärschrift gewonnen wurde, wird eine Kopie A¹ auf Papier hergestellt. Zur Abdeckung der Sekundärschrift wird ein Negativ B ausgeführt und von demselben ein Diapositiv B¹ gewonnen, welches nur die Sekundärschrift enthalten soll.

Die Sekundärschrift auf A¹ wird nun mit diesem Diapositiv, das mit Quecksilberchlorid gebleicht wurde, überdeckt. Die vereinten A^l und B^ werden mit auffallender Beleuchtung neu aufgenommen. Auf der Kopie des so erhaltenen Negativs erscheint dann die Sekundärschrift in sehr gleichmäßigen Helligkeitswerten, während die Einzelheiten der auf A¹ gewonnenen Primärschrift scharf und deutlich zum Ausdruck gebracht werden.

Erwähnt sei noch, daß die lichtempfindliche Schicht des Diapositivs aus irgendeiner Substanz bestehen kann, welche auf photochemischen Wege ein annähernd weißes, deckendes Bild liefert.

Claims

Pa tent-An Spruch:

Verfahren zur Herstellung von Palimpsestphotographien mit zwei übereinandergelegten photographischen Positiven des Palimpsestes, von denen das eine die Primär- und Sekundärschrift, das andere als Diapositiv nur die Sekundärschrift enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man das Silber des die Sekundäfschrift enthaltenden Diapositivs zu einer weißen Verbindung ausbleicht und die vereinigten Positive mit auffallendem Lichte photographiert.